Zum Ersten, zum Zweiten – verführt!
Von Jules Bennett
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Über dieses E-Book
Zum begehrenswertesten Junggesellen in ganz Texas hat ihn die Presse gekürt! Darauf kann der attraktive Milliardär Matt Galloway gut verzichten. Denn insgeheim will er schon lange nur die wunderschöne Rachel Kincaid. Aber Rachel ist die Witwe seines besten Freundes und damit tabu. Doch dann macht sie ihm einen verführerischen Vorschlag: Er soll sich bei einer Junggesellen-Auktion für einen wohltätigen Zweck ersteigern lassen. Etwa von ihr? Es könnte alles zwischen ihnen ändern, wenn er ihr erst sinnlich ausgeliefert ist …
Jules Bennett
Jules Bennett, die ihren Jugendfreund geheiratet hat, ist Mutter von zwei Mädchen – und, natürlich, Autorin. Voller Tatkraft managt sie ihr Leben. Wenn sie sich erst einmal ein Ziel gesetzt hat, hält nichts sie davon ab, es zu erreichen. Davon kann ihr Mann ein Lied singen. Jules Bennet lebt im Mittleren Westen. Selbstverständlich steht ihre Familie im Mittelpunkt – und das Schreiben. Aber sie versteht sich auch als Expertin für Schuhe, Hüte und Handtaschen. Und sie ist fest überzeugt, dass ihr diese Modekenntnisse in ihren Romanen zu Gute kommen.
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Buchvorschau
Zum Ersten, zum Zweiten – verführt! - Jules Bennett
IMPRESSUM
BACCARA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2018 by Harlequin Books S. A.
Originaltitel: „Most Eligible Texan"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 2081 - 2019 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Peter Müller
Abbildungen: brandon@ballenphotography.com / Harlequin Books S. A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 05/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733725211
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Einfach lesen, was einem Spaß machte, den ganzen Morgen über, und dazu einen schönen Pumpkin Spice Latte mit Sahne darauf genießen. Wer konnte dazu schon Nein sagen?
Rachel Kincaid ging voller Vorfreude auf den Coffeeshop The Daily Grind zu. Zwei Wochen hatte sie noch Zeit, bis sie sich wieder dem Studium ihrer Lehrbücher widmen musste. Obendrein war sie zum ersten Mal allein unterwegs, seit sie vor elf Monaten ihr Kind bekommen hatte.
Leichte Schuldgefühle nagten an ihr, weil sie ihre süße kleine Ellie auf der Lone Wolf Ranch zurückgelassen hatte. Aber sie wusste, dass das Baby in besten Händen war, denn ihre gute Freundin Alexis Slade passte auf ihren Schatz auf. Und auch die Hausangestellten hatten ein Auge auf sie.
Alexis war so großzügig gewesen, sie mitsamt ihrem Baby auf die Ranch einzuladen, und Rachel hatte diese Mädelszeit bitter nötig. Alexis und ihr Großvater Gus gaben Rachel das Gefühl, Teil ihrer Familie zu sein.
Im Gehen zog Rachel ihr Handy aus der Handtasche und tippte eine kurze Textnachricht, um nachzufragen, ob mit Ellie alles in Ordnung war. Vielleicht war sie als Mutter ein bisschen überfürsorglich, aber sie war ja auch noch ziemlich neu in diesem Geschäft.
Rachel war so auf ihr Handy konzentriert, dass sie plötzlich gegen etwas prallte.
Nein, nicht gegen etwas. Gegen jemanden. Gegen einen Mann. Einen hochgewachsenen, muskulösen, sehr maskulinen Mann.
Kräftige Hände hielten sie fest, damit sie nicht das Gleichgewicht verlor. Rachel blickte auf und in ein bekanntes Gesicht. Der Mann schien ebenso überrascht zu sein wie sie.
„Matt?"
„Rachel?"
Das letzte Mal hatte sie Matt Galloway bei der Beerdigung ihres Ehemannes Billy gesehen. Etwas mehr als ein Jahr war das jetzt her. Kurz danach hatte sie noch ein paar Nachrichten von ihm bekommen. Dann nichts mehr, obwohl Matt der beste Freund ihres verstorbenen Mannes gewesen war.
Auch sie hatte sich immer sehr gut mit ihm verstanden, deshalb hatte sie sich oft gefragt, wieso er nach Billys Tod so völlig abgetaucht war. „Was machst du denn hier in Royal?" Das Letzte, was sie von ihm wusste, war, dass er in Dallas Millionen verdiente und die Damenwelt der Großstadt bezirzte.
„Ich verstecke mich in der Provinz, antwortete er lachend. „Mal raus aus der Stadt, raus aus dem Rampenlicht.
Rachel musste lächeln. „Ach ja, ich erinnere mich, du wurdest zum begehrenswertesten Junggesellen von ganz Texas gekürt. Und jetzt versteckst du dich? Was ist los mit dir, Matt? Bist du es leid, dass die Ladys hinter dir her sind?"
Bisher hatte Matt es durchaus genossen, von attraktiven Frauen umgarnt zu werden. Sogar sie war mal an ihm interessiert gewesen, aber dann war Billy gekommen. Sie hatte sich Hals über Kopf in Billy verliebt, und … na ja, das war nun Vergangenheit. Sie musste ihre Trauer überwinden und in die Zukunft blicken.
„Komm mit rein in den Coffeeshop, ich gebe dir einen Kaffee aus", schlug Matt vor.
„Einen Kaffee trinken, einfach so? Als ob nichts gewesen wäre, als ob du nicht ein Jahr lang in der Versenkung verschwunden wärst?"
Der Vorwurf war ihr so herausgerutscht, aber er war begründet. Sie hätte seinen Trost, sein Mitgefühl gut brauchen können, doch Matt war abgetaucht. Dafür war er ihr zumindest eine Erklärung schuldig.
Andererseits wäre ein solches Gespräch am frühen Morgen zu schwere Kost. Sie hatte kaum geschlafen. Babys hielten sich nun mal nicht an die üblichen Schlafenszeiten. „Ach, lassen wir das, sagte sie besänftigend. „Auf jeden Fall freue ich mich, dich wiederzusehen.
Das meinte sie ernst. Seit sie Matt und Billy auf einer College-Party kennengelernt hatte, hatte er als Freund ihres Mannes irgendwie immer zu ihrem Leben gehört. Erst nach Billys Tod hatte sich alles geändert.
Auf jeden Fall würde es ihr guttun, mit ihm zu plaudern, denn ein wenig Ablenkung konnte sie wirklich brauchen. Er würde schon seine Gründe haben, warum er sich so lange nicht gemeldet hatte, und vielleicht verriet er sie ihr ja auch.
„Mit normalem Kaffee machst du mir allerdings keine Freude, sagte sie, während sie den Coffeeshop betraten. „Aber wenn du willst, kannst du mir mein Lieblingsgetränk ausgeben.
Matt legte ihr aus alter Gewohnheit eine Hand auf den Rücken. Eine vertraute Geste unter guten Freunden, nichts weiter, doch Rachel zuckte dabei innerlich zusammen. Nicht, weil es ihr unangenehm war, sondern weil diese Berührung etwas in ihr auslöste. Schon so lange hatte kein Mann sie mehr berührt.
Es hat nichts mit Matt zu tun, sagte sie sich, schließlich ist er bloß ein guter Freund, um Himmels willen. Es war nur, weil sie schon so lange allein war, weil sie niemanden hatte, der sie mal in den Arm nahm.
Eigentlich war es dumm, dass sie darüber überhaupt nachgrübelte. Es war eine leichte Berührung gewesen, nichts weiter.
„Soll ich raten? Du nimmst bestimmt dieses eklig süße Zeug mit Kürbiskuchengewürz und Schlagsahne, stimmt’s?"
Sie warf ihm einen bösen Blick zu. „Ich verurteile dich nicht für deine Schwächen, und dafür verurteilst du mich nicht für meine. Ist das klar, Mr. Begehrenswertester Junggeselle?"
„Wie du willst." Matt bestellte sich einen langweiligen schwarzen Kaffee.
Nachdem auch sie ihre Bestellung aufgegeben hatte, setzten sie sich auf eins der gemütlichen Ledersofas vor dem großen Schaufenster.
Rachel konnte es noch nicht richtig fassen, dass Matt hier in Royal war. Er sah nach wie vor verdammt gut aus, fand sie. Vermutlich hatte er, im Gegensatz zu ihr, ein gutes Jahr hinter sich. Sie hingegen sah garantiert genau so aus, wie sie sich fühlte: abgespannt, erschöpft, ausgelaugt.
Nervös strich sie sich mit einer Hand durchs Haar. Sie wusste nicht recht, was sie sagen sollte, nachdem sie so lange nichts voneinander gehört hatten. Ein merkwürdiges Gefühl. Dazu kam noch, dass ihr Körper sonderbare Signale sendete, wenn sie Matt ansah. Was konnte das nur zu bedeuten haben?
„Was treibst du denn hier in Royal?, fragte Matt und sah sie forschend an. „Du bist ja nicht auf der Flucht vor den Medien wie ich, oder?
Er benahm sich, als wäre nicht ein Jahr ohne Kontakt vergangen. Sie hatte vor, ihn zur Rede zu stellen und ihn zu fragen, wieso er so plötzlich von der Bildfläche verschwunden war – aber nicht jetzt. Jetzt wollte sie nur gemütlich plaudern.
„Nein, so interessant wie du bin ich nicht, erklärte sie lächelnd. „Ich bin zu Besuch bei Alexis Slade, meiner alten Freundin aus dem College.
„Ach ja, die Familie Slade kenne ich. Bist du alleine da oder …?"
„Wenn du fragen willst, ob es einen Mann in meinem Leben gibt – nein. Ich bin mit meiner kleinen Tochter hier."
Matt blickte sie erstaunt an, aber bevor er etwas sagen konnte, wurden ihnen die Getränke serviert. Erst als die Bedienung wieder gegangen war, sagte er: „Ich wollte nicht neugierig sein. Ich finde, ich habe kein Recht mehr, dich über dein Privatleben auszufragen. Allerdings würde mich schon interessieren, wie es dir jetzt so geht."
„Es geht mir gut, und du kannst mich ruhig alles fragen. Das empfinde ich nicht als unangenehm. Wir haben ja nicht mehr mitbekommen, was im Leben des anderen so abgelaufen ist. Sie nippte an ihrem Getränk, dann verzog sie das Gesicht. „Igitt, was ist denn das?
Sie stellte den Porzellanbecher ab. „Das ist nie im Leben Pumpkin Spice Latte."
Matt lachte. „Natürlich nicht. Das hast du ja auch nicht bestellt."
„Habe ich wohl, widersprach sie. „Das bestelle ich mir doch immer im Coffeeshop, vor allem im Herbst.
„Ich weiß, wie gerne du Pumpkin Spice Latte trinkst. Aber ich war bei deiner Bestellung dabei. Du hast Muskatnuss-Kaffee mit Schlagsahne und Schuss geordert."
Rachel schluckte. Wie hatte ihr denn das passieren können? Sie musste völlig in Gedanken versunken gewesen sein. Oder verwirrt. Wegen des unverhofften Wiedersehens mit Matt. Irgendwie beeindruckte er sie schon, stark und sexy, wie er war.
Aber er war nun mal der beste Freund ihres verstorbenen Mannes gewesen. Deswegen durfte sie nicht daran denken, dass sie ihn sexy fand.
Matt erhob sich. „Damit dir dieses kleine Missgeschick nicht den Tag verdirbt, hole ich dir das Richtige. Also einen großen Pumpkin Spice Latte, ja?"
„Ja, genau. Danke dir."
Sie sah ihm nach. Warum machte er sie nur so nervös? Na ja, immerhin war er der begehrenswerteste Junggeselle von ganz Texas.
Matt entschloss sich, auf Rachels Getränk zu warten, statt schon zu ihr zurückzukehren und es von der Bedienung bringen zu lassen. Er brauchte dringend etwas Zeit für sich, um seine Gedanken zu ordnen, denn er musste zugeben, das überraschende Wiedersehen mit ihr warf ihn doch ein wenig aus der Bahn. Im vergangenen Jahr hatte er sehr oft an sie denken müssen. Sicher, er hatte den Kontakt zu ihr abgebrochen, aber er hatte keine andere Wahl gehabt.
Und nun würde sie wissen wollen, warum. Natürlich, sie verdiente eine Antwort. Er war jedoch nicht bereit, sie ihr zu geben.
Eigentlich hatte er fest damit gerechnet, dass er in der langen Zeit der Trennung seine Gefühle für Rachel wieder unter Kontrolle bekommen würde. Er hatte sich in die Arbeit gestürzt, in der Hoffnung, diese bezaubernde blonde Schönheit zu vergessen, von der zu träumen er nicht aufhören konnte.
Doch es hatte nicht geklappt. Er hatte sogar Erkundigungen über sie eingezogen. Nicht, weil er ein heimlicher Stalker war, sondern aus Sorge um sie. Um ihr notfalls helfen zu können. Aber soweit er es mitbekam, hatten Billys Eltern und auch dessen Bruder sich darum gekümmert, dass Rachel alles hatte, was sie brauchte. Das Geld aus der Lebensversicherung konnte nicht ewig reichen, doch Billy kam aus einer wohlhabenden Familie.
Allerdings hatte Rachel ihr Haus in Dallas verkauft. Sie war aus dem Anwesen ausgezogen – und jetzt war sie hier. Was sie wohl für die Zukunft plante? Ob sie vorhatte, nach Dallas zurückzukehren?
Wenn sie wegen des Kindes nicht arbeitete, wären ihre Geldreserven irgendwann aufgebraucht. Er war gerne bereit, ihr zu helfen, falls nötig – er wusste jedoch, sie wäre zu stolz, um ihn darum zu bitten. Umso wichtiger war es, dass er sie im Auge behielt.
Eigentlich hatte er nicht mehr das Recht, sie nach irgendetwas zu fragen. Er hatte schließlich den Kontakt abgebrochen. Er hatte es tun müssen. Einerseits aus Respekt vor Rachel, andererseits, um nicht verrückt zu werden.
Dass sie ein Kind hatte, wusste er schon. Bereits bei der Beerdigung ihres Mannes hatte er ihren Babybauch gesehen.
Aber dass sie nun plötzlich hier in Royal auftauchte – damit hatte er nicht gerechnet. Für ihn war das Zusammentreffen mit ihr wie ein Sechser im Lotto, und doch hatte er ein schlechtes Gewissen gegenüber seinem verstorbenen Freund Billy. Gegenüber Rachel müsste er