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Traumfahrerträume: Wie ich das Klarträumen entdeckte - Eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen rund um das normale und luzide Träumen, mit über 700 authentischen Träumen und Traumszenen aus dem Jahr 2020.
Traumfahrerträume: Wie ich das Klarträumen entdeckte - Eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen rund um das normale und luzide Träumen, mit über 700 authentischen Träumen und Traumszenen aus dem Jahr 2020.
Traumfahrerträume: Wie ich das Klarträumen entdeckte - Eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen rund um das normale und luzide Träumen, mit über 700 authentischen Träumen und Traumszenen aus dem Jahr 2020.
eBook1.116 Seiten10 Stunden

Traumfahrerträume: Wie ich das Klarträumen entdeckte - Eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen rund um das normale und luzide Träumen, mit über 700 authentischen Träumen und Traumszenen aus dem Jahr 2020.

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Über dieses E-Book

Klare Träume, luzide Träume, etwas das Kindern mit in die Wiege gelegt wird. Nur die wenigsten erwachsenen Menschen kennen diese Begriffe, und noch weniger können sich erinnern, je solche Träume gehabt zu haben.
Der Autor bildet da keine Ausnahme. Erst 2020 hat er damit begonnen die Fähigkeit zum luziden Träumen wiederzuerlangen.
Mehr aus Zufall, denn aus Absicht, ist dabei eine umfangreiche Sammlung aus erstaunlichen Träumen, Traumbildern und überraschenden Erkenntnissen zum Thema Träumen geworden.
Über 700 fantastische, erschreckende, lustige, erotische oder alltägliche Traumgeschichten zeugen von der grenzenlosen Kreativität des menschlichen Geistes im Schlaf.
Viele Menschen scheuen sich, anderen offen von ihren Träumen zu erzählen. Nicht so der Autor dieses Buches. Bereitwillig nimmt er den Leser mit in die geheimen Welten seiner Träume.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum10. Juni 2022
ISBN9783347490901
Traumfahrerträume: Wie ich das Klarträumen entdeckte - Eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen rund um das normale und luzide Träumen, mit über 700 authentischen Träumen und Traumszenen aus dem Jahr 2020.

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    Buchvorschau

    Traumfahrerträume - Hans Alfson

    Persönliche Gedanken und Erkenntnisse

    Warum das Ganze?

    Einer der Gründe, warum ich begonnen habe, mich mit Träumen zu beschäftigen, basiert auf Erfahrungen, die zeitlich weit zurück liegen, etwa in der Mitte des vorigen Jahrhunderts. Ich kann mich noch sehr genau daran erinnern, dass es mir als Kind, ich war wohl so 5 bis 7 Jahre alt, möglich war, mich in meine „Tagträume" hineinzuversetzen. Wenn ich abends ins Bett gehen musste, aber nicht wollte, habe ich mir einfach intensiv vorgestellt etwas zu tun, auf das ich gerade Lust hatte.

    Technik war immer mein Ding. So baute ich z.B. in meinem Werkstatt-Labor im Garten eine ferngesteuerte Rakete und ließ sie zum Mond fliegen. Mit an Bord war auch eine Kamera. Auf einem von mir umgebauten Schwarz/Weiß-Fernsehgerät konnte ich die Reise und die Landung auf dem Mond live beobachten. So gesehen war ich schon 10 Jahre vor den Amis auf dem Mond. Für technisch Interessierte, der von mir verwendete Treibstoff bestand aus abgeschabten Streichholzköpfchen ;-).

    Diese Phantasien waren für mich so real, dass ich mich heute noch an Details erinnern kann. Darin gab es keine Lücken, Sprünge oder Unterbrechungen durch plötzlich abweichende Gedanken, nur meine Geschichte und mich. Alles lief schön hintereinander ab. Wie in einem Film, mit mir als Hauptdarsteller. Ich kann mich daran erinnern, dass ich diese Fähigkeit im ersten Schuljahr noch hatte, vielleicht auch noch Anfang des Zweiten, aber dann ist sie mir irgendwie abhanden gekommen. Wahrscheinlich als ich damit angefangen habe, im realen Leben meine ersten simplen, technischen „Gerätschaften" zu bauen und es nicht mehr nötig hatte, nur davon zu träumen.

    Hin und wieder liege ich jetzt in meiner Hängematte und erinnere mich an meine Kindheitsphantasien. Dann versuche ich mich auf diese Fähigkeit zur „Imagination" zu besinnen und in einem Tagtraum etwas zu tun, auf das ich gerade Lust habe. Raketen will ich keine mehr bauen. Jetzt sind das Dinge, die erwachsene Männer gerne tun würden und hübsche, junge Frauen sollen auch darin vorkommen. Leider funktioniert das nicht mehr so gut wie in meiner Kindheit. Für maximal 10 bis 15 Sekunden kann ich mich auf eine Szene konzentrieren, dann plappern irgendwelche fremde Gedanken dazwischen und mit meiner Konzentration ist es vorbei. Das ist schon sehr frustrierend und ich denke mir:

    „Warum zum Teufel kann ich das nicht mehr!".

    Anfang 2020 finde ich dann im Internet zufällig einen Beitrag zum Thema „bewusstes Träumen (Klarträume, luzide Träume). Ich lese die Beschreibungen von luziden Träumen und erkenne darin viele Ähnlichkeiten mit den Erinnerungen aus meiner Kinderzeit. Ich beschäftige mich intensiver mit den Klarträumen. In vielen Abhandlungen dazu wird erwähnt, dass Kinder oft luzide Träume haben, diese Fähigkeit aber mit zunehmendem Alter wieder verlieren. In einem Abschnitt über Techniken zum luziden Träumen lese ich dann von einer Technik, die „Wake Induced Lucid Dream  (WILD) genannt wird. In einer Variante dieser Technik wird der gewünschte Inhalt für einen luziden Traum visualisiert, bis der Körper einschläft. Der Verstand bleibt dabei klar und die erzeugten Wunschbilder werden zum Anfang eines luziden Traumes.

    Jetzt habe ich endlich eine mögliche Erklärung dafür, wie meine Kindheitserinnerungen entstanden sein könnten und warum es mir heute, als Erwachsener, nicht mehr möglich ist, Tagträume in ähnlicher Weise entstehen zu lassen. Zum Glück gibt es Hoffnung. Mit etwas Ehrgeiz und ausreichend Geduld kann fast jeder die Fähigkeit zum luziden Träumen wiedererlangen bzw. erlernen. Zugute kommen mir auch meine Erfahrungen aus der Kindheit. Die interpretiere ich jetzt mal ganz optimistisch als Talent.

    Am Anfang habe ich von „Gründen" gesprochen. Ein weiterer Grund, warum ich mich mit Träumen beschäftigen will, ist die Gesundheit. Um geistiger Vergreisung vorzubeugen wird empfohlen, von Zeit zu Zeit etwas völlig Neues zu erlernen, um die kleinen grauen Zellen wieder auf Trab zu bringen. Wenn Traumerinnerungen und die Beschäftigung mit luziden Träumen die Synapsen nicht zum Feuern bringen können, dann weiß ich auch nicht weiter.

    Ein dritter Grund, warum ich das luzide Träumen wieder lernen möchte, ist das, was ich jeden Tag bei meiner Mutter beobachten kann. Sie wird älter. Jetzt ist sie über 90 Jahre alt, kann sich noch selbst versorgen und hat bis vor 3 bis 4 Monaten noch jeden Mittag für uns gekocht. Alles in Allem ist sie noch fit, nicht krank, nicht dement, aber jeden Tag baut ihr Körper kaum merklich etwas mehr ab. Ihr ganzes Leben hat sie gearbeitet. Das ist ihr einziger Lebensinhalt, und darauf ist sie immer noch stolz. Jetzt nimmt ihr das Alter, Stück für Stück, alles weg, bis am Ende nichts mehr übrig bleiben wird. Die Wahrscheinlichkeit, bei bester Gesundheit so alt zu werden wie meine Mutter, geht gegen Null. Aber ich will mich so gut ich kann darauf vorbereiten. Wenn ich schon im realen Leben keine Bäume mehr ausreißen kann, dann möchte ich das auf jeden Fall noch hin und wieder in meinen luziden Träumen tun können.

    Jetzt geht es los!

    Das Internet bietet eine Vielzahl an Information zum Thema luzides Träumen an. Sehr viele Seiten bieten Kurse, Workshops, Bücher und Hilfsmittel an, um damit Geld zu verdienen. Nach wissenschaftlich fundierten Fakten, die auf systematischen Forschungen in Schlaflaboren basieren, muss man etwas länger suchen. Aber seit das Phänomen des luziden Traumes in Laboren bewiesen werden konnte, beschäftigen sich immer mehr Forschungseinrichtungen damit, und ich denke, dass bald mit weiteren Erkenntnissen zu rechnen ist.

    Mein Interesse an Klarträumen ist geweckt und ich fange an, im Internet systematisch nach Information, Anleitungen und Fakten zu suchen. Das Angebot ist groß. Zunächst trenne ich die Streu vom Weizen und filtere Kommerzielles, Mystisches oder Okkultes heraus und konzentriere mich auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu diesem Thema. Am Ende bleiben eine gute handvoll Namen von Wissenschaftlern übrig (z.B. Paul Tholey und Stephen LaBerge). Die meisten Beiträge, die ich im Netz gefunden habe, basieren auf deren Erfahrungen, Vorträgen und Forschungsergebnissen. Regelmäßig suche ich jetzt im Internet nach Informationen über Klarträume, die ich noch nicht kenne.

    Hurra, es geht wieder!

    Allein die häufige Auseinandersetzung mit dem Thema hat in einer der folgenden Nächte einen spontanen Klartraum bei mir ausgelöst. Mitten in dieser Nacht werde ich wach, das glaubte ich zumindest in dem Moment, aber dann wird mir bewusst: „Ich bin nicht wach, sondern ich schlafe noch und befinde mich in einem Klartraum."

    Mein erstes Traumtagebuch

    Mein erster Klartraum hat mir gezeigt, dass ich mit meiner Annahme, Talent zum luziden Träumen zu haben, nicht völlig falsch liege. Also beschließe ich, dieses zu nutzen und das luzide Träumen ernsthaft zu trainieren. Bei meinen Recherchen im Internet bin ich auf den Namen Paul Tholey gestoßen. Seine Ausführungen über das kritische Bewusstsein kann ich gut nachvollziehen. Darum mache ich die „Zehn Gebote zum Erlernen des Klartraums, die er aufgestellt hat, zum Leitfaden für mein kommendes „Training.

    Als Erstes beginne ich damit, ein Traumtagebuch zu führen, um mein Traumgedächtnis zu verbessern. Ab sofort gehe ich nur noch mit Notizblock und Bleistift bewaffnet zu Bett. Es gelingt mir auch, während des Aufwachens meine Erinnerung festzuhalten, aber der Teil mit dem Aufschreiben unmittelbar danach, der macht mir schon zu schaffen. Im Schlafzimmer ist es zu dunkel, eine feste Unterlage fehlt auch, im Halbschlaf fallen mir nicht die richtigen Worte ein, um die teilweise surrealen Erinnerung möglichst kurz zu beschreiben, und überhaupt brauche ich viel zu lange. Dennoch, 6 Wochen lang führe ich auf diese Weise ein kleines Traumtagebuch und gelange dabei zu einigen Erkenntnissen über mein Traumverhalten.

    Nachtrag:

    Mein Traumtagebuch führe ich nicht mehr mit Bleistift und Papier, sondern mit Hilfe einer Diktaphon-App auf meinem Smartphone. Ich hatte das kaum lesbare Gekritzel in meinen Notizblock satt. Das habe ich jetzt eingetauscht gegen kaum verständliches Gestammel im Halbschlaf. Außerdem habe ich damit begonnen, mein Gekritzel/Gestammel in einen lesbaren Text auf dem Computer zu übertragen.

    Nachtrag:

    Leider kann ich mich oft an einige Träume aus meinen schriftlichen Aufzeichnungen überhaupt nicht mehr erinnern, oder die Erinnerungen sind so konfus, dass ich sie nicht in Worte fassen kann. Diese Träume sind leider für immer verloren gegangen. Mein finales Traumtagebuch auf meinem Computer enthält also nur solche Träume, an die ich mich auch recht gut erinnern konnte.

    Nachtrag:

    Die Diktaphon-App auf dem Handy habe ich durch ein kleines, digitales Diktaphon ersetzt. Das kann ich im Dunkeln bedienen, was recht praktisch ist. Außerdem werde ich auch nicht mehr so „hellwach" während meiner Aufzeichnungen, was das Wiedereinschlafen einfacher macht.

    Meine Erkenntnisse über das Träumen

    1. Ich träume häufiger, als ich bisher angenommen hatte.

    Nachdem ich gelernt habe, die Gedanken, die im Moment des Aufwachens in meinem Bewusstsein sind, als Nachhall meiner Träume zu begreifen und bewusst in Erinnerung zu behalten, kann ich mich fast jede Nacht an mindestens 2-3 Träume oder Traumszenen erinnern.

    2. Meine Erinnerungen an einen Traum verblassen sehr schnell.

    Um einen Traum bleibend in Erinnerung zu behalten, muss ich innerhalb der ersten 5 Minuten nach dem Aufwachen aktiv werden. Das heißt, ich muss die Erinnerung „auswendig lernen" und/oder sofort aufschreiben. Wenn mir das nicht gelingt, weil ich kurz wieder einschlafe oder zu lange damit warte, dann ist die Erinnerung wieder weg. In diesem Fall erinnere ich mich nur noch daran, dass ich mich unmittelbar nach dem Erwachen deutlich an einen Traum erinnern konnte, an dessen Inhalt ich mich jetzt aber nicht mehr erinnern kann.

    3. Meine Traumerinnerungen gehen nicht verloren, sondern nur der Zugriff darauf.

    Wenn es mir gelingt, den Zugriff zu behalten, dann bleibt mir auch die Erinnerung. Zu Beginn meiner Tagebuch-Aufzeichnungen habe ich versucht, möglichst viele Details eines Traumes zu notieren. Aber schnell habe ich erkannt, dass dies gar nicht nötig ist. Schon wenige Sätze oder Schlüsselworte reichen aus, um später damit auf die komplette Traumerinnerung zugreifen zu können.

    Allerdings sind Erinnerungen an einen Traum, so wie jede x-beliebige alltägliche Erinnerung auch, von flüchtiger Natur. Sie verblassen mit der Zeit, zuerst die Details, dann die Handlungszusammenhänge, und zuletzt verschwinden auch die Erinnerungen an die Gefühle. Als ich nach ca. 7 Wochen mein Traumtagebuch erneut lese, kann ich mich an einige Träume darin überhaupt nicht mehr erinnern.

    4. Je emotionaler der Traum, desto klarer die Erinnerung.

    Mit den Träumen ist es bei mir wie mit dem Fernsehen, da vergesse ich die langweilen Sendungen auch immer sofort. Wenn in meinem Traum etwas Neues, Ungewöhnliches, Lustiges, Glückliches, Trauriges, Furchterregendes, Erotisches oder sonst irgendwie Dramatisches vorgekommen ist, dann kann ich mich deutlich besser daran erinnern.

    5. Wer träumen will, sollte viel schlafen und wenig arbeiten.

    Um mich an meine Träume zu erinnern, darf ich den Moment des Erwachens nicht verschlafen. Wenn ich am Abend müde von des Tages Mühen ins Bett falle und wie ein Stein schlafe, dann kann ich mich so gut wie nie an meine Träume erinnern. Auch nicht, wenn ich in der Nacht zwischendurch mal kurz aufwache.

    6. Regelmäßigkeit ist wichtig.

    Wohl dem, der frei über seinen Tagesablauf entscheiden kann. Jeden Tag zur gleichen Uhrzeit zu Bett gehen und jeden Tag zur gleichen Uhrzeit wieder aufstehen zu können, ist schon sehr von Vorteil, um sich an seine Träume zu erinnern. Schon nach kurzer Zeit hat sich der Organismus an einen solchen Rhythmus gewöhnt, und die REM-Phasen wiederholen sich Nacht für Nacht zur gleichen Zeit. Ich habe das Glück, nach einer REM-Phase oft von alleine kurz aufzuwachen. Meistens gelingt es mir dann auch, die frischen Erinnerungen an meinen letzten Traum aufzuzeichnen.

    Allerdings können schon relativ kleine Abweichungen vom gewohnten Ablauf zu einer Störung führen. Wenn zum Beispiel mein üblicher Mittagsschlaf ausfällt, oder wenn mein Zubettgehen um mehr als 30 Minuten von der gewohnten Zeit abweicht, dann sind meine Aufwachzeiten nicht mehr so synchron zu meinen REM-Phasen. Die Folge sind flüchtige, konfuse Traumerinnerungen, die oft schon beim Aufzeichnen verschwinden. Oft schlafe ich dann auch sofort wieder ein, ohne überhaupt etwas aufzuzeichnen.

    7. Es scheint keine Wiederholungen in meinen Träumen zu geben.

    Jeder Traum, an den ich mich in den letzten Jahren erinnern konnte, ist einzigartig. Der letzte Traum, der sich stets wiederholte, war ein Albtraum, den ich in meiner Kindheit oft hatte, noch bevor ich Raketenpionier wurde. In unserem Haus gab es einen dunklen, unheimlichen Keller. In diesen Keller musste ich hinunter, traf dort immer auf ein Monster und erwachte dann vor Schreck. Irgendwann konnte ich das Monster verjagen und der Albtraum war vorbei.

    Aber es gibt Fortsetzungen von Traumhandlungen. Oft haben die einzelnen Episoden einen zeitlichen Abstand von mehreren Monaten, manchmal auch von mehreren Jahren.

    Und dann sind da noch die Träume, in denen ich immer wieder aufs Neue mit dem selben Problem zu kämpfen habe, während Orte, Handlungen und Traum-Charaktere variieren. Hier ein Beispiel für einen Knüppel, den mir mein Un(ter)bewusstsein beim Träumen häufig zwischen die Beine wirft: Im Traum will ich von einem Ort zu einem anderen und plötzlich verliere ich die Orientierung, ich finde mein Klassenzimmer nicht, kann meine Hotelzimmer nicht finden oder weiß nicht mehr, wie ich nach Hause komme.

    8. Meine Träume machen mir keine Angst mehr.

    Nach über 700 in meinem Traumtagebuch aufgezeichneten Traumerinnerungen habe ich die Erkenntnis gewonnen, dass albtraumhafte Situationen, in denen mich Monster, wilde Tiere oder sonstige bösartige Traumfiguren bedrohen/angreifen, keinerlei Angstgefühle in mir hervorrufen.

    Ebenso wenig sind mir „peinliche Situationen aller Art noch peinlich. Zum Beispiel kann der Klassiker, in der „Öffentlichkeit plötzlich nackt dazustehen, mich nicht mehr in Verlegenheit bringen. Es ist fast so, als ob ich stets weiß, dass ich träume, aber ohne mir dessen im Sinne eines Klartraums völlig bewusst zu sein.

    Meine „Albträume" sind jetzt eher Stress-Albträume, in denen etwas total aus dem Ruder läuft und Murphy schön grüßen lässt, weil alles, was ich unternehme, um die Situation zu retten, nicht funktioniert.

    9. Der Übergang beim Erwachen

    Als ich mit dem Führen meines Traumtagebuchs angefangen habe, war der Übergang von Traum zum Wachzustand sehr kurz. Mein erster Gedanke beim Aufwachen war damals stets die schwindende Erinnerung an meinen letzten Traum. Dann hat sich etwas verändert und der erste Gedanke beinhaltete nicht mehr meinen letzten Traum, sondern etwas anderes. Ab da musste ich in meinen Erinnerungen bewusst ein Stück zurück gehen, um meine Traumerinnerung wieder zu finden.

    Mir ist jetzt der Verdacht gekommen, dass sich nicht meine Erinnerungsfähigkeit verschlechtert hat, sondern der Aufwachprozess jetzt nicht mehr so abrupt erfolgt. Der Übergang erfolgt jetzt möglicherweise langsamer und durchläuft eine Art Zwischenstadium. Wie ein kurzes falsches Erwachen, bevor ich dann endgültig aufwache. In diesem Übergangszustand glaube ich dann bereits wach zu sein, obwohl das vielleicht nicht so ist, was in mir den Eindruck erweckt, meine Traumerinnerungsfähigkeit sei schlechter geworden.

    Erst einmal ist das nur eine Annahme, die ich noch verifizieren muss. Daher werde ich, sobald ich glaube wach zu sein, unverzüglich mein Diktaphon einschalten und eine Aufnahme starten. Wenn die Aufzeichnung später tatsächlich vorhanden ist, dann war ich wirklich wach. Sollte dies aber nicht der Fall sein, dann kann ich den Zwischenzustand vielleicht nutzen, um darin einen „Klartraum (KT)" zu induzieren.

    10. Widerstände sind verschwunden

    Meine Trauminhalte scheinen sich gewandelt zu haben, seit ich regelmäßig Traumtagebuch führe. Früher haben sich mir in meinen Träumen oft „Widerstände in den Weg gestellt. Zum Beispiel habe ich mir, in meinen Träumen, schon mal Flugzeuge „ausgeliehen. Es ist mir aber nie gelungen, damit wirklich zu fliegen. Entweder habe ich es nicht vom Hangar bis zur Startbahn geschafft, weil ich dafür über normale Straßen rollen musste, die aber viel zu schmal waren für meine Flugzeuge, oder ich konnte nicht starten, weil überall Stromleitungen und andere Hindernisse über der Rollbahn dies verhindert haben. Erst im Juni 2020 war es mir zum ersten Mal gelungen, wirklich frei mit einem Sportflugzeug meine Bahnen durch den Himmel zu ziehen und damit sogar auf UFO-Jagd zu gehen.

    Ein weiteres Hindernis waren Wege oder Passagen, die für mich mehr und mehr unpassierbar geworden sind, während ich darauf unterwegs war. So stand ich, zum Beispiel, vor einer filigranen Wendeltreppe aus Metall, die hoch nach oben zu einer Tür führte. Der perspektivische Blick auf die Treppe und die Tür, in Relation zu meinen Standort, war so, wie es in der realen Welt auch gewesen wäre. Nahes erschien groß und Fernes klein. Aber als ich versuchte, die Treppe hinaufzugehen, blieben die Größenverhältnisse der „Anfangs-Perspektive" jedoch erhalten und die Treppe wurde mit jeder Stufe, die ich erklomm, immer enger. Irgendwann konnte ich dann nicht mehr weiter und ich musste umkehren, was aber auch nicht mehr möglich war, da sich die Treppe hinter mir völlig verändert hatte.

    Hindernisse wie diese scheinen jetzt aus meinen Träumen nahezu verschwunden zu sein. Was auch nur noch selten auftaucht, sind Situationen, in denen ich im Traum plötzlich die Orientierung verliere und nicht mehr weiß, wo ich bin oder wie ich wieder „nach Hause" komme.

    Nebenwirkungen

    Die intensive Beschäftigung mit der Traumerinnerung scheint auch Nebenwirkungen zu haben. Vor vielen Jahren habe ich damit angefangen, „Brain Jogging zu betreiben, indem ich Lieder auswendig lerne und beim Autofahren oder unter der Dusche mit Begeisterung singe. Das Auswendiglernen war immer ein mehr oder weniger mühsamer Vorgang, der sich, einschließlich üben, oft über Tage oder gar Wochen hinzog. Jetzt scheint es viel einfacher zu sein, denn für die letzten beiden Lieder habe ich nur noch je einen Abend und ein bisschen Übung am folgenden Tag benötigt, um mir die Melodien sowie alle Strophen einzuprägen. So wie es aussieht, wirkt sich die Gedächtnisarbeit an den Träumen auch wie eine Art „Booster auf die alltäglichen Gedächtnisleistungen aus.

    Noch eine Nebenwirkung ist mir aufgefallen. Allerdings eine sehr, sehr subjektive, wie ich zugeben muss. Als Kind war ein Jahr für mich eine nahezu endlos lange Zeitspanne. Dann, mit den Jahren, veränderte sich das Zeitempfinden mehr und mehr. Jedes Jahr ist ein bisschen kürzer als das Jahr davor. Das gefühlte Verstreichen der Zeit beschleunigt sich stetig und unaufhaltbar. Während der letzten 4 Monate, in denen ich mich mit dem Thema „Träumen" auseinandergesetzt habe, scheint sich diese Beschleunigung erheblich verstärkt zu haben. Die 4 Monate fühlen sich an wie 4 Wochen. Ich hoffe sehr, das bleibt nicht so!

    Die Trommel des Schamanen

    Bei meinen Recherchen zu den Klarträumen bin ich auf einen Begriff gestoßen, der „Binaurale Beats" lautet. Ich lese mehr darüber. Zwei Schallwellen, die über Kopfhörer getrennt auf je ein Ohr gelangen, werden im Hörzentrum zu einer Schwebung, deren Frequenz der Differenzfrequenz der beiden Schallwellen entspricht. In der Theorie sollen diese binauralen Beats besonders gut geeignet sein, die Grundfrequenz der Gehirnaktivität mit der erzeugten Schwebungsfrequenz zu synchronisieren. Zum Träumen wären das 4-8 Hz, gleich den Theta-Wellen im EEG. Klingt interessant, ein bisschen Experimentieren kann sicher nicht schaden.

    Auf einer Internetseite finde ich eine speziell für das luzide Träumen erstellte Sound-Datei von 45 Minuten Länge, eine Streichergruppe, sporadische Klavieranschläge, unterlegt mit schnellen, wabernden binauralen Beats, die sich dann dem Frequenzband der Theta-Wellen annähern. Eine Zeitlang probiere ich es aus, aber schlafen mit Kopfhörern ist nicht bequem und bei den sporadischen Klavierklängen schrecke ich jedes mal auf.

    Mit zwei Freeware-Tools aus den Internet, „Gnaural und „Audacity, generiere ich mir meinen eigenen, ganz persönlichen Schlummer-Sound. Zuerst versuche ich es mit gleichförmiger Meditationsmusik, die hinterlegt ist mit „Isochronen Beats". Die meisten Musikstücke variieren eine sich wiederholende Tonfolge, ein Thema. Aber das lenkt mich zu sehr ab, weil ich ständig auf die nächste Wiederholung warte. Letztendlich entscheide ich mich für Regen, der auf die Erde prasselt, begleitet vom Plätschern des Wassers, wie es vom Dach in die Regenrinne läuft.

    Ich weiß nicht, ist es die Monotonie oder sind es die Beats, die mich schnell und zuverlässig einschlafen lassen? Allerdings wache ich genau so schnell und zuverlässig wieder auf, wenn das Geräusch nach 45 Minuten plötzlich aufhört. Eine abschließende Modifikation ist erforderlich, mit der die Lautstärke während der letzten 10 Minuten, gleichmäßig abnehmend, auf Null gefahren wird. Jetzt bin ich mit dem Ergebnis zufrieden, der Regen rauscht und im Hintergrund höre ich die Trommel des Schamanen.

    Nachtrag:

    Es ist sicher interessant herauszufinden, ob die im Regen eingebetteten Beats überhaupt einen Einfluss auf mein Schlaf- und Traumverhalten haben. Deshalb werde ich einen kleinen Versuch durchführen, in dem ich die Lautstärke der Beats in meiner Sound-Datei auf Null setze und die ansonsten unveränderten Regengeräusche für die nächsten 14 Tage weiterhin als Einschlafhilfe verwende.

    Nachtrag:

    So, die 14 Tage sind vergangen. Einen Unterschied zwischen dem Regen mit oder ohne Beats konnte ich nicht erkennen. Ich mache jetzt nochmal die Gegenprobe und benutze 14 Tage lang den Sound mit Beats.

    Nachtrag:

    Seit nunmehr 6 Nächten benutze ich den Sound mit den Beats wieder. Es scheint so, als ob die Beats einen negativen Einfluss auf meine Fähigkeit haben, mich an meine Träume zu erinnern. Ich habe Schwierigkeiten damit, rechtzeitig wach zu werden und wach zu bleiben, um mich zu erinnern. Meistens beginne ich wieder einzuschlafen, während ich versuche, mir einen Traum einzuprägen. Oft erscheint es mir dann so, als ob eine Traumerinnerung durch den Beginn eines folgenden Traums verändert oder „überschrieben wird. In Erinnerung bleiben mir dann nur einzelne Bilder, Szenen und Gefühle, die zusammen aber keinen Sinn mehr ergeben. Vielleicht sollte ich den Versuch wieder abbrechen und zu dem „beat-freien Sound zurückkehren, der sich irgendwie angenehmer angefühlt hat.

    Nachtrag:

    Letzte Nacht habe ich wieder den „Regen ohne Trommel verwendet. Das Schlafen fühlt sich damit „erfrischender an. Ich werde bis auf Weiteres die Versuche mit den Beats aussetzen, da es bei mir eher kontraproduktiv zu sein scheint.

    Nachtrag:

    Den „Regen verwende ich im Moment nur noch bei Problemen mit dem Einschlafen. Zum Beispiel, um am Morgen die Vögel zu übertönen. Zum Einschlafen am Abend, oder zum Wieder-Einschlafen in der Nacht, brauche ich den „Regen so gut wie nie.

    Nachtrag:

    Der „Regen scheint nützlich zu sein, um nach den SSILD-Zyklen, „Senses Initiated Lucid Dream (SSILD), schnell wieder einzuschlafen. Die Chance auf einen luziden Traum steigt stark an, wenn es gelingt, innerhalb der ersten 10 Minuten nach dem Anwenden der Technik wieder einzuschlafen.

    Nachtrag:

    Von der Verwendung des „Regen" bin ich wieder abgekommen, da ich in der letzten Zeit nur noch selten Probleme mit dem Einschlafen habe.

    Meine Fortschritte beim Klarträumen

    Meine intensive Beschäftigung mit meinen Träumen und das Führen eines Traumtagebuchs haben mir einige weitere spontane Klarträume von unterschiedlicher Dauer beschert. Das ist schon mal ein guter Anfang!

    Leider geht es nach meinen anfänglichen Erfolgen nicht mehr so richtig voran mit meinen luziden Träumen. Mein KT-Zähler steht jetzt auf 7, aber seit 6 Wochen ist kein weiterer Klartraum mehr dazugekommen. Allerdings gab es 5 Träume mit beginnendem Klarwerden, bei denen es 2 mal zu sofortigem Aufwachen und 3 mal zu falschem Erwachen kam. Das mag daran liegen, dass ich meine täglichen „Hausaufgaben bezüglich „Reality Check (RC) und „All Day Awareness  (ADA)" nicht richtig erledige.

    Nachtrag:

    Neue Technik, neues Glück! Nach einer langen Durststrecke hatte ich mit einer neuen Technik endlich wieder ein luzides Erfolgserlebnis. Fast habe ich nicht mehr daran geglaubt. Wenn die begeisterten Kommentare in den Foren zutreffen, dann liefert die neue Technik reproduzierbare Ergebnisse mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit. Ich hatte schon in der ersten Nacht einen eindrucksvollen luziden Traum damit initiieren können, und das völlig mühelos. Mal sehen, welche Erfolgsquote ich damit erreichen kann.

    Das kritische Bewusstsein

    Meine bisherigen Klarträume sind spontan entstanden, aber der Schlüssel, um regelmäßig Zugang zu luziden Träumen zu erhalten, ist es, durch Anwendung geeigneter Regeln ein kritisches Bewusstsein zu erlangen. Während es mit meinem Traumtagebuch gut läuft, komme ich mit meinem kritischen Bewusstsein nicht so gut voran. Ich schaffe es tagsüber einfach nicht, die ersten „4 Gebote zu beachten. Es gibt einfach zu viel zu tun. Kaum aufgestanden, ist der Tag schon wieder vorbei. Daher werde ich meine Taktik ändern und es mit den 5 Regeln zur Trauminduktion „Mnemonic Induced Lucid Dream (MILD) von Stephen LaBerge versuchen, die sich mit den Geboten von Paul Tholey überschneiden. Diese Regeln werden vor dem Einschlafen angewendet. Das sollte klappen, denn da habe ich ja sonst nichts vor. Auf die Sache mit dem kritischen Bewusstsein kann ich jederzeit zurückkommen, wenn meine Tage wieder ruhiger geworden sind.

    Nachtrag:

    So, dann werde ich mich mal weiter mit dem kritischen Bewusstsein beschäftigen. Auf einer englischsprachigen Seite habe ich in einem Tutorial eine Anleitung gefunden, die einen für mich gangbaren Weg beschreibt, das kritische Bewusstsein in Alltag zu trainieren: „All Day Awareness (ADA)". Vielleicht liegt es auch nur daran, dass ich endlich verstanden habe, was Paul Tholey möglicherweise gemeint haben könnte. Also werde ich versuchen, mir anzugewöhnen, bei allem was ich gerade tue den Scanner-Bereich meines Bewusstseins nicht mehr wie üblich auf wenige Dinge einzuengen, sondern auf all die kleinen Details drumherum zu erweitern, und mich dabei fragen, ob möglicherweise etwas dabei ist, was nur geträumt sein kann.

    Nachtrag:

    Es fällt mir immer noch schwer, „All Day Awareness (ADA) zu praktizieren oder mehrmals am Tag einen „Reality Check (RC) durchzuführen. Für eine Weile denke ich daran, die „Trainingseinheiten" auszuführen, aber dann werde ich vom normalen Tagesgeschehen so sehr abgelenkt, dass ich meine guten Vorsätze völlig vergesse. Daher habe ich eine Art standardisierte Vorgehensweise entwickelt, um die Techniken im Alltag einfacher integrieren zu können.

    Meine Gedächtnisstützen

    Um ADA oder RC zu trainieren, bedarf es sich wiederholender Handlungen oder Ereignisse, die sowohl im Wachzustand als auch beim Träumen häufig vorkommen und als eine Art „Gedächtnisstütze dienen können. Außerdem muss es dabei möglich sein, die angestrebten Übungen unauffällig auszuführen. Zwei solcher „Auslöser habe ich für mich definiert:

    - Während des GEHENS lässt sich ADA gut praktizieren.

    - Nach einem ORTSWECHSEL kann man gut einen RC ausführen.

    Meine Übungen

    Die Übungen sollten nicht zu kompliziert oder zu ausführlich sein und zunächst immer in der gleichen Art und Weise durchgeführt werden. Mit zunehmender Routine kann dann Art und Umfang einer Übung variiert oder erweitert werden.

    Bei der ADA-Übung konzentriere ich mein Bewusstsein auf die Wahrnehmung der Sinneseindrücke aus meiner unmittelbaren Umgebung (Abkürzungen sind „in, also werde ich meine folgende Übung „HöSeRiFü¹ nennen):

    - Welche Geräusche nehme ich wahr?

    - Kann ich meinen Blick auf alles richten und dort angemessene Details erkennen?

    - Gibt es auffällige Gerüche?

    - Spüre ich einen Luftzug auf meiner Haut?

    - Ist die Luft warm oder kalt?

    - Wie fühlt sich der Boden unter meinen Füssen an?

    - Wie fühlen sich die Oberflächen an, die ich unterwegs berühren kann?

    Sobald ich an einem neuen Ort angekommen bin und mich orientiert/integriert habe, führe ich meine „SchWoKa²" RCs aus:

    - Gibt etwas ungewöhnliches in Bezug auf die Schwerkraft?

    - Wo war ich in den vorherigen 10-30 Minuten?

    - Kann ich mein Bewusstsein auf alle Teile meines Körpers fokussieren?

    Ergebnisse

    Die neue Vorgehensweise hat sich als brauchbar herausgestellt. Es ist noch nicht perfekt, aber ein Anfang. Die beiden „Auslöser" erinnern mich jetzt vermehrt daran, ADA und RC zu trainieren. In ein oder zwei Wochen sollten die Übungen zur Routine geworden sein.

    1 Begriffserklärung: „HöSeRiFü" ren, Sehen, Riechen, hlen

    2 Begriffserklärung: „SchWoKa" Schwerkraft, Wo war ..., Kann ich ….

    Nachtrag:

    An manchen Tagen klappt es mit dem Training ganz gut, aber andere Tage fliegen so schnell vorbei, dass ich meine Übungen völlig vergesse. Ich werde mir etwas einfallen lassen müssen, um einen besseren Wirkungsgrad zu erzielen.

    Neue Erkenntnisse

    Es gibt eine neue Studie von Dr. Aspy über die Wirksamkeit von Techniken, um Klarträume einzuleiten. Der RC, als Auslöser für einen Klartraum, hat darin völlig versagt. Das heißt dann für mich erst einmal „Bye bye SchWoKa!. Um einen Klartraum als solchen zu verifizieren, behält er allerdings seine Daseinsberechtigung. In der Studie wurde auch die Wirksamkeit einer relativ neuen Technik nachgewiesen, SSILD. Diese Technik erinnert stark an ADA, wird aber vor dem Wiedereinschlafen nach einem „Wake up Back To Bed (WBTB) ausgeführt.

    Nachtrag:

    Es gibt einen Ansatz, die SSILD-Übungen am Tag zum Trainieren von ADA zu übernehmen. Das will ich versuchen, aber zuerst werde ich mir eine „Meditationskette" basteln. Je drei Kugeln mit fühlbar differenter Oberfläche stehen für einen Zyklus, und für jede Wiederholung gibt es drei weitere Kugeln. Anfang/Ende sowie der Übergang von den kurzen zu den langen Zyklen werden durch zwei kleinere Kugeln markiert. Alle Kugeln zusammen sollten ein kleines Armband mit nicht mehr als 10 cm Durchmesser ergeben. So habe ich dann eine Gedächtnisstütze und eine im Dunkeln verwendbare Zyklus-Hilfe in einem.

    Nachtrag:

    Zum Basteln des Armbandes bin ich dann doch nicht gekommen.

    Eine andere Methode

    Alle meine bisherigen Klarträume haben sich spontan ereignet, nur weil ich mich mit dem Thema befasst habe. Als ich begonnen habe, es mit „Techniken zu versuchen, sind weitere Erfolge ausgeblieben. Letzte Nacht hatte ich die Idee, vor dem Einschlafen meine Klarträume noch einmal zu visualisieren, um mein Denken dadurch wieder intensiv auf das Thema Klarträumen zu fokussieren. Leider konnte ich dadurch keinen Klartraum auslösen, aber einen Teilerfolg hatte ich doch, denn im folgenden Traum habe ich meiner Frau einen „Vortrag über das Klarträumen gehalten. Es ist mir ein Rätsel, warum es dabei nicht „Klick" gemacht hat. Ich werde es einfach weiter versuchen, vielleicht klappt es ja doch noch.

    Etwas wehrt sich

    Manchmal habe ich das Gefühl, da ist etwas, dass mir ständig neue Hindernisse in den Weg legt, um mich aus dem Refugium meiner Träume fernzuhalten. Wahrscheinlich entspringt das nur meiner blühenden Phantasie, aber die Ereignisse, die ich in den folgenden Beispielen beschreibe, sind schon etwas merkwürdig.

    Beispiel 1: Der erste Gedanke verschwindet

    Durch das Führen meines Traumtagebuchs habe ich gelernt, den ersten Gedanken nach dem Aufwachen als Echo meines letzten Traums zu erkennen, um mich dann an diesen zu erinnern. Das war ganz einfach. Plötzlich, von heute auf morgen, sind diese ersten Gedanken verschwunden. Ein paar Nächte lang glaube ich keine Träume gehabt zu haben, aber dann beginne ich damit, mich nach dem Aufwachen ganz bewusst zu fragen: „Was war vor 5 Minuten?" Damit gelingt es mir wieder, mich an meine Träume zu erinnern, aber es ist jetzt deutlich schwieriger geworden als zu Beginn, weil dieses Hinterfragen immer eine zusätzliche mentale Anstrengung ist.

    Nachtrag:

    Es wird immer schwieriger, die Erinnerungen an meine Träume festzuhalten. Letzte Nacht hatte ich einen kurzen und zugegeben auch langweiligen Traum von Schafen. Als ich den Traum noch einmal, Bild für Bild, in Gedanken ablaufen lasse, um ihn mir zu merken, verschwinden die Erinnerungen an die einzelnen Traumbilder, kaum, dass ich sie zu Ende gedacht habe. Es war, als ob ich über eine steinerne Brücke gehe, die hinter mir einfach Stück für Stück verschwindet. Am Ende habe ich die Brücke überquert, aber danach ist sie nicht mehr da.

    Nachtrag:

    Das war zum Glück wohl nur ein Einzelfall, denn in den folgenden Nächten ging es wieder ganz gut.

    Nachtrag:

    Wieder habe ich einen Traum vergessen. Das ist mir aber erst aufgefallen, als ich nach ca. 12 Stunden mein Diktaphon abgehört habe, um den Traum in mein Tagebuch zu schreiben. An den Traum, den ich da aufgezeichnet habe, kann ich mich so gut wie nicht erinnern.

    Nachtrag:

    Meine Fähigkeit, mich an meine Träume zu erinnern, ist wohl abhängig von meiner „Tagesform". Meistens kann ich mich jede Nacht an 2 oder 3 Träume erinnern. Die Erinnerungen sind allerdings nicht immer sehr detailliert. Oft sind es nur noch ein paar starke Szenen oder Bilder, an die ich mich erinnere. Nächte, an denen ich mich an keinerlei Traumhandlungen erinnern kann, sind hingegen sehr selten.

    Beispiel 2: Falsches Erwachen

    Nachdem ich mich entschlossen habe, die 5 Regeln zur Trauminduktion nach LaBerge anzuwenden, habe ich schon in der ersten Nacht fast Erfolg damit. Als ich nach der ersten Schlafphase wieder wach werde, kann ich mich gut an einen Traum erinnern, und ich praktiziere die Regeln 2 bis 5 nach LaBerge. Es funktioniert, der Traum geht weiter, aber er beginnt mit einem falschen Erwachen. Im weiteren Verlauf der Traumhandlung erkenne ich ein Traumzeichen und fange an, klar zu werden. Aber dann gibt es einen minimalen Sprung in der Handlung und ich finde mich in einer ablenkenden erotischen Situation wieder. Das Gefühl, klar zu werden, bleibt jedoch erhalten, woraufhin ich erwache. Aber es ist nur ein weiteres falsches Erwachen, das Zweite in diesem Traum. Als mir das bewusst wird, erwache ich erneut, dieses Mal richtig.

    Ich versuche es erneut mit den Regeln 2 bis 5, und wieder beginnt die folgende Traumepisode mit einem falschen Erwachen. Ort und Handlung haben gewechselt und fühlen sich in ersten Moment absolut real an. Dann tritt ein Traumcharakter in den Traum ein, der eine Verbindung zu den vorherigen Traumsequenzen herstellt. Für kurze Zeit kommt es mir völlig normal vor, dass diese Person vor meinem Bett steht. Wieder habe ich das Gefühl, klar zu werden. Halb klar frage ich nach, wie sie denn an mein Bett gekommen ist. Sie fängt an zu lachen und ich wache auf.

    Nachtrag:

    Mir falsches Erwachen zu bescheren, scheint eine Lieblingsbeschäftigung meines Un(ter)bewusstseins geworden zu sein. Schon unzählige Male bin ich in dem Moment falsch erwacht, in dem ich zu erkennen beginne, dass ich träume. Leider habe ich es noch nicht gelernt, falsches Erwachen für mich zu nutzen.

    Nachtrag:

    Seit einiger Zeit benutze ich ein kleines Diktaphon, um meine Traumerinnerungen aufzuzeichnen. Nach dem Aufwachen präge ich mir meinen letzten Traum ein, dann spreche ich meine Erinnerungen in das Gerät. Seit Neuestem hat mein Un(ter)bewusstsein damit begonnen, mich genau diesen Ablauf beim falschen Erwachen träumen zu lassen. Wenn ich es bemerke und dann richtig erwache, habe ich meine Traumerinnerungen meistens schon ganz oder teilweise vergessen.

    Beispiel 3: Der Ohrwurm

    Normalerweise habe ich nach dem Aufwachen vage Gedanken an den letzten Traum in Erinnerung, aber dieses Mal war da sofort ein „Ohrwurm", der mir nicht mehr aus dem Sinn ging und den ich in Gedanken ständig gesummt habe. Die Ablenkung durch den Musikfetzen war so stark, dass ich mich danach nicht mehr an meinen Traum erinnern konnte.

    Nachtrag:

    Der Ohrwurm ist wieder da! Diesmal ein Lied, das ich schon seit langem erlernen wollte. Es geht mir schon seit zwei Tagen nicht aus dem Sinn. In jeder unbewussten Minute ohne Konzentration auf etwas Bestimmtes summe ich in „Gedanken dieses Lied. Leider wirkt sich das auch auf meine Versuche aus, ADA zu trainieren oder vor dem Schlafengehen durch Autosuggestion meine Intention zum luziden Träumen zu verstärken. Allerdings hat dieser Ohrwurm mich dazu gebracht, mich mit dem Lied zu beschäftigen. Jetzt kann ich endlich die Ballade vom „Handsome Cabin Boy singen und kenne alle sieben Strophen auswendig.

    Nachtrag:

    Der Ohrwurm ist immer noch da! Letzte Nacht hat er mich wieder sehr abgelenkt, sowohl von meiner „Einschlafprozedur zur Steigerung meiner Intention, als auch vom „Auswendiglernen meiner Traumerinnerungen nach dem Aufwachen. Immerhin kenne ich jetzt den ganzen Text des Liedes. Damit kann ich es in Gedanken singen und nicht nur die Melodie davon summen. ;-)

    Nachtrag:

    Nach langer Abwesenheit hat sich mein Ohrwurm, während einer versuchten Traumerinnerung, wieder zurückgemeldet. Spontan habe ich mich in einer persönlichen mentalen „Ansprache an die unbekannte „Kontroll-Instanz gewandt und sehr energisch derartige „Einmischungen zurückgewiesen. Ich habe ein deutliches Statement abgegeben, dass ich nicht aufgeben werden und auch kein Interesse an unerwünschten Dienstleistungen, wie „Schutz vor Erinnerungen an traumatische Erlebnisse habe, sondern ganz im Gegenteil diese verarbeiten möchte. Schlagartig ist der Ohrwurm daraufhin verstummt, was mich doch sehr verblüfft hat. :-o

    Beispiel 4: Albträume

    Als ich erneut versuche, die 5 Regeln anzuwenden, finde ich mich nach dem zweiten Einschlafen nicht in dem gewünschten Traum wieder, auf den ich mich konzentriert habe, sondern in einem Albtraum. Schon seit Jahrzehnten hatte ich keinen Alptraum mehr. Gut, es war kein wirklich schlimmer Albtraum, eher ein mäßiges Albdrücken, aber dennoch, das war schon seltsam. Beim folgenden Einschlafen habe ich dann versucht, mich wieder in diese albtraumhafte Sequenz hineinzuversetzen und mir vorgestellt, dabei klar zu werden, um das „Monster" zur Rede zu stellen. Es hat sich aber leider davor gedrückt und ist nicht aus seinem Versteck hervorgekommen.

    Nachtrag:

    Ich hatte schon wieder einen Albtraum. Diesmal etwas heftiger als beim letzten Mal. Irgend etwas hat versucht, über mein Handy die „Kontrolle über mein Traum-Ich zu erlangen. Das Gefühl des drohenden Kontrollverlustes ist so beängstigend, dass ich aufwache. Auch dieses Mal versuche ich wieder, mich beim Wieder-Einschlafen in die Szene zurückzuversetzen, und wieder bleibt das „Monster verborgen.

    Nachtrag:

    Wieder ein Albtraum mit dem Gefühl eines drohenden Kontrollverlustes. Diesmal nicht über mein Handy, sondern durch den Hörer eines altertümlichen Fernsprechapparats. Wieder wache ich dadurch auf und erneut versuche ich in den Traum zurückzukehren, um das „Monster" zu stellen. Auch dieses Mal ohne Erfolg.

    Beispiel 5: Spontanes Einschlafen bei der Visualisierung

    Als ich versucht habe, meine „andere Methode" zu wiederholen, bin ich mehrmals auf der Stelle eingeschlafen, kaum dass ich begonnen hatte, meinen ersten Klartraum zu visualisieren. Vielleicht war ich einfach nur zu müde. Ich werde es weiter probieren.

    Beispiel 6: Kitzel-Attacke beim Traum-Recall

    Nach dem Aufwachen liege ich mit geschlossenen Augen im Bett und versuche, mir meinen letzten Traum einzuprägen, um danach in der Lage zu sein, eine Aufzeichnung davon zu erstellen. Plötzlich pickst mir jemand, völlig unerwartet, mit seinen Fingerspitzen von beiden Seiten in die Rippen. Direkt unter den Achselhöhlen, genau an den Stellen, an denen ich am kitzeligsten bin. Es fühlt sich so real an, dass ich hochschrecke und meine Augen öffne, um zu sehen, wer da ist. Aber natürlich ist niemand da, und meine Traumerinnerung danach auch nicht mehr.

    Beispiel 7: Falsches Wachbleiben

    Die Anwendung der SSILD-Technik ist am Wirkungsvollsten, wenn man danach innerhalb von 10 Minuten einschlafen kann. Aber es passiert mir sehr häufig, dass ich große Schwierigkeiten habe, überhaupt wieder einzuschlafen. Stundenlang drehe ich mich im Bett von rechts nach links, ohne einschlafen zu können. Zumindest glaube ich das, aber in Wirklichkeit schlafe ich schon lange, und dies ist alles nur ein Traum. In Gegensatz zum falschen Erwachen kann ich ein falsches Wachbleiben am nächsten Morgen aber nicht sicher zuordnen.

    Bestätigung meiner Beobachtungen in einem Buch

    In der Zwischenzeit habe ich in dem Buch „Schöpferisch TRÄUMEN" von Prof. Dr. Paul Tholey und Kaleb Utecht eine Bestätigung dafür gefunden, dass es solche inneren Widerstände tatsächlich gibt, die uns beim Träumen im Allgemeinen und beim Klarträumen im Besonderen behindern.

    Es war also doch nicht nur meine blühende Phantasie, die mich „Gespenster" hat sehen lassen, sondern reale psychische Mechanismen, die mir diese Erlebnisse beschert haben. Im 3. Kapitel des Buches werden die Zusammenhänge erklärt und an Hand vieler Beispiele gezeigt, wie raffiniert unser Un(ter)bewusstsein uns daran zu hindern versucht, in das Refugium der Träume vorzudringen. Ich bin mir sicher, dass viele der Erfahrungen, die ich selber gemacht und in meinen Beispielen aufgezeigt habe, durch diese inneren Widerstände hervorgerufen wurden.

    Sandy, der Sandmann (w/m)

    Bevor ich darlege, was ich mir da so zurecht fantasiere, hier eine kleine Vorgeschichte. In einem Forum habe ich einmal den Kommentar eines „professionellen Klarträumers gelesen. Für ihn ist „Ein Traum nicht nur die ablaufende Handlung, sondern zugleich auch die Personifizierung „Der Traum. Er sieht darin eine vom Ich-Bewusstsein unabhängige Instanz, die das Drehbuch schreibt, Regie führt und den Träumer leitet. Manchmal fühlt er sich von diesem „Regisseur zum Klarträumen eingeladen.

    Warum den Faden nicht weiterspinnen. In der Medizin gibt es den Begriff der „dissoziativen Identitätsstörung, einer Persönlichkeitsstörung, bei der zwei oder mehr „Personen in einem Gehirn „wohnen. Bei uns wird das als Krankheit angesehen, aber das ist nicht in allen Kulturen so. Vielleicht hat ja jeder Mensch ein zweites „Nacht-Bewusstsein, das für ihn die „Arbeit übernimmt, wenn sein „Tages-Bewusstsein gerade schläft. Der Gedanke gefällt mir, dass da noch ein mentaler „Zwilling von mir sein könnte. Ich weiß, klingt schräg, aber es erscheint mir irgendwie unhöflich, ihn nur „mein Traum zu nennen. Möglicherweise lerne ich ihn in einem meiner nächsten Klarträume ja noch kennen und ich erfahre seinen wahren Namen. Bis dahin werde ich ihn einfach „Sandy" nennen.

    Sandy lädt mich ein

    Neben den inneren Widerständen, die mich von meinen Träumen fernhalten wollen, scheint es auch etwas zu geben, dass mich zum luziden Träumen einlädt. Es geschieht nicht sehr oft, oder besser gesagt, ich bemerke es nicht sehr oft, aber die folgenden Ereignisse deuten darauf hin. Vielleicht finde ich ja noch eine Bestätigung in einer der Arbeiten von LaBerge oder Tholey. Bis dahin tu ich so, als ob Sandy mich hin und wieder zum luziden Träumen einlädt.

    Beispiel 1: Mein Kater spricht zu mir

    Wann immer ich die Zeit dazu finde, stöbere ich im Internet nach neuen Informationen zum Thema Klarträumen. Eines Abends stoße ich in einem Forum auf den Erfahrungsbericht eines versierten Klarträumers, der von den „Triggern" erzählt, die bei ihm oft die Klarheit im Traum auslösen. Einer dieser Auslöser ist für ihn, dass seine Haustiere manchmal im Traum zu ihm sprechen. Prompt habe ich in der folgenden Nacht einen Traum, in dem Sandy meinen Kater Sammy zu mir sprechen lässt.

    Beispiel 2: Drei Finger an meiner Hand

    Durch die Anwendungen einer mir bis dahin unbekannten Technik (SSILD), ist es mir gelungen, einen Klartraum zu erleben. Diese Technik führt oft zu einem sofortigen falschen Erwachen und bietet damit die Gelegenheit, durch einen Realitäts-Check klar zu werden. So war es auch bei mir. Bis zu diesem Abend habe ich noch keinen RC im Traum erlebt, weiß also nicht, ob das immer so abläuft oder nicht, aber folgendes ist passiert. Ich übe die neue Technik aus, schlafe zügig ein, wache sofort „falsch" wieder auf und erkenne als erstes meine Hände, die mir Sandy direkt vor die Nase hält. Der seltsame Anblick meiner Drei-Finger-Hände zwingt mich dann förmlich, klar zu werden.

    Beispiel 3: Tanzende Buchstaben

    Bereits in mehreren Träumen ist es vorgekommen, dass mir mein „Traumregisseur in recht auffälliger Art und Weise „Schriften gezeigt hat, die sich dann auch beim Lesen verändert haben. Einige davon sogar „Bildschirm füllend". Das waren recht eindeutige Traumzeichen. Leider bin ich aber nur ein einziges Mal danach luzid geworden.

    Beispiel 4: Fantastische Wendungen

    In einer mehr oder weniger „normalen Traumgeschichte tauchen plötzlich fantastische, surrealistisch oder andere irgendwie ungewöhnliche kurze Szenen auf und verschwinden wieder. Auf diese Form der „Einladungen bin ich erst durch einen Hinweis in einem Forum aufmerksam geworden. Beim erneuten Überfliegen meines Traumtagebuchs bin ich auf eine große Anzahl von Träumen gestoßen, bei denen dies der Fall war. Ich denke, es ist jetzt an der Zeit, mich systematischer mit meinen individuellen Traumzeichen auseinanderzusetzen.

    Beispiel 5: Vom Träumen träumen

    In letzter Zeit erlebe ich häufiger Trübträume, in denen irgend etwas zum Thema Klarträumen auftaucht. Meistens unterhalte ich mich in meinen Träumen mit jemandem über das Klarträumen oder halte „Vorträge" darüber. Letzte Nacht war das wieder so. Dinge aus dem Tagesgeschehen sollen ja öfter mal in einem Traumgeschehen reflektiert werden, und mit dem Klarträumen beschäftige ich mich täglich aufs Neue, wenn ich mein Traumtagebuch (TTB) fortführe. Seltsamerweise tauchen aber keine anderen Tagesthemen in meinen Träumen auf. Auch nicht, wenn diese mich sehr beschäftigen.

    Vom Weg abgekommen

    Seit 3 Monaten beschäftige ich mich jetzt schon mit dem luziden Träumen und hatte in der ersten Zeit auch schon einige Erfolge. Aber wie es scheint, bin ich vom „rechten Weg" abgekommen. Die Beschäftigung mit meinem Traumtagebuch hat mich so fasziniert, dass ich darüber das Erlernen einer Technik zum Klarträumen grob vernachlässigt habe.

    Übrigens, meinen Fernseh-Konsum habe ich auf „Null" reduziert und meinen überaus betagten Fernseher zur Verschrottung freigegeben. Aber das ist kein wirklicher Verlust. Das Ding war ein altes Röhrengerät und wog 2 Zentner. Außerdem haben sich meine Träume, an die ich mich jetzt nach jedem Aufwachen erinnern kann, als viel spannender und abwechslungsreicher herausgestellt, als alle TV-Kanäle zusammen. Anstatt an jedem Abend vor der Glotze zu hängen, hänge ich jetzt vor meinem Computer und tippe die Traum-Erinnerungen der vergangenen Nacht in mein digitales Traumtagebuch.

    Upps, da bin ich schon wieder vom Weg abgekommen.

    Zurück zu den Techniken. Mir fällt es aus irgendeinem Grund schwer, mich systematisch mit den Techniken zu beschäftigen und herauszufinden, welche davon mir liegt, um diese dann intensiv zu trainieren. Zunächst werde ich mit den 5 Regeln zur Trauminduktion von Stephen LaBerge weitermachen. Vom Ansatz her einfach, aber mit der Umsetzung habe ich doch so meine Schwierigkeiten. Ich schaffe es einfach nicht, mich intensiv genug zu konzentrieren. Immer wieder schweifen meine Gedanken ab. Vielleicht sollte ich meinen Schlummer-Sound ein weiteres Mal modifizieren und autosuggestive Worte zur Unterstützung meiner Konzentration einfügen, oder einfach weiter üben.

    Erfolg mit SSILD

    Hurra, das Glück ist hold zu mir. Ich habe eine neue Technik gefunden, die einfach ist und keinerlei spezielle Fähigkeiten oder gar Training erfordert. Und das Schöne daran, schon bei der ersten Anwendung habe ich Erfolg damit gehabt. Wenn die Technik weiterhin halbwegs reproduzierbare Ergebnisse liefert, dann steht meiner Karriere als Oneironaut nichts mehr im Weg.

    Nachtrag:

    Leider ist es doch nicht so reproduzierbar, wie ich gehofft habe. Als ich die Technik in den folgenden Nächten anwende, bleibt der gewünschte Erfolg aus. In der Zwischenzeit habe ich weiter im Internet recherchiert und eine wissenschaftliche Studie über die Wirksamkeit von Techniken zum luziden Träumen gefunden. An der Universität von Adelaide, Australien, hat Dr. Denholm Aspy in einer groß angelegten Studie unterschiedliche Techniken zum Induzieren von luziden Träumen verglichen. Dabei konnte die Wirksamkeit der SSILD-Technik bewiesen werden.

    Vgl. Aspy, Denholm Jay: Findings from the International Lucid Dream Induction Study, Chapter: The Senses Initiated Lucid Dream (SSILD) Technique, in: Frontiers in Psychology, Published on 17 Jul 2020

    The SSILD technique was shown to be effective, with a large effect size and a Week 2 lucid dreaming rate of 16.9%. This rate is almost identical to the weighted average rate for the four groups that practiced the MILD technique (M = 16.5%), as well as the RT + WBTB + MILD group of the NALDIS (M = 17.4%). These findings indicate that the SSILD technique is similarly effective for inducing lucid dreams as the MILD technique. There are several possible explanations for how the SSILD technique may induce lucid dreams. One is that repeatedly focusing attention on the visual, auditory and kinesthetic sensory modalities causes a generally increased awareness of perceptual stimuli that persists into REM sleep, making it more likely that the practitioner will notice that they are dreaming, either through generally increased awareness, or through recognition of anomalies within the dream. This could also occur if repeated sensory modality shifts persist upon entering REM sleep. Indeed, one participant reported: as I was drifting off to sleep, I found myself continuing to do the technique, even though I wasn’t trying to. Another possible explanation is that repeatedly refocusing one’s attention on different types of perceptual stimuli causes a general increase in cortical activation that increases the likelihood of lucid dreaming.

    Zitat aus der Studie von Dr. Aspy (Übersetzung):

    Die SSILD-Technik erwies sich als effektiv, mit einer großen Effektgröße und einer klaren Traumrate der zweiten Woche von 16,9%. Diese Rate ist nahezu identisch mit der gewichteten Durchschnittsrate für die vier Gruppen, die die MILD-Technik praktizierten (M = 16,5%), sowie für die RT + WBTB + MILD-Gruppe der NALDIS (M = 17,4%). Diese Ergebnisse zeigen, dass die SSILD-Technik ähnlich wirksam ist, um klare Träume zu induzieren, wie die MILD-Technik. Es gibt mehrere mögliche Erklärungen dafür, wie die SSILD-Technik klare Träume hervorrufen kann. Eine davon ist, dass das wiederholte Fokussieren der Aufmerksamkeit auf die visuellen, auditorischen und kinästhetischen sensorischen Modalitäten ein allgemein erhöhtes Bewusstsein für Wahrnehmungsreize bewirkt, die im REM-Schlaf bestehen bleiben, wodurch es wahrscheinlicher wird, dass der Praktiker bemerkt, dass er träumt, entweder durch allgemein erhöhtes Bewusstsein oder durch das Erkennen von Anomalien im Traum. Dies kann auch auftreten, wenn wiederholte sensorische Modalitäts-Verschiebungen beim Eintritt in den REM-Schlaf bestehen bleiben. In der Tat berichtete ein Teilnehmer: Als ich einschlief, setzte ich die Technik fort, obwohl ich es nicht versuchte. Eine andere mögliche Erklärung ist, dass die wiederholte Neuausrichtung der Aufmerksamkeit auf verschiedene Arten von Wahrnehmungsreizen zu einer allgemeinen Zunahme der kortikalen Aktivierung führt, welche die Wahrscheinlichkeit eines klaren Träumens erhöht.

    Nachtrag:

    Es ist mir gelungen mit Cosmic Iron, dem „Erfinder der SSILD-Technik, Kontakt aufzunehmen und ihn nach seiner „Expertenmeinung zu meiner überraschenden Erfahrung bei meinem ersten Versuch zu befragen. Hier seine Antwort:

    Zitat Cosmic Iron, aus einer Email an mich:

    „First, welcome to the fantastic world of the mind. It is unfortunate that, consciousness, being perhaps the single most important aspect of our lives, has remained an esoteric subject through human history. Few are interested in it, and even fewer study and explore it. Those who do, however, are fortunate.

    On to your question. What you've experienced is the many fascinating sensations associated with a trance state, for lack of better words. If full wakefulness is day, and dream is night, then this trance is dawn or dusk. What this analogy does not cover is the fact that during this state, one can readily shift between wakefulness and dream. And depend on which side you are closer to, you will experience different sensations.

    These sensations have been given many names, both scientific and esoteric. But I personally like to treat them as the same thing. That is – they're sensations you feel when you enter the world of the mind, while leaving your physical world behind. Just as the physical world is bound to the law of physics, the mind's world is affected by our psyche. A peaceful mind will typically result in a blissful experience, while a disturbed subconscious will manifest in some bizarre, even frightening fashions.

    My studies of consciousness are not based on esoteric systems which offers explanations through their particular view of the world. Therefore I rarely use, or agree to terms such as OBE. In my opinion, an OBE should be called Out-of-body-like Experience. In fact, the more you experience, the more likely you will notice subtle anomalies that easily break the Out of body paradigm. Unfortunately, people who believe in esoteric systems tend to seek proofs more than explore. Thus they become victims of their own mind – experiencing illusions rather than consciousness in its purer form.

    The best advice I could offer to you is this – do not attempt to classify your experience because any presumptions will likely shape and confine it. The world of the mind is vast and remains relatively unknown to everyone, including those who came before us. Throw away as mush (sic.) preconceptions as possible. You only need to know that you are the All Mighty in your own mind's world. Nothing can harm you. So go, explore and enjoy!

    Thank you for forwarding me the article about SSILD. I'm happy to know it's being proven scientifically, and that the myth of Reality Test – a terribly ineffective method over which I've had many debates with its believers, has been dispelled...

    Zitat Cosmic Iron, aus einer Email an mich (Übersetzung):

    „Willkommen in der fantastischen Welt des Geistes. Es ist bedauerlich, dass das Bewusstsein, das vielleicht der wichtigste Aspekt unseres Lebens ist, in der Geschichte der Menschheit ein esoterisches Thema geblieben ist. Nur wenige interessieren sich dafür und noch weniger studieren und erforschen es. Diejenigen, die dies tun, haben jedoch Glück.

    Weiter zu Ihrer Frage. Was Sie erlebt haben, sind die vielen faszinierenden Empfindungen, die mit einem Trance-Zustand verbunden sind, weil es an besseren Worten mangelt. Wenn die volle Wachsamkeit Tag und der Traum Nacht ist, dann ist diese Trance Morgengrauen oder Dämmerung. Was diese Analogie nicht abdeckt, ist die Tatsache, dass man in diesem Zustand leicht zwischen Wachheit und Traum wechseln kann. Und je nachdem, welcher Seite Sie näher sind, werden Sie unterschiedliche Empfindungen erleben.

    Diesen Empfindungen wurden viele Namen gegeben, sowohl wissenschaftliche als auch esoterische. Aber ich persönlich behandle sie gerne als dasselbe. Das heißt - es sind Empfindungen, die Sie fühlen, wenn Sie in die Welt des Geistes eintreten, während Sie Ihre physische Welt hinter sich lassen. So wie die physische Welt an das Gesetz der Physik gebunden ist, wird die Welt des Geistes von unserer Psyche beeinflusst. Ein friedlicher Geist führt normalerweise zu einer glückseligen Erfahrung, während sich ein gestörtes Unterbewusstsein in bizarren, sogar beängstigenden Formen manifestiert.

    Meine Bewusstseinsstudien basieren nicht auf esoterischen Systemen, die Erklärungen durch ihre besondere Sicht auf die Welt bieten. Daher verwende ich Begriffe wie OBE selten oder stimme ihnen zu. Meiner Meinung nach sollte eine OBE als Aus-dem-Körper-ähnliche Erfahrung bezeichnet werden. Je mehr Sie erleben, desto wahrscheinlicher werden Sie subtile Anomalien bemerken, die das Paradigma Außer Körper leicht brechen. Leider neigen Menschen, die an esoterische Systeme glauben, dazu, Beweise mehr zu suchen als zu erforschen. So werden sie Opfer ihres eigenen Geistes - sie erleben eher Illusionen als Bewusstsein in seiner reineren Form.

    Der beste Rat, den ich Ihnen geben kann, ist folgender: Versuchen Sie nicht, Ihre Erfahrung zu klassifizieren, da Vermutungen sie wahrscheinlich formen und einschränken werden. Die Welt des Geistes ist riesig und für alle relativ unbekannt, auch für diejenigen, die vor uns kamen. Wirf so viele Vorurteile wie möglich weg. Sie müssen nur wissen, dass Sie der Allmächtige in der Welt Ihres eigenen Geistes sind. Nichts kann ihnen schaden. Also los, erkunden und genießen!

    Vielen Dank, dass Sie mir den Artikel über SSILD weitergeleitet haben. Ich bin froh zu wissen, dass es wissenschaftlich bewiesen ist und dass der Mythos des Realitätstests - eine schrecklich ineffektive Methode, über die ich viele Debatten mit ihren Gläubigen geführt habe - zerstreut wurde...

    Gut, ich habe also eine Methode, deren Wirksamkeit wissenschaftlich bewiesen wurde, die einfach in der Anwendung ist und die bei mir schon zweimal funktioniert hat. Das ist auf jeden Fall eine gute Ausgangssituation. Mit einer anfänglichen Erfolgsquote von knapp 17% werde ich mich erst einmal begnügen müssen. Da hilft nur am Ball bleiben und üben, üben, üben. Das Beste wird sein, erst einmal ein separates „Versuchsprotokoll" in Tabellenform zu führen, um Veränderungen überhaupt erfassen zu können.

    Nachtrag:

    Cosmic Iron hat mir noch eine Email geschickt, in der er mir seine Unterstützung bei meinen Bemühungen, das luzide Träumen zu erlernen, zugesagt hat. Als erstes will er mir einige Tipps schicken, um seine Basic-Technik zu ergänzen. Er meint, damit wäre ich in der Lage, eine Erfolgsrate vom annähernd 100% zu erreichen. Ich wäre auch mit 50% zufrieden, aber es freut mich sehr, jetzt einen erfahrenen Mentor an meiner Seite zu wissen, der gewillt ist, mir zu helfen.

    Nachtrag:

    Es sieht ganz gut aus. Nach den ersten 30 Versuchen, in denen ich die SSILD-Technik anwenden konnte, ohne durch Störungen von außen dabei unterbrochen worden zu sein, habe ich eine Effizienz von mehr als 15% erreicht, wenn ich dabei die Fälle mitzähle, die ich im letzten Moment durch meine mangelnde Erfahrung vergeigt habe. Die Wirksamkeit der Technik kann ich deutlich spüren. Es fehlt mir nur noch an der Übung, die Chancen, die sich mir durch die SSILD-Technik eröffnen, auch alle zu nutzen.

    Nachtrag:

    Ich habe die SSILD-Basistechnik noch ein wenig an meine persönlichen Bedürfnisse angepasst. Es ist mir aufgefallen, dass ich im Liegen oft Probleme habe, meine Sinne zu fokussieren und die Zyklen richtig auszuführen. Durch Zufall bin ich auf die Idee gekommen, SSILD mal im Sitzen zu probieren.

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