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JACOB: Leo Schwartz ... auf Leben und Tod
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JACOB: Leo Schwartz ... auf Leben und Tod
eBook190 Seiten2 Stunden

JACOB: Leo Schwartz ... auf Leben und Tod

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Über dieses E-Book

Der 28-jährige Jacob Winzl wacht angekettet in einem fremden Bett auf. Sein Vater findet im Briefkasten ein Schreiben mit Zeilen aus einem Märchen und einer verwirrenden Zahlenkombination. Leo Schwartz und seine Mühldorfer Kollegen folgen der Spur. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt…
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum9. März 2016
ISBN9783738062045
JACOB: Leo Schwartz ... auf Leben und Tod
Autor

Irene Dorfner

Irene Dorfner - Die Autorin wurde 1964 in Reutlingen/Baden-Württemberg geboren und ist auch dort aufgewachsen. Die gelernte Großhandelskauffrau lebt seit 1990 mit ihrer Familie in Altötting/Bayern. 2013 hat sie ihren ersten Krimi veröffentlicht, kurz darauf erschien der nächste Fall. Seitdem widmet sie sich ausschließlich dem Schreiben von Krimis/Thriller. Aus der Leo-Schwartz-Reihe sind bisher 30 Fälle erschienen - und ein Ende ist nicht in Sicht...

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    Buchvorschau

    JACOB - Irene Dorfner

    Impressum

    Copyright © 2016 Irene Dorfner

    Copyright 2. Auflage 2017 © Irene Dorfner

    Copyright 3. überarbeitete Auflage 2021 –

    © Irene Dorfner, Postfach 1128, 84495 Altötting

    All rights reserved

    Lektorat: FTD-Script Altötting,

    EarL und Marlies Heidmann, Spalt

    Cover-Design: Vanja Zaric, Altötting

    VORWORT

    Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zurücksehnen."

    (Sir Peter Ustinov)

    Ich wünsche ganz viel Spaß beim Lesen des 16. Falles mit Leo Schwartz & Co.!!

    Liebe Grüße aus Altötting

    Irene Dorfner

    ANMERKUNG:

    Die Personen und Namen in diesem Buch sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

    Der Inhalt des Buches ist reine Fantasie der Autorin. Auch hier sind Ähnlichkeiten rein zufällig. Die Örtlichkeiten wurden den Handlungen angepasst.

    …und jetzt geht es auch schon los:

    1.

    Jacob Winzl kam langsam zu sich. Sein Kopf dröhnte und die Glieder schmerzten. Um ihn herum war alles ruhig. Er spürte sofort, dass hier etwas nicht stimmte. Er öffnete die Augen. Durch einen Spalt des mit dicken Vorhängen zugezogenen Fensters drang nur wenig Tageslicht ins Zimmer und schemenhaft nahm er Stück für Stück seine Umgebung wahr. Er lag auf einem schäbigen, dreckigen Metallbett. Außer der uralten Matratze gab es ein versifftes Kissen und eine alte Wolldecke; beides warf er sofort angeekelt auf den Boden. Von der Wand links von ihm strahlte ihn eine nackte Schönheit an. Nach einem kurzen Moment der Freude erkannte er, dass die Frau nicht real war, sondern Teil eines riesigen, billigen Fotokalenders, wie sie oft in Werkstätten und Spinden hingen. Seine Blicke wanderten weiter. Die uralte Tapete hing an einigen Stellen von der Wand. Neben dem Bett stand ein Eimer, daneben sechs Liter Wasser in Plastikflaschen. Sonst war in dem kleinen Raum nichts. Was sollte die Scheiße?

    Das Handy! Er griff in die Hosentasche und suchte nach seinem Smartphone, das er immer bei sich trug. Es war weg. Er schloss die Augen und rieb sich den Kopf, denn die Schmerzen und das Pochen wurden immer stärker. Jacob war sich sicher: Wenn er jetzt die Augen aufmachte, entpuppte sich alles als ein dummer Traum. War er gestern nicht beim Feiern gewesen?

    Jacob öffnete die Augen und musste feststellen, dass er immer noch denselben Traum träumte. Wach endlich auf! Er rieb sich die Augen und setzte sich auf, was aufgrund der Kopf- und Gliederschmerzen ein Kraftakt war. Was zum Teufel war hier los? Ein übler Scherz seiner Freunde? Oder ein Racheakt einer verrückten, enttäuschten Frau? Nein, mit solchen Frauen hätte er sich nie eingelassen. Er entschied, aufzustehen, was ihm nicht gelang. Erst jetzt bemerkte er, dass sein linker Fuß mit einer dicken Kette ans Bett gefesselt war. In Panik zog er daran, versuchte, mit zitternden Händen die Kette irgendwie aufzubekommen. Vergessen waren die Schmerzen und er achtete auch nicht darauf, dass sein Fuß durch die Aktion malträtiert wurde. Das Blut lief den Knöchel herunter, aber das war jetzt nicht wichtig. Er zerrte und zog, schlug um sich und bemerkte nicht, dass die Wunde am Knöchel immer größer wurde. Erschöpft und ohne etwas erreicht zu haben gab er auf.

    Die Panik war verflogen, Wut stieg in ihm auf. Nicht mehr lange, und man würde ihn aus seiner misslichen Lage befreien und alles löste sich auf. Das hier war kein Scherz mehr und das würde auf jeden Fall rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Gut, auch er machte seine Späße, aber die gingen nie so weit!

    Wie war er hierhergekommen? Denk nach! Er war nach einer durchzechten Nacht nach Hause gebracht worden. Von wem? War das nicht Charly gewesen? Doch, sie war es ganz bestimmt! Wie immer hatte sie ihn vor der alten Tanne abgesetzt. Dann war er über das Grundstück zum Haus gelaufen. Was war dann passiert? Jetzt fiel es ihm wieder ein. Jemand kam von hinten und hatte ihm ein Tuch vors Gesicht gehalten. An mehr konnte er sich nicht mehr erinnern. Da hatte sich jemand einen dummen Scherz mit ihm erlaubt. Er war für Scherze immer zu haben, aber das ging zu weit! Beleidigt legte er sich wieder aufs Bett und wartete auf den- oder diejenige, die ganz sicher sehr bald durch diese Tür kommen würde.

    Jacob wartete und behielt die Tür im Auge, aber nichts passierte. Es wurde kalt. Wo war diese verdammte Decke? Es kostete ihn sehr viel Mühe und Geschick, die Decke zu erreichen, und er deckte sich rasch zu. Er musste dringend pinkeln. Aber wie? War dafür der Eimer gedacht? Das durfte doch nicht wahr sein! Er wartete noch, bis er es nicht mehr aushielt, langte nach dem Eimer und erleichterte sich. Das war menschenunwürdig! Er konnte sich nicht daran erinnern, dass er jemals so sauer war.

    Plötzlich tauchten vor ihm an der Wand Bilder auf. Eine Frau mit einem Kleinkind vor einem See, im Wald und vor einem Auto. Das waren ältere Bilder. Wo wurden die gemacht? Die Frau war ihm völlig unbekannt. Woher zum Teufel kamen die Bilder? Und was sollte der Scheiß? Jacob drehte sich um und entdeckte eine kleine Öffnung weit über dem Bett, durch die die Bilder an die Wand projiziert wurden. Er versuchte, an diese Öffnung zu gelangen, was ihm misslang: Die Kette am Fuß hinderte ihn daran. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als sich die Bilder anzusehen. Er versuchte, sich an die Frau zu erinnern. Hatte er etwas mit ihr? Das konnte nicht sein, dafür waren die Bilder zu alt. Wie hätte er sich an sie erinnern sollen? Die Frauen sahen sowieso alle gleich aus und er konnte sie noch nie auseinanderhalten. Er war schon oft in eine peinliche Situation geraten und hatte sich angewöhnt, den Frauen alle Kosenamen zu geben. Tat ihm diese Frau das hier an, die fortwährend in die Kamera lächelte? Oder waren es doch seine Freunde, die ihm übel mitspielten und das Ganze auch noch lustig fanden? Wieder und wieder tauchten dieselben Bilder vor ihm auf, die ihm alle nichts sagten. Er kannte weder die Frau noch das Kind, noch irgendeine Umgebung. Wurden die Bilder überhaupt hier aufgenommen? Anfangs langweilte er sich, dann nervten ihn die Bilder mehr und mehr. Nach einigen Stunden konnte er die Bilder nicht mehr sehen. Wann hörte das alles endlich auf? Wann wurde er endlich aus dieser misslichen Lage befreit?

    2.

    „Sie kennen Alfred Winzl?", stellte Rudolf Krohmer, Leiter der Polizeiinspektion Mühldorf den Gast im Besprechungszimmer vor. Alle kannten den 63-jährigen Winzl nicht nur aus den Medien. Die Firma Winzl war in Ampfing ansässig und handelte seit den 70er-Jahren mit Schrott und Metall. Alfred Winzl hatte mit einem kleinen Schrottplatz angefangen und die Firma durch viel Geschick und mit sehr viel Fleiß Stück für Stück zu einem ansehnlichen Unternehmen aufgebaut, das mittlerweile fast 60 Mitarbeiter beschäftigte. Niemand mochte den kleinen, untersetzten Mann mit dem schütteren Haar und dem billigen Anzug, denn Winzl nahm kein Blatt vor den Mund und legte sich mit allen und jedem an. Er war zwar ein knallharter Geschäftsmann, konnte sich aber nicht benehmen. Oder wollte er nur nicht? Was wollte Winzl bei der Kriminalpolizei? Sein Gesichtsausdruck verhieß nichts Gutes.

    „Herr Winzl ist hier, weil er vermutet, dass sein Sohn Jacob entführt wurde. Das hier fand er heute in seinem Briefkasten. Es ist nur eine Kopie, das Original ist bereits bei der Spurensicherung."

    Tatjana Struck schnappte sich das Blatt und las es aufmerksam durch. Das war keines dieser Schreiben, die aus Buchstaben verschiedener Zeitungen und Illustrierten zusammengeklebt wurden. Das hier war anders.

    „Das darf doch nicht wahr sein," rief die 36-jährige Frau aus, die auch heute wieder einen dicken, selbstgestrickten Pullover trug, der schon bessere Zeiten gesehen hatte. Sie gab das Schreiben an ihren 55-jährigen Kollegen Hans Hiebler weiter, den auch heute wieder ein betörender Herrenduft umgab. Je mehr Hans las, desto mehr verzog sich sein Gesicht. Was sollte dieser Blödsinn? Wortlos gab er das Schreiben an den 40-jährigen Werner Grössert weiter, der wie immer wie aus dem Ei gepellt in einem sündhaft teuren Anzug erschienen war. Werner überflog das Schreiben und gab es schließlich an Leo Schwartz weiter, der schon ungeduldig wartete. Warum hatte der Chef nicht einfach vier Kopien gezogen? Nicht nur Leo war ungeduldig, sondern auch Alfred Winzl, der ständig auf die Uhr blickte. Ihm schien das alles viel zu lange zu dauern und er begann, mit den Fingern auf den Tisch zu trommeln, was Krohmer überhaupt nicht mochte. Krohmer hatte mit Absicht nur eine Kopie von dem Schreiben gezogen, um die jeweiligen Reaktionen seiner Leute mitzubekommen. Wie würden sie auf den Inhalt reagieren? Hielten auch sie das für einen Scherz? Noch stand die Reaktion von Leo Schwartz aus, der sich die Zeit nahm, die wenigen Worte mehrfach zu lesen. Dabei gab er Geräusche von sich, die seinen Unmut erahnen ließen. Der 51-jährige Schwabe warf das Schreiben auf den Tisch.

    „Das ist doch völliger Schwachsinn. Da erlaubt sich einer einen Scherz. Das kann man doch nicht ernst nehmen," sagte er wütend.

    Hans war derselben Meinung.

    „Ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen Herr Winzl, müssen Sie zugeben, dass Ihr Sohn Jacob kein Heiliger ist. Wie oft wurde er von der Polizei aufgegriffen und kam mit dem Gesetz in Konflikt? Wie oft hat er sich auf Kosten anderer einen Scherz erlaubt und ist dabei weit übers Ziel hinausgeschossen? Wenn Sie mich fragen, ist das hier ein weiterer Versuch Ihres Sohnes, andere zum Narren zu halten." Hans hatte selbst schon mit Jacob zu tun und hielt ihn, gelinde gesagt, für ein richtiges Arschloch. Arrogant, überheblich, hinterfotzig und immer darauf aus, sich über alles und jeden lustig zu machen.

    „Das ist eine Unverschämtheit," schrie Alfred Winzl und wollte auf Hans losgehen, aber Krohmer hielt ihn zurück.

    „Sie wissen genau, dass Herr Hiebler nicht falsch liegt. Auch ich bin geneigt, das alles für einen Scherz zu halten." Krohmer hatte von einem tragischen Fall wegen Mobbings gehört, in dem Jacob Winzl einer der Drahtzieher war. Das Opfer wollte sich das Leben nehmen, was die Mobber aber wenig interessierte. Angewidert verzog Krohmer das Gesicht. Vielleicht wollte sich jemand an Jacob rächen oder ihm einen Denkzettel verpassen?

    „Ja, Sie haben ja Recht. Mein Jacob ist kein Kind von Traurigkeit und er ist wahrlich kein Sohn, auf den man stolz sein kann. Ich wäre nicht hier, wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dass er tatsächlich entführt wurde. Ich habe bereits gestern einen Zettel mit verwirrendem Inhalt im Briefkasten gefunden, den ich nicht beachtet habe. Dummerweise habe ich ihn auf dem Weg in die Firma aus dem Fenster geworfen."

    „Was stand auf dem gestrigen Zettel?"

    „Das weiß ich nicht mehr. Es war ein zweizeiliger Vers mit mehreren Zahlen, ähnlich dem Zettel hier. Für mich klang das nach wirrem Zeug, das ich nicht ernst nahm. Ich bin auch davon ausgegangen, dass sich jemand einen dummen Scherz erlaubt hat, sonst hätte ich den Zettel doch nicht weggeworfen. Winzl kramte in seiner Tasche und zog ein Handy hervor. „Das gehört meinem Sohn. Es lag zusammen mit dem Papier im Briefkasten. Der Verlauf seiner Kontakte endet abrupt vor zwei Tagen. Das passt nicht zu meinem Sohn, ohne sein Handy kann er nicht leben. Ihm muss etwas zugestoßen sein. Bitte glauben Sie mir und suchen Sie nach ihm.

    „Gehen wir also davon aus, dass Jacob entführt wurde, fasste Leo zusammen, „dann bleibt uns nichts anderes übrig, als den Anweisungen des Schreibens zu folgen. Leo gefiel das überhaupt nicht, denn das klang nicht nach einer normalen Entführung, sondern nach einem Hollywood-Film der übelsten Sorte.

    „Widmen wir uns dem Hinweis. Vielleicht finden wir Jacob rasch und können so dem Ganzen ein Ende setzen," mutmaßte Krohmer. Laut las er vor:

    „Da hörte er einen Gesang, der war so lieblich, dass er stillhielt und horchte."

    Findet den Ort des Geschehens und Ihr werdet Jacob näherkommen.

    4016363

    Werner Grössert hatte wie immer sein Tablet dabei und gab den Hinweis ein.

    „Das ist eine Passage aus Rapunzel von den Gebrüdern Grimm."

    „Das Märchen Rapunzel?"

    „Richtig. Hier steht es Wort für Wort. Wenn ihr mich fragt, müssen wir nach einem Turm suchen."

    „Ein Kirchturm? Da suchen wir uns dumm und dämlich. Wisst ihr, wie viele Kirchen es in unserem Zuständigkeitsbereich gibt?", rief Hans aus.

    „Konzentrieren wir uns auf einen einzelnen Turm. Wie viele gibt es davon?"

    „Abgesehen von der Burghauser Burg, wo es einige Türme gibt, fällt mir keiner ein," sagte Leo, der sich nicht ganz so gut auskannte wie Hans, Werner und der Chef.

    Tatjana musste passen, sie war erst wenige Wochen hier. Obwohl sie sich alle Mühe gab, sich mit ihrer neuen Heimat vertraut zu machen, war sie bezüglich der Türme völlig überfragt und musste sich auf die Kollegen und zur Not aufs Internet verlassen.

    „Was ist mit dem Wasserturm in Graming?, fragte Hans. „Das ist ein einzelner Turm.

    „Zwei fahren nach Burghausen, zwei nach Graming. Ich fahre mit Herrn Winzl nach Hause und

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