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Apfel- und Birnbaum und andere Lebewesen: Bewegendes und Bewegtes
Apfel- und Birnbaum und andere Lebewesen: Bewegendes und Bewegtes
Apfel- und Birnbaum und andere Lebewesen: Bewegendes und Bewegtes
eBook108 Seiten33 Minuten

Apfel- und Birnbaum und andere Lebewesen: Bewegendes und Bewegtes

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Über dieses E-Book

Die Zeit vergeht so schnell. Vieles ist im Auf- oder Umbruch. Wichtig, seinen Standpunkt hierbei zu finden. Das Schreiben hilft dabei und Gedichte sind für mich der persönlichste Ausdruck, den man wählen kann.
SpracheDeutsch
HerausgeberXinXii
Erscheinungsdatum21. März 2023
ISBN9783987629198
Apfel- und Birnbaum und andere Lebewesen: Bewegendes und Bewegtes

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    Buchvorschau

    Apfel- und Birnbaum und andere Lebewesen - Paul Behn

    Mein Friseur redet nicht viel

    Mein Friseur redet nicht viel,

    nur „Wie geht’s? und „Hast du heute gearbeitet?.

    Das ist bei ihm keineswegs Kalkül.

    Man hat so Zeit, dass man ‘was verarbeitet.

    Mein Friseur redet nicht viel,

    seine Arbeit macht er aber sehr, sehr gut.

    Man hat bei ihm ein wenig das Gefühl,

    Zeit ist Geld und vieles Reden daher unklug.

    Mein Friseur redet nicht viel,

    das scheint ihm einfach nicht seriös.

    Das schickt sich für ihn nicht, sein Stil

    ist eben eher unprätentiös.

    Der Alki am Glascontainer

    Ich traf einen Alki am Glascontainer.

    Er trank die Reste aus Flaschen, die dort standen.

    Er wirkte hierfür eigentlich viel gepflegter,

    hatte einen Rucksack, saubere Kleidung und auch Tabak vorhanden.

    Er setzte sich auf eine Bank, auf Nachschub wartend

    und schrieb etwas in kleines Buch.

    Es schien ihn Geld zu sparen,

    und der letzte Schluck war ihm genug.

    Er genoss die Sonne in ihrem Treiben.

    Der Container war schon überfüllt.

    Neues Leergut würde außen auf dem Boden bleiben

    mit einem guten, neuen Schluck für ihn gefüllt.

    Meine Tante bei der Fußpflege

    Meine Tante überraschte mich bei der Fußpflege.

    Sie hatte den Termin nach mir gebucht.

    Mir kam gleich mein schlechtes Gewissen ins Gehege,

    denn ich hatte sie schon lange nicht mehr besucht.

    Schuldbelastet erzählte ich ihr alles Neue.

    Sie wusste aber alles schon.

    Das schürte in mir noch die Reue,

    und ich bezahlte ihre Behandlung als Bonbon.

    Als meine Fußpflege das sah,

    meinte sie, wir könnten ja immer zusammen kommen.

    Ich aber wusste nicht, wie mir geschah,

    rief: „Zu teuer!" und ward schnell dem Unglücksort entronnen.

    Mein dunkles, feuchtes Zimmer

    Mein dunkles, feuchtes Zimmer! –

    Proust starb in so einem.

    Die Welt find‘ ich hier nimmer,

    aber einen klaren Kopf zuweilen.

    Mein dunkles, feuchtes Zimmer

    und meine sieben Sachen: Gedichte und Musik!

    Sie sind ein wahrer Hoffnungsschimmer

    in einem Leben, das mich immer wieder knickt.

    Mein dunkles, feuchtes Zimmer! –

    Hier ist mein Zuhaus‘.

    Die anderen meiden mich immer.

    Es ist keine zuträgliche Saus‘.

    Mein dunkles, feuchtes Zimmer! –

    Alleine stehe ich morgens auf.

    Ein Weibchen findet sich nimmer,

    das lebt mit mir in diesem Graus!

    Mein dunkles, feuchtes Zimmer,

    schwermütig blick‘ ich zum Fenster hinaus.

    Wir sind doch alle Gottes Kinder,

    und der Atem geht uns allen aus!

    Immer nur arbeiten

    Ich schwitze wieder hoffnungslos

    bei aller Lebendigkeit.

    Der Schweiß perlt an mir herab wie Wasser am Floß,

    und Arbeit habe ich die ganze Zeit.

    Kein Tag ohne Malochen,

    ich weiß nicht, wer mir das vermacht.

    Bald ist der alte Leib hinterm Ofen,

    so sehr hat er geackert

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