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Trevellian und der sechste Mann: Action Krimi
Trevellian und der sechste Mann: Action Krimi
Trevellian und der sechste Mann: Action Krimi
eBook230 Seiten3 Stunden

Trevellian und der sechste Mann: Action Krimi

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Über dieses E-Book

Krimi von Pete Hackett


Der Umfang dieses Buchs entspricht 222 Taschenbuchseiten.


Noch während die FBI Agenten Trevellian und Tucker einen Fall von Industriespionage abschließen, bekommen sie den nächsten Fall auf den Tisch. Eine Bank wurde ausgeraubt. Es gibt viele Spuren, doch in der Verbrecherdatei findet sich beim Vergleich von DNA und Prints nicht ein einziger Treffer. Trotzdem finden die beiden schon kurze Zeit nach dem Überfall die Schuldigen. Die fünf Männer sind tot. Sie wurden erschossen. Das Geld ist verschwunden. Offenbar gibt es einen sechsten Mann, der nicht gerne teilt.
SpracheDeutsch
HerausgeberCassiopeiaPress
Erscheinungsdatum21. Aug. 2022
ISBN9783753205311
Trevellian und der sechste Mann: Action Krimi

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    Trevellian und der sechste Mann - Pete Hackett

    Trevellian und der sechste Mann: Action Krimi

    Krimi von Pete Hackett

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 222 Taschenbuchseiten.

    Noch während die FBI Agenten Trevellian und Tucker einen Fall von Industriespionage abschließen, bekommen sie den nächsten Fall auf den Tisch. Eine Bank wurde ausgeraubt. Es gibt viele Spuren, doch in der Verbrecherdatei findet sich beim Vergleich von DNA und Prints nicht ein einziger Treffer. Trotzdem finden die beiden schon kurze Zeit nach dem Überfall die Schuldigen. Die fünf Männer sind tot. Sie wurden erschossen. Das Geld ist verschwunden. Offenbar gibt es einen sechsten Mann, der nicht gerne teilt.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author / COVER FIRUZ ASKIN

    © dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

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    Alles rund um Belletristik!

    Kapitel 1

    Der Tag begann wie die meisten Tage des Bankdirektors Chuck Benbow in den vergangenen zehn Jahren. Er war 52 Jahre alt, glücklich verheiratet, und besaß ein schönes, schuldenfreies Haus in Queens, Seaview Avenue – kurz, er war rundum zufrieden.

    Nachdem er die Universität verlassen hatte, absolvierte Chuck Benbow eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Als er achtzehn geworden war, ging er freiwillig zur Navy und machte dort Karriere. Er schied als Colonel vor über zehn Jahren aus dem Militärdienst aus. Die Bowery Savings Bank stellte ihn ein als stellvertretenden Direktor. Dann war sein Vorgesetzter in Rente gegangen und Benbow war zum Bankdirektor berufen worden.

    Wie jeden Tag, ob werktags oder an Sonn- und Feiertagen, war er um 6 Uhr aufgestanden. Bei ihm ging es nach wie vor militärisch streng zu. Sein Tagesablauf war minutiös geplant. Er hatte Wasser in die Kaffeemaschine gegossen, mit einem kleinen Löffel den Filter halbvoll geschaufelt, und das Gerät eingeschalten. Bis der Kaffee eingelaufen war, duschte er, dann weckte er Laura, seine Frau und sie übernahm es, Toastbrote zuzubereiten.

    Sie frühstückten an einem kleinen Tisch in der Küche. Das Radio lief; ein lokaler Sender, der moderne Musik spielte. Eben wurde ein Song von Elton John ausgestrahlt.

    Es war nicht die Art Musik die Chuck Benbow gern hörte, aber seine Gattin stand auf diese – in seinen Augen – seichte Musik, und mit Rücksicht auf sie ließ er sich damit berieseln.

    Um 7 Uhr 15 würde der Direktor das Haus verlassen, um nach Manhattan, in die 42nd Street zu fahren, wo die Bowery Saving Bank ihren Sitz hatte. Dort war er Chef, die Bank war Teil seines Lebens.

    An diesem Morgen sollte sich einiges ändern. Auf drastische Art und Weise. Es war kurz vor 7 Uhr, als es an der Haustür klingelte. Der Direktor und seine Frau schauten sich verdutzt an. Schließlich erhob sich Chuck Benbow, ging ins Wohnzimmer und stand gleich darauf an der Haustür. Er öffnete sie einen Spalt breit und schaute nach draußen. Es war noch ziemlich dunkel. Im November waren die Nächte lang und die Tage kurz.

    Da stand ein Mann. Er war um die dreißig und lächelte freundliche. »Städtische Wasserwerke«, sagte er. »Ich muss Ihren Zählerstand ablesen.«

    »In aller Herrgottsfrühe arbeiten Sie schon«, sagte Benbow, öffnete die Tür und trat zur Seite. Er ließ sich keinen Ausweis zeigen, er glaubte dem Mann einfach.

    Dieser trat ein. Er trug einen schwarzen Aktenkoffer. Plötzlich hatte er eine Pistole in der rechten Faust und hielt die Mündung gegen den Leib des Bankiers. Zwei weitere Männer drängten ins Haus. Einer drückte die Tür hinter sich zu. Auch sie zogen Pistolen unter ihren Jacken hervor.

    Benbow war überrumpelt. Seine Lippen zuckten. Ein erschrecktes Ächzen kämpfte sich in seiner Brust hoch und brach aus seiner Kehle. Seine Augen jedoch blickten ruhig und gefasst. Er hob langsam die Hände.

    »Keinen Laut!«, zischte einer der Kerle und schritt zu der Tür, die in die Küche führte und nur angelehnt war.

    »Wer ist da?«, rief Laura Benbow. Die Frage galt ihrem Mann. Aber da glitt der Gangster schon in die Küche und richtete die Pistole auf die Frau. Sie blinzelte, begriff nicht sogleich, doch dann flackerte die jähe Angst in ihren Augen auf und sie stammelte: »Was wollen Sie? Warum dringen Sie mit einer Pistole in unser Haus ein?«

    »Ruhe!«, herrschte sie der Gangster an. »Steh auf und geh ins Wohnzimmer.«

    Die Frau saß da wie versteinert. Sie atmete stoßweise. Ihre Lippen bewegten sich, doch ihre Stimmbänder versagten ihr den Dienst.

    »Hast du was an den Ohren?«, knirschte der Gangster.

    Jetzt erhob sich die Frau. Wie von Schnüren gezogen ging sie an dem Eindringling vorbei, ihre Beine wollten sie kaum tragen. Im Wohnzimmer hatten die anderen Gangster Chuck Benbow genötigt, sich zu setzen. Er saß in einem der schweren Ledersessel und knetete seine Hände.

    »Chuck«, schluchzte die Frau.

    »Setz dich!«, fuhr sie einer der Gangster an und fuchtelte mit der Pistole durch die Luft.

    Jeglichen Gedankens, jeglichen Willens beraubt ließ sich Laura Benbow in einen der Sessel fallen.

    »Was wollen Sie?«, fragte Chuck Benbow mit belegter Stimme. Er räusperte sich. In seinem Gesicht zuckten die Muskeln. Seine Augen glänzten wie fiebrig.

    »Wir beide werden zu deiner Bank fahren, Benbow«, sagte einer der Gangster, ein Bursche um die fünfunddreißig Jahre mit fleischigen Wangen und aufgeworfenen Lippen. »Dort wirst du mir das Geld aushändigen, das sich im Tresor befindet. Meine Freunde bleiben hier bei deiner Frau. Und wenn du Zicken machst, drehen sie ihr den Hals um.«

    »Aber...«

    »Kein aber! Du willst doch nicht, dass wir deine Frau über die Klinge springen lassen. Also wirst du machen, was wir von dir verlangen.«

    »Ich – ich habe nur einen der Schlüssel zum Tresorraum«, sagte Benbow. »Den anderen hat mein Vertreter. Außerdem kenne ich nur die erste Hälfte der Zahlenkombination.«

    »Die andere Hälfte kennt dein Vertreter, nicht wahr?«

    »Ja.«

    Der Gangster lachte. »Zwei von meinen Gefährten haben um sieben Uhr Meecham einen Besuch abgestattet. Seine Frau und seine beiden Söhne befinden sich ebenfalls in unserer Hand. Du siehst also, Benbow, dass wir an alles gedacht haben.« Das Lächeln im Gesicht des Gangsters erlosch. »Du und Meecham, ihr werdet uns den Safe öffnen und das Geld aushändigen. Sobald wir das Geld haben und in Sicherheit sind, werden wir unsere Gefährten verständigen. Euren Frauen wird also kein Haar gekrümmt werden, wenn ihr spurt.«

    »Ich – ich tue alles, was Sie von mir verlangen«, stammelte Benbow.

    Zwei Minuten später war er mit einem der Kerle im Auto unterwegs. Sie hatten den Wagen des Bankdirektors genommen, einen Mercedes E 220. Es handelte sich um das neueste Modell, das Mercedes auf den Markt geworfen hatte.

    Sie fuhren in die East 42nd Street, Benbow stellte den Wagen auf den für ihn reservierten Parkplatz, dann betraten er und der Gangster die Bank durch den Hintereingang.

    Es dauerte nur wenige Minuten, dann erschienen Robert Meecham und ein weiterer Gangster. Meecham trug einen Koffer und schwitzte. Sein Blick saugte sich an Benbow fest. Er hatte die Lippen zusammengepresst, so dass sie nur einen dünnen, blutleeren Strich bildeten.

    »Zum Safe!«, gebot einer der Gangster. Es war 7 Uhr 45. Die Bank öffnete um 8 Uhr 30. Die Angestellten würden ab 8 Uhr 20 zur Arbeit erscheinen. Der Ablauf des Coups war minutiös geplant.

    Sie gingen in den Keller und standen schließlich vor dem großen Stahltor, das nur mit zwei Schlüsseln und einer Zahlenkombination geöffnet werden konnte.

    »Aufmachen!«, forderte der Gangster, der mit Benbow gekommen war.

    Die beiden Bankdirektoren holten die Schlüssel hervor, schoben sie in die Schlüssellöcher, dann wählte Benbow einige Zahlen, trat zur Seite, damit Meecham den Rest des Codes eingeben konnte, dann drehten sie die Schlüssel herum und Benbow zog die Tür auf. Mit einem saugenden Geräusch schwang sie auf.

    Die Gangster bugsierten die beiden Direktoren in den Raum...

    *

    Die beiden Gangster, die Mrs. Benbow bewachten, lümmelten auf der Couch. Die Frau saß in einem der schweren Ledersessel. Ihre Hände zitterten. Sie hatte Angst und war nicht in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen.

    Plötzlich dudelte ein Handy. Einer der Gangster griff in die Jackentasche und holte sein Mobiltelefon heraus, ging auf Verbindung und fragte: »Alles okay?«

    »Ihr könnt das Feld räumen«, erklärte der Anrufer.

    »In Ordnung.« Der Gangster schaute auf die Uhr. Es war 8 Uhr 10. »Verschwinden wir«, sagte er zu seinem Kumpan, der eine Zigarette rauchte. Als Aschenbecher hatte er sich eine Untertasse aus der Küche geholt. Es lagen bereits einige Kippen drin. Jetzt drückte er auch die angerauchte Zigarette aus und erhob sich.

    »Du solltest nicht um Hilfe rufen, wenn wir jetzt das Haus verlassen«, sagte der andere Gangster zu Mrs. Benbow. »Dein Mann befindet sich noch immer in unserer Gewalt. Ein Anruf genügt...«

    Die beiden Gangster verstauten jeweils ihre Pistole unter der Jacke, dann gingen sie zur Tür, öffneten sie und verließen das Haus.

    Mrs. Benbow erhob sich wie in Trance und ging zum Telefon. Sie wählte die Nummer des Notrufs. Als sich jemand meldete, sagte sie mit zitternder Stimme: »Hier spricht Laura Benbow. Mein Mann ist Direktor der Bowery Saving Bank. Diese Bank wurde soeben ausgeraubt. Mein Mann befindet sich möglicherweise noch in der Gewalt der Verbrecher.«

    Sofort wurde Alarm ausgelöst. Sämtliche Einsatzfahrzeuge der City Police, die sich in der Nähe der Bank befanden, wurden mobilisiert. Mit heulenden Sirenen und rotierenden Lichtern auf den Dächern rasten sie zur 42nd Street. Die Bank wurde umstellt. Das Police Departement schickte ein Team von Beamten zur Bowery Saving Bank.

    Sehr schnell war klar, dass die Gangster entkommen waren. Die Beute betrug 3,8 Millionen Dollar. Benbow und Meecham wurden vernommen. Die Spurensicherung machte sich an die Arbeit. Auch in die Wohnungen der beiden Direktoren wurden Männer von der SRD geschickt, um Spuren zu sichern...

    *

    Richard Wallace pflückte nach dem dritten Klingeln den Telefonhörer vom Apparat. »Gute Arbeit«, ertönte es. »Hat geklappt wie am Schnürchen. Die fünf Männer haben hervorragend gearbeitet.«

    Wallace befand sich in seinem Haus in Staten Island, Broad Street. »3,8 Millionen«, sagte er. »Die fünf Kerle befinden sich in einem Haus in Larchmont. Ich habe sie gebeten, dort zu bleiben, bis jemand das Geld abholt und ihnen ihren Anteil auszahlt. Das Haus gehört einem von ihnen. Sie können das Geld abholen lassen, Colonel.«

    »Ich schicke meinen Mann. Geben Sie mir die genaue Anschrift.«

    Wallace nannte sie.

    Der Colonel sagte: »Nachdem es bei der Bowery Savings Bank so vorzüglich geklappt hat, nehmen wir als nächstes die VAKIF Bank hoch. Sie sorgen wieder für die Leute, Major. Den Rest übernehme ich.«

    »Ist in Ordnung, Colonel.«

    Nach dem letzten Wort herrschte Stille in der Leitung. Der Mann, der sich Colonel nannte, hatte aufgelegt.

    *

    Milo und ich arbeiteten an einem Fall, in dem es um Betriebsspionage ging. Wir observierten die Wohnung des Mannes, der im Verdacht stand, einem Konkurrenzunternehmen eine neuartige Entwicklung im Bereich Mikroelektronik verkauft zu haben. Sein Name war Simon Osborne. Die Wohnung lag in der 15th Street in Manhattan, genauer gesagt in der vierten Etage eines Wohn- und Geschäftshauses.

    Osborne lebte ziemlich über seine Verhältnisse. Er arbeitete als Entwicklungsingenieur bei TechnoSys, einer Firma, die ihren Sitz in Brooklyn hatte und Mikrochips entwickelte. Wir wollten Osborne auf frischer Tat ertappen. Jetzt verließ er sein Haus, ging zu seinem Auto, das er vor der Tür geparkt hatte, entriegelte die Türen per Fernbedienung und klemmte sich gleich darauf hinter das Steuer.

    Ich ließ den Motor des Wagen an.

    Die Baupläne für den neu entwickelten Mikrochip sollte Osborne an die Firma HighTech Ltd. verkauft haben.

    Die Wohnung Osbornes lag zwischen der Seventh und Eight Avenue. Er fuhr in Richtung Osten, in Richtung Ninth Avenue, und dort wandte er sich nach Norden.

    Ich hatte mich an ihn angehängt. Hinter meinem roten Flitzer vermutete er sicher kein Einsatzfahrzeug des FBI. Auf der Ninth Avenue befanden sich zwei Fahrzeuge zwischen ihm und uns. Osborne fuhr bis zur 72nd Street und bog dann links ab. Vor einem renovierten Brownstone Haus parkte er seinen Lincoln. Er stieg aus dem Auto und ging, einen rotbraunen Aktenkoffer in der Hand, in das Gebäude. Ich stellte den Sportwagen einige Autos weiter ab. Milo stieg aus und lief ein Stück die Straße hinunter. Auch ich verließ das Fahrzeug, lehnte mich aber dagegen und verschränkte die Arme vor der Brust. Wenn Osborne das Haus wieder verließ, würden wir ihn zwischen uns haben.

    Man hatte Osborne auf unser Anraten hin in seinem Betrieb eine Falle gestellt, nachdem die Firma HighTech Ltd. einen Mikrochip auf den Markt warf, den die Firma TechnoSys entwickelt hatte. Ein Beweis, dass Osborne Betriebsspionage betrieb, war kaum zu erbringen, wenn er nicht auf frischer Tat ertappt wurde. Also überließ man ihm die Pläne für eine völlig neuartige Entwicklung mit der Bitte, sie auf ihre Funktionalität zu überprüfen und eine entsprechende gutachterliche Stellungnahme abzugeben.

    Seitdem Osborne im Besitz dieser Pläne war, beobachteten wir ihn und überprüften sein Telefon. Er telefonierte einige Male mit Alfred Hallman, dem Direktor von HighTech Ltd., die in der 72nd Street ihren Verwaltungssitz hatte...

    Unsere Geduld wurde auf keine lange Probe gestellt. Schon nach einer Viertelstunde kam Osborne wieder aus dem Haus. Er trug wieder den Aktenkoffer, ging zu seinem Auto und entriegelte die Türen.

    Ich rief: »Einen Moment, Mr. Osborne.«

    Sein Gesicht ruckte zu mir herum. Ich hatte mich in Bewegung gesetzt. Von der anderen Seite sah ich Milo kommen.

    Das Gesicht Osbornes verkniff sich. Mit zwei langen Schritten war er bei dem Lincoln, rannte um ihn herum, riss die Fahrertür auf und warf sich auf den Sitz hinter dem Lenkrad, knallte die Tür zu, schob den Zündschlüssel ins Schloss und...

    Ich hatte den Wagen mit fünf schnellen Schritten erreicht, öffnete die Tür und griff nach Osborne. In diesem Moment heulte der Motor auf, und Osborne gab Gas. Der Wagen vollführte einen wahrhaftigen Satz nach vorn. Ich musste Osborne loslassen, um zu vermeiden, mitgerissen zu werden. Osborne kurbelte am Lenkrad, er rammte das vor ihm stehende Auto am linken Heckflügel, es krachte und die Plastikteile eines Rücklichts fielen auf den Boden. Der Wagen schaukelte in der Federung. Dann war der Lincoln auf der Straße, die Reifen drehten quietschend durch, im nächsten Moment schoss er davon.

    Ich rannte zum Wagen. »Geh du ins Haus!«, rief ich Milo zu. Zum Zeichen dafür, dass er verstanden hatte, hob er die Hand. Ich klemmte mich hinter das Lenkrad. Die 72nd Street kreuzte sich mit dem Broadway und endete bei der Amsterdam Avenue. Auf dem Broadway war die Hölle los. Osborne bremste kurz ab, dann drängte er sich vor einem Pontiac auf den Broadway, und hätte der Pontiacfahrer nicht gedankenschnell reagiert, wäre er dem Lincoln in die Seite geknallt. Leider reagierte der hinter dem Pontiac fahrende Oldsmobilefahrer nicht schnell genug und rammte den Pontiac. Im nächsten Moment stand der nachfolgende Verkehr und verstopfte die Einfahrt in den Broadway.

    Ich fuhr rechts ran, sprang aus dem Wagen und nahm die Verfolgung zu Fuß auf. Als ich in den Broadway einbog, war der Lincoln schon fünfzig Yards weiter. Er rollte in einer Kolonne, und weil die Ampel an der Kreuzung mit der Amsterdam Avenue auf Rot stand, kam die Kolonne schon gleich zum Stehen.

    Ich spurtete los. Da sich auf den Gehsteigen ganze Menschentrauben bewegten, lief ich auf der Fahrbahn. Meine Füße trappelten, meine Beine wirbelten. Ich sah Osborne aus dem Lincoln springen. Er rannte in Richtung Amsterdam Avenue davon. Den Koffer trug er mit sich. Die Distanz zwischen ihm und mir betrug höchsten 20 Yards.

    »Stehen bleiben!«, schrie ich ein wenig atemlos. »Bleiben Sie stehen, Osborne!«

    Er dachte nicht daran. Seine Füße schienen kaum den Boden zu berühren.

    Aber ich holte auf. Jetzt machte sich die harte Ausbildung in Quantico wieder einmal bezahlt und natürlich auch die Tatsache, dass ich öfter mal in meiner Freizeit joggte.

    Osborne schaute

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