Draekon Festtag: Ein Auschnitt aus dem Leben auf dem Gefängnisplaneten: Drachen im Exil, #9

Von Lili Zander und Lee Savino

Tag zweihundert-irgendwas auf dem Gefängnisplaneten...

Und die Dinge beruhigen sich endlich.

Babys, die die Nacht nicht durchschlafen wollen? Abgehakt.
Schwangerschaftsgelüste? Haben wir auch.
Neuanfänge? Abgehakt. Ein neues Kapitel in unserem Leben? Auch abgehakt.

Und Leute reisen ab.

Moment mal, was?

Wenn dies das letzte Mal ist, dass wir alle zusammen sind, ist es an der Zeit, zu feiern. Es ist Zeit für einen Draekon Festtag.

Draekon Festtag ist eine Kurzgeschichte aus der 'Drachen im Exil' Serie. Es ist keine eigenständige Geschichte, sie sollte nach 'Draekon Rebellin' gelesen werden.

• Sprache: Deutsch
• Herausgeber: Tara Crescent
• Erscheinungsdatum: 3. Feb. 2022
• ISBN: 9798201509491

Buchvorschau

1

VIOLA

Denk nicht daran, dass Du Dich übergeben musst. Denk nicht daran, dass Du Dich übergeben musst.

„Hey." Ich gehe auf Arax zu. Er steht auf dem Balkon unserer vorläufigen Wohnung und schaut auf die Stadt Ashara hinunter. Es dämmert, und die Türme beginnen aufzuleuchten. Die Parks sind voller Menschen, die die Ruhe des Abends genießen. Auf dem Hauptplatz findet eine Art Lebensmittelmarkt statt, und in normalen Zeiten würde ich liebend gerne dort hingehen und alles probieren.

Leider sind dies keine normalen Zeiten. Ich bin im zweiten Monat meiner Schwangerschaft. Glaube ich. Mir wird von allem schlecht. Harper wollte für die Dauer ihrer Schwangerschaft nichts anderes als Pommes frites essen, aber sobald ich Fett auch nur rieche, kämpfe ich gegen den Drang an, mich zu erbrechen. Ich esse das fadeste Essen, das ich finden kann.

Mein ganzer Körper sehnt sich nach Salat. Ich bin zu der Frau geworden, die nur Salat essen will. Igitt. Dieses Baby schuldet mir was.

Arax lächelt mich an. Er streckt seinen Arm in meine Richtung aus, und ich kuschle mich an ihn. „Wie fühlst Du Dich, Viola?" fragt er und küsst mich auf den Kopf.

Vor sechs Monaten hatte ich diesen Mann noch überhaupt nicht gekannt. Und jetzt bin ich schwanger. Unsere Beziehung läuft mit Warp-Geschwindigkeit ab, aber ich bereue es nicht. Ich bin glücklicher als je zuvor in meinem Leben.

Nun, das ist nicht ganz die Wahrheit. Ich habe den größten Teil des Tages damit verbracht, mich zu übergeben. Im Moment bin ich ein mürrischer Haufen.

„Frag mich nicht, sage ich zu ihm. „Wie geht es Dir?

Vor vier Tagen hatte Arax herausgefunden, dass sein Bruder Lenox vorsätzlich das Draekon Gen in ihm aktiviert hatte, um statt seines Bruders Hoher Kaiser zu werden.

Arax ist die gelassenste Person, die ich kenne. Ein paar Stunden lang war er unglaublich wütend gewesen. Er hätte Kaiser des Zorahn Reiches sein können, aber anstatt sein Geburtsrecht einzufordern, lebt er seit sechzig Jahren im Exil. Ein paar Stunden lang hatte er darüber nachgedacht, in den Krieg zu ziehen.

Aber nur ein paar Stunden lang.

Er behauptet, dass ich ihn zur Vernunft gebracht habe, aber das ist viel mehr Anerkennung, als ich verdiene. Eine der Eigenschaften, die mir an Arax am besten gefallen, ist, dass er praktisch denkt. Das Zorahn Reich ist starr in Bezug auf die Blutlinien. Personen von niedriger Geburt werden so behandelt, als hätten sie keinen Wert, und Nyx ist von niedriger Geburt. Selbst wenn wir diesen unwahrscheinlichen Krieg gewonnen hätten, konnte ich einfach keinen Weg sehen, wie wir bis ans Ende unserer Tage glücklich leben könnten.

Und, um das klarzustellen, ich schütze mein Baby. Das Draekon-Mensch-Hybridkind, das in meinem Bauch wächst, wird etwas sein, das das Imperium noch nie zuvor gesehen hat. Wäre unser Baby vom Zorahn Reich akzeptiert worden, falls Arax seinen Thron zurückgefordert hätte?

Mein Magic 8-Ball sagt: Verlass Dich nicht darauf.

Manchmal ist es okay, sich von einem Kampf zurückzuziehen, den wir nicht gewinnen können. Manchmal ist es besser, sich nicht auf Macht zu fokussieren, sondern auf die Dinge, die wirklich wichtig sind. Familie. Freunde. Liebe. Frieden.

Aber nach unserer ursprünglichen Diskussion hatte ich noch keine Gelegenheit, mit Arax zu sprechen. Die letzten vier Tage waren verrückt. Die gesamte Bevölkerung von Ashara wurde evakuiert, und dann sind sie in ihre Häuser zurückgekehrt. Cax hatte meinem Gefährten einen Job als sein Stellvertreter angeboten, und Arax hat die meiste Zeit damit verbracht, sich einzuarbeiten.

„Mir geht es gut, antwortet er. „Cax hat heute offiziell seinen Rücktritt angekündigt, aber er wird so lange hier bleiben, wie ich ihn brauche. Er schüttelt amüsiert den Kopf. „Er sagt, es ist meinetwegen, aber so wie ich Cax kenne, stellt er wahrscheinlich sicher, dass ich weiß, was ich tue."

Ich kenne Cax überhaupt nicht, aber ja, das klingt nach ihm. Bryce hatte ihn gestern lachend einen Kontrollfreak genannt.

„Du weichst mir aus, bemerke ich. Arax‘ Bruder hat ihn auf die schlimmste Weise verraten. Das muss wehtun. Wenn ich an Arax‘ Stelle wäre, wäre ich in meinem Pyjama und würde Becher um Becher von Ben und Jerry’s Eiscreme essen. Arax ist Arax, er frisst das alles in sich hinein. Wenn man zum Hohen Kaiser erzogen wird, lernt man als Erstes, seine Emotionen für sich zu behalten. „Du weißt, dass ich nicht nach dem Job frage. Wie fühlst Du Dich?

Er zieht mich näher an sich heran. „Ich bin immer noch wütend, gibt er zu. „Es tut weh, dass mein Bruder sich so wenig aus mir macht. Ich frage mich immer wieder, was ich falsch gemacht habe. Habe ich mich damit gebrüstet, dass ich der Erstgeborene bin? War ich arrogant?

Oh, um Himmels willen. „Oder, weißt Du, Dein Bruder ist ein mörderischer Psychopath."

Gestern heben ein paar Techniker mein Gehirn verbessert und Zor in meinen Kopf implantiert. Natürlich ist Sprache mehr als nur eine Gruppierung von Wörtern. Es sind Konzepte, die man gemeinsam hat. Die Zorahn sind immer noch eine außerirdische Rasse. Viele der Worte in meinem Kopf ergeben keinen Sinn. Zum Beispiel gibt es ein Zor-Wort für das Gefühl des Brennens in der Lunge, wenn man während eines Sandsturms heißen Sand einatmet, denn offensichtlich geschieht das ständig auf der Zorahn Heimatwelt.

Auf die gleiche Weise scheint es kein Zor-Äquivalent für mörderische Psychopathen zu geben, denn Arax sieht verwirrt aus. „Jemand, der die Regeln bricht, ohne zu verstehen, welchen Schaden er verursacht, erkläre ich. „Jemand, der keine Rücksicht auf andere Leute nimmt.

Er zieht eine Grimasse. „Man könnte das von den meisten Hochgeborenen sagen. Aber das ist egal. Nyx hat mir gesagt, dass