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Der rettende Engel: Chefarzt Dr. Norden 1244 – Arztroman
Der rettende Engel: Chefarzt Dr. Norden 1244 – Arztroman
Der rettende Engel: Chefarzt Dr. Norden 1244 – Arztroman
eBook88 Seiten1 Stunde

Der rettende Engel: Chefarzt Dr. Norden 1244 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden!
So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche!

Estefania Rodriguez legte erschöpft den Pinsel zur Seite. Mit einer fahrigen Bewegung strich sie eine vorwitzige Haarsträhne aus der Stirn. Sie trat ein paar Schritte zurück und versuchte, das halb fertige Gemälde auf der Staffelei vor ihr genauer zu betrachten, aber es fiel ihr schwer. Die feinen Linien des Motivs verschwammen vor ihrem Blick. Sie musste mehrmals blinzeln, um ihre brennenden Augen zu beruhigen. »Mist! Das wird wieder nichts«, stellte sie missmutig fest. Auch wenn sie momentan vor Erschöpfung nicht ganz genau erkennen konnte, was sie gemalt hatte, wusste sie, dass es nicht dem entsprach, was in Auftrag gegeben wurde. Wenn nur der ständige Schwindel nicht wäre! Außerdem waren in den vergangenen Tagen immer wieder seltsame Sehstörungen aufgetreten! Was war das nur in der letzten Zeit? Ausgerechnet jetzt, wo sie wegen des Termins für das Aquarell unter Zeitdruck stand, konnte sie nicht, wie sie wollte. Und dann noch das! In der Ecke, wo sie ihre Leinwände für gewöhnlich stapelte, stand nur noch eine einzige, die noch nicht bemalt war. Entweder sie konnte ihr angefangenes Werk noch verändern, oder sie musste zum wiederholten Mal von vorne anfangen – mit der letzten Leinwand, die sie hatte. Es wäre kein Problem gewesen, neue zu kaufen. Am Geld oder am Mangel an Gelegenheiten fehlte es nicht. Die Schwierigkeit lag woanders. Sie hatte ihr Atelier verloren und war in diesen Tagen hier nur noch geduldet.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum2. Mai 2023
ISBN9783987579349
Der rettende Engel: Chefarzt Dr. Norden 1244 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Der rettende Engel - Amy Taylor

    Chefarzt Dr. Norden

    – 1244 –

    Der rettende Engel

    Unveröffentlichter Roman

    Amy Taylor

    Estefania Rodriguez legte erschöpft den Pinsel zur Seite. Mit einer fahrigen Bewegung strich sie eine vorwitzige Haarsträhne aus der Stirn. Sie trat ein paar Schritte zurück und versuchte, das halb fertige Gemälde auf der Staffelei vor ihr genauer zu betrachten, aber es fiel ihr schwer. Die feinen Linien des Motivs verschwammen vor ihrem Blick. Sie musste mehrmals blinzeln, um ihre brennenden Augen zu beruhigen. »Mist! Das wird wieder nichts«, stellte sie missmutig fest. Auch wenn sie momentan vor Erschöpfung nicht ganz genau erkennen konnte, was sie gemalt hatte, wusste sie, dass es nicht dem entsprach, was in Auftrag gegeben wurde. Wenn nur der ständige Schwindel nicht wäre! Außerdem waren in den vergangenen Tagen immer wieder seltsame Sehstörungen aufgetreten! Was war das nur in der letzten Zeit? Ausgerechnet jetzt, wo sie wegen des Termins für das Aquarell unter Zeitdruck stand, konnte sie nicht, wie sie wollte. Und dann noch das! In der Ecke, wo sie ihre Leinwände für gewöhnlich stapelte, stand nur noch eine einzige, die noch nicht bemalt war. Entweder sie konnte ihr angefangenes Werk noch verändern, oder sie musste zum wiederholten Mal von vorne anfangen – mit der letzten Leinwand, die sie hatte.

    Es wäre kein Problem gewesen, neue zu kaufen. Am Geld oder am Mangel an Gelegenheiten fehlte es nicht. Die Schwierigkeit lag woanders. Sie hatte ihr Atelier verloren und war in diesen Tagen hier nur noch geduldet. Der Termin, an dem sie alles räumen hätte sollen, war schon längst verstrichen und es war nur der Gutmütigkeit ihres Vermieters zu verdanken, dass sie noch immer hier war. Naja … Gutmütigkeit! Natürlich ließ er sich den Verzug zahlen und außerdem gab es noch keinen Nachfolger. Aber er hatte ihr beim letzten Gespräch sehr deutlich gemacht, dass sie ihr Glashaus, wie sie ihr Atelier nannte, schleunigst zu räumen hatte. »Wie soll ich das Grundstück verkaufen, wenn Sie Ihre Sachen alle noch hier haben?«, hatte er sie gefragt. »Sie müssen schon verstehen, Frau Rodriguez, dass Ihr Durcheinander hier nicht gerade verkaufsfördernd ist.«

    Natürlich hatte sie verstanden, aber trotzdem hatte sie keine Lösung parat. Ein Atelier mit so idealen Lichtverhältnissen wie im Glashaus würde sie nie mehr finden, noch dazu zu diesem günstigen Preis. Die Miete war lächerlich gering, denn eigentlich handelte es sich lediglich um ein reichlich groß geratenes Gewächshaus. Rund herum Glas. Es gab Strom und im Winter sorgte ein Heizlüfter für erträgliche Temperaturen. Es war groß genug für alle ihre Materialien und außerdem war das Grundstück gut mit ihrem kleinen Fiat zu erreichen. Von ihrer Altbauwohnung am Rande der Stadt bis hierher musste sie nur eine Viertelstunde fahren.

    Auf dem Grundstück befand sich ein uraltes Häuschen, unbewohnt und halb verfallen. Rund um das Glashaus gab es Obstbäume. Die Wiese wurde nur zweimal im Jahr vom Eigentümer des Grundstücks gemäht. Ab und zu hoppelte ein Hase vorbei und manchmal konnte sie die Igelfamilie beobachten, die es sich auf dem abgelegenen Grundstück bequem gemacht hatte. Aber nun drohte ihr die Vertreibung aus diesem Paradies.

    Vielleicht war auch das der Grund, weshalb sie sich nicht richtig auf ihren Auftrag konzentrieren konnte. »Zwei Herzen, die ineinander verschmelzen, alles in Rot, Thema Liebe«, so hatte der Auftrag gelautet. Es sollte eigentlich kein Problem sein. Trotzdem schaffte sie es nicht. Sie wusste nicht mehr, wie oft sie schon von vorne begonnen hatte und dabei drängte doch die Zeit. Es wollte ihr einfach nicht gelingen, zwei Herzen harmonisch ineinanderfließen zu lassen und sie wusste auch, woran es lag. Normalerweise malte sie, was sie fühlte. Bei Auftragsarbeiten konnte sie aber auf ihre Gefühle keine Rücksicht nehmen und das war genau der Punkt. Liebe! Wie lange war es denn schon her, dass sie geliebt hatte? Sie überlegte. Es mussten schon mindestens fünf Jahre sein! Seit sie von ihrem damaligen Verlobten wegen einer anderen Frau verlassen wurde, hatte sie keinem anderen Mann mehr ihr Herz geöffnet. Wie sollte sie also zwei Herzen in Liebe verbunden malen, wenn sie innerlich einsam und ungeliebt war? Würde sie mit ihren dreißig Jahren denn noch jemals einen Mann finden? Wollte sie das überhaupt? Sie hatte in den letzten Jahren nicht aktiv nach einem neuen Partner gesucht, aber wenn sich die Einsamkeit manchmal schwer auf ihre Seele legte, bedauerte sie ihre Zurückhaltung gegenüber Männern.

    Der Auftrag eilte. Sie wollte ihn erst gar nicht annehmen, aber dann hatte Roberto Halmer, ihr Galerist, sie daran erinnert, wie hoch ihre Schulden bei ihm waren. In den letzten Jahren hatte er ihr mehr als einmal finanziell aus der Patsche geholfen, einen Vorschuss auf Materialkosten bezahlt oder auch mal die Miete für ihre kleine Zweizimmerwohnung übernommen. Mit dem Verkauf dieses Bildes stellte er ihr den Erlass all ihrer Schulden in Aussicht.

    »Wird der Kunde denn so viel zahlen für ein Bild mit zwei Herzen?«, hatte sie ungläubig gefragt.

    »Liebes, du unterschätzt dich mal wieder grenzenlos«, hatte er amüsiert geantwortet. »Estefania Rodriguez ist mittlerweile ein bekannter Name in der Kunstszene. Außerdem ist der Mann steinreich und seine Gattin hat Geburtstag. Also beeile dich, male das Bild und alle werden glücklich sein. Und du weißt doch, wie jeder Galerist muss auch ich schauen, über die Runden zu kommen. Das Bild sichert nicht nur mir für die nächsten Monate den Betrieb meiner Räumlichkeiten, sondern letztlich auch dir und deinen Künstlerkollegen die Gelegenheit, auch dieses Jahr in dieser schönen Galerie ausstellen zu können.«

    Estefania beschloss, es noch einmal zu versuchen und das angefangene Bild zu übermalen. Sie mischte auf der Palette verschiedene rote und schwarze, orangene und gelbe Aquarellfarben so lange zusammen, bis sie mit dem tiefdunklen Rot zufrieden war. Eine Mischung aus Liebe, Leidenschaft, Lust und tiefer Sehnsucht. Mit dem dicken Pinsel müsste sie die helleren Linien übermalen können. Aber erst einmal suchte sie Halt an der massiven Tischplatte, auf der ihre Utensilien in einem kreativen Chaos darauf warteten, zum Einsatz zu kommen. Sie schob den neuerlichen Schwindel darauf, vermutlich zu wenig getrunken zu haben. Wahrscheinlich kam auch das unscharfe Sehen davon. ›Nur einen Moment die Augen schließen, tief durchatmen und dann wird es schon gehen‹, sagte sie sich.

    Ihre Hand zitterte schon beim ersten Pinselstrich. Nein! So ging es nicht. Suchend sah sie sich nach ihrer Wasserflasche um. Dabei drehte sie sich zu schnell, sie verlor das Gleichgewicht, griff reflexartig nach dem Tisch, an dem sie vorhin schon Halt gefunden hatte, konnte sich diesmal aber nicht mehr stabilisieren, stürzte und riss die Tischplatte mitsamt aller Farben und Pinsel zu Boden.

    Auch das noch! Bestürzt sah sie,

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