Fear Street 51 - Schuldig: Die Buchvorlage zur Horrorfilmreihe auf Netflix
Von R.L. Stine
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Über dieses E-Book
Mit den Horror- und Thriller-Büchern aus der Fear Street schuf Bestsellerautor R.L. Stineeine Reihe, die inzwischen zu den Klassikern derHorrorliteratur für Jugendliche zählt. Seit über 20 Jahren gibt es seine Geschichten schon auf Deutsch und seitdem begeistern sie gleichermaßen Jungs und Mädchen ab 12 Jahren und alle Fans von Gruselgeschichten.
Ab 2021 zeigt Neflix den Klassiker Fear Street als Horrorfilm-Reihe!
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Rezensionen für Fear Street 51 - Schuldig
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Buchvorschau
Fear Street 51 - Schuldig - R.L. Stine
Inhalt
Prolog
Kapitel 1 – Samstagnachmittag
Kapitel 2 – Samstagabend
Kapitel 3 – Montagnachmittag
Kapitel 4 – Später am Montagnachmittag
Kapitel 5 – Montagabend
Kapitel 6 – Dienstagabend
Kapitel 7 – Mittwochabend
Kapitel 8 – Donnerstagabend
Kapitel 9 – Später am Donnerstagabend
Kapitel 10 – Freitagabend
Kapitel 11 – Freitag, nach Mitternacht
Kapitel 12 – Freitag, nach Mitternacht
Kapitel 13 – Sonntagnachmittag
Kapitel 14 – Sonntagnachmittag
Kapitel 15 – Sonntagnachmittag
Kapitel 16 – Montagnachmittag
Kapitel 17 – Montagabend
Kapitel 18 – Montagabend
Kapitel 19 – Samstagabend
Kapitel 20 – Samstagnacht
Kapitel 21 – Samstagnacht
Kapitel 22 – Samstagnacht
Kapitel 23 – Sonntagnachmittag
Alle Einzelbände der Reihe Fear Street als E-Book
Über den Autor
Weitere Infos
Impressum
Prolog
Wie leicht es ging. Und wie schnell.
Der Schuss krachte, als wäre ein billiger Knallkörper explodiert.
Mach’s gut, Evan.
Träum was Schönes.
Es war so einfach. Und eigentlich gar nicht weiter schlimm. Besonders, wenn man nicht groß darüber nachdachte.
Wenn man die ganze Szene in den hintersten Winkel seines Bewusstseins verbannte – und stattdessen an sie dachte.
Sie war einfach toll.
Wie sollte er sie sonst beschreiben? Er hatte die ganze Zeit nur ihr Gesicht im Kopf. Ständig geisterte sie durch seine Gedanken und verdrängte alles andere. Manchmal hatte er das Gefühl, sie würde ihn noch verrückt machen, völlig verrückt.
Er würde alles für sie tun.
Sie war einfach wundervoll. Er wollte sie an sich drücken, sie ganz fest halten. Er wollte, dass sie bei ihm war, dass sie nur Augen für ihn hatte, dass sie das Gleiche wie er empfand.
Und jetzt war es so weit.
Er wischte den Schaft des Gewehrs an seinem Hemd ab und ging rasch den Pfad zwischen den Bäumen entlang.
Im Wald war es jetzt ruhig, unglaublich ruhig.
Die Bäume wirkten frisch mit ihren jungen Trieben. Alles war so hell und heiter.
Er ging schneller, unter seinen Stiefeln knirschten trockene Zweige und Blätter. Dann drehte er sich um und warf einen letzten Blick auf den reglosen Körper.
Würde er damit durchkommen?
Natürlich würde er das …
1
Samstagnachmittag
Meg Dalton bremste und kam mit ihrem Rad auf dem unbefestigten Weg zum Stehen. Sie atmete tief durch und lächelte. „Es riecht schon richtig nach Frühling", sagte sie.
Sonnenlicht sickerte durch die hohen Bäume, deren frische, grüne Blätter sich gerade entfalteten. Die Kirschbäume standen bereits in voller Blüte und überzogen ganz Shadyside mit weißen Tupfen.
„Es ist so wunderschön hier im Mai, dachte Meg. „Als würde man durch eine Märchenwelt fahren.
Ihre Freunde zogen sie immer auf, wenn sie solche Dinge sagte. Deshalb beschloss sie, ihre schwärmerischen Gedanken lieber für sich zu behalten.
Ihre beiden Begleiter, die langsam hinter ihr hergeradelt waren, holten sie ein. „Hey, Meg, warum hältst du denn an?", rief Tony.
„Lass uns weiter zum Fluss fahren, sagte Sue, die ein Stück vor Meg anhielt und sich dann zu ihr umdrehte. „Komm schon, ich will mich bewegen. Ich muss unbedingt ein paar von den lästigen Pfunden loswerden, die ich diesen Winter zugelegt habe.
Meg starrte ihre Freundin an. Sue hatte kein Gramm zu viel auf den Rippen. Ihre Figur war perfekt. Mit ihrem kupferfarbenen Haar, den blauen Augen und dem Schmollmund sah sie aus wie eine Hollywoodschauspielerin, fand Meg.
„Ich brauche endlich ein neues Rad, sagte Tony. „Das hier ist die reinste Klapperkiste.
„Pscht!, unterbrach ihn Meg und zeigte auf die pink- und lilafarbenen Wildblumen, die am Wegrand wuchsen. „Seht mal. Ein Kolibri.
„Fahren wir jetzt endlich weiter, oder was?, fragte Sue ungeduldig. „Wenn ich gewusst hätte, dass das hier eine Naturkunde-Exkursion wird, hätte ich mir was zum Schreiben mitgebracht.
Sie schwang sich wieder auf den Sattel und radelte davon. Meg musste sich beeilen, um sie einzuholen. „Hey, wartet auf mich!, rief Tony ihnen nach. „Mit dieser alten Kiste komme ich nicht hinterher.
Als sie am Sportplatz vorbeifuhren, entdeckten sie mehrere Freunde von der High School in Shadyside. Auf der leicht abfallenden Wiese neben dem Spielfeld sonnten sich Leute, warfen Frisbees und picknickten.
„Es ist, als wären plötzlich alle aus ihren Kokons gekrabbelt, um endlich Spaß zu haben", dachte Meg. Sie wusste, dass ihre Freunde sie für diesen Gedanken bestimmt wieder ausgelacht hätten.
Meg war klein und hatte zu ihrem großen Bedauern noch keine besonders weibliche Figur. Mit ihrem runden Gesicht, den kurzen blonden Haaren und den großen blauen Augen wurde sie manchmal sogar für ein Kind gehalten.
„Tony scheint ja richtig gute Laune zu haben", sagte Sue, den Blick vor sich auf den Weg gerichtet.
„Wieso? Er hat doch den ganzen Nachmittag nichts anderes getan, als über sein Rad rumzumeckern", erwiderte Meg mit einem Seufzer.
„Aber für ihn heißt das schon, dass er gute Laune hat!", witzelte Sue.
Meg lachte gequält. Sie wusste, dass Sue mit ihrer Bemerkung über Tony recht hatte. Er war den ganzen Winter furchtbar launisch gewesen. Ständig rastete er aus und regte sich wegen irgendwelcher Kleinigkeiten auf. Manchmal auch völlig grundlos.
Zuerst dachte Meg, dass es vielleicht mit ihr zu tun hätte. Dass Tony genug von ihr hatte. Immerhin waren sie jetzt schon über zwei Jahre zusammen. Vielleicht wäre er sie am liebsten losgeworden und wusste nicht wie. Aber jedes Mal, wenn sie versuchte, mit ihm darüber zu reden, machte er ein verletztes Gesicht und schwor ihr, es sei alles in Ordnung.
„Und wie läuft’s mit dir und Dwayne?", zog Meg Sue auf. Das war immer das Einzige, was ihr einfiel, um ihre Freundin zu necken.
„Dieser Schwachkopf!, stieß Sue keuchend hervor, weil sie so schnell gefahren war. „Er läuft mir wie ein liebeskrankes Hündchen hinterher und schmachtet mich mit seinen traurigen Augen an. Würg! Und dann diese engen weißen T-Shirts, in denen er immer seine Muskeln zur Schau stellt. So ein Angeber!
„Na ja, er macht eben viel Bodybuilding. Er hat echt einen super Körper", sagte Meg.
Sue schaute sie überrascht an. Es sah Meg gar nicht ähnlich, so was zu sagen. „Kann sein, aber er ist trotzdem ein Ekelpaket. Außerdem hängt er immer mit deinem komischen Cousin Brian rum. Die beiden spielen ständig so ein Fantasy-Rollenspiel im Wald – Dungeons and Dragons, glaube ich. Oh … Sue merkte plötzlich, was sie gesagt hatte. „Das soll natürlich nicht heißen, dass mit deinem Cousin was nicht stimmt. Ich …
„Ist schon okay. Brian ist wirklich ein bisschen komisch", erwiderte Meg und lachte.
Dann radelten sie eine Weile schweigend dahin. Meg fröstelte plötzlich. Sie musste gerade daran denken, dass es heute genau ein Jahr her war. Genau vor einem Jahr hatte Brian Sues Bruder Evan gefunden.
An einem Frühlingstag wie diesem – erschossen im Fear-Street-Wald.
Meg schüttelte heftig den Kopf, als könnte sie dadurch die Erinnerung verscheuchen.
„Wenigstens kann Sue inzwischen wieder lachen, dachte Meg. „Und sie kann wieder herumwitzeln und mit ihren alten Freunden Radtouren machen.
War das ein langer Winter gewesen.
Meg fuhr etwas langsamer und ließ Tony aufholen. „Na, wie läuft’s, du alter Trödler?"
„Ich glaube, meine Kette geht gleich ab, knurrte er, zog sich das braune Sweatshirt über den Kopf und band es sich um die Taille. Darunter kam ein graues T-Shirt zum Vorschein. Trotz des kühlen Winds, der vom Fluss hochwehte, schwitzte er. „Ich brauche dringend ein neues Rad
, sagte er, stieg ab und beugte sich hinunter, um die Kette zu inspizieren.
Sie liebte es, wenn er etwas aufmerksam betrachtete – die Art, wie sich seine dunklen Augenbrauen senkten und sich seine Stirn kräuselte, seine konzentrierte Miene. „In den Ferien jobbst du doch wieder bei deinem Vater, sagte Meg. „Da kannst du dir bestimmt genug Geld für ein neues Rad zusammensparen.
„Na klar, schnaubte er und wischte sich die schmierigen Hände an der Jeans ab. „Ansonsten lässt mein Vater ja auch kaum Geld springen.
Er stieg wieder auf sein Rad und fuhr weiter.
Sie folgte ihm auf dem gewundenen Pfad. Hinter einem lang gezogenen Feld floss schnell, aber fast geräuschlos der schmale braune Cononka River entlang. Er war leicht über die Ufer getreten, weil es diesen Winter eine Menge geschneit hatte. Meg war überrascht, als sie sah, dass sich Sue unten am Fluss am Ende des Weges mit zwei Fahrradfahrern unterhielt.
Als sie näher kam, erkannte Meg Lisa und Steve. Die ganze High School lachte über die beiden. Sie waren Tür an Tür aufgewachsen und ihr Leben lang die besten Freunde gewesen. Seit letztem Winter gingen sie miteinander – und seitdem hatten sie sich nur noch in der Wolle.
Tony und Meg erreichten die kleine Gruppe. „Wir wollten uns gerade auf den Rückweg machen, sagte Steve. „Es ist noch ganz schön kalt da unten.
„Was habt ihr zwei denn heute Abend vor?", fragte Sue Lisa.
„Keine Ahnung. Steve hat sich noch nichts überlegt, erwiderte Lisa mit einem abfälligen Grinsen, das in letzter Zeit öfter über ihr Gesicht huschte. „Ich glaube, er hat mal wieder vergessen, dass wir verabredet sind.
„Ich dachte, wir gammeln einfach ein bisschen rum oder so", murmelte Steve unbehaglich. Er wollte den Arm um Lisa legen, aber sie wich ihm aus.
„Tony und ich gehen heute auch nicht weg, sagte Meg. „Ich muss zu Hause bleiben und mit meinem Abschlussreferat für den Psychokurs weitermachen. Ich hänge jetzt schon so weit hinterher, dass …
„Oh, das hätte ich fast vergessen. Ich habe ja große Neuigkeiten!, unterbrach Lisa sie. „Ratet mal, wer zurückkommt, um Shadyside einen Besuch abzustatten. Ellen!
Sue zuckte zusammen und griff hastig nach dem Lenker, als ihr Fahrrad zur Seite kippte. „’tschuldigung", murmelte sie. Sie sah plötzlich sehr blass aus.
„Ellen wird bei ihrer Tante wohnen", fügte Lisa hinzu.
Niemand sagte etwas.
Alle dachten an das Gleiche – an das, was vor einem Jahr passiert war, und an Sues Bruder Evan.
Ellen und Evan waren seit der Junior High zusammen gewesen. Und Ellen, Meg und Sue waren sogar schon lange davor unzertrennliche Freundinnen gewesen.
Aber als Evan starb, brach alles auseinander.
Ellen zog kurz darauf weg. Und seitdem hatte niemand mehr etwas von ihr gehört. Bis jetzt.
„Es wird toll sein, sie wiederzusehen", sagte