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Himmlisch vergnügt: Acht weihnachtliche Kuriositäten
Himmlisch vergnügt: Acht weihnachtliche Kuriositäten
Himmlisch vergnügt: Acht weihnachtliche Kuriositäten
eBook65 Seiten37 Minuten

Himmlisch vergnügt: Acht weihnachtliche Kuriositäten

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Über dieses E-Book

Acht sehr unterschiedliche Weihnachtsgeschichten mit farbigen Illustrationen versprechen überraschende, vergnügliche und nachdenkliche Minuten unter dem Tannenbaum. Mal werden Tabus angetastet, mal blitzen magische oder ernüchternde Momente im Alltäglichen auf. Bislang unbekannte Geschehnisse der historischen Weihnacht werden zu Tage gefördert, andere Geschichten sind aus dem aktuellen Leben gegriffen - und immer mit einem herzlichen Augenzwinkern und einem Schuss Weisheit erzählt. Ein pfiffig illustriertes Lesevergnügen für die ganze Familie!
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum2. Nov. 2021
ISBN9783347403673
Himmlisch vergnügt: Acht weihnachtliche Kuriositäten

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    Buchvorschau

    Himmlisch vergnügt - Sigrid C. Stubbe

    Die Oase

    Der Stern mit seinem langen, auffälligen Schweif warf ein verschmitzt schillerndes Licht auf die Oase. Es hatte sich stark abgekühlt und Kaspar, Idius, Melchior und Balthasar drängten sich eng um das Feuer. Schweigend hing jeder seinen Gedankennach. Das lebendige Spiel der Flammen spiegelte sich aufmüpfig im Wasser der Oase wider.

    Idius ließ seine Erinnerung zu dem Moment hin schweifen, in dem er das magische Zeichen erkannt hatte und dem Stern gefolgt war. Dieser würde ihn – dessen war er sich sicher – zum Ziel allen Sehnens und Strebens führen. Die nagende Unruhe, die ihn sein Leben lang um- und angetrieben hatte, war plötzlich abgefallen.

    Er sließ seinen Blick über die glatte, lichtdurchspielte Wasseroberfläche gleiten und erschrak, als sich ihm seine lange und deutlich gekrümmte Nase entgegenstreckte. „Charakternase hatte seine Mutter liebevoll gesagt. Aber ein ums andere Mal war er in der Schule deswegen böse gehänselt worden. „Mohrrüben-Gesicht oder „Wurzel-Face" waren noch die netteren Ausdrücke, mit denen seine Mitschüler ihn aufgezogen hatten.

    Und mit diesem Haken im Gesicht sollte er nun dem Erlöser gegenübertreten, der ohne Zweifel am Ende der Reise auf sie warten würde? Völlig ausgeschlossen!

    Idius wartete, bis seine drei Weggefährten tief eingeschlafen waren, packte leise seine Habseligkeiten zusammen, schwang sich auf sein Kamel und machte sich entschlossen auf den Weg zurück Richtung Heimat.

    Zuhause angekommen, suchte er umgehend den Medicus auf, dem seine Familie seit Urzeiten schon ihr Vertrauen schenkte und bat diesen, seine Nase einer Operation zu unterziehen. Der tat, obwohl zögerlich, wie ihm geheißen. Wochen später entfernte er den Wundverband, und Idius blickte in sein neues Antlitz. Verwundert und fremd, aber doch zufrieden, schaute ihm sein Spiegelbild entgegen. Flugs schnürte er sein Bündel, um sich erneut auf den Weg zur Oase zu machen.

    Er war noch nicht lange geritten, als er merkte, dass es ihm unangenehm am Bauch zwackte. Die Hose! Sie war ihm einfach zu eng geworden. Denn in den langen Wochen der Rekonvaleszenz hatte Idius sich wenig bewegen können und dabei sichtlich an Bauchumfang zugelegt. Ein kleiner Fettring schwabbelte lebhaft-lustig über seinem Hosenbund.

    Nein! Das war ganz und gar unmöglich. Auch so durfte er den Retter der Welt nicht begrüßen! Da Idius ein Mann der Tat war, sah er sich um und ersann kurzerhand einen Trimm-dich-Pfad, der sich perfekt in die Landschaft der Oase hineinschmiegte. Dreimal täglich absolvierte er von da an sein ausgeklügeltes Fitness-Programm. Viele Reisende waren sehr erstaunt, als sie Idius bei seinen neumodischen Verrenkungen beobachteten.

    Nicht wenige von ihnen blieben in der Oase, um es ihm gleichzutun. Schon nach wenigen Woche brachten gewiefte Fremdenführer mehr und mehr Urlauber in die Oase, welche sich schnell zum ersten ökologischen Fitness-Paradies des Orients entwickelte. Bereits nach wenigen Wochen war Idius' Bauchring verschwunden und viele neue Muskelstränge zierten einen festen Körper. Nun fühlte er sich stark genug, um seinen Weg wieder aufzunehmen.

    Als er sich reisefertig machte, nahm er erstmals bewusst die vielen Menschen wahr, die jetzt in der Oase sein Fitness-Programm absolvierten. Da erfasste ihn eine rasende Wut. Er, Idius, hatte diesen Pfad erschaffen, und keiner dieser Gäste hatte ihm je gedankt, geschweige denn etwas dafür gezahlt. Eine solch himmelschreiende Ungerechtigkeit

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