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Knochenasche rottet nicht
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eBook387 Seiten5 Stunden

Knochenasche rottet nicht

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Über dieses E-Book

Ende und Neubeginn, eine gespaltene Gesellschaft und ein dünner Schleier zwischen den Welten, der zu reißen droht.

Marius Cinna ist zurück in seiner Heimatstadt Bycaea, die ihn mit offenen Armen empfängt – und ihn misstrauisch betrachtet. Denn Marius ist seit seinem fünften Tod der Sterblichkeit unwiederbringlich entrückt und die Herrin der Schwellenwelt ruft lauter denn je seinen Namen. Als er ohne Rücksicht auf Konsequenzen gemeinsam mit dem Kaiser Leonidas einen alles verändernden Plan für die Zukunft fasst, schwebt die Stadt zwischen Hoffnung und Furcht.

In dem Trubel trifft Aurelia auf alte Bekannte und macht neue Erfahrungen. Während alle in Bycaea eine Entscheidung treffen müssen, auf welcher Seite sie stehen, hat sie die ihre bereits gefasst: Mutig begleitet sie Marius auf seinem letzten Weg.

Eine Finsternis, die gierig nach ihrem Meister greift, droht alles zu verschlingen. Am Ende sind es Freundschaft und Liebe, die darüber bestimmen, wie eine Welt nach dem Schmerz des Abschieds aussehen kann.
SpracheDeutsch
HerausgeberXinXii
Erscheinungsdatum18. Okt. 2023
ISBN9783903296657
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    Buchvorschau

    Knochenasche rottet nicht - Eleanor Bardilac

    PROLOG

    BYCAEA – IN BESSEREN ZEITEN

    LEON

    Das Sternenfest, Hohefest der Herrin, feierte nicht nur das Ende des alten, sondern auch den Beginn des neuen Jahres und war eines der wichtigsten Feste in Mistras. Es gab den Lebenden und Toten eine Gelegenheit, jährliche Altlasten zu beseitigen und Wunden zu verarbeiten. Obwohl auch lokale Feierlichkeiten in jeder Gemeinde von Mistras abgehalten wurden, strömten einmal im Jahr tausende von Leuten nach Bycaea, um die Zeremonie durch Parakoi und Dynatos mitzuerleben. Leon leitete die Festlichkeiten und sorgte für einen reibungslosen Ablauf, aber auch die gewünschte gute Stimmung. Marius wiederum fiel die Hauptlast zu, sich gemeinsam mit anderen Dienenden der Herrin darauf vorzubereiten, die verbliebenen Geister in der Stadt für alle, egal ob magisch oder nichtmagisch, sicht- und kontaktierbar zu machen. Marius meditierte zur Einstimmung darauf gerne im Vorfeld und wollte währenddessen auch in Ruhe gelassen werden.

    Leon wollte ihn trotzdem sehen. Und nachdem er der Kaiser war und genug auf täglicher Basis leistete, nahm er sich diese Freiheit ab und zu heraus.

    „Dynatos", grüßte Koia Aglaia trocken und verneigte sich angemessen tief vor ihm.

    Eigentlich war Leonidas Dynatos, seines Zeichens Herrscher von Mistras, zu alt, um sich wie ein auf frischer Tat ertappter Junge zu fühlen. Unter dem prüfenden Blick von Koia Aglaia, Vorsteherin des ältesten Schwellentempels von Mistras, rieb er sich dennoch unwillkürlich betreten den Nacken. „Koia Aglaia. Ich hoffe, du bist wohlauf?"

    Aglaia schürzte die Lippen auf eine Art, die in anderen Ländern wohl schon als Majestätsbeleidigung gegolten hätte. „In der Tat. Unsere Kraft ist heute am stärksten. Sie seufzte und deutete auf die Tür, hinter der Marius sich auf den heutigen Abend vorbereitete. „Geh nur weiter, Strahlender, er ist da.

    „Ich freue mich darauf, dich später wiederzusehen, ehrwürdige Mutter", erwiderte Leon lammfromm, marschierte dann einfach an ihr vorbei in Marius‘ Gemächer und schloss die Tür hinter sich.

    Marius saß mit geschlossenen Augen in dem großen Mosaikkreis in der Mitte des Raumes. Es war erst eine Woche her, seit er zum dritten Mal gestorben war, und wer ihn gut kannte, sah es ihm an. Leon hatte versucht, ihn danach zu fragen, woran er litt, aber Marius hatte es ihm nicht sagen können oder wollen. Alles, was er wusste, war, dass Marius mehr Schwierigkeiten mit Berührungen hatte als vorher.

    Trotz seiner Erschöpfung war er für Leon strahlend schön. Die langen, schwarzen Haare – wie üblich sittsam in einen mit Golddraht durchwirkten Zopf gelegt – waren über dem spitz zusammenlaufenden Ansatz mit einem hauchzarten, silbernen Spitzentuch bedeckt, das mit funkelnden Haarnadeln zurechtgesteckt worden war. Er trug eine Festrobe aus feinstem schwarzem Stoff, dessen silberdurchwirkte Säume im Licht glänzten. Die Hände, die in seinem Schoß ruhten, steckten in schwarzen Handschuhen, deren Spitzen silbern leuchteten. Silbern war auch der Lidstrich auf seinen gesenkten Augenlidern, silbern die Wimpern und silbern die feinen Zeichen auf seinen hohen Wangenknochen, wo sie auf seiner bronzenen Haut geradezu leuchteten. Um seine Schultern war der Festmantel für das Sternenfest gelegt: tiefschwarzer Samt, auf dem die wichtigsten Sternkonstellationen von Mistras glühten wie kleine, silberne Leuchtfeuer.

    Als Leon nähertrat, schlug Marius die grünen Augen auf.

    „Mond von Mistras, dein Leuchten ist die Zierde dieser Stadt, sagte Leon rau und ohne nachzudenken. „Ich kann nicht glauben, dass du mein bist.

    Marius schüttelte den Kopf, aber Leon sah ganz genau das Lächeln, das ihm über die Lippen huschte.

    „Süße Worte fallen von deinen Lippen wie Rosenblüten. Was machst du hier?"

    „Ich wollte dich sehen", sagte Leon sanft.

    Marius sah ihn einen langen Moment an, aber dann seufzte er und streckte die Arme nach ihm aus. „Du bist nicht allein damit. Man könnte meinen, dass wir uns mittlerweile satthaben sollten, nicht wahr?"

    Leon lachte und folgte seiner Aufforderung. „Wie kann man die Schönheit der Wüste und des Wassers satthaben? Manche Dinge sind für immer."

    Marius lächelte; sanft an diesem Tag, sanfter als sonst. „Komm her, dann helfe ich dir mit deinen Hörnern. Bei der Herrin, ich wünschte, du würdest nicht noch immer darauf bestehen, dir beim Einkleiden nicht helfen zu lassen. Deine Finger sind zu ungeschickt für die ganzen Fibulae."

    „Du hast dich bisher noch nie über meine Finger beschwert", sagte Leon, kniete sich aber brav vor ihn, reichte Marius einen mitgebrachten Tiegel mit Goldfarbe und senkte ergeben das Haupt, damit Marius an seine schwarzen, gewundenen Hörner herankommen konnte.

    Marius stand auf, holte einen Pinsel und öffnete den Tiegel, um die Goldfarbe mit sanften Strichen in Mustern auf Leons Hörner aufzutragen. „Ich überhöre das jetzt einfach."

    „Du bist gut darin, mich zu überhören."

    „Nun, du sagst auch meistens so viel, dass man filtern muss, um mitzukommen."

    Leon schmunzelte und betrachtete Marius‘ konzentriert zusammengezogene, dunkle Brauen. „Ich habe dir etwas mitgebracht."

    „Lass mich raten. Es ist in deiner Hose."

    Das entlockte Leon ein schnaubendes Lachen. „Wer von uns beiden denkt jetzt nur an das Eine? Es ist ausnahmsweise mal nicht in meiner Hose. Auch wenn ich dich gern reingreifen und suchen lassen kann."

    „Ich bin schon froh, dass du überhaupt eine Hose trägst, sagte Marius trocken, ohne die Augen von Leons linkem Horn zu nehmen. „Das ist ja schon mal ein Fortschritt. Man nimmt, was man kriegen kann. Aber er legte Pinsel und Tiegel beiseite und zupfte sich die Handschuhe zurecht, um dann den Kopf zu neigen. „Nun? Was ist es denn?"

    Leon griff in die Falten seines Festumhangs und holte einen Samtbeutel heraus, löste die Kordel und fasste hinein. Marius hielt den Atem an, als er eine Kette herausholte - ein filigranes Goldcollier, das aus tausenden ineinandergreifenden, viereckigen kleinen Plättchen bestand und aussah wie ein Sternenschauer.

    Stillschweigend hob Leon sie an und neigte fragend den Kopf.

    „Ach, Liebster", murmelte Marius nach einer kleinen Pause und entblößte ihm dann den Nacken, sodass Leon ihm das Schmuckstück um den Hals legen konnte. Als er damit fertig war, lehnte er sich zurück und reichte Marius einen Spiegel, damit er sich bewundern konnte. Das Goldcollier bedeckte seine Kehle und floss in einer langen Linie zwischen seinen Schlüsselbeinen auf sein Brustbein. Marius legte die Finger darauf und verharrte einen Moment. Dann sah er Leon mit weichem Blick an.

    „Gefällt es dir?", fragte Leon lächelnd.

    „Du weißt, dass es das tut." Marius ließ zu, dass Leon eine Hand über seine legte, und lehnte sich nach einem Moment etwas mehr an ihn.

    „Es ist ein Dankeschön, sagte Leon sachte. „Für die letzten hundert Jahre, die du trotz aller Höhen und Tiefen an meiner Seite warst. Und ich hoffe, dass noch viele hundert Jahre vor uns liegen, mit vielen hundert Sternenfesten, die wir gemeinsam begehen können.

    Ein Wechselspiel an Gefühlen flog über Marius’ Gesicht, dann legte er eine Hand auf Leons Wange, lehnte sich vor und küsste ihn.

    „So leicht wirst du mich nicht los, murmelte er gegen seine Lippen. „Ich denke, ich habe schon bewiesen, dass ich ein zäher Knochen bin.

    „Ich finde, das reicht jetzt mit dem Sterben, meinte Leon und zog ihn in seine Arme. „Ich habe es lieber, wenn ich dich noch erreichen kann.

    „Ich werde es der Herrin ausrichten", sagte Marius trocken und legte den Kopf auf seine Schulter.

    Eine Weile verharrten sie so. Leon schloss die Augen und atmete tief die Luft ein, die erfüllt war von fernen Festgeräuschen, Musik und Marius‘ Geruch.

    „Wir müssen gehen, sagte Marius dann und löste sich von ihm, um sich über die Haare zu streichen und den goldenen Reif auf Leons Kopf zurechtzurücken. „Deine Hörner sehen gut aus. Aus einem Impuls heraus drückte er Leons Hände. „Ich kann es kaum erwarten, mich an deiner Seite zu zeigen."

    Bahnen an Stoff und mehrere Tode lagen zwischen ihnen. Manchmal lag Leon nachts wach und fragte sich, wie lange all das noch gut gehen konnte. Aber für den Moment sang sein Herz und Marius war eine solide Präsenz neben ihm. Schulter an Schulter traten sie hinaus ins Freie, dem nächtlichen Sternenhimmel entgegen.

    WASSER UND WEIN

    NIKA

    Ich bringe sie alle um", sagte Zenobia.

    Nika rieb sich verschlafen die Augen und setzte sich auf dem Diwan auf, der iem für ein Nickerchen gedient hatte, dann streckte as sich erst einmal und warf einen genaueren Blick auf die Stadtvorsteherin, die an ihrem Schreibtisch saß und das Gesicht in den Händen vergraben hatte.

    „Ich bin mir relativ sicher, dass das gegen das Gesetz ist", merkte Nika nüchtern an.

    „Ich ändere die Gesetze", sagte Zenobia, ohne sich aus ihrer Haltung zu rühren. Sie hatte ihren ausladenden, reich mit Gold und bycaenischen Rubinen verzierten Korbhut, den sie zu offiziellen Amtszeiten niemals absetzte, schon längst abgenommen und neben sich auf einen Beistelltisch gelegt. Es gab den Blick frei auf ihr schwarzes Haar, das in engen, schneckenförmigen Reihen geflochten und aufgesteckt worden war, was ein höchst seltenes Ereignis darstellte.

    Vor ihr auf der Tischplatte türmten sich die Schriftrollen; bei der ihr am nächsten liegenden hing das Ende herab und erstreckte sich meilenweit über den Mosaikboden.

    „Ach, so einfach kannst du das?", fragte Nika amüsiert, streckte sich noch einmal und erhob sich dann, um auf nackten Füßen hinüber zu Zenobia zu kommen.

    „Ich sollte es so einfach können, nachdem ich momentan sowieso praktisch die ganze Drecksarbeit für den Dynatos mache, weil der seinen Arsch nicht hochkriegt!, knurrte Zenobia. Endlich ließ sie die Hände sinken und Nika konnte die Mordlust in ihren Augen flackern sehen. „Es braucht die vereinten Kräfte von Farrah, Milele und mir, um ihn dazu zu bringen, die grundlegendsten Dinge zu tun. Währenddessen rennt mir die eine Fraktion die Tür ein, weil sie die Feuertauben retten will, die zweite Fraktion klopft an meine Tür, weil sie die Feuertauben abknallen will und dazwischen muss ich mich laufend mit Alaois darüber streiten, ob das Geld in die Wohnsitzlosenunterstützung oder den öffentlichen Verkehr fließt! Außerdem renne ich Leonidas Dynatos seit fünf Jahren hinterher, dass wir uns etwas zur bycaenischen Wohnsituation überlegen müssen, und jetzt wird es langsam wirklich ungemütlich! Aber nein! Der Dynatos schläft!

    „Du hast Schmerzen, stellte Nika fest. As hatte so etwas schon die letzten Tage kommen sehen, aber jetzt war es aufgrund der Ungeduld deutlich, dass Zenobia einmal mehr von Entzündungen in ihrem Körper gequält wurde. „Hast du noch Salbe?

    Zenobia stieß ein ungeduldiges Zischen aus und deutete mit einer wegwerfenden Handbewegung irgendwo hinter sich, während sie weiter wütete. „Ich bin die Stadtvorsteherin, bei Phoix und der Herrin! Es fällt nicht in meinen Zuständigkeitsbereich, auch noch Dinge wie die wirtschaftliche Situation im Norden des Landes oder die dreisten Einfälle der verdammten Awarix im Nordosten zu kontrollieren! Sie schnaufte wie ein gehetztes Rennpferd und bewegte geradezu wütend die sichtlich geschwollenen Finger. „Es wundert wirklich exakt niemanden, nicht einmal mich selbst, dass mir alles anschwillt.

    Nika rollte die Augen ob ihrer Dramatik und sorgte für noch mehr davon, indem as rigoros einen Teil der Schriftrollen beiseiteschob und sich auf den Tischrand setzte, um den Salbentiegel neben sich abzustellen und Zenobias Hände in saine zu nehmen. Gegen die viel dunklere Haut der Stadtvorsteherin hob sich sain olivfarbener Teint deutlich ab.

    „Ich muss arbeiten", sagte Zenobia, machte aber keine Anstalten, ihre Hände zurückzuziehen, sondern gab stattdessen einen knochentiefen Seufzer von sich.

    „In der Tat, immer muss sie arbeiten", sagte Nika in einem sanft-spöttischen Singsang und massierte die eigens für Zenobia hergestellte magisch verstärkte Salbe in deren Finger ein. Sain Beruf verlangte eine gewisse Fingerfertigkeit, und wenn as sich mit etwas auskannte, dann damit, wie man mit Körpern umging.

    „Bringt keiner Seele etwas, wenn du dich in den Ruin arbeitest, fügte Nika hinzu. „Wenn deine Gelenke im Arsch sind, dann kannst du auch keine Verträge unterschreiben und Höflinge zusammenschlagen.

    „Ich könnte doch Leonidas Dynatos zusammenschlagen."

    „Nicht mit diesen Fingern, sagte Nika trocken, was sainer Gefährtin immerhin ein schmales Lächeln entlockte. „Na los. Du wirst heute nicht mehr alle Staatsprobleme lösen, also komm ins Bett. As warf einen Blick durch das Fenster auf die Nacht und fügte hinzu: „Und du musst sowieso bald wieder hinaus."

    „Ich könnte auch Alaios ein bisschen würgen", überlegte Zeno-bia laut weiter.

    „Äolix die hohlen Knochen zu brechen ist langweilig, meine Wüstenrose, außerdem kann unser lieber Schatzmeister auch nichts dafür, dass der Kaiser seine Arbeit nicht macht, sagte Nika und begann, die Salbe auch auf Zenobias Handgelenken zu verteilen. „Zieh dich aus.

    Ein Lächeln zuckte um Zenobias strengen Mund. „Hast du dich nicht erst vor zwei Stunden beschwert, dass deine Arbeit heute besonders anstrengend war?"

    „Erstens, ich habe ein Nickerchen gehalten, sagte Nika. „Zweitens, du bist völlig entkräftet, also mach keine Versprechen, die du nicht halten kannst.

    Nun blitzten Zenobias schwarze Augen auf. Nika biss sich auf die Unterlippe, als lichterglühende Funken von Magie über Zenobias Hand direkt auf saine Haut sprangen und ien sanft streichelnd durchrieselten. „Ist das eine Herausforderung?"

    As war einen Moment versucht, darauf einzugehen, dann jedoch lehnte as sich vor und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Es ist in der Tat eine Herausforderung, dich dazu zu bringen, mir deine Ellbogen zu reichen, damit ich sie einschmieren kann."

    „Nun gut, gab Zenobia nach, und die Funken auf Nikas Haut erstarben. „Wenn du schon so nett fragst. Ich kann dir eben keinen Wunsch abschlagen, mein Mondstein.

    „Zu gütig", sagte Nika mit einem Augenrollen, lächelte jedoch dabei.

    As rutschte vom Tisch und schaffte es, Zenobia auf die Beine zu ziehen, um sie mit sich zur Schlafstätte zu führen, den Salbentiegel in sainer anderen Hand. Bei der Ankleidebank, die vor dem Bett stand, stellte Nika den Tiegel ab. Dann öffnete as den goldenen, edelsteinbesetzten Gürtel und streifte ihr die knöchellange, an den Säumen ebenfalls goldbestickte Dalmatik über den Kopf. Das darunterliegende, langärmelige Unterkleid war aus feinster bycaenischer Seide, in die kundige Fabramagix Schildsprüche eingewoben hatten, die gelegentlich über den Stoff blitzten. Nika zog Zenobia auch diese Tunika über den Kopf, und dann war da nur noch Zenobias warme, dunkelbraune Haut unter sainen Fingern.

    In Momenten wie diesen lohnte es sich, dass Zenobia als Quellenkind nicht schwanger werden konnte und genau wie Nika regelmäßige gesundheitliche Untersuchungen machte, denn so mussten sie sich um Schutz nur wenige Gedanken machen und konnten sehr spontan sein. Nika atmete tief ein, hob den Kopf in einer lautlosen Frage und bekam eine ebenso unausgesprochene Antwort, als Zenobia sainen Kopf an ihr Schlüsselbein führte, auf das Nika zarte Küsse hauchte. Die Stadtvorsteherin mochte keine Küsse auf den Mund, seufzte aber zufrieden über jene auf anderen Körperstellen. Zenobia war verstecktes Feuer. Es dauerte, bis sie ihre Mauern fallen ließ, aber wenn sie einmal unten waren, dann rissen die Flammen schnell alles mit sich. Nika hatte Mühe, sich ihnen entgegenzustemmen, aber es war zu Zenobias eigenem Wohl; die Frau wusste einfach nie, wann sie es gut sein lassen und sich erholen musste.

    „Lass mich dir dienen", murmelte Nika gegen ihre Haut, die Stimme bewusst honigweich, der Körper einladend, ein wenig demütig, ohne dabei erniedrigt zu sein.

    Zenobia gab einen kleinen, sanften Laut von sich, der Nika wie warmes Wasser über den Rücken rann und iem verriet, dass as gewonnen hatte. Tatsächlich ließ die Stadtvorsteherin sich auf das Lager dirigieren, wo sie mit einem geradezu erleichterten Seufzen in die Kissen sank und die Augen schloss. Sie rührte sich nur dann, wenn Nika sie anstupste und ihre Gliedmaßen herum arrangierte, wie es nötig war, um die Salbe in ihre Ellbogen, Knie und Fußgelenke zu massieren, wobei as sich Zeit ließ und aufmerksam im Blick behielt, wie Zenobia sich immer mehr entspannte.

    „Das tut gut, murmelte sie. „Die Salbe beginnt schon zu kühlen.

    „Gut. Nika tätschelte ihren nackten Oberschenkel und stellte den Tiegel beiseite. „Du solltest eigentlich mindestens einen Tag lang Ruhe geben.

    „Unmöglich. Zenobia öffnete nur einen Spalt weit die Augen und sah ien an. „Ich muss morgen zusammen mit Alaios, Leonidas Dynatos und einigen anderen Leuten über Subventionen und ein paar Anträge diskutieren.

    „Tja, Zenobia, das ist der Preis der Macht. Nika konnte den Hauch von Schärfe in sainer Stimme nicht unterdrücken. Gleichzeitig wollte as gerade wirklich keine Diskussionen über die Rechte und Nichtrechte von Quellenkindern und Vulgax in Mistras anfangen – nicht, wenn diese vermutlich nur in einem Schreiduell enden würde, auf das as heute keine Lust hatte. Also schenkte as Zenobia ein lockendes, zartschmelzendes Lächeln und ließ dabei die Finger weiterwandern. „Du musst dringend auf andere Gedanken kommen.

    „Es braucht schon eine sehr gute Ablenkung, damit ich auf andere Gedanken komme." Zenobia öffnete die Augen weit, als Nika eine Hand hob, um die beiden goldenen Fibulae an sainen Schultern zu lösen. Die obere Hälfte des Chitons fiel herab und gab Nikas Brust dem Blick der Stadtvorsteherin frei. As hielt diesen Blick mit glühender Intensität, als as den Gürtel löste, der das fein gewebte Baumwolltuch noch an sainem Körper gehalten hatte.

    „Gut genug?", fragte as dann amüsiert.

    Lautlos fiel der Stoff auf das Bett, während Zenobia kehlig lachte. Diesmal gab Nika willig nach, als Zenobia die Arme ausstreckte und ien auf ihren Leib zog, um mit den steifen Fingern beider Hände durch Nikas dunkles, kurzes Haar zu fahren. Fingerspitzen glitten über jeden einzelnen Wirbel saines Rückgrats, langsam, langsam hinab zum Steißbein, bis as schauderte. Ganz von selbst öffnete Zenobia iem die Schenkel; ihre Gliedmaßen fanden zueinander, Haut an Haut, Hüfte an Hüfte. So verharrten sie einen Moment und blickten sich in die Augen. Nika fand sich erfüllt von Zenobias Herzschlag, der gegen sain Brustbein vibrierte und stetig schneller wurde.

    „Berühre mich, murmelte Zenobia, die Augen dunkles Glühen. „Ich glaube, das ist alles, was mich heute noch ablenken kann.

    „Ich höre dich", wisperte Nika und überbrückte die letzten Millimeter zwischen ihnen, um sie mit Funken und Feuer und heißem Atem zu füllen.

    Zenobia mochte im Gegensatz zu iem ein Quellenkind sein, aber Nika konnte durch lange Jahre im Liebesdienst eine ganz eigene Magie weben und Zenobia profitierte nicht selten davon. Nun, sie beide profitierten davon; es war alles andere als Mühsal, sie zu berühren und von ihr berührt zu werden. Oh, Zenobia war schön. Nika erfreute sich ohne Scham an der Rundung ihrer Brust und der scharfen Linie ihres Unterkiefers, der in einem erstaunlich weichen Kinn endete, glitt mit den Fingerspitzen darüber und saugte einen dunklen Nippel zwischen saine Lippen, um sich an Zenobias rauem Aufkeuchen zu ergötzen. Eine Weile verlor Nika sich in Zenobias Augen, Fingern, Lippen, jagte über sie in einem Sturm an Leidenschaft und sicheren Berührungen, versenkte die Zunge in ihrer heißen Leibesmitte, bis Zenobia unter sainen Berührungen schrie und für einen hellen, glorreichen Moment die Kontrolle über ihre Magie verlor. Wasser und Wein schäumten aus den Krügen, den Becken im Zimmer und vermischten sich zu einer hellroten Flut, die über den Mosaikboden schoss. Zenobia sank zurück, ermattet und schön, die Stirn bedeckt von einem feinen Schweißfilm, der auf ihrer seidigen Haut glänzte.

    Als sie Anstalten machte, Nika ebenso gefällig zu sein, entzog Nika sich ihren Berührungen und schüttelte den Kopf, ehe as sich neben sie fallen ließ.

    „Morgen, wisperte as verschwörerisch und verschränkte eine Hand mit Zenobias, während die Finger der anderen über deren starke Braue glitten und behutsam die Falten auf ihrer Stirn glätteten. „Du kannst mir morgen dienen, falls es dir dann wieder besser geht und du keine Schmerzen hast. Für heute schlaf.

    „Ich höre dich", sagte Zenobia, die Stimme bereits traumverworren, als sie ihre Augen schloss.

    Nika blieb neben ihr sitzen und streichelte sanft über ihre Schläfe, bis ihr Atem ruhig und gleichmäßig geworden war. Erst dann bedeckte as sie mit einem der dünnen Laken aus karrannischer Baumwolle und erhob sich lautlos, um nackt durch das Wasser und den Wein hinüber zum Tisch zu schlendern. Mit einem herumliegenden Lappen trocknete as sich achtlos die Füße ab. Um das Chaos würden sich die nichtmagischen Mitglieder von Zenobias Familie kümmern, wie sie es immer taten und wie es ihre Pflicht war. Ob sie wollten oder nicht, war dabei ganz unerheblich. Und solange as Zenobias Gunst besaß, konnte as theoretisch den ganzen Raum in Stücke schlagen und die nichtmagischen Familienmitglieder müssten die Verwüstung beseitigen. Das war der ungerechte Lauf der Welt; so waren sie alle erzogen worden, so hatten sie es allen eingetrichtert. Es musste ein Preis dafür gezahlt werden, den Schutz und die helfenden Hände der Quellenkinder zu erlangen, und auf beides waren sie angewiesen, denn was waren sie, nichtmagisch, schon auf dieser Welt?

    Alles. Alles.

    Einige von ihnen hatten dies schon begriffen, und je länger der Parakoi nicht in der Stadt weilte, je länger die Herrin ihren ungewissen Schlaf schlief, je offensichtlicher wurde, dass Magie auch nicht alles lösen konnte, desto mehr von ihnen wurden wach und erkannten.

    Es dauerte, bis Nika diese Gedanken weit genug wegschieben konnte, um einige der Schriftrollen durchzulesen, dann den Schreibtisch zu verlassen und Schlaf zu finden. Als as die Augen schließlich doch wieder öffnete, sangen die Carminx draußen in der Stadt bereits den Morgengesang. Irgendwann in der kurzen Spanne zwischen sainem Zubettgehen und dem Wiedererwachen hatten die nichtmagischen Familienmitglieder wohl tatsächlich den Boden gewischt, und auch den Schreibtisch hatte irgendwer behutsam sortiert, ohne etwas durcheinanderzubringen. Das konnten sie hier gut; jahrelange Übung machte das mit den Leuten.

    Sie nahmen sich Zeit, in Ruhe aufzuwachen. Entgegen dem Eindruck, den man von Zenobia gewinnen konnte, war sie kein Morgenmensch und sehr einfach dazu zu überreden, noch ein paar Momente liegen zu bleiben und einfach nur schlafgestreichelte Zweisamkeit zu genießen. Irgendwann aber wanderten ihre Gedanken unweigerlich zu ihrem Beruf (ihrer Berufung) zurück und sie drängte auf, der niemals endenden Liste an Erledigungen entgegen. Nikas Ermahnungen, sich zu schonen, verklangen ungehört, dabei hatten sie absolut ihre Berechtigung: Schon vor dem Waschen und Ankleiden wurde ersichtlich, dass die Schwellungen nicht abgenommen hatten, ganz im Gegenteil. Zenobia hatte Mühe, sich anzukleiden, und ihre Finger waren beinahe nicht zu benutzen.

    „Bleib zu Hause", sagte Nika, während as ihr in das Unterkleid half, dann in die reich bestickte Dalmatik, die sie immer zu offiziellen Anlässen trug.

    „Hol mir Marik", sagte Zenobia mit fahlem Gesicht, der Ausdruck darauf pure Entschlossen- und Sturheit. Sie setzte den Korbhut auf und reckte das Kinn.

    Nika knirschte mit den Zähnen, lief aber los. Zenobias Räumlichkeiten befanden sich recht weit oben im Haus, direkt in der grünen Kuppel, die sich über den viereckigen, zweistöckigen Körper des Gebäudes spannte. Das Haus verkürzte saine Suche, indem es in regelmäßigen Abständen Öllampen aufflammen ließ wie Signalfeuer. In der Bibliothek schließlich hörte as schon draußen am Flur eines der Regale rattern, sodass die hölzernen Griffe der Schriftrollen darin gefährlich gegeneinander klackerten. Kurz darauf erklang hörbar Mariks Fluchen und Nika betrat mit raschen Schritten die Bibliothek, woraufhin das Rattern prompt aufhörte.

    Marik war irgendwie mit Zenobia verwandt, nah genug, dass er schon lange Teil ihres Haushalts war. Im Gegensatz zu einigen anderen magiebegabten Familienmitgliedern nahm er Nikas Existenz sogar tatsächlich wahr, und das nicht einmal auf negative Weise. Er war ein attraktiver Mann mit dunkelbrauner Haut, breiten Schultern und langem, offenem Haar, das ihn als ungebunden kennzeichnete. Als er as nun sah, zog er die dunklen, buschigen Augenbrauen zusammen und neigte ein wenig den Kopf, um as aufmerksam zu mustern.

    „Alles in Ordnung?", fragte er.

    „Zenobia braucht dich, erwiderte Nika wahrheitsgemäß. „Die Schwellungen.

    Marik seufzte und begann die Schriftrolle, die er vor sich auf einem der marmornen Bibliothekstische ausgebreitet hatte, wieder zusammenzuschieben, um sie anschließend zielsicher an ihrem Platz in einem der Regale zu verstauen. „Das war nur eine Frage der Zeit. Ich habe sie schon vor Tagen darauf hingewiesen, dass wir bald den Wetterumschwung spüren werden, und zusammen mit dem Stress ist das eine harte Kombination." Sein grüner, bestickter Rock schwang um seine Knöchel im Takt der leise klingelnden Goldkettchen, die er an seinem linken Fuß über den Sandalen trug, während er Nika folgte. Ähnlicher Schmuck fand sich um seine Handgelenke und den Hals, das Einzige, was seinen Oberkörper bedeckte. Sein relativ unbekleidetes Erscheinungsbild deutete darauf hin, dass er heute nicht vorhatte, das Haus in absehbarer Zeit zu verlassen, sonst wäre es mindestens durch einen Mantel ergänzt worden. Immerhin würde es die nächsten Tage laut Wettervorhersage der Drei vom Falkenturm morgens noch frisch bleiben.

    „Du kennst sie doch, entgegnete Nika achselzuckend. „Man kann ihr recht schwer etwas sagen, wenn sie es ohnehin schon weiß, aber nicht hören will.

    Marik schenkte iem ein Grinsen. „Da mag was dran sein. Lass das bloß niemanden hören."

    „Wieso? Wissen doch schon alle, Zenobia inkludiert."

    Marik lachte und schüttelte den Kopf, leugnete es jedoch nicht.

    Sie liefen beide ein wenig schneller durch die Gänge, bis sie wieder zurück in der Kuppel waren, wo Zenobia sich über den Schreibtisch gebeugt hatte. Ihre Finger waren so steif, dass sie die Feder nicht richtig halten konnte, und so entglitt sie konstant ihrem Griff. Es war schmerzhaft zu beobachten.

    „Ah, sagte sie beim Anblick der Eintretenden aufatmend und ließ die Feder sinken, um Marik gebieterisch zu sich zu winken. „Komm her. Setz mir eine Blockade.

    Erneut zog Marik die Augenbrauen zusammen, wie er es schon in der Bibliothek getan hatte. „Patra, bei allem Respekt, aber die Schmerzblockade hält erstens nicht ewig und zweitens ist der Säuregehalt in deinen Gelenken …"

    „Das interessiert mich nicht, schnitt Zenobia ihm das Wort ab, legte die Feder zur Seite und hielt ihm die Hände hin. „Hier. Tu, was ich dir sage. Und die Knie auch gleich.

    Nika beobachtete, wie Marik so hart die Kiefer aufeinan-derpresste, dass Adern an seiner Stirn hervortraten. Dann atmete er langsam aus, entspannte sich sichtlich gewaltsam und lächelte auf unvergleichlich nichtssagende Weise, ehe er Zenobias Hände in die eigenen nahm und sich konzentrierte. Nika nahm die Magie selbst nicht wahr; sie sickerte ungesehen in Zenobias Haut und das einzige Anzeichen, dass etwas passierte, war Zenobias Stirn, die sich vor Erleichterung glättete. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht wurde sogar fast schon friedfertig, als Marik von leisem Klingeln begleitet vor ihr in die Hocke ging, den Stoff ihrer Kleidung hochhob und die Hände an ihre Knie legte.

    „Besser, sagte sie, als Marik schließlich die Hände wieder von ihr nahm, und sie berührte flüchtig in stillem Dank seine Schulter, nachdem er wieder auf die Füße gekommen war. „Wie lange wird es halten?

    Marik wiegte gedankenvoll den Kopf. „Zwei oder drei Stunden. Unglücklicherweise habe ich heute bereits einiges an Kraft verbraucht - Kojo hat sich auf der Baustelle verletzt, es sah eine Weile lang nicht gut aus."

    „Großartig, knurrte Zenobia und bewegte behutsam die Finger, die dadurch nicht weniger geschwollen waren. „Und ich kann dich nicht mitnehmen, weil Fida jeden Moment ihr Kind bekommt. Sie tippte nachdenklich gegen ihr Kinn. „Farrah fällt natürlich auch aus, als Leibheilerin des Dynatos, und soweit ich weiß, hat sie momentan keine Discipulx. Tja. Dann nehme ich dein Discipulx mit."

    Mariks Gesichtsausdruck machte auch ohne Worte recht deutlich, was er von der Idee hielt, seinen aktuellen Zögling mitzuschicken - nämlich nichts. „Ich weiß nicht, ob sie schon so weit …"

    „Unsinn, schnitt Zenobia ihm erneut das Wort ab. An Mariks Stelle hätte Nika bereits eine bissige Bemerkung dazu gemacht, aber Zenobia kümmerte sich weder um ien noch um den düsteren Ausdruck auf Mariks Gesicht, als sie fortfuhr: „Einen Tag wirst du ohne sie – es ist aktuell sie, ja? Gut - zurechtkommen. Und außerdem entscheide immer noch ich als Oberhaupt dieser Familie, wer sich wann und wo befindet. Nicht wahr?

    Mariks lächelte frostig. „Natürlich."

    „Sie kann gleich zum Teppich kommen", schlug Nika vor.

    „Was ich gerade gesagt habe, gilt auch für dich", sagte Zenobia streng.

    Nika lächelte und tippte ihr gegen die Nasenspitze, als würde sich bei Zenobias Zurechtweisung nicht ein spitzer Stachel des Unmuts zwischen saine Rippen bohren. „Ich gehöre nicht zu deiner Familie, bin nicht Blut von deinem Blut, nicht einmal blutverbunden. Du kannst dich gerne bei Gratia über mich beschweren, weil ich Dinge in deinem Haus an deiner Stelle koordiniere, aber das würde wohl ein wenig dauern."

    Zenobias Mundwinkel zuckten. Sie und die Besitzerin des Lusttempels, in dem Nika arbeitete, waren sich nicht gerade grün. Vielleicht war das einer der Gründe, warum Zenobia Nika gerne um sich hatte; sie hatte einen höheren Rang als Gratia und dementsprechend konnte Gratia iem den Umgang mit der Statthalterin nicht verbieten, selbst wenn Nika einen entsprechenden Wunsch geäußert hätte.

    Ien an ihrer Seite zu haben war für Zenobia insofern also ein kleiner Triumph, der mehr wog als gelegentliche, milde Unmutsgefühle, wenn Nika sich wieder einmal ihrer Fuchtel widersetzte.

    „Ich glaube, so weit müssen wir dann doch nicht gehen", sagte sie dementsprechend auch wenig überraschend und nickte Marik zu. „Sie kann gleich zum Teppich kommen.

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