Lenni, wir brauchen dich!: Dr. Norden Bestseller 392 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.
»Ich glaub, ich kann heute nicht zur Arbeit«, stöhnte Felicitas Norden und zog demonstrativ die Bettdecke bis zur Nasenspitze hoch. Es war noch früh am Morgen, und die Nacht konnte sich noch nicht recht dazu entscheiden, sich zurückzuziehen. Ein düsterer Streifen Licht fiel durch den Spalt des Vorhangs ins Schlafzimmer des Ehepaars Norden. Doch weder das offensichtlich schlechte Wetter noch seine bleierne Müdigkeit hielten Dr. Daniel Norden davon ab, sich über seine Frau zu beugen. »Was ist mit dir, Feelein?«, erkundigte er sich besorgt. Jammern passte so gar nicht zu ihr, und so musste er befürchten, dass es ihr wirklich schlecht ging. »Bist du krank?« »Schwer krank«, kam postwendend die nicht sehr ernst gemeinte Antwort. Das bemerkte auch Daniel deutlich am Ton. Erleichtert seufzte er auf und gab seiner Frau einen Kuss auf die Nasenspitze. »Ein Glück, dass du einen Experten im Haus hast. Wo fehlt's denn?« »Experte mag ja sein. Dummerweise ist er in letzter Zeit höchst selten im Haus.« Dumpf drang Fees Stimme unter der Decke hervor, während sie im Dämmerlicht das Gesicht ihres Mannes musterte. »Wann bis du denn gestern nach Hause gekommen?«
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Dr. Norden Bestseller
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Buchvorschau
Lenni, wir brauchen dich! - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Bestseller
– 392 –
Lenni, wir brauchen dich!
Die Seele des Hauses Norden gibt Anlass zur Sorge
Patricia Vandenberg
»Ich glaub, ich kann heute nicht zur Arbeit«, stöhnte Felicitas Norden und zog demonstrativ die Bettdecke bis zur Nasenspitze hoch.
Es war noch früh am Morgen, und die Nacht konnte sich noch nicht recht dazu entscheiden, sich zurückzuziehen. Ein düsterer Streifen Licht fiel durch den Spalt des Vorhangs ins Schlafzimmer des Ehepaars Norden. Doch weder das offensichtlich schlechte Wetter noch seine bleierne Müdigkeit hielten Dr. Daniel Norden davon ab, sich über seine Frau zu beugen.
»Was ist mit dir, Feelein?«, erkundigte er sich besorgt.
Jammern passte so gar nicht zu ihr, und so musste er befürchten, dass es ihr wirklich schlecht ging. »Bist du krank?«
»Schwer krank«, kam postwendend die nicht sehr ernst gemeinte Antwort.
Das bemerkte auch Daniel deutlich am Ton. Erleichtert seufzte er auf und gab seiner Frau einen Kuss auf die Nasenspitze.
»Ein Glück, dass du einen Experten im Haus hast. Wo fehlt’s denn?«
»Experte mag ja sein. Dummerweise ist er in letzter Zeit höchst selten im Haus.« Dumpf drang Fees Stimme unter der Decke hervor, während sie im Dämmerlicht das Gesicht ihres Mannes musterte. »Wann bis du denn gestern nach Hause gekommen?«
Sofort wusste Daniel, worauf seine Frau anspielte. Er streckte den Arm aus, und Fee bettete ihren Kopf in die Beuge.
»Gegen zwei Uhr, glaube ich«, gestand er und gähnte herzhaft.
Vier Stunden waren definitiv zu wenig Schlaf. Zu mehr kam der engagierte Arzt aber in den vergangenen Tagen nicht. Seine langjährige Freundin und Kollegin, die Klinikchefin Jenny Behnisch, hatte ihn darum gebeten, sie während ihres Urlaubs in der Klinik zu vertreten. Natürlich war er ihrer Bitte nachgekommen und hatte die Leitung seiner Praxis vorübergehend an seinen Sohn Danny übergeben. Eine weise Entscheidung, denn ausgerechnet jetzt war die Privatklinik so gut belegt wie lange nicht.
»Du hast nur vier Stunden geschlafen?«, stellte Fee unwillig fest. »Das ist viel zu wenig.«
Doch Daniel hatte im Augenblick andere Gedanken im Kopf.
»Mag sein, aber es kommen wieder bessere Zeiten. Viel schlimmer ist es, wenn es dir nicht gut geht. Magst du mir nicht endlich verraten, was dir fehlt?«, verlangte er zu wissen.
Er wusste, dass in jedem Spaß ein Körnchen Wahrheit steckte. So war es auch diesmal. Fee schmiegte sich enger an ihren Mann und schickte ihm einen tieftraurigen Blick.
»Ehrlich gesagt leide ich unter akutem Liebesentzug mit nicht absehbaren Langzeitfolgen«, gestand sie halb spaßend, halb im Ernst.
»Ach, du liebe Zeit!« Eine besorgte Falte grub sich tief in Daniels Stirn. »Das ist ja furchtbar. Hältst du eine Therapie mit hohen Dosen an Streicheleinheiten für vielversprechend?«
Nachdenklich wiegte Felicitas den Kopf.
»Schon möglich. Allerdings klingt es, als ob diese Therapie viele Nebenwirkungen hat«, erklärte sie so ernsthaft, dass Daniel um ein Haar in amüsiertes Gelächter ausgebrochen wäre. Doch Fee zuliebe hielt er sich zurück und spielte ihr amüsantes Spiel weiter mit.
»Welche Art von Nebenwirkungen befürchtest du denn?«
»Oh, frag lieber nicht«, verriet sie mit Grabesstimme. »Die Sehnsuchtsattacken sind noch das Harmloseste. Viel schlimmer sind die Gelüste nach noch mehr Zweisamkeit, die sich unweigerlich einstellen werden.«
»Dann sollten wir gleich, wenn Roman und Jenny aus Afrika zurück sind, die Koffer packen und uns ein paar Tage Auszeit an einem geheimen Ort gönnen. Dort, wo uns niemand findet.« Unwillkürlich musste Daniel an Jenny denken. Zu Beginn ihres Urlaubs hatte sie ihr Handy kurzerhand in einem Swimmingpool versenkt, um im wohlverdienten Urlaub nicht ständig von Anrufen aus der Klinik gestört zu werden. Selbst der engagierteste Arzt brauchte einmal eine Auszeit von seinem anstrengenden Beruf. Das bekam auch Daniel im Augenblick am eigenen Leib zu spüren. »Was hältst du von dem Gartenhotel Alpenblick, in das wir die beiden eingeladen haben? Das muss wirklich traumhaft schön sein und ist deiner mit Sicherheit würdig«, machte er einen verlockenden Vorschlag.
Zu seiner großen Verwunderung verschwand das schalkhafte Blitzen aus Fees Augen, und unvermittelt wurde sie ernst.
»Das wäre wirklich zu schön, um wahr zu sein«, seufzte sie. »Leider wird daraus nichts werden, weil du Danny nicht schon wieder mit der Praxis allein lassen kannst. Zumal er ja noch an seiner Doktorarbeit sitzt, mit der er langsam mal fertig werden sollte.«
Daniel Norden seufzte bedauernd. Mit jedem Wort hatte seine Frau recht.
»Sieht ganz danach aus, als ob es das Schicksal im Moment nicht gut mit uns meint. Dabei haben wir vor Roman noch großartig getönt, wie wichtig wir unsere Beziehung nehmen und stets darauf achten, in all dem Stress genügend Zeit füreinander zu finden.«
Während Fee über diese Worte nachdachte, streichelte sie ihren Mann. Selbst nach so vielen Jahren elektrisierte sie dieses Gefühl seiner nackten Haut unter ihrer Hand.
»Hmmm, dann bleibt uns im Moment wohl nichts anderes übrig, als die Therapie vorzuziehen«, gurrte sie und beugte sich über ihn, um ihn zu küssen.
»Nichts lieber als das«, erklärte sich Daniel nach einem kurzen Blick auf die Uhr gern bereit und erwiderte ihre sanften Berührungen. »Wenn du nachher im Bad nicht zu lange brauchst…«
»Für den Mann, den sie lieben, können Frauen Berge versetzen«, verriet Fee mit vor Leidenschaft rauer Stimme. »Und sogar in fünf Minuten im Bad fertig sein.«
*
»Nanu, was ist denn hier los?«, wunderte sich Felix Norden, als er an diesem Morgen ins Erdgeschoss kam. Anders als sonst war es überall stockfinster, und um ein Haar fiel er über eine Leiter, die an der Wand lehnte. »Himmel, das ist ja lebensgefährlich hier«, schimpfte er und tastete nach dem Lichtschalter. Endlich flammte die Deckenlampe auf. Tatsächlich herrschte noch überall nächtliche Ruhe. Keine Spur war von Lenni, dem guten Geist des Hauses Norden, zu sehen und Felix beschloss kurzerhand, sich selbst in der Küche zu schaffen zu machen. Als seine Eltern die Treppe herunter kamen, wurden sie wie üblich vom Duft nach frischem Kaffee begrüßt, der verführerisch durchs Haus zog.
»O Felix, du machst heute Frühstück?«, begrüßte sein Vater ihn verwundert und warf einen Blick auf den Tisch, den der zweitälteste Sohn des Hauses inzwischen liebevoll gedeckt hatte. »Wo steckt denn Lenni?«
Ratlos zuckte Felix mit den Schultern.
»Keine Ahnung.«
Es war Fee, die eine Antwort auf diese Frage hatte.
»Sie hat sich gestern Abend noch eingebildet, die Gardinen abzuhängen und zu waschen. Dabei ist ihr schwindlig geworden, und ich hab sie ins Bett geschickt«, berichtete sie. Sie war ihrem Mann gefolgt und knöpfte den letzten Knopf ihrer Bluse zu, ehe sie sich fragend umsah. »Sie klagte über einen Anflug von Grippe. Vielleicht schläft sie sich einfach aus«, mutmaßte sie.
»Schon möglich. Aber deshalb muss sie doch nicht