Katzen massieren: Massagegriffe zum Wohlfühlen
Von Claudia Jung
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Buchvorschau
Katzen massieren - Claudia Jung
Shutterstock.com/Eleonoracerna)
Vorwort
Vorwort
(Foto: Haffke)
Katzen sind eigenständige und oft eigensinnige Begleiter des Menschen. Manche Katzen lieben es, sich verwöhnen zu lassen, manche sind kratzbürstig, und manche entwickeln nur zu bestimmten Menschen eine Beziehung.
Hat eine Katze unser Herz erobert – und wir das Herz einer Katze! –, sind Streicheleinheiten für die Samtpfote oft das Größte. Doch warum „einfach nur kraulen", wenn Katzen doch auch sanft massiert werden können? Gezielte Handgriffe und einfach zu lernende Techniken können das Wohlbehagen steigern und sogar in bestimmten Lebensphasen der Katze oder bei Krankheiten unterstützend eingesetzt werden. Insbesondere bei älteren Katzen oder nach Verletzungen sind Massagen enorm wertvoll, um die Beweglichkeit zu erhalten beziehungsweise wiederherzustellen.
Die Behandlung von Katzen fordert mir als Tierphysiotherapeutin immer wieder ein gehöriges Maß an Kreativität ab. Es gibt Katzen, die genau wissen, warum ich zu ihnen komme, und sich sofort in Position bringen. Genauso gibt es aber auch Katzen, die sich jeglicher Form der Behandlung zu entziehen versuchen und meine Geduld auf eine harte Probe stellen. Bei manchen helfen Tricks, um sie doch noch davon zu überzeugen, dass die Massage ihnen guttut, bei anderen muss man abbrechen und es zu einem anderen Zeitpunkt neu versuchen.
Das Gute: Das Massieren von Katzen ist so leicht, dass der Besitzer es nach ein wenig Übung gut selbst durchführen kann, was die meisten Katzen deutlich besser akzeptieren. Deshalb habe ich immer eine Stoffkatze dabei, die als Übungsobjekt dient. Hier können wir die sinnvollen Massagegriffe entspannt ausprobieren und die nötige Fingerfertigkeit entwickeln.
Seien Sie nicht traurig, wenn sich Ihre Katze zurzeit nicht massieren lassen möchte. Es gibt Lebensphasen einer Katze, während derer sie die Massage einfach nicht braucht. Probieren Sie es geduldig immer wieder in verschiedenen Situationen und zu verschiedenen Tageszeiten. Manchmal akzeptiert die Katze allein ein Auflegen der Hände. Auch damit können Sie schon eine Menge erreichen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß dabei, Ihre Katze einmal ganz bewusst und anders zu streicheln!
Mein Dank gilt meinen drei Samtpfoten, Tiger, Timmi und Lisa, die sich – meistens – geduldig als Übungsobjekte und Fotomodelle für dieses Buch zur Verfügung gestellt haben.
Im Februar 2013
Katzen und Heilkräfte – schnurrend gesund werden
Katzen und Heilkräfte
Schnurrend gesund werden
(Foto: Peters)
Katzen und Menschen verbinden viele Jahrtausende gemeinsam durchlebte Geschichte. Ob in Ägypten, später in Asien, dann in Europa und schließlich fast überall auf der Welt: Das kleine Raubtier erwies sich zunächst als effektiver Mäusefänger, faszinierte die Menschen allerdings auch schon früh mit seiner Anmut und Unnahbarkeit. Katzen wurden vergöttert und verteufelt, geliebt und gehasst, bevor sie zum weltweit beliebtesten Haustier unserer Tage wurden.
Mensch und Katze – eine besondere Beziehung
Vermutlich waren Katzen bereits vor 3500 Jahren vollständig domestiziert. Ab dem dritten Jahrtausend vor Christus finden sich in Bildern und Zeichnungen Beweise für ein friedliches Zusammenleben von Mensch und Katze. Sie tauchen bereits in Fresken und Hieroglyphenschriften des alten Ägyptens auf. Hier war die Katze heilig. Die Löwengöttin Bastet tritt in der Spätzeit in der gezähmten Version als Katze auf. Sie war die Beschützerin von Frau und Kind. In der altägyptischen Stadt Bubastis soll es einen Katzentempel gegeben haben, vor dem sich jedes Frühjahr die Menschen versammelten, um das heilige Fest der Bastet zu feiern. Höchstwahrscheinlich geopferte Katzen wurden dann zu Ehren der jungfräulichen Katzengöttin bestattet – ein Katzenkult, der sich fast 2000 Jahre lang behauptete.
Die ägyptische Hauskatze soll nach ihrem Tod zeremoniell einbalsamiert, der Kadaver in verschiedenfarbige Tücher eingehüllt und das Gesicht mit einer fein gearbeiteten Maske aus Holz bedeckt worden sein. Einige wurden in Holzsärge in Form eines Katzenkörpers gebettet, andere in Körbe aus geflochtenem Stroh. Sie wurden zu Millionen auf den riesigen Katzenfriedhöfen bestattet.
Der hohe Stellenwert der Katze ergibt sich daraus, dass die Ägypter vermutlich die Ersten waren, die Getreide zur Vorratshaltung anbauten. Damit riefen sie ein Tier auf den Plan, das es wahrscheinlich schon länger als die Katze gibt: die Maus. Die Getreidevorratshaltung der Ägypter dürfte für Mäuse das reinste Paradies gewesen sein, sodass die Katze dem Menschen einen großen Gefallen mit der Jagd dieser Nagetiere tat.
Leider gab es auch weniger rühmliche Kapitel in der Geschichte der Menschheit und der Katzen, in denen sie aus Aberglauben verbrannt und von hohen Türmen geworfen wurden. Übrig geblieben ist der noch heute verbreitete Aberglaube an die Unglück bringende schwarze Katze, die die Straße kreuzt.
Aus der Zeit der chinesischen Tang-Dynastie (618–907) sollen die ersten Hinweise auf eine liebevolle Bindung zwischen Menschen und Katzen stammen. So soll es aus dieser Zeit eine Suchanzeige geben, die wie folgt lautete: Aus dem Hause Yu Ta-Pa ist ein Kätzchen entlaufen. Seine Farbe ist Weiß. Sein Rufname „Schneemädchen".
Heilendes Schnurren
Als heilig gelten Katzen heute zwar nicht mehr. Doch die heilenden Kräfte ihres Schnurrens, von denen viele Katzenbesitzer überzeugt sind, beschäftigen Wissenschaftler mehr denn je.
Es gilt als bewiesen, dass Katzen sehr widerstandsfähig sind und bei Krankheiten sowie bei Unfallfolgen über erhebliche Selbstheilungskräfte verfügen. So stellte sich bei einer Studie heraus, dass bestimmte Frequenzbänder des Schnurrens eine Schmerzlinderung bewirken. Schnurren beruhigt