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Liebe Familie 10 - Licht und Schatten
Liebe Familie 10 - Licht und Schatten
Liebe Familie 10 - Licht und Schatten
eBook432 Seiten5 Stunden

Liebe Familie 10 - Licht und Schatten

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Über dieses E-Book

Samantha Reuenthal wird 30. Leona Reuenthal freut sich über die Taufe ihrer ersten Enkel. Tom und Rena reisen für Dreharbeiten zu Musikvideos in die Alpen. Wieder mal viel los in der "Lieben Familie" - diesmal bleiben düstere Schatten nicht aus. Aber auch positive Dinge passieren, das meint zumindest Rena, deren Mann endlich sein Reservistendasein beendet ...
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum21. Dez. 2016
ISBN9783741878060
Liebe Familie 10 - Licht und Schatten

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    Buchvorschau

    Liebe Familie 10 - Licht und Schatten - Linda Fischer

    cover.jpg

    Über das Buch:

    Samantha Reuenthal wird 30 – und ihre Familie reist nach Cambridge, um mit ihr zu feiern. Dies bleibt nicht die einzige Reise – die „Liebe Familie" ist diesmal wieder viel unterwegs. Auch die Doppel-Taufe der erste Enkelkinder Leonas steht an.

    Dreharbeiten für die Weihnachts-CD und DVD bringen Rena – alias Anissa S. – und Tom in die Alpen.

    Doch nicht alles ist so leicht. Die Wechseljahre nerven. Und ein sehr dunkler Schatten fällt auf Leonas Leben, als Tom und Felix schwer verunglücken.

    Fred Myers kann endlich bei den Marines ausscheiden. Rena begrüßt das natürlich, weil damit die gelegentlichen Sonderaufträge wegfallen. Gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter reisen sie zum Stützpunkt in die USA und erleben kleine Überraschungen.

    Das und noch mehr erwartet Sie diesmal in Linda Fischers Roman-Reihe „Liebe Familie".

    Impressum:

    Liebe Familie – Teil 10: Licht und Schatten

    Linda Fischer

    Copyright: © 2016 Linda Fischer

    published by: epubli GmbH, Berlin

    www.epubli.de

    ISBN

    Handlungsorte und Personen

    Hotel „Sonniger Garten" in einem kleinen Ort in Niedersachsen

    Leona Reuenthal, Besitzerin des Hotels

    Thomas Reuenthal, genannt Tom, ihr 2. Mann, Sänger „Phil Williams", Deutsch-Amerikaner

    Dennis Falkow, ihr 1. Mann, verstorben 1997

    Susanne Falkow, verstorbene Schwester von Dennis und Ex-Frau von Mats Kristiansson

    Die Kinder

    Felix Anton Falkow, adoptiert von Leona und Dennis, Juniorchef im Hotel

    Anissa Serena Falkow, genannt Rena, Künstlername: Anissa S.

    - Frederick Gabriel Myers, genannt Fred, Renas Mann, führt Detektei in Hannover, US-Amerikaner, leitet für Tom die Tournee und übernimmt Sicherheit

    - Rebecca Myers, Tochter von Rena und Fred, kurz Becky

    Cynthia Falkow, genannt Zini, studiert Geologie in Hannover, Hauptziel Erdbebenforschung

    - David Falkow, ihr Sohn

    Samantha Reuenthal, genannt Sam, Toms Adoptivtochter, Fotografin

    - Markus Reuenthal, ihr Mann, unterrichtet Literatur in Cambridge

    Jason Reuenthal, genannt Jace, Toms Sohn

    Tessa Nadine Reuenthal, Tochter von Leona und Tom

    Hotelangestellte und Freunde

    Marion Roske, Rezeption

    - vertreten von Frau Herder, Aushilfe

    Sylvia Hauke, Restaurantchefin

    - Roswin Kober, ihr Lebensgefährte

    Yu-Lan Vogelsang, Mitarbeiterin im Restaurant

    - Volker Vogelsang, ihr Mann, Förster und Schulfreund von Tom

    - Nadja und Tabea, beider Kinder, befreundet mit den Falkow- und Reuenthal-Kindern

    Helgard Hermans-Nathmann, Küchenchefin und hauptamtliche Köchin

    - Rüdiger Nathmann, ihr Mann

    Stefan Linacker, Konditor

    Olivia Trautmann, Hausdame

    Jörn Trautmann, ihr Mann, Hausmeister

    - Jan-Oliver Trautmann, ihr Sohn, verliebt in Tabea Vogelsang

    Doris Röttger, Zimmerservice

    - Michael Röttger, ihr Mann, Journalist, führt das „Dorfblatt" – die Ortszeitung

    - Michael Dennis Röttger, ihr Sohn, Soldat

    - Isabell Bastius geb. Röttger, ihre Tochter, Freundin und „Zwilling" von Zini, und

    - Olaf Bastius, Isabells Ehemann, Polizist in München

    Rosalba Inez, Barfrau und Rezeptionistin

    Valentina Harms, Sekretärin

    - Edzard Harms, ihr Mann, Landwirt

    Silvia Holzschuh, Verkäuferin im Wellness-Lädchen des Hotels

    - Uwe Holzschuh, ihr Mann, Polizeibeamter

    - Mandy Seevogt, Auszubildende, stammt aus Mecklenburg

    - Özgür, Barkeeper

    Außerdem Hotelgäste im „Sonnigen Garten"

    Verwandte der Familie Falkow-Reuenthal, weitere Freunde und Bekannte

    Monika und Winfried Sebald, Leonas Eltern

    Elisabeth Schmöck, Toms Ex-Frau

    Ferdinande und Rüdiger Schmöck, deren Eltern in Hamburg

    Fiete Petersen, Fischlieferant des Hotels, ebenfalls in Hamburg

    - Gesine, seine Frau

    - Heiner, beider Enkel

    In Schweden

    Mats Kristiansson, Ex-Schwager von Leona und Dennis, Hotelbesitzer, Stockholm

    - Liv Kristiansson, seine 2. Frau

    - Lorena und Astrid, beider Töchter

    Maria Kristiansson, Mutter von Mats

    Hans Mjölsson, Sicherheitschef der Sigvald-Hotelkette

    Viktor Halvorson, ehemals Bodyguard, arbeitet jetzt für Sigvald-Hotelkette

    In den USA

    Allison Reuenthal, Toms Mutter, lebt bei Napa, führt Weingut der Familie

    Jennifer May Cowin-Reuenthal, genannt Jenny, Toms älteste Schwester

    Ingrid Lorraine Walsh-McPherson, genannt Lorry, Toms 2. Schwester

    Barbara Catherine Johnson, genannt Kitty, Toms 3. Schwester

    Tobias Nick Reuenthal, genannt Nicky, Toms kleiner Bruder

    Simon Miller, Bruder von Allison Reuenthal

    Kendra Caroline „Casey" Sysmanek, Leiterin des Weingutes der Familie Reuenthal

    - John, ihr Mann, Sheriff in Napa

    - Opal, studiert Weinbau, Rafael und Jacob, ihre Kinder

    Jane Myers, 2001 verstorbene 1. Frau von Fred Myers

    Rachel und Aaron Goldstein, Freunde von Tom, Renas ehemalige Gasteltern in New York

    Mary Robinson, Sopranistin, Freundin von Rena

    George Paginsky, Balletttänzer, Freund von Rena

    Renas afroamerikanische Jazz-Band aus New York:

    - Timmy Smith, Schlagzeug

    - Ron Weethley, Kontrabass

    - Cal Dizzie Bones, Klarinette und Gitarre

    US-Marines

    Ellen und George, Silberhochzeitspaar

    - Robert Fitzgerald, Marylin Lee und Phyllis, beider Kinder

    Im niedersächsischen Dorf rund ums Hotel

    Oskar Hirbisch, evangelischer Pastor im Ruhestand

    Albrecht Bicknäse, Pastor

    Nicole Tarrach, Freundin der Falkow-Schwestern, Medizinstudentin

    Kristina Kyrkanson, Freundin der Falkow-Schwestern, Gemeindeschwester

    Daniela Proll, Schwester von Markus Reuenthal

    - Eltern Proll leben bei Dresden

    Ruben Düster, Freund von Jason Reuenthal

    - Hannah Düster, seine Schwester

    - Mascha und Johannes Düster, deren Eltern

    Richard „Ricky" Müller, Ex von Zini und inzwischen auch Ex von Isabell Röttger

    Weitere Bekannte in Niedersachsen, Berlin, Chile, den USA …

    Torsten Wölz, Erdbebenforscher in Kalifornien und Freund von Zini

    Maria Dolores Esteban, Sekretärin am Forschungsinstitut in Kalifornien

    Irene Wölz, Schwester von Torsten, Freundin von Zini

    Sven, Irenes Freund in Berlin

    Rita Wölz, Irenes Mutter

    Anna, Mitschülerin von Tessa

    Nico, ehemaliger Mitschüler der Falkow-Schwestern

    Carlo Montoya, Mitarbeiter der Erdbebenforschung in Santiago de Chile

    Frida Corazón Gonzales, Mitarbeiterin der Erdbebenforschung in Santiago de Chile

    Carola Lehmann, Mitarbeiterin der Erdbebenforschung in Santiago de Chile

    Mara, Mitschülerin von Jason

    Michiko, ehemalige Studienkollegin von Felix, Wirtschaftsberateriin in Hameln

    - ihre Eltern aus Japan

    In Hannover

    Günter Fitzmann, Partner der Detektei von Fred Myers

    - Helene Videra, seine Freundin

    Lisbeth Grämmel, Mitte 40, Sekretärin in der Detektei

    - ihr Ehemann und ihre beiden Kinder (Tochter Ira)

    Peter, freier Mitarbeiter der Detektei

    Mandanten der Detektei

    Joachim „Achim" und Birgit Tannert, Nachbarn

    Margot Kanter, Nachbarin

    Kevin und Sophie, Nachhilfeschüler von Rena Falkow

    Sonja, Musikstudentin

    Sandra, Violinistin, spielt auch Cello

    Marcel, Bassist

    Benno, Schlagzeuger

    Daniel Müller, Kriminalbeamter am LKA in Hannover und Freund von Fred Myers

    - Susanne Müller, seine Frau

    - Fabian und Bianca, ihre Kinder

    Professor Paul Gillessen, Geologe und Mentor von Zini Falkow

    - Anna Gillesen, seine Frau

    Dr. Oliver Klimmer, Hausarzt von Rena Falkow

    Zuständig für die Tournee

    David Blumenstein, Toms Anwalt und Freund, bereitet Tournee vor, Bruder von Rachel

    Völlig überrascht sah Samantha über den üppig gedeckten Tisch. „Hast du jetzt schon angefangen, das Essen für nachher aufzubauen – oder was?" fragte sie Markus.

    Ihr Mann lachte und schüttelte den Kopf: „Noch nicht. Nein. Das ist ein – zugegeben – etwas aufgebrezeltes Geburtstagsfrühstück. Aber ... kannst du noch fünf Minuten warten? „Wieso? „Weil ... die Eier noch nicht kochen", sagte er leicht verlegen.

    Es erstaunte sie etwas. Doch anscheinend war ihrem Mann peinlich, dass er erst ganz zum Schluss ans Frühstücksei zum Geburtstag gedacht hatte.

    „Macht nichts – du hast doch sonst alles ganz toll gemacht", sie umarmte ihn und zuckte zusammen, als die Klingel schrillte.

    „Post – an einem Sonnabend schon um diese Zeit? wunderte sie sich. Markus grinste: „Ja, viele große Pakete ...

    Er machte keine Anstalten, sich zu bewegen, also ging sie selbst los. Schließlich war es ihr Geburtstag.

    Auf den Postboten gefasst, war sie sehr erstaunt, zu der recht frühen Stunde mehrere Leute durch das matte Glas in der Tür zu sehen. Sie öffnete und rechnete mit ein paar frühen Freunden. Statt dessen standen dort ihr Adoptivvater Tom, seine Frau Leona sowie die Kinder Jason und Tessa.

    Mit einem Aufschrei reiner Freude fiel sie jedem um den Hals.

    „Na ja, du wirst eben nur einmal 30, sagte Markus trocken hinter ihr. „Du hast das gewusst? „Klar. Was denkst du, wieso da diese Unmengen Frühstück stehen? Doch nicht nur für uns beide." Rasch begann er damit, für die Ankömmlinge Geschirr, Besteck und Servietten um den Tisch zu verteilen.

    Sam küsste auch ihn ab in ihrem Jubel. Mit ihrer Familie hatte sie nicht gerechnet.

    „Felix arbeitet – und ich bin nur noch am Rumreisen", gluckste Leona. Zum ersten Mal in ihrem Leben gönnte sie sich Freizeit – und fühlte sich wohl dabei.

    Tessa schaute sich neugierig im Flur um. „Das ist ja eng hier. Aber die bunten Tapeten sind toll. „Laura Ashley-Muster – kommt rein. Der Kaffee ist fertig – haben wir Saft und Cola für Jace und Tessa? „Zum Frühstück? „Äh ... ja ... oh ... Ich bin ganz durcheinander. Vor lauter Freude, Sam hakte sich bei Tom ein: „Mensch, Papi, das ist eine tolle Überraschung. „Wie Markus sagt: Du wirst nur einmal 30, kleine Tanzmaus, sagte ihr Adoptivvater liebevoll.

    Samantha strahlte während des ganzen Frühstücks. Sie aß nur wenig, saß glücklich neben Leona und drückte deren Hand: „Ich bin so froh. „Das sehen wir.

    Es war weit mehr Begeisterung, als alle erwartet hatten. Erst jetzt wurde Leona bewusst, dass Samantha trotz ihres gelegentlichen Gezickes sehr an der Großfamilie hing. Weit weg von der „gemischten Raubtiergruppe" in ihrem schönen englischen Domizil vermisste sie den Zusammenhalt doch.

    Während im Laufe des Tages immer mehr Leute kamen und gingen – viele blieben auch, übernahm Leona einige Gastgeberpflichten. Sie kochte Tee und Kaffee. Tom kam irgendwann dazu und schnitt Kuchen auf.

    Lachend sahen sie sich an. „Wie zu Hause, kiekste Leona vergnügt. „Ja, könnte auch einer von unseren Geburtstagen sein, hm? „So ungefähr. Aber bei uns im Haus ist Deutsch die Umgangssprache. Hier nicht."

    Langsam glaubte er zu wissen, weshalb sie sich dermaßen bereitwillig in die Küche verzogen hatte.

    Er hob eine Augenbraue: „Bereust du diesen spontanen Ausflug? „Wieso? Nö. Ganz im Gegenteil. So wie sich Sam freut, bin ich echt froh, dass du mich überredet hast. „So viel überreden musste ich dich gar nicht."

    „Auch wieder wahr. Gut, dann sagen wir: Es ist ausgesprochen praktisch, mit dir verheiratet zu sein. Du kannst dir diese Extratouren nämlich leisten. Aus der Portokasse. Ihr Mann grinste sie an: „Du kannst es dir auch leisten. Du bist nur nicht an Extravaganzen gewöhnt.

    Darüber kicherte sie noch mehr. „Was, Leo? „Ich hätte in diesem Leben keinen teuren Privatflieger engagiert, um zum 30. Geburtstag eines meiner Kinder zu reisen. Ich wäre Linie geflogen. Über London. Dann vielleicht einen Leihwagen hier hoch. Und ich wäre erst heute angereist, nicht schon gestern noch am Abend. „Das wäre billiger gekommen", pflichtete er ihr bei und machte ein ernstes Gesicht.

    Leona prustete los und krümmte sich über dem Wasserkocher vor Lachen. Tom beobachtete sie belustigt.

    Er erinnerte sich noch sehr gut an den Tag, als sie begriffen hatte, wie reich sie sich verheiratet hatte mit ihm, an ihr offensichtliches Entsetzen. Inzwischen nahm sie das Thema etwas leichter.

    Noch immer achtete sie darauf, im Alltag normal zu leben und auch den Kindern nicht zu viel Geld zu geben und ihnen alles abzunehmen. Aber da stand er völlig an ihrer Seite. Beim Taschengeld sprachen sie sich mit anderen Eltern ab und lagen im Mittelfeld.

    Andererseits – er hatte dieses Häuschen in Cambridge finanziert, ebenso das von Felix daheim auf dem Hotel-Grundstück. Die einzigen, die sich weigerten, auch nur einen Cent anzunehmen, waren Fred und Serena. Fred bestand darauf, den Kredit für die Firma zurück zu zahlen. Er ließ sich seine Dienste durchweg gut honorieren, doch er investierte auch ständig in Neuerungen. Inzwischen hatte Tom diesen Widerstand akzeptiert.

    „Gefällt es dir hier – trotz der falschen Umgangssprache, fragte er seine Frau sanft. Leona sah ihn verblüfft an: „Wie meinst du das? „Hier wird Englisch gesprochen. „Ja, das ist mir auch aufgefallen. Ich habe mich aber doch ganz gut durchlaviert ... ähm ... geradebrecht, oder? „Ich weiß nicht. Ich hab’s ja nicht gehört."

    „Wir haben uns über die Neuverfilmung von Alice in Wonderland unterhalten. Mit Johnny Depp, dem verrückten Hutmacher, Helena Bonham-Carter als Rote Königin und Anne Hathaway als Weiße Königin. Ich war doch mit Tessa vor Ostern im Kino. Tessa war ganz begeistert, vom Kampf gegen den Jabberwocky vor allem – und ihr kann ich mühelos folgen, berichtete sie gelassen: „Oder fragen, wenn ich mal ein Wort nicht so schnell finde.

    Tom betrachtete sie versonnen. Anscheinend machte es ihr nichts aus, ihre jüngste Tochter um Hilfe bei den Vokabeln zu bitten. Das sprach für ihr Selbstbewusstsein. Sie machte kein Hehl daraus, im Gegensatz zum Rest der Familie nicht perfekt Englisch zu sprechen, dazu brauchte sie die Fremdsprache zu selten.

    Er wusste auch noch, dass sie lange überlegt hatten, da der Film eigentlich erst ab 12 freigegeben war. Doch Tessa sah vieles, schon durch ihre wesentlich älteren Geschwister, und konnte ziemlich gut damit umgehen.

    „Wie seid ihr darauf gekommen? „Meine Idee. Small Talk. Kann ich. Dank Hotel, sie zwinkerte ihm vergnügt zu. Er brach in fröhliches Lachen aus.

    „Tja, sag‘ ich dir doch immer – man kann ruhig blöd sein, man muss sich nur zu helfen wissen", große Augen, ein lässiges Schulterzucken – sie nahm es mit Humor.

    „Und keiner hat gemault, ergänzte sie. „Das fehlte auch noch. Keiner von denen kann so gut Deutsch wie du Englisch, meinte Tom.

    Seine Frau riss die Augen noch weiter auf: „Wie bitte? Ist nicht wahr. „Keine Ahnung, ob’s wahr ist. Deine Aussprache ist jedenfalls gut ... „Aber meine Grammatik unter aller Sau. „Unsinn. „Du sprichst doch immer Deutsch mit mir. Woher willst du das beurteilen können? „Ich höre dich mit anderen reden – im Hotel. Und da schlägst du dich wirklich erstaunlich gut.

    An Felix oder gar Serena reichte sie nicht heran, auch Zini war weitaus besser. Um so mehr überraschte sie sein Lob. Sie starrte ihn lange an, so dass Tom wieder lachen musste: „Was ist?"

    Seine Frau verdrehte die Augen. „Ich spreche grottig. Ich mixe sogar mein Bruchstück-Schwedisch da mit rein. Ich habe wahrhaftig eben Takk så mykket gesagt, als mir einer eine von diesen kleinen Keulen mitgebracht hat. Daraufhin bin ich erst mal hierher geflüchtet. Nächste Fuhre Tee und Kaffee aufsetzen, ein paar Weinflaschen öffnen. Eben Dinge, die ich inzwischen ganz gut hinkriege – jedenfalls verglichen mit meinen Sprachkenntnissen. Respektive Unkenntnissen. Du kannst Spanisch noch und fließend Schwedisch ..." Ihre Argumentation erlahmte.

    „Und ich reiche bei weitem nicht an deinen Freund und Lieblingsschwiegersohn ran ... Also bleibe ich bei meinem Urteil über dich. Und das fällt hervorragend aus." Er lächelte spitzbübisch und blinzelte ihr vertraulich zu.

    Leona krauste die Nase. „Einwände? fragte Tom gespielt sachlich. Sie schüttelte den Kopf: „Ich dachte nur gerade ... „Was dachtest du? „Dass du nach den vielen Jahren noch immer so entsetzlich ausgerechnet in mich verknallt bist ..., dehnte sie.

    Amüsiert schloss er sie in die Arme, und Leona stellte hastig die Kaffeekanne wieder ab. Sie lachte mit.

    „Du wirst das ewige Necken nie lassen, du freches Ding, oder? „Nein. Versprochen.  „Dann werde ich dich ewig lieben. Versprochen. „Gut so. Aber ganz ehrlich – wenn du willst, kannst du auch ein sehr ... boshafter Mann sein. Ich mag das. „Und du wirst mich dafür lieben? „Jo, glaub‘ schon, sie legte den Kopf schräg und verschränkte die Hände hinter seinem Rücken.

    „Na, Liebesgeflüster?"

    Markus blieb am Türrahmen stehen: „Und ich dachte schon, ihr beide mögt unsere Freunde nicht. „Doch. Gefällt mir riesig hier. Vor allem dieses Zwanglose, heitere Gewusel. Engländer dachte ich mir irgendwie steifer, formeller, nicht so locker, meinte Leona und ließ die Hände sinken. Tom seufzte laut, akzeptierte ihr Kopfschütteln aber.

    „Knutschen können wir heute Nacht im Hotel, sagte sie, nahm die Kaffeekanne und verließ mit einem „Der Tee braucht noch eine Minute die Küche.

    „Schön zu sehen, dass ihr beide noch so ... seid, sagte Markus. Tom nickte. „Ich finde das auch schön, schmunzelte er. „Ja. Weißt du ... meine Eltern ... die sind nicht so. Nicht so herzlich. Wie ihr. Auch mit uns Kindern. „Ja, antwortete Tom schlicht.

    Dann erschien ihm das zu wenig.

    „Wann warst du zuletzt in Dresden? „Im Februar. Es soll ja nicht nur auf Geburtstags- und Weihnachtskarten rauslaufen. Tut es aber. In diesem Jahr fahren wir über Weihnachten nach Bali. Da gehen wir allem aus dem Weg. Auch wenn das nicht richtig ist.

    Tom nickte langsam. Er verstand diese Entscheidung sehr gut. Kein Elternteil wurde brüskiert, wenn das Paar eigene Wege einschlug.

    „Wie ist es denn mit dir und Kitty? – Entschuldige, Samantha hat mir einiges erzählt. Also, wie deine Schwester heftig reagiert hat – wegen der Sache mit April und Jace. „Mit mir und Kitty? Nicht ideal, aber wir reden miteinander. Jason wird 17 – es ist alles lange her.

    „Leona hat dich nie verurteilt, oder? „Leona? Sie hat sich mit Gewalt ins Getümmel geworfen und mit Zähnen und Klauen für die Gerechtigkeit gekämpft. Wie immer. Ohne Rücksicht auf sich selbst – damals schon. Und Dennis hat das gar nicht geschätzt, zumal als sie ihn eingebunden hat.

    Jemand kam in die Küche und fragte nach Cola. Beide schalteten sie sofort wieder auf Englisch um und brachen ihr Privatgespräch ab. Der außereheliche Sohn von Phil Williams durfte keinesfalls Gesprächsthema sein, nicht vor Fremden. Dass Markus als sein Schwiegersohn Bescheid wusste, störte Tom dagegen überhaupt nicht.

    Er hatte, damals noch mit Elisabeth Schmöck verheiratet, sehr schnell einsehen müssen, dass sich aus seiner Vaterschaft kein Geheimnis machen ließ. Dazu sah ihm Jason viel zu ähnlich. Auch Jason selbst wusste, dass er das Zufallsprodukt einer durchsoffenen Nacht war – und er hatte am Grab seiner Mutter April gestanden, schon als Kleinkind.

    Zu aller Glück kam Leona mit der Sachlage wunderbar klar – und sie hatte akzeptiert, die Wahlmama des verwaisten kleinen Jungen zu sein. Jason liebte sie, wie er seine biologische Mutter nicht mehr hätte lieben können.

    Als Sam am Sonntagmittag ihre Familie nach einem gemütlichen Spaziergang über das ehrwürdige Unigelände von Cambridge verabschiedete, sagte sie: „Es war schön – aber schade, dass Felix, Rena und Zini nicht auch da waren."

    „Felix hatte gestern mit seinem Freund Uwe Fußballtickets, Rena hat Zini bei sich – und David ist ja nicht mal zwei Wochen alt, das wäre nun wirklich verfrüht. Mit so einem kleinen Baby geht man nicht auf Reisen, sagte Tom energisch. „Ja, aber Rebecca hattet ihr mit auf eurer Tournee. „Rebecca wurde rund um die Uhr von Leo, Fred oder Rena betreut ..."

    „Zini hat sich wohl ziemlich was aufgehalst als Alleinerziehende, könnte ich mir vorstellen, sagte Markus ruhig. „Ja, echt blöd. Schon die Tatsache, dass ihr alle in Wien ward. Ihr hattet euch doch verabredet, sie zu begleiten, wenn ’s soweit ist. Hat sie mir noch im August erzählt, erinnerte sich Samantha.

    „Fred war ja zu Hause. Er hat das übernommen, erklärte Leona. „Fred? Du liebe Güte, Samantha guckte entgeistert. Tom verbiss sich das Lachen.

    „Du traust ihm das nicht zu? Er hatte ja schon Erfahrung – dank Rena. „Aber Zini? Er ist doch eigentlich ein Fremder. Ich möchte das nicht. „Du möchtest überhaupt keine Kinder, warf Tessa ein. Sam sah die Jüngste an: „Nein. Aber ich möchte auch – wenn – dann Markus dabei haben. Der ist kein Fremder.

    „Fred ist ein Freund. Und verwandt auch. Und kein Fremder, empört musterte Tessa ihre ältere Schwester: „Du hast ja keine Ahnung, wie toll Fred ist. Er hat nicht mal geschimpft, als ich in München verloren gegangen bin.

    „Du bist was? Ach, du ahnst es nicht – wie hast du das denn geschafft? wollte Markus wissen. „Ich bin aus der U-Bahn gehüpft, weil mir der Appel abgehauen ist. Und da gingen die Türen zu. „Und dann? „Dann bin ich zur Polizei gegangen und habe denen gesagt, dass ich zur Tournee von Phil Williams gehöre und sein Kind bin und sie bitte da anrufen sollen, damit Fred mich abholt. Frederick Myers. War nicht schlimm.

    Sie zögerte einen Moment und sah Tom fragend an, gab dann aber ehrlich zu: „Ich dachte, Fred wird sauer, weil das wirklich eine sehr dumme Sache war. Aber ich habe ihm das mit dem Apfel erzählt. Und er hat nur ein bisschen komisch geguckt, aber gar nichts gesagt. Überhaupt nicht geschimpft."

    „Während wir zu der U-Bahn-Station zurück fuhren respektive rannten, hatte sie sich schon ganz selbstverständlich bis zur Polizei durchgefragt, Leona fuhr ihrer Kleinen über den Kopf: „Genau richtig, Schätzchen.

    „Und Fred hat Zini begleitet? Bei Davids Geburt? vergewisserte sich Samantha. „Hat er. Nicht gleich begleitet. Aber als sie anrief, hat er sich prompt auf den Weg gemacht. Wir waren ja alle unerreichbar – im Konzert bzw. ich mit Rebecca im ORF-Bereich vorm Fernseher. Die Mobiltelefone alle abgeschaltet ..., Leona zuckte mit der Schulter: „Keiner von uns hätte rechtzeitig in Hannover sein können."

    Jeder in der Familie schien es als normal anzusehen, dass sich Fred um alles kümmerte – Samantha kapierte es nicht.

    „Man muss Leuten auch mal vertrauen. Nicht allen. Nicht jedem. Aber Fred schon", sagte Leona.

    Die Jüngste neben ihr strahlte – sie kannte die Regeln: „Ja, Mama, genau. Nicht mitgehen, in kein Auto einsteigen, wo man den nicht richtig kennt oder nur, wenn Mama und Papa es erlauben ..., zählte sie für Samantha auf. Sie hörte es oft genug: „Nur bei Silvia oder Uwe, weißt du? Sonst nicht. „Oma und Opa", fügte Jason ergänzend hinzu.

    Die beiden Geschwister grinsten sich an. Inzwischen – dank ihrer Teilnahme an der Tournee und ihrer Beobachtung von Fans – sahen sie die Sicherheitsmaßnahmen als quasi schicksalhaft. Schon deshalb nahmen sie die strengen Vorschriften der Eltern ohne Gemäkel einfach hin.

    Fred achtete sehr darauf, dass Leona und Tom immer auf dem neuesten Stand in Sachen Sicherheit waren. Tessa wunderte es manchmal immer noch, dass sie keinen größeren Ärger wegen ihres Verschwindens bekommen hatte.

    „Weißt du noch, als du weggelaufen bist – von der Schule?" Leona schaute sie fragend an. Tessa zögerte erst, nickte dann aber.

    Der freie Tag hatte ihr viel Spaß gemacht, auch noch im Dunkeln. Angst kannte sie nicht. Allerdings wusste sie inzwischen längst, dass Schulschwänzen nicht in Frage kam und sie ihre Familie damit sehr erschreckt hatte.

    „Fred musste es immer ausbaden, gestand sie etwas betreten: „Da waren alle voll sauer auf ihn. Weil er uns die Geschichte erzählt hatte von den Sklaven. Wie man gut flüchtet. Ich weiß das jetzt aber besser. Und ich bin auch viel schlauer jetzt. Da war ich ja noch ein kleines Kind,  das klang sehr abfällig.

    „Was bist du jetzt? erkundigte sich Markus. „Ein größeres Kind. Ich lerne viel, du, echt. Oder, Mama? „Jedenfalls machst du die selben Fehler nicht zwei Mal, schmunzelte Leona. „Ja. Mir fällt immer was Neues ein, bestätigte die Kleine vergnügt.

    Alle lachten, Samantha umarmte sie. Es gefiel ihr: „Schade, dass Babys so fordernd sind. In deinem Alter mag ich Kinder viel mehr."

    Leona und Tom sahen sich kurz an und schnell wieder weg voneinander. Er kämpfte mit dem Lachen. Sie schüttelte innerlich den Kopf, musste sich aber auch ein Kichern über diese naive Aussage verkneifen.

    Manchmal zweifelte sie etwas: Wurde Sam trotz ihrer inzwischen 30 Jahre nie erwachsen? Andererseits ging die Entscheidung für oder gegen Kinder nur Sam und Markus an, keinen anderen.

    Jason dagegen hielt sich nicht zurück: „Wenn Papa kein Kind mögen würde als Baby, wo wäre ich dann? Wenn Mama so albern wäre wie du, was wäre dann aus uns allen geworden? Mama hat uns alle immer lieb, egal, wie alt oder blöd oder lästig wir gerade sind. Und waren. Sein werden", damit hatte er alle Zeiten durch.

    Die ältere Schwester nickte etwas betreten und umarmte Leona: „Das stimmt. Ohne dich wäre es schrecklich. Wo ich sogar bei dir bleiben durfte, als ..." Sam drückte ihre Nase an Leonas Schulter und schenkte sich den Rest.

    Ihre Ersatzmutter tätschelte sie freundlich und schwieg ausnahmsweise, was Markus ihr hoch anrechnete. Er kannte Leos flinke Zunge, die allzu oft mit ihr durchging.

    Die Rückreise klappte einwandfrei. Leona amüsierte sich ein bisschen – als sie den zügigen Ablauf lobte, sah Tom sie völlig überrascht an. Alles andere hätte ihn gewundert. Das passte zu ihrem verwöhnten Künstler, nicht zu dem liebenswerten Ehemann, dachte sie belustigt.

    Fred holte sie vom Flughafen ab wie vereinbart. Ihr Auto stand bei ihm vor der Haustür, und Rena hatte Kaffee, Cola und Kuchen versprochen. So sahen sie auch die Babys noch mal. Rebecca auf ihrer Decke auf dem Fußboden war mit Spielzeug beschäftigt, David schlief gerade.

    „So süß und friedlich", seufzte Leona hingerissen.

    Zini lachte etwas hysterisch: „Jetzt, ja. Er hat heute den kompletten Vormittag über gebrüllt, klagte sie. „Wie lange wohnst’n du noch hier? wollte Tessa wissen: „Für immer? „Nein, nein, nächste Woche gehe ich nach Hause.

    „Unsinn. Du bleibst den Monat über", Fred schob ihr eine Tasse Kräutertee zu und lud als nächstes Jason den Teller voll Kuchen.

    „Ich muss mich auch mal um meinen Kram kümmern ... Post, Computer ... sowas eben. „Ins Internet kannst du hier, die Post bringt Günter mit, entschied Fred. Die Tonlage ließ keinerlei Widerspruch zu. Zini fühlte sich ohnehin noch nicht in der Lage, einen Streit anzufangen.

    Leona hob eine Augenbraue. Wusste er genau, worauf er sich einließ? Was er sich und seinem ansonsten so gut strukturierten Haushalt und auch seiner jungen Frau zumutete? Sie kannte Zini gut genug, um zu wissen, wie durchsetzungsfähig sie war. Doch zu ihrem großen Staunen hielt ihre Tochter den Mund und guckte nur etwas waidwund zum Schwager hoch.

    „Nimm dich bloß zusammen und heul nicht, sagte Fred drohend, während er schon den nächsten Teller nahm. „Mhm ... machte sie lahm und mit zittriger Unterlippe.

    Tom sah zu Leona. An solche kleinlauten Rückzieher mussten sie sich anscheinend alle erst noch gewöhnen. Wie hatte Zini getönt, sie könnte lässig Kind und Studium unter einen Hut bringen, das sei alles nur eine Frage der Organisation. Gerade lehrte sie das Leben, nicht alles so schlicht zu sehen. Außerdem prahlte sie nicht mehr.

    Jason fiel das Intermezzo nicht auf. Er lobt den Zwetschenkuchen und fragte zu aller Überraschung, ob der nun mit Hefeteig oder Quark-Öl-Teig gemacht sei.

    „Hefe, Rena grinste: „Deshalb kriegen die Babys nix. Ich will unsere Becky nicht aufquellen lassen. „Quillt Hefe? „Ja, eindeutig, sie blies demonstrativ die Backen auf: „Und fette Weiber ... nun ja. „Hallo, geht’s dir noch gut, rief Leona lachend aus.

    „Du bist nicht fett, Mama. „Vollschlank dann. „Du hast doch abgenommen. „Ja, schon. Aber noch nicht genug. Dieses Wochenende ist dem auch sicher nicht gerade ... zuträglich, formulierte ihre Mutter vorsichtig. Fred sah sie kurz an, sagte aber nichts.

    „Sprich es ruhig aus. Wie viel habe ich deiner Meinung nach abgenommen? „Mindestens 12 Kilo? schätzte er prompt. Leona lief rot an, nickte aber: „Ich hasse es, wenn du das tust, aber du liegst gut. 12,5 genau."

    „So in etwa ist es bei mir auch gelaufen, stimmte Rena ihr zu. „Mit dem kleinen Unterschied, dass du nie so viel gewogen hast wie ich noch am 1. Februar, meinte Leo und war froh, dass die Färbung ihrer Wangen wieder etwas abklang: „Und bei dir lag es am schwangeren Bauch. Nicht an Fett."

    „Elisabeth war nie fett, sagte Jason urplötzlich und sehr nachdenklich. Tom sah ihn verdutzt an: „Was heißt das jetzt wieder? „Na, du warst doch mit Elisabeth verheiratet. Erinnerst du dich nicht mehr daran?" Darauf ging sein Vater gar nicht erst ein. Er setzte andere Prioritäten.

    „Um es ganz klar zu sagen: Mama ist auch nicht fett, verkündete Tom energisch. Leona lächelte ihm zu: „Lieb, aber – ich war da schon eher ... „Du bist nicht fett!"

    „Hast du dir deine zweite Frau danach ausgesucht, dass sie nicht schön ist, sondern eher toll und anders?" Jason ließ nicht locker.

    Sprachlos starrte Tom ihn an, musste dann aber lachen: „Nein, ich habe sie mir ausgesucht, weil ich sie liebe. Außerdem war Leo auch schon mal verheiratet, bevor wir zusammen gekommen sind. Also sind wir schon zwei am Tisch, die’s zum zweiten Mal versuchen. The second time around", sang er an.

    „Drei, Fred guckte ernst. „War deine erste schön? Schöner als Rena? Mehr so wie Elisabeth?

    Jetzt plagte auch Tessa die Neugier, denn sie kannte Elisabeth schließlich. Fred zögerte kurz.

    Rena griff hastig ein, um ihn vor weiteren Fragen zu schützen: „Jane war schön. Und sie sind nicht geschieden wie Tom, sondern sie ist gestorben – wie unser Vater auch, so dass Mama Witwe war, als Tom wieder nach Deutschland kam. Und im übrigen geht’s euch, glaube ich, gar nichts an, warum wer wen liebt. Dass Tom Mama lieb hat, ist doch viel wichtiger als ihr Aussehen und ein paar Kilo mehr oder weniger."

    Damit hatte sie ihren Liebsten quasi aus der Schusslinie gezogen – wenn auch auf Kosten der Eltern. Aber Tom kam damit wesentlich besser klar als Fred, dachte sie etwas nervös, und er bestätigte ihre Annahme sofort.

    „Tessa, ich habe Mama lieb, einfach so. Ich kann gar nichts dagegen tun. Genau wie bei euch – meinen sämtlichen Kindern, und da zähle ich auch die dazu, wo ich nur der sogenannte Stiefvater bin. „Ist okay, grummelte Jason. „Das will ich auch schwer hoffen, Rena warf dem „Stiefvater eine Kusshand zu.

    „Sonst schubst du mich bei nächster Gelegenheit von der Bühne, was?" Tom kniff ein Auge zu. Rena kicherte und nickte mit großen Augen bestätigend. Darüber lachten alle.

    „Was war das für ein Lied? „Was? „Das du da eben gesungen hast. The second time around ... Ich kenne es nicht, glaub‘ ich, Zini sah ihn aufmerksam an. „Ein alter Sinatra-Song. Love is lovelier the second time around. Just as wonderful with both feet on the ground, er konnte es auf Anhieb vorsingen.

    „Aber ganz richtig ist das nicht, ich denke, das ist anders gemeint." „Reine Auslegungssache. Jedenfalls könnte niemand behaupten, ich sei bei Elisabeth noch mit beiden Füßen auf der Erde gewesen. Bei Leo schon. Da war nichts mit

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