Ein Kuss im Schnee, ein Ja für immer
Von Cat Schield
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Über dieses E-Book
Schon als Teenager hat Hadley für den aufregend attraktiven Rodeo-Star Liam Wade geschwärmt. Nun braucht er sie als Nanny für seine Nichte. Hadley ist hin- und hergerissen zwischen unwiderstehlicher Anziehung und Misstrauen, denn sie kennt Liams zweifelhaften Ruf als Playboy. Ganz bestimmt wird sie nicht die nächste seiner zahllosen Geliebten sein! Doch als die beiden bei einem heftigen Schneesturm auf einer einsamen Berghütte festsitzen, zeigt Liam sich plötzlich von seiner zärtlichen Seite …
Cat Schield
Cat Schield lebt gemeinsam mit ihrer Tochter, zwei Birma-Katzen und einem Dobermann in Minnesota, USA und ist die Gewinnerin des Romance Writers of America 2010 Golden Heart® für romantische Serienromane. Wenn sie nicht gerade neue romantisch-heiße Geschichten schreibt, trifft sie sie sich mit ihren Freunden um auf dem St. Croix River zu segeln. Auch in der Karibik und Europa ist sie gerne unterwegs und erkundet neue Gewässer.
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Buchvorschau
Ein Kuss im Schnee, ein Ja für immer - Cat Schield
IMPRESSUM
Ein Kuss im Schnee, ein Ja für immer erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2016 by Harlequin Books S. A.
Originaltitel: „Nanny Makes Three"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 2009 - 2017 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Roswitha Enright
Umschlagsmotive: GettyImages_AlexVolot, dima_sidelnikov
Veröffentlicht im ePub Format in 06/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733717087
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Am Neujahrsmorgen um kurz nach sechs Uhr verließ Liam Wade die große Scheune, in der die jungen Pferde untergebracht waren. Er hatte die erste Fütterung hinter sich, und das Malmen der Tiere, hin und wieder unterbrochen durch ein leises Schnauben, weckte in ihm ein Gefühl tiefer Zufriedenheit.
In den letzten Jahren war Liam am Neujahrsmorgen üblicherweise in den Armen einer schönen Frau aufgewacht, noch halb betrunken von einer wilden Silvesterparty. Aber dieses Mal hatte er die Party relativ früh und vor allem allein verlassen.
Sein Handy vibrierte in der Hosentasche. Liam zog es heraus. Eine Nachricht von seiner Haushälterin.
Hier ist eine Frau, die unbedingt mit Ihnen sprechen möchte.
Liam runzelte die Stirn. Das konnte nichts Gutes bedeuten. Was, um alles in der Welt, wollte diese Frau schon so früh von ihm? Er simste zurück, dass er auf dem Weg sei, und ging mit schnellen Schritten zu seinem Range Rover.
Vor seinem Haus parkte ein grauer Wagen, den er noch nie gesehen hatte. Er lief die Stufen zu der mächtigen Eingangstür des viktorianischen Ranchhauses empor, das sein Ururgroßvater Ende des neunzehnten Jahrhunderts gebaut hatte. Liam und sein Zwillingsbruder Kyle waren hier bei ihrem Großvater aufgewachsen, da ihre Mutter sie schon früh verlassen hatte, nach Dallas gezogen war und dort eine sehr erfolgreiche Maklerfirma aufgebaut hatte.
Liam war unbehaglich zumute. Er liebte den Frieden und die Einsamkeit auf dem Land und hasste jede Störung. Als er die Tür aufstieß und in die große Eingangshalle trat, fiel ihm gleich der Kindersitz auf, der neben der Tür an der Wand lehnte. Außerdem hörte er ein Baby wimmern.
Er durchquerte die Halle und trat in das Wohnzimmer, aus dem die Laute kamen. Bei dem Bild, das sich ihm bot, blieb er verblüfft in der Tür stehen. Er hörte noch, wie seine Haushälterin Candace sagte: „Liam muss jede Sekunde hier sein", dann trat er ein.
„Was geht hier vor?" Er blickte zwischen Candace und der blonden Fremden hin und her.
Candace, die ihn nicht hatte kommen hören, wandte sich ihm hastig zu und sah ihn erleichtert an. „Das ist Diane Garner. Und das unglückliche Baby hier ist Dianes Enkeltochter."
„Sind Sie Liam Wade?"
„Ja." Liam war überrascht über den feindseligen Tonfall der Frau. Er war absolut sicher, dass er sie noch nie gesehen hatte. Auch der Name sagte ihm nichts.
„Meine Tochter ist tot." Die Fremde sah ihn ernst an.
„Das tut mir sehr leid."
„Sie war auf dem Weg zu Ihnen, als die Wehen einsetzten und sie die Kontrolle über den Wagen verlor. Die Ärzte konnten das Kind retten, nicht aber die Mutter."
„Das ist wirklich tragisch." Liam wusste nicht, was er sonst sagen sollte, gleichzeitig überlegte er fieberhaft. Garner, Garner? Aber er verband mit dem Namen nichts. „Hatten Ihre Tochter und ich einen Termin?"
Diane starrte ihn fassungslos an. „Einen Termin nennen Sie das?"
„Wie war noch gleich der Name Ihrer Tochter?"
„Margaret Garner. Sie sind sich in San Antonio begegnet. Diane wurde immer wütender. „Sie wollen mir doch nicht weismachen, dass Sie sich nicht daran erinnern!
„Tut mir leid. Liam blieb betont ruhig. „Ich bin schon länger nicht mehr dort gewesen.
„Vor genau acht Monaten das letzte Mal. Und da wollen Sie behaupten, Sie hätten meine Tochter bereits vergessen?"
Liam wollte gerade sagen, dass er vor acht Monaten noch nicht einmal in der Nähe von San Antonio gewesen war, als ihm plötzlich aufging, was die Frau damit andeuten wollte. Er drehte sich um und starrte das Baby an. „Sie glauben, das ist mein Kind?"
„Allerdings. Sie heißt Maggie, und ich weiß, dass sie Ihre Tochter ist."
Beinahe hätte Liam laut losgelacht. Er konnte absolut sicher sein, dass Maggie nicht sein Kind war. Seit einem Jahr hatte er nicht mehr mit einer Frau geschlafen. „Sie irren sich, das versichere ich Ihnen."
„Und ich dachte, Sie wären anständig genug, um Verantwortung zu übernehmen. Maggie ist Ihr Kind. Wollen Sie etwa leugnen, dass Sie ein Verhältnis mit meiner Tochter hatten?"
Liam schwieg kurz. Er musste zugeben, dass er früher manchmal mit Frauen geschlafen hatte, deren Namen er nicht einmal kannte. Er hatte nichts über sie gewusst, nur dass sie genauso scharf auf Sex gewesen waren wie er. Aber er hatte immer verhütet, und bisher war auch keine mit einem Baby im Arm vor seiner Tür aufgetaucht.
„Falls ich mal etwas mit Ihrer Tochter hatte …, fing er vorsichtig an, „… dann ist das schon lange her. Auf keinen Fall ist das mein Kind.
„Ich habe Fotos, die das Gegenteil beweisen. Diane holte ihr Smartphone aus der Tasche und rief ein Foto auf. „Das hier sind Sie mit meiner Tochter. An dem Datum sehen Sie, dass das Bild vor acht Monaten aufgenommen wurde. Wollen Sie etwa abstreiten, dass Sie das sind?
Liam sah genauer hin. Eine hübsche blonde Frau mit blauen Augen küsste die Wange eines Mannes, den Liam nur zu gut kannte. Es war sein Bruder Kyle.
Die Zwillinge sahen sich wirklich sehr ähnlich. Allerdings hatte Liam eine kleine Narbe am Kinn, Kyle nicht.
„Ich gebe zu, dass man uns verwechseln kann, aber das ist mein Zwillingsbruder Kyle. Wie glücklich Kyle auf dem Bild aussieht, ging es Liam durch den Kopf. Und als Diane sich zur Tür wandte, fügte er schnell hinzu: „Deshalb muss das Kind noch lange nicht von ihm sein.
Diane blieb an der Tür stehen und blickte ihn empört an. „Was wollen Sie damit sagen? Margaret hatte sehr wenige Männerbekanntschaften. Und sie ist ganz sicher nicht mit jedem Mann ins Bett gegangen. Sie hat Sie geliebt, das sieht man deutlich."
Entweder hatte Diane nicht gehört, was er gesagt hatte, oder sie hielt es für eine faule Ausrede. Während Liam noch überlegte, wie er sich ihr verständlich machen konnte, riss sie bereits die Tür auf und verließ das Haus.
Verblüfft starrte er ihr hinterher. Möglicherweise war die Kleine ja wirklich seine Nichte. Das wäre durch einen DNA-Test leicht festzustellen. Und dann?
Kyle war als Soldat im Ausland stationiert und konnte keinesfalls die Verantwortung für einen Säugling übernehmen.
Das laute Geschrei der Kleinen riss Liam aus seinen Gedanken. Candace hielt Maggie auf dem Arm, und erst jetzt wurde Liam klar, dass Diane das Kind wohl einfach hierlassen wollte. Er rannte hinter ihr her. Glücklicherweise erwischte er sie noch, bevor sie die Wagentür zuschlagen konnte.
„Haben Sie etwa vor, das Baby nicht wieder mitzunehmen?"
„Allerdings. Margaret war auf dem Weg zu Ihnen. Sie wollte mit Ihnen besprechen, was geschehen sollte. Entweder wären Sie bereit, das Kind nach der Geburt zu sich zu nehmen, oder sie wollte von Ihnen schriftlich haben, dass sie das Kind zur Adoption freigeben kann. Die Formulare hatte sie dabei."
„Sie wollte das Kind nicht?"
„Nein, sie wollte nie eigene Kinder. Diane blickte zu Boden. „Und ich bin sicher, sie wäre nicht in der Lage gewesen, ein Kind allein aufzuziehen.
„Und wenn ich mich nun weigere, das Kind aufzunehmen?"
„Dann übergebe ich es dem Sozialamt."
„Aber Sie sind doch die Großmutter. Können Sie die Kleine nicht wenigstens so lange bei sich behalten, bis wir einen DNA-Test gemacht haben?"
„Nein. Ich bin eine kranke Frau und kann nicht für sie sorgen. Sie sind Maggies Vater. Sie müssen sich um sie kümmern."
Der Vater war zwar nicht er, sondern möglicherweise Kyle, aber kümmern musste er sich schon irgendwie. Denn Kyle war dazu nicht in der Lage. Und wenn die Kleine seine Nichte war, dann gehörte sie ja irgendwie hierher … Was für eine verfahrene Situation.
„Wie kann ich Sie erreichen?", fragte Liam. Diane wollte doch sicher in Kontakt bleiben. Schließlich war sie die Großmutter.
„Ihre Haushälterin hat meine Telefonnummer. Diane hob den Kopf und sah ihn mehrere Sekunden lang ernst an. „Bitte sorgen Sie gut für das Kind
, sagte sie leise. Dann zog sie die Fahrertür zu, ließ den Motor an und fuhr davon.
Nachdenklich blickte Liam dem grauen Wagen hinterher. Unwillkürlich hatte er an seine eigene Mutter denken müssen, die ihren Vater mit zwei kleinen Jungen allein gelassen hatte. Auch sie hatte nicht Mutter sein wollen, sondern sich in Dallas ein eigenes Leben aufgebaut. Eigentlich hatte Liam sie nie vermisst, sondern sich bei seinem Großvater sehr wohlgefühlt. Warum sollte die kleine Maggie nicht auch ohne Mutter gut zurechtkommen?
Langsam ging er zum Haus zurück. Candace war in der Küche und wärmte Babynahrung auf, die Diane offenbar dagelassen hatte. Das Baby schrie immer noch aus Leibeskräften.
Candace warf Liam einen besorgten Blick zu. „Sie haben sie gehen lassen?"
„Was hätte ich denn sonst tun sollen?"
„Sie überzeugen, dass sie das Kind wieder mitnehmen muss. Wir wissen doch beide, dass Maggie nicht Ihre Tochter ist."
„Sind Sie da so sicher?" Er sah sie schmunzelnd an. Seit sieben Jahren arbeitete Candace bei ihm und hatte allerlei miterlebt. Diane Garner war nicht die erste Frau, die plötzlich vor seiner Tür stand, allerdings die erste mit einem Kind.
„Ja, sagte Candace. „Weil Sie seit einem Jahr irgendwie anders sind. Gelassener, offener.
Candace hatte ihn nie gefragt, was diese plötzliche Veränderung bewirkt hatte. Früher hatte er keine Party ausgelassen, und die Frauen hatten sich quasi bei ihm die Türklinke in die Hand gegeben. Aber seit einem Jahr kümmerte er sich nur noch um die Ranch und sein Gestüt. Vielleicht ging seine Haushälterin davon aus, dass er mit dreißig beschlossen hatte, sein Leben zu ändern. Das war vielleicht auch ein Grund gewesen.
„Gelassener? Ich habe in letzter Zeit wie ein Mönch gelebt."
„Das auch."
In komischer Verzweiflung sah er das Baby an, das immer noch schrie, obwohl Candace es in den Armen wiegte. „Was soll ich bloß mit ihr anfangen? Weshalb schreit sie dauernd?"
„Ihre Windel ist trocken. Also hat sie wahrscheinlich Hunger."
Oder sie sehnte sich nach ihrer Mutter. Das sagte Candace nicht, aber ihr Gesicht sprach Bände.
„Können Sie sie mal eben halten, während ich die Flasche zurechtmache?"
„Lieber nicht."
„Sie geht nicht kaputt."
Aber sie war so winzig! Liam schüttelte heftig den Kopf. „Sagen Sie mir, was ich mit der Flasche tun muss."
Und dann war endlich Ruhe! Maggie lag in Candace’ Armen und saugte gierig an ihrer Flasche. Liam durchsuchte das Internet nach einer Nanny-Agentur in Royal. Er fand eine, aber das Büro war nicht besetzt. So hinterließ er eine Nachricht und hoffte, dass die Agentur sich bald melden würde. Dann setzte er sich hin und überlegte, was er alles für das Baby anschaffen musste.
Hadley Stratton nahm den Fuß vom Gas und ließ den Wagen ausrollen. Unmittelbar vor der angegebenen Adresse bremste sie und sah hoch.
Was für ein riesiges, prachtvolles altes Haus! Von ihrem Apartment in Royal aus hatte sie nur eine Viertelstunde gebraucht, das war zeitlich sehr viel günstiger als bei ihrem letzten Job in Pine Valley. Dennoch hatte sie gezögert, diesen Auftrag anzunehmen.
Sie kannte Liam Wades Ruf als Playboy und hatte keine Lust, wieder in Schwierigkeiten zu geraten. Aber das Gehalt, das er ihr bot, hatte sie einfach nicht ausschlagen können. Außerdem war er bereit, noch einen Extrabonus zu zahlen, wenn sie sofort anfing.
Sie seufzte leise. Na ja, sie hatte ihre bösen Erfahrungen hinter sich und würde in Zukunft vorsichtiger sein. Wie hätte sie auch ahnen können, dass einer ihrer früheren Arbeitgeber, der sie umworben und in den sie sich schließlich verliebt hatte, dann doch zu seiner Frau zurückkehren würde. So etwas wie mit Noah Heston würde