Dr. Daniel 74 – Arztroman: Sie glaubte an die Liebe
Von Marie Francoise
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Mit gemischten Gefühlen betrat Ariane Gregor die Praxis von Dr. Robert Daniel. Wenn sich ihr Verdacht tatsächlich bewahrheiten sollte…
»Guten Morgen, Fräulein Gregor.« Die junge Empfangsdame Gabi Meindl verbarg ihr Erstaunen über Arianes unangemeldetes Erscheinen nicht. Immerhin war die junge Frau erst vor zwei Wochen zu einer Routineuntersuchung hier gewesen, und da war es doch etwas merkwürdig, daß sie heute schon wieder in die Praxis kam – noch dazu ohne Termin, was von Gabi ohnehin sehr ungern gesehen wurde.
»Es tut mir leid, daß ich unangemeldet hereinplatze«, entschuldigte sich Ariane. »Aber… es ist wirklich dringend. Ich muß unbedingt mit Dr. Daniel sprechen.«
Gabi warf einen kurzen Blick in ihren Terminkalender, obwohl sie wußte, wie chaotisch es momentan schon im Wartezimmer aussah.
»Wenn Sie ausreichend Zeit mitgebracht haben, dann können Sie gern hierbleiben«, meinte sie dann. »Allerdings werden Sie wohl mit einer Wartezeit von mindestens zwei Stunden rechnen müssen.«
Ariane erschrak. »Zwei Stunden!« Sie sah auf die Uhr. »So lange kann ich unmöglich bleiben. Ich muß spätestens um zehn Uhr im Büro sein.« Sie dachte an die vielen Zugeständnisse, die sie ihrem Chef heute am Telefon hatte machen müssen, als sie darum gebeten hatte, ob sie ausnahmsweise eine Stunde später kommen könnte. Sie war sonst immer pünktlich, meistens sogar noch früher im Büro als nötig und beschwerte sich nie, wenn sie Überstunden machen mußte, doch wenn sie einmal um ein Entgegenkommen ihres Chefs bat, gab er sich jedesmal äußerst kleinlich.
»Worum geht es denn, Fräulein Gregor?« wollte Gabi wissen. »Ich meine… wenn es nicht ganz eilig ist,
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Dr. Daniel 74 – Arztroman - Marie Francoise
Dr. Daniel
– 74 –
Sie glaubte an die Liebe
Marie Francoise
Mit gemischten Gefühlen betrat Ariane Gregor die Praxis von Dr. Robert Daniel. Wenn sich ihr Verdacht tatsächlich bewahrheiten sollte…
»Guten Morgen, Fräulein Gregor.« Die junge Empfangsdame Gabi Meindl verbarg ihr Erstaunen über Arianes unangemeldetes Erscheinen nicht. Immerhin war die junge Frau erst vor zwei Wochen zu einer Routineuntersuchung hier gewesen, und da war es doch etwas merkwürdig, daß sie heute schon wieder in die Praxis kam – noch dazu ohne Termin, was von Gabi ohnehin sehr ungern gesehen wurde.
»Es tut mir leid, daß ich unangemeldet hereinplatze«, entschuldigte sich Ariane. »Aber… es ist wirklich dringend. Ich muß unbedingt mit Dr. Daniel sprechen.«
Gabi warf einen kurzen Blick in ihren Terminkalender, obwohl sie wußte, wie chaotisch es momentan schon im Wartezimmer aussah.
»Wenn Sie ausreichend Zeit mitgebracht haben, dann können Sie gern hierbleiben«, meinte sie dann. »Allerdings werden Sie wohl mit einer Wartezeit von mindestens zwei Stunden rechnen müssen.«
Ariane erschrak. »Zwei Stunden!« Sie sah auf die Uhr. »So lange kann ich unmöglich bleiben. Ich muß spätestens um zehn Uhr im Büro sein.« Sie dachte an die vielen Zugeständnisse, die sie ihrem Chef heute am Telefon hatte machen müssen, als sie darum gebeten hatte, ob sie ausnahmsweise eine Stunde später kommen könnte. Sie war sonst immer pünktlich, meistens sogar noch früher im Büro als nötig und beschwerte sich nie, wenn sie Überstunden machen mußte, doch wenn sie einmal um ein Entgegenkommen ihres Chefs bat, gab er sich jedesmal äußerst kleinlich.
»Worum geht es denn, Fräulein Gregor?« wollte Gabi wissen. »Ich meine… wenn es nicht ganz eilig ist, könnte ich Sie heute nachmittag irgendwie einschieben.«
Resigniert schüttelte Ariane den Kopf. »Ich habe meinem Chef zugesagt, heute bis sieben Uhr im Büro zu bleiben, und ab morgen muß ich ihn für drei Tage zu einem Kongreß begleiten.«
Gabi seufzte, dann nickte sie. »Also schön, bleiben Sie hier draußen, ich werde Sie ausnahmsweise dazwischenmogeln.«
Ariane atmete auf. »Dafür würde ich Sie jetzt am liebsten umarmen.«
Unwillkürlich mußte Gabi lächeln. »Das ist denn doch nicht nötig.« In diesem Moment kam auch schon die Patientin, die zuletzt bei Dr. Daniel gewesen war, aus dem Untersuchungszimmer. Sofort schnappte sich Gabi die Karteikarte von Ariane und eilte damit zu ihrem Chef. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis die junge Frau ins Sprechzimmer gerufen wurde.
Dr. Daniel begrüßte sie mit dem ihm eigenen besonders warmherzigen Lächeln und bot ihr Platz an.
»Nun, Fräulein Gregor, was gibt es denn so Dringendes?« wollte er wissen. Er überflog die letzten Eintragungen auf der Karte. »Vor zwei Wochen war doch alles in bester Ordnung.« Besorgt schaute er Ariane an. »Haben Sie Beschwerden?«
Die junge Frau schüttelte den Kopf und spielte dabei nervös mit dem Riemen ihrer Handtasche.
»Nein, ganz und gar nicht. Es ist vielmehr…« Sie stockte für einen Moment, dann fuhr sie mit gesenktem Kopf fort: »Ich glaube, ich bin schwanger.«
Dr. Daniel erhob sich. »Das wird sich rasch feststellen lassen. Kommen Sie, Fräulein Gregor, meine Sprechstundenhilfe wird einen Schwangerschaftstest vornehmen.«
Er begleitete Ariane ins Labor, wo Sarina von Gehrau gerade beschäftigt war, und bat sie, bei der Patientin einen Schwangerschaftstest durchzuführen. Das Ergebnis lag kaum zehn Minuten später vor und war eindeutig.
»Ihr Verdacht war richtig«, meinte Dr. Daniel. »Sie erwarten tatsächlich ein Baby.« Er musterte Ariane eingehen. »Bedeutet das ein Problem für Sie?«
Ariane seufzte. »Ja.« Mit zitternden Fingern strich sie ihr langes, rotbraunes Haar zurück. »Nun ja, ein so großes Problem nun auch wieder nicht«, räumte sie dann ein. »Es ist vielmehr… wissen Sie, Peter… mein Verlobter und ich, wir hatten so unsere Pläne. In einem halben Jahr wollten wir Deutschland für eine Weile den Rücken kehren. In der Firma, in der ich momentan noch arbeite, bin ich nicht mehr besonders glücklich. Mein Chef verlangt mir eine Menge ab, doch mit den Gegenleistungen sieht es weniger gut aus. Mein Gehalt bewegt sich haarscharf an der untersten Grenze, die laut Tarifvertrag vorgeschrieben ist, Überstunden stehen an der Tagesordnung…« Sie winkte ab. »Ich werde so oder so kündigen, nur… unser Traum wird sich mit einem Baby nur schwer verwirklichen lassen.«
»Wenn Sie nicht irgendwo im tiefsten Dschungel leben wollen, sehe ich für einen Auslandsaufenthalt eigentlich kein Problem«, wandte Dr. Daniel ein.
Ariane versuchte ein Lächeln, doch es mißlang kläglich. »Das ist es ja gerade. Peter ist Wissenschaftler, und… nun ja, wir wollten in den Kongo – für mindestens zwei bis drei Jahre.«
»Ich fürchte, in diesem Fall wird es tatsächlich schwierig«, meinte Dr. Daniel. »Mit einem Neugeborenen in den Kongo zu übersiedeln, wäre wohl nicht die günstigste Lösung.« Er schwieg kurz. »Glauben Sie nicht, Ihr Verlobter könnte auch anderswo als Wissenschaftler tätig werden?«
Ariane nickte etwas halbherzig. »Das werden wir demnächst besprechen müssen.«
Aufmerksam blickte Dr. Daniel sie an. »Hatten Sie ursprünglich an eine andere Lösung gedacht?«
Ariane wußte sofort, was der Arzt meinte. Sie schüttelte den Kopf. »Nein, Herr Doktor, Abtreibung käme für mich niemals in Frage – mag das Baby zu einem noch so ungünstigen Zeitpunkt kommen.« Wieder senkte sie den Kopf. »Im übrigen waren wir ja selbst schuld. Wir wußten beide, daß es meine fruchtbaren Tage waren, aber…« Sie zuckte die Schultern, dann stand sie entschlossen auf. »Peter und ich werden schon eine Lösung finden.«
*
Peter Sellmann rieb sich zufrieden die Hände. Das klappte ja alles wie am Schnürchen! Nun mußte Ariane nur noch kündigen, dann würden sie im Herbst im Kongo sein. Das bedeutete, daß er mit seiner Arbeit fast ein halbes Jahr früher beginnen könnte, als er es ursprünglich gedacht hatte.
In diesem Moment hörte er, wie sich der Schlüssel im Schloß der Wohnungstür drehte. Rasch sprang er auf und trat mit langen Schritten auf den Flur.
»Hallo, Liebling«, begrüßte er seine Verlobte und küßte sie zärtlich. »Du kommst heute aber spät.«
Ariane seufzte. »Ich weiß schon.« Sie senkte den Kopf. »Ich mußte sehr früh zum Arzt, und die eine Stunde, die ich dort verbracht habe, mußte ich natürlich wieder doppelt nacharbeiten.«
Besorgt runzelte Peter die Stirn. »Du warst beim Arzt? Warum denn?«
Ariane streifte die reichlich unbequemen Pumps ab und schlüpfte in Peters Biopantoffeln, die unter der Garderobe im Flur standen, dann ging sie ihm voran ins Wohnzimmer und ließ sich aufatmend in den nächsten Sessel fallen.
»Tut das gut«, seuzte sie. »Heute war ich praktisch den ganzen Nachmittag über auf den Beinen.«
Peter war ihr gefolgt.
»Du hast meine Frage noch nicht beantwortet«, stellte er fest, und sein Ton zeigte Ariane, daß seine Besorgnis durch ihr Ablenkungsmanöver gewachsen war.
Mit einer fahrigen Handbewegung strich sie ihr langes Haar zurück.