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Dionysos und die neue Freiheit: Ein Wohnungskater zieht aufs Land
Dionysos und die neue Freiheit: Ein Wohnungskater zieht aufs Land
Dionysos und die neue Freiheit: Ein Wohnungskater zieht aufs Land
eBook71 Seiten55 Minuten

Dionysos und die neue Freiheit: Ein Wohnungskater zieht aufs Land

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Über dieses E-Book

Dionysos, der etwas verfressene Kater eines pensionierten Philosophie-Professors, hatte bisher nur das beschauliche Leben in ihrer gemütlichen kleinen Wohnung in der Stadt gekannt. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte sich das niemals ändern müssen. Doch ihn hatte niemand gefragt. Sein Professor war umgezogen. Und ihn, den Kater, hatte er einfach mitgenommen.

Nun wohnten sie in einem riesigen Haus auf dem Land und Dionysos vermisste sein altes Zuhause. Vorbei war es mit der Gemütlichkeit und dem unbeschwerten Leben. Plötzlich musste er sich mit so unangenehmen Dingen wie anderen Katzen oder Mäusen herumschlagen. Da fasste er eines Tages einen verhängnisvollen Entschluss.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum4. Apr. 2019
ISBN9783748528791
Dionysos und die neue Freiheit: Ein Wohnungskater zieht aufs Land
Autor

Sabine Hoffelner

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    Buchvorschau

    Dionysos und die neue Freiheit - Sabine Hoffelner

    Dionysos und die neue Freiheit - 

    ein Wohnungskater zieht aufs Land

    Eine Katzengeschichte

    von

    Sabine Hoffelner 

     Für meine beiden

    schnurrenden Musen

    Elli & Aramis 

     Ein neues Zuhause

    Vorsichtig wagte er einen Schritt und blieb dann wieder regungslos stehen. Er reckte aufgeregt schnuppernd seine Nase nach draußen. Wie es hier roch! So etwas kannte er bisher nur aus den Blumenkästen im Sommer. Doch der Sommer war noch weit, die Tage begannen nach dem finsteren Winter gerade erst, spürbar heller und wärmer zu werden. 

    Der etwas pummelige rote Kater kauerte sich auf die Türschwelle, schlang den Schwanz eng um seine Vorderpfoten und blickte sich um. Dieser „Blumenkasten", der sich vor ihm erstreckte, war riesig. Er schien überhaupt kein Ende zu nehmen. Und es gab auch fast keine von den stinkenden Brummkisten, denen er von seinem alten Stammplatz am Küchenfenster aus immer zugeschaut hatte, während sein Professor zur Arbeit weg war. Nur die schreckliche grüne Stinkekiste, in der der alte Mann ihn vor zwei Wochen hierher gebracht hatte – ohne ihn zu fragen, die stand nun regungslos ein paar Meter neben dem Eingang. Frustriert seufzte der Kater. Na, das konnte ja langweilig werden...

    Plötzlich schreckte er hoch, drehte die Ohren nach hinten und spreizte sein Fell. Einen Moment später entspannte er sich wieder. Es waren nur die vertrauten Schritte seines Professors, die schlurfend auf ihn zukamen.

    „Na, mein kleiner Dionysos, wie gefällt dir dein neues Zuhause? Es ist doch viel besser als unsere kleine Wohnung in der Stadt. Hier kannst du den ganzen Tag die freie Natur erkunden, Mäuse fangen und viele Katzenfreunde finden."

    Fassungslos starrte der Kater seinen Menschen an. Ein entsetztes „Mau" flitzte aus seiner Kehle. Neue Katzenfreunde? Dionysos war froh, dass er sich bisher nicht mit Artgenossen hatte herumschlagen müssen. Und was sollte das mit dem Mäusefangen? Musste er sich sein Futter in Zukunft selbst erjagen? In seinem ganzen Leben hatte er noch keine richtige Maus gesehen. Sein Professor hatte ihm zwar einmal in einem Buch ein Bild von einer Maus gezeigt und ihm auch immer wieder Spielzeugmäuse mitgebracht, aber fressen musste er noch keine. Den Kater beschlich ein beklemmendes Gefühl. Sollte es etwa von nun an kein Kaninchen-Feinschmecker-Menü mehr geben? Und die gegrillten Lachsstreifen mit Sahnecreme... Dionysos spürte, wie sich ein dumpfes Leeregefühl in seinem Magen regte. Ach, da waren auch noch die Hühnchenhappen an chinesischem Gemüse – na gut, darauf konnte er zur Not verzichten. Aber Mäuse? Und selber fangen auch noch? Das ging wirklich zu weit!

    Der Kater erhob sich, reckte seinem Professor und der freien Natur sein Hinterteil zu und spazierte entschlossen in die Küche. Dort setzte er sich neben den leeren Futternapf. Dann blickte er sich kurz um. Gut, der alte Mann folgte ihm. Als sein Herrchen den ersten Fuß in das Zimmer setzte, gab Dionysos mit einem fordernden „Mau" seine Bestellung auf. Das Feinschmecker-Menü, wenn er bitten durfte. Mäuse fangen, von wegen! Doch der alte Mann schien die Aufforderung nicht gehört zu haben, denn er setzte sich an den Küchentisch und begann, in der Zeitung herumzublättern. 

    Das zweite „M – a – u war eine Spur lauter. Wieder keine Reaktion. Na gut, dann musste Dionysos seine Strategie ändern. Er erhob sich wieder und rieb sein Köpfchen an die Beine seines Menschen. Nach und nach arbeitete er sich so einmal von einer Seite zur anderen vorwärts und pflanzte sich schließlich mit seinem ganzen Gewicht auf die Füße des Professors. Dann setzte er seinen traurigsten Katzenblick auf und hauchte ein leidvolles „Maaauu. Das zog immer.

    Auch heute.

    „Hast du Hunger, mein kleiner Genießer? Der alte Mann legte seine Zeitung weg. „Na, eigentlich erlaubt dir deine Figur kein zweites Frühstück. Erinnerst du dich noch daran, wie der Tierarzt mir letztes Mal ins Gewissen geredet hat? Er beugte sich zu seinem Wonneproppen hinunter und strich ihm über das Köpfchen. „Nun, jetzt, wo wir aufs Land gezogen sind, müssen wir uns sowieso einen anderen Tierarzt suchen." Zwinkernd streichelte er den Kater noch einmal. Dann schlüpfte er aus seinen Pantoffeln heraus, auf denen sich Dionysos inzwischen zufrieden räkelte, und stand auf. 

    Zwinkernd blickte er sein schnurrendes Fellknäuel an. „Wo hab ich bloß das Feinschmecker-Menü hingeräumt?" 

    Sofort stand Dionysos wieder auf seinen Beinen. Jetzt nur keine Zeit verlieren! Innerhalb von zwei Sekunden war er an dem entsprechenden Schranktürchen und kratzte aufgeregt mit beiden Vorderpfoten daran. Sein Mensch folgte ihm gemächlich, öffnete den Schrank und holte ein Schälchen mit dem begehrten Futter heraus. Dann servierte er dem Kater den zusätzlichen Leckerbissen.

    Als Dionysos gerade den letzten Happen hinunterschlang, fiel sein Blick auf die noch immer offenstehende Haustür, die er durch Küche und Flur hindurch von seinem Futterplatz aus

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