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Der Tod des Michelangelo: Gedichte
Der Tod des Michelangelo: Gedichte
Der Tod des Michelangelo: Gedichte
eBook62 Seiten25 Minuten

Der Tod des Michelangelo: Gedichte

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Über dieses E-Book

Der Tod des Michelangelo:

Eine Reihe von Gedichten dieser Sammlung ist dem Thema "Kunst und Künstler" gewidmet: Auf Michelangelo – Marmor betastend, auf dem Gerüst in der Sixtina…− folgen Bildbetrachtungen auf faszinierende Werke des Malers Edvard Munch.
In die Goethe-Zeit entführen Gedichte über literarische Größen: Der junge Hölderlin schwärmt für Schiller und übersieht fatalerweise einen berühmten Gast. Herder hadert mit den "Dioskuren" und führt in einer schweren Stunde Monologe. J. M. R. Lenz, einst mit Goethe befreundet, fühlt sich von diesem und der Welt verlassen.
Ein Ausflug in die Welt der Denker: Kant sucht, beim Spaziergang, vergeblich nach dem "Ding an sich". Fichte verirrt sich – da hilft auch Kaffee nicht weiter – heillos im Gedanken-Labyrinth und Schopenhauer wird den "unsäglichen Hegel" einfach nicht los.
Besinnlich-nachdenkliche Gedichte widmen sich Menschen, die oft genug übersehen oder ausgenutzt werden: Alter Mann, Straßenmalerin, Der Blinde, One night in Bangkok…
Kritische Töne schlagen Texte über Weihnachtskommerz und Waffenhandel an. Der Kreis schließt sich wieder im Höhenpark Killesberg: Nun ist es die Natur, die gleichsam zur Farbpalette greift. Wasser entnimmt sie einem Teich und Bäume sorgen im Spiegelbild für Zwischentöne.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum19. Sept. 2016
ISBN9783738084542
Der Tod des Michelangelo: Gedichte

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    Buchvorschau

    Der Tod des Michelangelo - Paul Baldauf

    Afrika – Auf eine Fotografie

    Ihr reicht zum Stehen selbst kaum noch die Kraft

    Als sie ihr Kind auf ihre Schultern nimmt

    Sie weiß nicht mehr, wie weit sie es noch schafft

    Da sie schon merkt, wie ihr die Sicht verschwimmt

    Auf seine Knie legt sie ihm ihre Hände

    Und er sucht Halt, indem er sie umfasst

    ...Wenn ich nur bald etwas zu essen fände

    Für meinen Sohn, für meine arme Last...

    Sie streichelt ihm − sie hofft, dass er es spürt −

    Die Beine: Überlang und dünn wie Speichen

    Sein Kopf ist ihm vor Hunger aufgebläht

    Sie sucht nach Brot, wo man Gewalt gesät

    Und spürt, dass seine Kräfte nicht mehr reichen

    Nur dieses bleibt ihr: Dass sie ihn berührt

    Alter Mann in der Bahnhofskneipe

    Gehüllt in Nikotin

    Bestellt er „Noch ein Bier!"

    Glasigen Blicks,

    Beteuernd, dass er viel vertrüge

    Dabei sind des Gesichtes Züge

    Schon fast entgleist, gekippt...

    Und seine Hand, sie hält sich – „H i c k s" –

    Am Bierglas fest – an dem er nippt –

    Als gebe es ihm Halt – Nun klopft er Sprüche

    Niemand hört zu und sie verhallen

    Und Schluck um Schluck kommen die inneren Brüche

    Zur Oberfläche und sein L a l l e n

    Um das des Rauches Schwaden

    Ziehen, verliert sich – er verliert den Faden

    „Z A H L E N! F R Ä U L E I N !"

    Er möchte Worte wechseln – sie den Schein

    Ein Schlager aus der Box bringt ihn zur Tür

    Dann geht er, wie er kam: Allein

    Herbstspaziergang im Höhenpark Killesberg

    Der Herbst malt wieder seine Aquarelle

    Entnimmt dem Teich dazu das Wasser

    Gesichter, Blätter werden blasser

    Doch in der leichtbewegten Welle

    Seh‘ ich in so viel Zwischentönen

    Wie sie nur hergibt, die Palette

    Im Spiegelbild, wie um die Wette

    Die Bäume mir den Nachmittag verschönen

    Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle

    Sieht vom Gerüst, beim Malen, er hernieder

    Wird ihm leicht schwindlig, er liegt ausgestreckt

    So viele Stunden schmerzen ihm die Glieder

    Die Haut ist wund, die ihm die Farbe leckt

    Die Augen brennen ihm, er

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