Polyamorie-Lesehappen 3: Ich bin gleich so weit!: Die sinnliche Komödie
Von Sookie Hell
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Über dieses E-Book
Aber während Sven noch durch Berlin rast, um sich um alle Baustellen im Liebesclan zu kümmern, schmiedet Anna einen ganz anderen Plan. Sie will sich eine komplette Auszeit von der Polyamorie nehmen und hat auch schon einen Traum. Am Meer leben, Tee trinken und nur noch schreiben - das wäre es!
Aber auszusteigen ist nicht so einfach, wie es sich anhört, und so muss Anna noch einige Hürden überwinden, bis sie ihrem neuen Vermieter an der Küste fest zusagen kann ...
Die Polyamorie-Lesehappen erzählen die Vorgeschichte der »Beziehungsstatus-Romane« und lassen die Leser tiefer in die Welt der Hauptfigur Anna eintauchen. Wie ist das Leben einer Frau, die sich traut, mehrere Männer zu lieben?
Weitere Infos unter http://beziehungsstatus-romane.de/
Sookie Hell
Sookie Hell, die tippende Teetasse, ist die Beziehungsanarchistin unter den Liebesromanautoren. Als freie Künstlerin und Autorin lebt sie selbst in einer Künstler-WG und schreibt über Beziehungsvielfalt ohne Moralkeule, weil sie selbst solche Bücher als junge Frau ganz dringend gebraucht hätte!
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Buchvorschau
Polyamorie-Lesehappen 3 - Sookie Hell
Polyamorie-Lesehappen 3: Ich bin gleich so weit!
Polyamorie-Lesehappen 3: Ich bin gleich so weit!
Pellkartoffeln und Kummer
Zweisam einsam
Dunkle Gedanken
Philosophie mit Rosinenbomber
Der Haussegen hängt jedenfalls nicht gerade
Ein Ausflug nach Ostfriesland
Der Graben wird tiefer
Torte im Hauptquartier
Nachwort
Impressum
Polyamorie-Lesehappen 3: Ich bin gleich so weit!
© Copyright 2017 Sookie Hell
Alle Rechte liegen bei der Autorin.
Kontakt, weitere Informationen über die Romane und
Neuerscheinungen unter:
http://beziehungsstatus-romane.de/
Coverfoto: Pixabay
Pellkartoffeln und Kummer
Anna lauschte auf das beruhigende Blubbern der kochenden Pellkartoffeln in ihrer kleinen Küche, dann loggte sie sich unter ihrem Pseudonym »Viktoria Nisch« ein und scrollte seufzend über ihre Autoren-Fanseite, um Likes und Smileys für ihre Leserinnen zu verteilen. Für einen Moment war sie versucht, Maiks Profil aufzurufen. Aber sie wollte das Profilbild, auf dem er Lea im Arm hielt, gar nicht sehen. Sie hatte Maik entfreundet, nachdem ihr zwei Wochen nach der Trennung völlig unvorbereitet angezeigt worden war, dass er sein Profilbild geändert hatte. Sie hatte sofort wieder tagelang nur noch geheult.
Um sich abzulenken, sprang sie auf, um schon mal den Hering in Sahnesoße aus dem Kühlschrank zu nehmen. Heute würde es ein 1A Schriftsteller-Menü geben. Pellkartoffeln mit Hering und zum Nachtisch eine Tasse Kaffee.
Anna versuchte, tapfer zu lächeln. Das Leben hat viel Besseres zu bieten als verwirrende Szenen zu viert zwischen Tür und Angel. Aber die Kartoffeln brauchten sicher noch eine Viertelstunde. Sie setzte sich wieder an den Küchentisch und klickte auf ihre Facebook-Startseite, um die Neuerscheinungen ihrer schreibenden Kolleginnen zu liken und zu teilen – das gehörte bei Viktoria Nisch zur Firmenphilosophie und es war immer eine gute Möglichkeit, sich vom Grübeln abzulenken.
Während sie sich die pochenden Schläfen rieb, scrollte sie an endlosen Katzenbildern, unkomischen »Spaßvideos« und glitzernden Einhörnern vorbei, als ihr Blick an einem Foto hängen blieb. Ein verschneiter Hof irgendwo in Norddeutschland im Nichts. Anna blinzelte, dann scrollte sie langsam zurück und klickte den Beitrag an, dann setzte sie sich andächtig auf.
Da suchte jemand Mitbewohner für eine Künstler-WG in Ostfriesland. Tagelang hatte Anna das Internet durchforstet und halbherzig mit dem Gedanken gespielt, einfach mal auszusteigen, wegzugehen, Abstand zu gewinnen, aber es hatte einfach nicht »Klick« gemacht.
Aber jetzt gerade machte es Klick. Sie seufzte sehnsüchtig. Das wäre es. Leben fern der Welt, vor dem Fenster nur endlose Natur und unendliche Ruhe zum Schreiben. Auswandern in den einsamen Norden, einen Cut machen und neu anfangen. Vielleicht könnte sie Maik dann endlich vergessen. Denn wenn sie hier blieb, in der gemeinsamen Stadt, mit dem gemeinsamen Freundeskreis, dann konnte sie es garantiert nicht. Maik war einfach viel zu nah. Aber Sven war in Berlin. Jedenfalls in der Hälfte des Jahres, in der er nicht durch ganz Europa tingelte.
Anna musterte den Beitrag skeptisch. Bestimmt war das wieder so ein Bauernfänger, der in seiner Scheune eigentlich Tantra-Seminare verscherbelte oder für Mithilfe auf seinem Hof ordentliches Geld haben wollte, anstatt dafür zu bezahlen, aber solange ausgebrannte Städter dafür tief ins Beinkleid griffen, schien so was ja zu funktionieren.
Anna überflog das Inserat wieder und wieder. Das klang gar nicht so unseriös, wie sie gedacht hatte. Eher schön. Da suchte wohl tatsächlich jemand Mitbewohner auf seinem alten Hof in Ostfriesland, ein paar Kilometer vom Strand entfernt. Und für die Miete, die der Mensch für ein Zimmer verlangte, durfte man in Berlin mit etwas Glück vielleicht einen Fahrradschuppen mitbenutzen. Anna klickte sich durch das Profil des Vermieters und stellte fest, dass es erst seit ein paar Tagen online war. Bestimmt ein Fake. Trotzdem stellte sie einfach mal eine Freundschaftsanfrage, nur so.
Sie klickte die Seite wieder weg und stand auf, um mit der Gabel in eine Kartoffel zu stechen. Langsam bekam sie wirklich Hunger, aber die vorwiegend festkochende Linda oder Gabriela oder Celina war immer noch nicht gar. Wieso bekamen Kartoffeln eigentlich immer Frauennamen? Oder gab es auch eine Kartoffelsorte, die Dietmar oder Karl-Heinz hieß? Rüdiger, mehligkochend. Gab es vielleicht sogar eine Kartoffel, die Anna hieß? Bestimmt.
Anna grinste still vor sich hin. Anna, die Kartoffel. Wenn