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Hereinspaziert: Die seltsamen Welten des Herrn Panther
Hereinspaziert: Die seltsamen Welten des Herrn Panther
Hereinspaziert: Die seltsamen Welten des Herrn Panther
eBook84 Seiten51 Minuten

Hereinspaziert: Die seltsamen Welten des Herrn Panther

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Über dieses E-Book

Der liebe Gott weiß alles, aber die Nachbarn wissen mehr.Oder sind es die allgemeinen Sicherheitsdienste, die nie aussterben werden und einem sich redlich mühenden Ehepaar
im Ruhestand das Leben zur Hölle machen.Schließlich fliehen sie.Wo und wann werden sie ankommen? Wohin werden sie verbracht?
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum19. Dez. 2016
ISBN9783738097443
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    Buchvorschau

    Hereinspaziert - Michael Wohlfarth

    Kalendergeschichten

    Inhaltsverzeichnis

    Kalendergeschichte Vor Weihnachten

    Kalendergeschichte Nach Weihnachten

    Kalendergeschcihte Frühling

    Kalendergeschichte Sommer

    Kalendergeschichte Hochsommer

    Schlußwort zu den Jahreszeiten

    Ach, Dostojewski Oder im Zug

    Kalendergeschichte – Dezember

    Eine der vielen Weihnachtsgeschichten.

    1.

    Endlich klingelt es einmal wieder in unserer Zweisamkeit.

    Nachts.

    Wir fahren auf und stehen in den Betten.

    „Geh du!"

    „Nein du!"

    Als ob wir wüßten, wer es war.

    Grauen.

    Tatsächlich, es stehen zwei Kapoleute vor der Tür, die gehört haben, es sollen sich Weihnachtskerzen aus rot-und weißgefärbtem Wachs in unserer Wohnung befinden.

    Im Keller.

    Zum Anzünden am Heiligen Abend.

    „Nie und nimmermehr!" rufen sie im zweistimmigen Chor.

    „Unterstehen sie sich!"

    Wir fragen, auch zweistimmig (Tenor und Sopran),

    wer sie geschickt hat.

    Sie antworten: „Das Amtsgericht. Es ist untersagt, Kerzen zum Anzünden aufzubewahren."

    „Warum?"

    „Es ist eine Gefährdung."

    „Wieso?"

    „Wachs brennt und außerdem haben Sie eine Fichte

    aus dem Kirchenwald Mannichswalde im Thüringisch-Sächsischen Grenzgebiet - extra schön - geschlagen.

    Wir haben das Gespräch mit dem zuständigen Pfarrer abgehört."

    „Dürfen Sie das?", fragen wir zu zweit in die fahle Lichtdämmerung der Beleuchtungsanlage im Wohnpark Nr. 8 -13.

    „Wir dürfen alles, wenn es um die Sicherheit der Bürger geht und um ihre Gesundheit."

    Zweistimmiges Kapolied: „O-O-O b e r s t e P r i – o – r i – t ä – t ä t !"

    (Tenor-Kopfstimme und Bariton).

    Dieser Refrain, diese Strophe kam immer wieder.

    Und es hallte zurück aus dem naheliegenden Wald.

    Wir konnten es nicht mehr hören und knallten, unhöflich wie wir sind , die Tür zu.

    Da brachen sie sie auf. Die Tür.

    Wir ahnten nicht, daß sie es ernst meinen.

    2.

    Die schwarzen Helme der Sicherheitsleute glänzten im Mondlicht und strahlten unter den Parkleuchten, die die Nacht so grell fade erscheinen lassen, daß es einen umtreibt.

    3.

    Nur eine flackert und geht stundenlang aus.

    Worüber sich alle freuen.

    Aber es darf nicht sein.

    Es hätte längst gemeldet werden müssen und abgestellt, also angestellt.

    Ohne Flackern und Pause.

    Der Hausmeister hat bestimmt deswegen

    ein schlechtes Gewissen.

    Ich fürchte, es hat ihm schon jemand gesteckt.

    Oder auch nicht.

    Weil sich wirklich a-a-a-l l e freuen.

    Ausnahmsweise.

    Also wir gehen einmal davon aus,

    daß die Hausmeister es gar nicht wissen,

    weil im Morgenlicht, wenn sie kommen,

    alle europäischen Birnen nur noch Glas sind

    ohne brennenden Docht.

    Abgeschaltet.

    Obwohl - im Winter stimmt das nicht ganz.

    4.

    Inzwischen haben sie die Tür wieder aufbekommen

    und wir stehen zitternd vor Kälte und Schreck.

    „Lassen Sie uns durch! Haussuchung!"

    Neulich Nacht hatten wir die Schweine zu Besuch, die wälzten sich nur in der Lake unterm Dornenstrauch. Nur ihre Spuren hatten wir am nächsten Tag zu Gesicht bekommen. Das war doch was. Einen Kurzbericht wert an die Enkel.

    Aber das?

    Sie nahmen ihren Helm nicht ab und stürmten die Wohnung.

    Sie fanden nichts.

    Dann zeigten wir ihnen den Weg.

    Auf dem Wohnparkweg ums Haus durch den Haupteingang in den Keller.

    „Aber bringen Sie erst das Schloß in Ordnung", sagte ich und zog eine Pistole, die ich mir bei einem Waffenhändler in Tirol gekauft hatte unter Vorlage einer Berechtigung. Sie wurden nervös. Bloß keinen Aufruhr mitten in der Nacht unter Ausleuchtung aller Details.

    Sie rannten zu ihrem Überfallwagen und brachten

    ein Ersatzschloß, das sie einsetzten mit Hilfe eines Schlossers, der die ganze Zeit auf der hinteren Sitzbank geschlafen hatte. Niemand hatte damit gerechnet, daß wir ihnen die Tür vor der Nase zuknallen.

    Am wenigstens der Schlosser, ein friedlicher Mann.

    Nun haben sie ihn also wachgerüttelt.

    Nach all dem nun hinunter zur richtigen Kellertür.

    Dort lagen sie: die Schachteln mit roten und weißen Christbaumkerzen.

    Vom Schwarzmarkt.

    Aus Rußland eingeschmuggelt, sagte uns vertrauensvoll unser Händler.

    Eins, zwei, drei, vier mal zugreifen und hinein in den Beutel aus schwarzem Samt.

    Keine Verhaftung aber Beschlagnahmung.

    Wieder oben.

    Sie gingen zu ihrem Jeep.

    Kein Gruß.

    Der Handwerker stand auf dem Parkweg, auf dem er gewartet hatte.

    Dann stürzte er als erster auf den Jeep zu und riß die hintere Tür auf.

    Endlich war die Aktion abgeschlossen.

    5.

    Irgendwo gibt es Löcher in dem Zeittunnel,

    über die die roten und weißen Christbaumkerzen

    zu uns gekommen sind. Das Geheimnis ist beschädigt worden. Ja, es hat jemanden so in Aufregung versetzt, daß er geplaudert hat. Vielleicht auch angezeigt bei den obersten staatlichen Behörden.

    Wir mußten nun eine elektrische Baumkette kaufen.

    Europäische Norm, dachte ich.

    Aber mein Frau nahm mich beiseite:

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