Parker setzt den "König" matt: Butler Parker 240 – Kriminalroman
Von Günter Dönges
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Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv – spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht!
»Mylady dürfen versichert sein, daß meine bescheidene Wenigkeit in höchstem Maß bemüht ist, den Turnierpfeil schnellstens wieder zu beschaffen«, rief der Butler aus dem Unterholz. »Wenn Mylady sich inzwischen aus dem mitgeführten Picknickkorb stärken wollen?« Agatha Simpson stapfte mißmutig über die Lichtung. »Finden Sie erst mal meinen Pfeil, Mister Parker. Schlimm, daß Sie nicht wissen, wo er hingeflogen ist. Ich bin eben gut auf lange Distanz...« Josuah Parker hörte Myladys verärgerte Stimme sehr gut, gab jedoch keine Antwort, denn er hatte Myladys Pfeil entdeckt. Es war ein Slazenger, und die Farbe stimmte auch. Allerdings steckte der Turnierpfeil nicht im Erdboden, sondern in der Brust eines Mannes, der Butler Parker völlig unbekannt war. Sollte Mylady ungewollt auf ihre kraftvolle Art einen heimlichen Beobachter ihrer Bogenschießübungen erlegt haben? Unausdenkbar wären die Folgen... »Wo bleiben Sie denn, Mister Parker? Servieren Sie endlich den Lunch!« »Sehr wohl, Mylady.« Parker ließ den Pfeil stecken, wo er war, und arbeitete sich durchs Unterholz zur Lichtung zurück. »Es ist nicht ganz ausgeschlossen, daß die Polizei alarmiert werden muß, Mylady. Im Gebüsch liegt ein Toter.« »Was sagen Sie da? Ein Toter?
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Parker setzt den "König" matt - Günter Dönges
Butler Parker
– 240 –
Parker setzt den König
matt
Günter Dönges
»Mylady dürfen versichert sein, daß meine bescheidene Wenigkeit in höchstem Maß bemüht ist, den Turnierpfeil schnellstens wieder zu beschaffen«, rief der Butler aus dem Unterholz. »Wenn Mylady sich inzwischen aus dem mitgeführten Picknickkorb stärken wollen?«
Agatha Simpson stapfte mißmutig über die Lichtung. »Finden Sie erst mal meinen Pfeil, Mister Parker. Schlimm, daß Sie nicht wissen, wo er hingeflogen ist. Ich bin eben gut auf lange Distanz...«
Josuah Parker hörte Myladys verärgerte Stimme sehr gut, gab jedoch keine Antwort, denn er hatte Myladys Pfeil entdeckt.
Es war ein Slazenger, und die Farbe stimmte auch.
Allerdings steckte der Turnierpfeil nicht im Erdboden, sondern in der Brust eines Mannes, der Butler Parker völlig unbekannt war.
Sollte Mylady ungewollt auf ihre kraftvolle Art einen heimlichen Beobachter ihrer Bogenschießübungen erlegt haben? Unausdenkbar wären die Folgen...
»Wo bleiben Sie denn, Mister Parker? Servieren Sie endlich den Lunch!«
»Sehr wohl, Mylady.« Parker ließ den Pfeil stecken, wo er war, und arbeitete sich durchs Unterholz zur Lichtung zurück. »Es ist nicht ganz ausgeschlossen, daß die Polizei alarmiert werden muß, Mylady. Im Gebüsch liegt ein Toter.«
»Was sagen Sie da? Ein Toter? Immer diese unangenehmen Zwischenfälle, wenn ich trainiere, Mister Parker. Ich beginne mit der geräucherten Lachsforelle und etwas Sahnemeerrettich. Dazu einen Schluck Hocks.«
»Sehr wohl, Mylady. Der Hochheimer Riesling paßt ausgezeichnet. Die Flasche ist gut gekühlt.«
»Haben Sie übrigens meinen Pfeil gefunden, Mister Parker?«
Der Butler räusperte sich. »Möglicherweise ja, Mylady. In der Brust des Toten steckt ein grüner Slazenger von der gleichen Art und Beschaffenheit jenes Pfeiles, den Mylady zuletzt abgeschossen haben.«
Die dunkel gekleidete Gestalt, die sich am Ende der Lichtung zeigte und zielstrebig den herrschaftlichen Picknickplatz ansteuerte, ließ Butler Parker seinen Gedankengang unterbrechen und sich auf die neue Situation einstellen.
»Man bekommt Besuch, Mylady«, sagte er.
Agatha Simpson lehnte es ab, ihre Körperfülle in die Richtung zu wenden, die Parker mit ausgestreckter Hand andeutete. »Wir ignorieren den Spaziergänger, Mister Parker.« Sie hielt ihr Glas hoch. »Wenn Sie bitte nachschenken wollen...«
»Meine Wenigkeit bittet um Entschuldigung, Mylady.« Parker legte die gestärkte Stoffserviette um den Flaschenhals und füllte das Glas.
»Zum Brathuhn nehme ich dann einen leichten Rosé, Mister Parker.«
Der Butler kam nicht mehr dazu, Mylady zuzustimmen.
Der Fremde war stehengeblieben, stemmte breitbeinig die Fäuste in die Seiten und bückte auf das herrschaftliche Picknick. So jedenfalls schien es Josuah Parker.
»n’ Appetit …«, murmelte der schwarzgekleidete Störenfried. »Hoffentlich schmeckt’s.«
»Sagen Sie diesem Subjekt, daß ich nicht gestört zu werden wünsche, Mister Parker«, verlangte die ältere Dame. »Unerträglich, bei einem so bescheidenen Imbiß belästigt zu werden.«
Agatha Simpson richtete sich empört in ihrem Feldstuhl auf, einem faltbaren Etwas, das an einen Regiestuhl erinnerte. »Verschwinden Sie! Sie... Sie... Waldläufer...!«
»Tja, das bin ich wirklich – ein Waldläufer«, erwiderte der Fremde seufzend. »Man wandert und freut sich der Natur und des eigenen Lebens, und plötzlich hört man dann einen Schrei. Sie haben ihn doch auch gehört, nicht wahr, Lady Simpson?«
»Woher kennen Sie meinen Namen?«
»Wer kennt ihn nicht, den Namen der berühmten Bogenschützin, die hier anscheinend für die Britischen Meisterschaften trainiert. Ich sah ihren letzten grandiosen Schuß, Mylady. Meine Hochachtung! Mister King ist zwar genausogut, aber er ist ein Mann.«
»Sie arbeiten für King, für Norman King?«
»Dieses Individuum dient im Hause King als Butler, Mylady«, erläuterte Parker. »Zumindest wird die Tätigkeit so definiert. Es verwundert ein wenig, daß Mister Hotchkiss am hellen Tag von seiner Herrschaft nicht benötigt zu werden scheint.«
»Machen Sie’s nicht so umständlich Parker. Heute ist mein freier Tag. Sie kriegen wohl nie frei, wie? Um auf den Schrei zurückzukommen...«
»Es gab keinen Schrei, Mister Hotchkiss«, sagte Parker mit unbewegter Miene. »Sie müssen einer Sinnestäuschung erlegen sein.«
»Blindtaub, wie? Ich habe genau gesehen, wie Ihre Herrin den Bogen spannte. Kraft hat sie, das muß ihr der Neid lassen. Und dann zischte der Pfeil ab. Tolle Distanz. Leider ging er weit daneben, und in derselben Sekunde gellte der Schrei durch den Wald.«
»Meine bescheidene Wenigkeit ist bereit zu schwören, daß kein Schrei der erwähnten Art hörbar wurde, Mister Hotchkiss. Sie werden auf einen Eichelhäher hereingefallen sein.«
»Unsinn! Wo ist denn der Pfeil, Parker? Sie haben doch danach gesucht. Bei dem bekannten Geiz Ihrer Herrin stellt ein Slazenger ja schon ein Vermögen dar. Hab ich recht?«
»Sie mischen sich in Angelegenheiten ein, die Sie nicht betreffen dürften, Mister Hotchkiss. Mylady wünscht nicht länger Ihre Anwesenheit. Man möchte Sie an Ihrem freien Tag keineswegs aufhalten.«
»Merken Sie was, Lady Simpson?« wandte sich Hotchkiss an Parkers Herrin. »Ihr Butler will mich loswerden. Sie schnüffeln doch in Kriminalfällen herum und halten sich für eine tolle Amateurdetektivin. Finden Sie nicht auch, daß Parker sich verdächtig benimmt? Nicht daß ich scharf bin auf ein Stück Huhn... Ich habe meinen Lunch schon eingenommen, gerade drüben im ›Fox and Fitchew‹. Kann ich übrigens sehr empfehlen. Der Gasthof besteht seit den Zeiten Heinrichs VIII.«
»Wer sich hier verdächtig benimmt, sind Sie, Hotchkiss«, grollte Lady Agatha. »Sie laden sich ungebeten ein, belästigen eine Dame der Gesellschaft und ihren Butler... Fort mit Ihnen, ehe ich einen Pfeil einlege!«
»Tätliche Bedrohung«, stellte Lionel Hotchkiss nüchtern fest. »Das kommt noch hinzu. Sie sind gewalttätig, Lady Simpson. Vor wenigen Minuten ist hier ein Mensch getötet worden. Ich bin Zeuge. Es kann ein Unfall gewesen sein, doch da Sie und Parker den Tatbestand bestreiten, muß ich Absicht vermuten.«
»Mylady und meine Wenigkeit haben weder etwas bestritten, noch Geständnisse gemacht, Mister Hotchkiss. Man möchte Myladys Empfehlung nachdrücklich wiederholen, daß Sie Ihres Weges ziehen. Sie werden aufdringlich.«
»Aufdringlich? Was meinen Sie, was die Polizei erst wird? Ich eile zum ›Fox and Fitchew‹ zurück und werde den Polizeichef der Grafschaft informieren. Zufällig ist Commissioner Harley ein guter Bekannter meiner Herrschaft.«
»Tun Sie sich keinen Zwang an, Mister Hotchkiss. Wenn Sie einen Rat annehmen wollen: versprechen Sie sich nicht. Der Schrei dürfte nur in Ihrer Phantasie existieren.«
»Von wegen Phantasie, Parker! Golightly liegt erschossen im Gebüsch und...«
»Haben Sie den Fundort schon besichtigt? Oder woher wissen Sie den Namen des vermeintlich Getroffenen?«
»Sparen Sie sich Ihre Spitzfindigkeiten, Parker. Diesmal winden Sie sich nicht heraus. Ich weiß, was ich gesehen und gehört habe. Ich bin Tatzeuge. Wir sehen uns wieder vor Gericht.«
Lionel Hotchkiss machte sich davon. Er war kein Sportsmann, und sein beschleunigter Gang erinnerte an das berühmte Hasenpanier.
*
»Ein höchst unangenehmer Mensch«, bemerkte Lady Agatha, die an eine versäumte Ohrfeige dachte. »Ich kann nichts mehr essen und verzichte auch au£ das Obst. Geben Sie mir nur einen Sherry, Mister Parker.«
»Was den Toten da drüben im Gebüsch betrifft, Mylady...«
»Ich will nichts mehr davon hören«, unterbrach die ältere Dame ihn. »Was geht mich eine fremde Leiche an! Wir brechen auf, damit wir nicht den lästigen Fragen der Landpolizei ausgesetzt sind, Mister Parker.«
»Mit Verlaub, Mylady, diese Handlungsweise könnte als unbesonnen gelten. Ein solch strategischer Rückzug würde zweifelsohne als Flucht ausgelegt. Und Flucht bedeutet soviel wie ein Eingeständnis der Schuld. Mylady sollten nicht vergessen, daß ein Turnierpfeil im Körper des Getöteten steckt.«
»Unsinn! Ich habe den Mann gar nicht gesehen. Wie soll ich ihn dann getroffen haben?«
»Mylady belieben den kritischen Punkt anzusprechen.