Du hast die Wahl, Erik!: Chefarzt Dr. Norden 1248 – Arztroman
Von Jenny Pergelt
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Über dieses E-Book
So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche!
Christina hörte, wie Erik die Dusche abstellte. Es wurde nun auch für sie Zeit aufzustehen, wenn sie nicht zu spät kommen wollte. Normalerweise machte es ihr nichts aus, beim ersten Weckerklingeln aus dem Bett zu springen und den neuen Tag mit einem Lächeln zu beginnen. Sie war die geborene Frühaufsteherin und konnte es überhaupt nicht leiden, den halben Vormittag im Bett zu verbringen. Schön, dass es bei Erik nicht anders war und sie in dieser Hinsicht wunderbar zusammenpassten. Zumindest war es so gewesen, bis sie vor einiger Zeit ein paar beunruhigende Veränderungen an sich festgestellt hatte, die ihr nun zunehmend zu schaffen machten. Mit einem leisen Seufzer setzte sie sich auf. Und da war er wieder: dieser nervenaufreibende Schwindel, dem sie ihre tägliche Übelkeit verdankte. Schnell schloss sie die Augen in der Hoffnung, dass ihr Schlafzimmer dann aufhörte, sich rasendschnell im Kreis zu drehen. Zum Glück dauerten diese leidigen Schwindelattacken nie lange an. Sie verschwanden so plötzlich, wie sie gekommen waren. Nur die Übelkeit hielt sich etwas hartnäckiger und wuchs manchmal zu einem handfesten Brechreiz heran. Erik kam aus dem Bad und Christina gelang ein halbherziges Lächeln, als sie ihn sah. »Na, endlich ausgeschlafen?«, fragte er grinsend. »Du hast dich ja zu einer richtigen Langschläferin entwickelt.« »Habe ich nicht«, murrte sie und versuchte dabei krampfhaft, diese leichte, aber sehr lästige Übelkeit in den Griff zu bekommen. Das Letzte, was sie wollte, war, dass Erik etwas von ihren Problemen mitbekam. »Aha«
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Buchvorschau
Du hast die Wahl, Erik! - Jenny Pergelt
Chefarzt Dr. Norden
– 1248 –
Du hast die Wahl, Erik!
Kann Dr. Berger auf das Glück vertrauen?
Jenny Pergelt
Christina hörte, wie Erik die Dusche abstellte. Es wurde nun auch für sie Zeit aufzustehen, wenn sie nicht zu spät kommen wollte. Normalerweise machte es ihr nichts aus, beim ersten Weckerklingeln aus dem Bett zu springen und den neuen Tag mit einem Lächeln zu beginnen. Sie war die geborene Frühaufsteherin und konnte es überhaupt nicht leiden, den halben Vormittag im Bett zu verbringen. Schön, dass es bei Erik nicht anders war und sie in dieser Hinsicht wunderbar zusammenpassten. Zumindest war es so gewesen, bis sie vor einiger Zeit ein paar beunruhigende Veränderungen an sich festgestellt hatte, die ihr nun zunehmend zu schaffen machten.
Mit einem leisen Seufzer setzte sie sich auf. Und da war er wieder: dieser nervenaufreibende Schwindel, dem sie ihre tägliche Übelkeit verdankte. Schnell schloss sie die Augen in der Hoffnung, dass ihr Schlafzimmer dann aufhörte, sich rasendschnell im Kreis zu drehen. Zum Glück dauerten diese leidigen Schwindelattacken nie lange an. Sie verschwanden so plötzlich, wie sie gekommen waren. Nur die Übelkeit hielt sich etwas hartnäckiger und wuchs manchmal zu einem handfesten Brechreiz heran.
Erik kam aus dem Bad und Christina gelang ein halbherziges Lächeln, als sie ihn sah.
»Na, endlich ausgeschlafen?«, fragte er grinsend. »Du hast dich ja zu einer richtigen Langschläferin entwickelt.«
»Habe ich nicht«, murrte sie und versuchte dabei krampfhaft, diese leichte, aber sehr lästige Übelkeit in den Griff zu bekommen. Das Letzte, was sie wollte, war, dass Erik etwas von ihren Problemen mitbekam.
»Aha«, sagte Erik, und um seine Mundwinkel zuckte es belustigt auf. »So wie’s aussieht, bist du nicht nur eine Langschläferin, sondern auch ein Morgenmuffel geworden.«
Christina biss sich auf die Unterlippe und verhinderte so eine unbedachte Antwort. Auf Erik musste sie tatsächlich einen unausgeschlafenen, schlecht gelaunten Eindruck machen. Sie hätte das mit wenigen Worten aufklären können, aber sie tat es nicht. Zu gut erinnerte sie sich an ihren letzten grippalen Infekt, bei dem Erik beinahe durchgedreht wäre. Er hatte so getan, als wäre sie dem Tode geweiht und war ihr nicht mehr von der Seite gewichen. Fast stündlich hatte er nicht nur ihre Temperatur kontrolliert, sondern auch den Blutdruck gemessen und die Sauerstoffsättigung überprüft. Am Ende war sie so genervt gewesen, dass sie sich geschworen hatte, ihren nächsten Infekt für sich zu behalten und ihm nichts davon zu erzählen. Falls möglich.
»Ist alles in Ordnung mit dir?«, fragte er jetzt und sah sie dabei sehr aufmerksam an.
»Klar!«, gab Christina betont forsch zurück. Sie stand auf und war froh, dass sich der Schwindel gelegt hatte und ihr ein verräterisches Schwanken erspart blieb. »Ich bin nur etwas unausgeschlafen und deswegen nicht so gut drauf. Du lagst also richtig mit deiner Diagnose: Ich bin zu einer Langschläferin und einem Morgenmuffel mutiert.«
Sie konnte spüren, dass er ihr nachdenklich hinterher sah, als sie jetzt den Rückzug ins Bad antrat. Dass er ihr nicht folgte und stattdessen in die Küche ging, um das Frühstück zu machen, ließ sie erleichtert aufatmen. Doch als sie einen kritischen Blick in den Badspiegel warf, kehrten ihre Sorgen zurück. Was war nur los mit ihr? Warum war sie ständig müde und erschöpft? Wo kamen diese auffällige Blässe und die dunklen Schatten unter ihren Augen her? Lag es an dem überstandenen Infekt, der ihr immer noch zu schaffen machte? Vielleicht sollte sie mal frei nehmen, damit sich ihr Körper erholen konnte. In der letzten Zeit hatte sie sich allerhand zugemutet und war nur selten pünktlich nach Hause gekommen. Ein kleiner Urlaub würde Wunder bewirken. Doch noch ehe sich diese Idee festsetzen konnte, schob sie sie schon wieder beiseite. Jetzt war nicht der passende Moment, um Urlaubspläne zu schmieden. In der Klinik herrschte derzeit Hochbetrieb und jede Hand wurde dringend gebraucht.
Dr. Christina Rohde liebte ihre Arbeit als Chirurgin der Behnisch-Klinik. Sie war herausfordernd, oft auch anstrengend, aber immer erfüllend. Nicht selten vergaß sie darüber, dass es auch ein Leben neben der Klinik gab. Manchmal wurde sie von Erik daran erinnert. Ausgerechnet von ihm. Er hatte doch selbst seine Not damit, an sein Privatleben zu denken. Auch er verbrachte viel zu viel Zeit auf der Arbeit und war ihr keine große Hilfe, wenn es darum ging, pünktlich Feierabend zu machen. Erik Berger, der leitende Notfallmediziner der Behnisch-Klinik, war ebenfalls ein Arzt aus Leidenschaft und kannte keine Achtstunden-Dienste.
»Tina, was hältst du davon, wenn mir uns mal ein paar freie Tage gönnen?«, fragte er am Frühstückstisch. »Wir könnten wegfahren, das schöne Wetter genießen oder mal so richtig lange ausschlafen.«
Christina blickte überrascht auf. Konnte er neuerdings Gedanken lesen? Woher wusste er, dass sie selbst schon daran gedacht hatte? Dass er diesen Vorschlag nur ihretwegen gemacht hatte, stand für sie fest. Er wollte ihr etwas Gutes tun und dafür sogar auf seine geliebte Arbeit verzichten. Erik war kein Freund von Urlaub oder freien Tagen. Jeder in der Behnisch-Klinik wusste, dass er nur dann frei nahm, wenn ihn der Chefarzt dazu zwang.
»Frei?«, fragte sie gerührt zurück. »Denkst du an ein verlängertes Wochenende?«
»Nein, an einen zweiwöchigen Urlaub.«
Christina verschluckte sich fast an ihrem Kaffee. »Zwei Wochen? Wir sollen gemeinsam für zwei Wochen in den Urlaub gehen? Wie wollen wir das denn hinbekommen? Hast du vergessen, dass ich dich in der Notaufnahme vertreten muss, wenn du Urlaub machst?«
»Nein, das habe ich nicht vergessen. Vielleicht sollten wir endlich mit dem Chef darüber sprechen. Es wird Zeit, dass du die Vertretungsstelle an einen anderen Arzt abgibst.« Als er sah, wie Christinas Mundwinkel nach unten sackten, sagte er: »Ich weiß, wie sehr es dir gefällt, hin und wieder die Leitung der Notaufnahme zu übernehmen. Aber wenn du weiterhin meine offizielle Vertretung bist, können wir höchstens drei oder vier Tage gemeinsam frei nehmen. Ich würde sehr gern mal einen längeren Urlaub mit dir machen, aber das geht nur, wenn uns jemand in dieser Zeit vertritt.«
Christina nickte zustimmend. Es klang wirklich sehr verlockend, für zwei Wochen mit Erik in den Urlaub zu fahren. Sie hätten endlich ganz viel Zeit für sich und könnten den Stress der Arbeit hinter sich lassen. Gerade jetzt täte ihr diese Auszeit bestimmt gut. Sie könnte sich vollständig von den Nachwirkungen ihres Infekts erholen und wäre hinterher so fit wie früher.
»Hast du denn schon jemanden ins Auge gefasst, der fähig wäre, die Vertretung zu machen?«
Erik sah nicht besonders glücklich aus, als er ihr antwortete. »Nein, noch nicht. Mir fällt niemand ein, dem ich diese Verantwortung mit ruhigem Gewissen übertragen könnte. Ich zerbreche mir schon seit Tagen erfolglos den Kopf darüber.«
»Und trotzdem willst du, dass wir frei machen?«
»Ja, das steht uns schließlich zu. Der Chef hält mir ohnehin regelmäßig einen Vortrag, weil ich meinen Urlaub