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Sardinien: 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade
Sardinien: 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade
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eBook416 Seiten2 Stunden

Sardinien: 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade

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Über dieses E-Book

Auf der Landkarte sieht Sardinien aus wie eine Sandale, die eine Kinderhand vor die mittelitalienische Küste in das Tyrrhenische Meer gemalt hat. Weltweit bekannt wurde die zweitgrößte Insel Italiens durch die von Prinz Karim Aga Khan IV. erschlossene Costa Smeralda, die seit jeher Prominente und Stars anzieht. Doch Sardinien ist viel mehr als Nobelorte und Superjachten. Die Insel mit nur 1,6 Millionen Einwohnern lockt mit feinen Sandstränden, meterhohen Steilküsten, riesigen Lagunen, hübschen Bergdörfern und einer atemberaubenden Natur. Da vor allem im Sommer viele bekannte Ziele überlaufen sind, bietet dieses Buch 50 Vorschläge, die nicht gleich jedem Urlauber in den Sinn kommen. Die meisten liegen ein wenig abseits, aber manchmal auch in unmittelbarer Nähe zu den berühmten Sehenswürdigkeiten wie der Strand von Portu Sèssini, der seinem großen Bruder in der Nachbarbucht eigentlich in nichts nachsteht. Und wenn dort am Abend die Sonne am Horizont untergeht, weiß man, dass man auf einer der schönsten Inseln Italiens zu Besuch ist.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum14. Jan. 2022
ISBN9783968551548
Sardinien: 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade
Autor

Andrea Behrmann

Andrea Behrmann studierte Italianistik auf Sardinien. Sie lebt als freie Journalistin, Bloggerin und Hochzeitsplanerin mit ihrem Mann Paolo Succu in der Inselhauptstadt Cagliari. Sie schreibt Reiseführer, Artikel und Reportagen, sie recherchiert, organisiert und textet. Bei ihren Streifzügen durch die Insel ist sie gerne abseits der Pfade unterwegs; sardinienreporter.de

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    Buchvorschau

    Sardinien - Andrea Behrmann

    CAGLIARI UND DER MITTLERE SÜDEN

    Der Torre del Prezzemolo aus dem 16. Jahrhundert vor der untergehenden Sonne bei Sant'Elia

    CAGLIARI UND DER MITTLERE SÜDEN

    1.Villanova: Bummel durch Cagliaris mittelalterliches Händlerviertel

    2.Castello di San Michele: Kunst in der Trutzburg

    3.Capo Sant‘Elia: Wandern auf dem Weg der Göttin Astarte

    4.Sant‘Elia: Kultur und Kartoffeln im Problemviertel

    5.Saline Conti Vecchi: die wilde Seite der Inselhauptstadt

    6.San Gavino Monreale: bunte Wandbilder statt grauer Fassaden

    7.Nuraghe Su Mulinu: Fruchtbarkeitsrituale und Tieropfer für die Götter

    8.Sa Trona: Fotoshooting auf der Kanzel

    9.Armungia: Leben in der Abgeschiedenheit

    10Villaputzu: Abwechslung pur!

    1. VILLANOVA: BUMMEL DURCH CAGLIARIS MITTELALTERLICHES HÄNDLERVIERTEL

    In Cagliaris historischem Händlerviertel muhten einst die Rinder und es blühten Felder und Weingärten. Heute glitzern in Villanova Modeboutiquen, Kunstgalerien und Cafés. Einfach perfekt für einen Bummel abseits des Burgviertels und der beliebten Piazza Yenne.

    Auf der Piazza Garibaldi kann man Einheimische beim Flanieren beobachten oder mit ihnen gemeinsam einen Espresso trinken.

    Im Mittelalter war Cagliari eine Kleinstadt, die aus vier übersichtlichen Teilen bestand: dem Burgviertel Casteddu, in dem der Adel und der Klerus residierte, dem Hafenviertel Marina, wo die Hafenarbeiter, Huren und Seefahrer hausten, dem ehemaligen Arbeiterbezirk Stampace, in dem die Handwerker wohnten, und der „Neustadt" Villanova im Osten, in der die Bauern und Händler lebten. Von den vier Altstadtvierteln ist Villanova das unbekannteste. Ein Glück, weil es die alten Straßen zwischen der Viale Regina Elena und der Via Giuseppe Garibaldi zu kleinen Oasen inmitten der Hektik macht. Bei ziellosen Streifzügen landet man in verwunschenen Gassen oder lauschigen Plätzen.

    Bunte Blumenbalkone im Händlerviertel

    Einige der ein- bis zweistöckigen, ziegelgedeckten Häuser haben zur Straße hin offene Ladenfronten.

    Villanova oder Biddanoa nennen die Bewohner von Cagliari ihren an der Ostseite des Burgbergs liegenden Bezirk. Das mittelalterliche Viertel entstand im 13. Jahrhundert, als sich dort etliche Bauern aus dem Campidano-Gebiet ansiedelten, um der Armut, Plackerei und Unfreiheit zu entkommen. Sie träumten davon, sich als Stadtbürger selbstständig zu machen und ihre Waren im Burgviertel zu verkaufen. Als immer mehr Menschen nach Villanova zogen, wurden die einstig blühenden Wein- und Obstgärten Anfang des 18. Jahrhunderts bebaut. Mitten in Villanova befindet sich die Via Giuseppe Garibaldi, Cagliaris zweite große Einkaufsmeile nach der Via Manno. Wo einst Weinreben prächtig gediehen und Bauern Saubohnen anbauten, verkaufen Fratelli Rossetti, Coccinelle, Piquadro, Foot Locker und Geox heute ihre Waren, Studenten treffen sich auf ein „Ichnusa non filtrata" – ein ungefiltertes Bier – und junge Modedesigner schneidern mutige Klamotten. Flanieren und shoppen, das geht auch in der Via Vincenzo Sulis. Seit der Sanierung der Altstadtgasse im Jahr 2012 haben sich hier Designerläden, Edelboutiquen, Restaurants und die schicke Libreria di Via Sulis angesiedelt.

    Villanova hat auch von der Bastione Saint Remy aus betrachtet seinen Charme.

    Bei all dem bunten Trubel finden sich an vielen Stellen aber auch stille Rückzugsorte. Zum Beispiel im 1254 gegründeten Convento di San Domenico auf der gleichnamigen Piazza. Die dicken Mauern des Dominikanerklosters, von dem seit dem verheerenden Bombenangriff 1943 nur noch die Krypta und der Kreuzgang bestehen, halten hier den Lärm der Straßen fern. Ohne das fröhliche Geplapper der Kinder, die nachmittags auf der Piazza San Domenico spielen, wäre es fast ruhig. Freunde des Nichtstuns können sich auf dem kleinen Platz, der mit seinen Cafés, Bars und Restaurants ein angesagter Treffpunkt für Müßiggänger ist, dem Dösen in der Sonne hingeben.

    Il Giardino Sotto Le Mura – in der winzigen Grünfläche, die sich schutzsuchend unter der Bastion duckt, geht es gemütlich zu.

    Sprayer gestalten das Stadtviertel mit. Hier ein Motiv der Künstlerin „La Fille Bertha".

    Einen weiteren herrlichen Rückzugsraum bietet der Giardino sotto le mura auf der Viale Regina Elena. Wer in dem kleinen Garten unter den Festungsmauern ein wenig Zeit verbringt, sitzt zwischen Blumenbeeten, knorrigen alten Bäumen und Skulpturen des Bildhauers Pinuccio Sciola. Unbedingt sehenswert ist zudem das EXMA in der Via San Lucifero. Nirgendwo lässt sich mit zeitgenössischer Kunst, Theater, Festivals und Konzerten so gut die Zeit verbringen wie hier. Das Kulturzentrum ist in einem ehemaligen Schlachthof aus dem Jahr 1852 untergebracht. Noch heute erinnern steinerne Rinderköpfe an der Fassade an die blutige Vergangenheit des Gebäudes. Nicht weit entfernt vermittelt die alte Basilica di San Saturnino einen Einblick in die Kirchenarchitektur frühchristlicher Zeit.

    INFO

    Lage: Cagliari ist die Inselhauptstadt von Sardinien. Sie liegt im Süden der Insel und zählt 150.189 Einwohner. Die südlichen Stadtviertel erstrecken sich bis an die Lagunen, den Strand und das Meer.

    Anreise: Nach Cagliari kommt man sehr übersichtlich. Die Inselhauptstadt hat einen Flughafen (Aeroporto Mario Mameli Cagliari-Elmas, www.sogaer.it) und einen Fährhafen (adspmaredisardegna.it). In anderthalb bis zweieinhalb Stunden Flugzeit gelangt man ab deutschen, österreichischen oder Schweizer Flughäfen auf die italienische Mittelmeerinsel. Außerdem ist Cagliari mit den Fähren der Tirrenia (tirrenia.it) von Civitavecchia, Neapel und Palermo aus erreichbar.

    Aktivitäten:

    •EXMA – Exhibiting and Moving Arts: Via San Lucifero 71, 09127 Cagliari, Tel. +39 070 666399 oder +39 346 6673565, info@exmacagliari.com, exmacagliari.com

    Unterkunft:

    •Riegel Villanova Rooms: Drei kleine, aber feine Zimmer in einem Palazzo aus dem 20. Jahrhundert. Perfekte Lage, um Villanova zu erkunden; Via Antonio Piccioni 143, 09124 Cagliari, Tel. +39 347 9947210, inforigelrooms@gmail.com, rigelrooms.com

    Hinweis: Für die Erkundung des historischen Altstadtviertels Villanova gilt: Alles ist per pedes zu erreichen. Wer nicht gut zu Fuß ist, kann die eine oder andere Strecke mit dem Bus fahren. Der öffentliche Nahverkehr wird von den Bussen (Linie 1, M oder 6) des CTM bestritten. Einzelfahrscheine (90 Minuten 1,30 EUR) bekommt man im Bus (passendes Fahrgeld bereithalten), in Tabakwarenläden sowie in Zeitungskiosken.

    2. CASTELLO DI SAN MICHELE: KUNST IN DER TRUTZBURG

    In der Nordstadt Cagliaris kann ein Kastell den Anspruch erheben, authentisches Mittelalter-Flair zu verströmen. Die Geschichte des Castello di San Michele reicht bis ins 9. Jahrhundert zurück, als Sardinien in vier Judikate unterteilt war und durch Richter regiert wurde. Heute beherbergt die Burg ein Kunstzentrum und zeigt längst nicht mehr ihren Originalzustand.

    Die Trutzburg zählt heute mit den Festungen in Sanluri, Las Plasas und Siliqua zu den bedeutendsten Wehranlagen im Süden der Insel.

    Die Nordstadt Cagliaris ist ein Ortsteil, durch den nur selten Touristen schlendern. Dabei kann man in Is Mirrionis eine mittelalterliche Trutzburg besichtigen und im Parco di San Michele das eigene Joggingprogramm durchziehen. Der kleine Park, der aus Aleppo-Kiefern, Agaven, Erdbeerbäumen, Kakteengewächsen und grünen Rasenflächen besteht, erstreckt sich über einen 120 Meter hohen liegenden Hügel, auf dessen Spitze das Castello di San Michele thront. Das wehrhafte Gebäude soll im 9. bis 13. Jahrhundert Santa Igia, den einstigen Hauptort des Judikates Cagliari, bewacht haben. Von dem Platz vor der Burg mit den drei klotzigen Türmen und dem Wassergraben hat man einen herrlichen Panoramablick über die Inselhauptstadt, die stolz darauf ist, wie Rom auf sieben Hügeln erbaut zu sein.

    Der Parco di San Michele bietet den Cagliaritanern einen Rückzugsort im Grünen.

    Mit dem Einfall der Pisaner und der damit eingehenden Zerstörung von Santa Igia im Jahr 1258 gelangte die Burg in den Besitz der Seefahrerrepublik. Der Trutzbau mit nur einem Turm wurde weiterentwickelt und umgebaut. Aus dieser Zeit stammen die beiden imposanten Nordost- und Südost-Türme sowie Teile der Verbindungsmauer. Im Jahr 1325, kurz nach der Eroberung Cagliaris durch die Aragoner, ging das Kastell in den Besitz des Edelmanns Berengario Carroz über. Sein Vater Francesco hatte sich bei der Eroberung Sardiniens und Korsikas besonders verdient gemacht und wurde von Jakob II., König von Aragon, zum Gouverneur des neuen Königreichs Regnum Sardiniae et Corsicae ernannt. Mit historischen Bauplänen hielt sich der Adelige nicht auf. In nur wenigen Jahren ergänzte er dekorative Kitschbauten samt Bergfried, Zugbrücke und Wehrgängen. Edel und kostspielig sollte sein Kastell sein. Während der Pestepidemie von 1652 bis 1656 wurde in der Burganlage ein Lazarett eingerichtet. Im 18. Jahrhundert fiel die Festung zunächst unter österreichische Herrschaft, dann an das Haus Savoyen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Kastell als Funkstation genutzt. Nach dem Krieg und bis in die 1980er-Jahre blieb die schwer beschädigte Burg ungenutzt. Erste Ausbesserungen an der Ruine begannen 1966 unter der Leitung des Architekten Renato Salinas. Richtig ans Renovieren gemacht hat sich die Stadt aber erst Mitte der 1980er-Jahre. So wie die Burg im Mittelalter einmal war, ist sie allerdings nicht erhalten geblieben.

    Der Blick aus dem Fenster zeigt, wo Santa Igia einst beheimatet war.

    Heute ist in den stark veränderten Innenräumen des Castello ein Kunst- und Kulturzentrum untergebracht, das seit 2005 für Besucher zur Besichtigung offensteht. Zu entdecken gibt es dort wechselnde Ausstellungen von Fotografie, Malerei, Plastik und Grafik. Beachtung verdient auch der schöne, die Burg umgebende, 246.000 Quadratmeter große Park mit Blick auf die Dächer der Stadt, den Strand, den „Teufelssattel" und die Lagune von Santa Gilla, an deren östlichem Ufer einst Santa Igia angesiedelt war. Besucher können in der grünen Oase ihre müden Beine ausruhen. Die Cagliaritaner nutzen die Grünfläche, um mit ihren Kindern an der frischen Luft zu spielen, zum Abschalten und Joggen. Morgens wie abends sieht man Frühfitte oder Feierabendler hier ihre Runden drehen. Viele fahren auch einfach nur hin, um den Sonnenuntergang zu sehen. Vom höchsten Punkt des Parks hat man eine spektakuläre Sicht auf die Lagune, hinter der allabendlich die rotgelbe Sonne versinkt.

    INFO

    Lage: Das Castello di San Michele liegt in der Nordstadt Cagliaris, Ortsteil Is Mirrionis; Via Cinquini s.n., 09121 Cagliari

    Anreise:

    •mit dem Auto: Ab der Via Roma rechts auf die Via Maddalena, dann links auf die Viale Trieste abbiegen. Diese geht nahtlos in die Viale Sant'Avendrace über. Am Kreisel die dritte Ausfahrt (Viale Monastir) nehmen. Am zweiten Kreisel die erste Ausfahrt (Via Puglia) nehmen. Am dritten Kreisel die zweite Ausfahrt (Via Aldo Marongiu) nehmen. Am vierten Kreisel die erste Ausfahrt (Via Cornalias) nehmen. Nach etwa 650 Metern links in die Via Giovanni Cinquini abbiegen. Nach weiteren 260 Metern links abbiegen und der Straße bis zum Parkplatz folgen.

    •mit dem Bus: In Cagliari am Hauptbahnhof (Stazione FS) in die Line 5-11 Richtung Cinquini (Parco San Michele) steigen und bis zur Endstation (Capolinea) fahren. An der Haltestelle rechts die Straße Richtung Park einschlagen. Einzelfahrscheine (90 Minuten 1,30 EUR) bekommt man im Bus (passendes Fahrgeld bereithalten), in Tabakwarenläden sowie in Zeitungskiosken.

    Aktivitäten:

    •Burg: Sommer Dienstag bis Sonntag 10 bis 13 und 17 bis 21 Uhr, Winter Dienstag bis Sonntag 10 bis 13 und 15 bis 18 Uhr. Montags geschlossen; Eintritt 3 EUR; Tel. +39 070 15240479 oder +39 346 6673657, castellosanmichele@consorziocamu.it; consorziocamu.it/spazi/castello-di-san-michele

    •Park: Januar bis März 7 bis 19:30 Uhr, April und Oktober 7 bis 20 Uhr, Mai und September 6:30 bis 20:30 Uhr, Juni bis August 6:30-21:30 Uhr, November bis Dezember 7 bis 19 Uhr

    Unterkunft:

    •Residenza Santa Igia B&B Country House: Für alle, die das Landleben und Tiere mögen; ein verstecktes Plätzchen unweit des Flughafens; Via Girolamo Emiliani 21, 09030 Elmas, Tel. + 39 328 1659901, info@santaigia.it, santaigia.it

    3. CAPO SANT‘ELIA: WANDERN AUF DEM WEG DER GÖTTIN ASTARTE

    Ein mittelalterliches Burgviertel, eine Kolonie wilder Flamingos und ein heller Sandstrand – das ist Cagliari. Weniger bekannt ist die Inselhauptstadt als Wanderziel. Dabei kann man vor den Toren der Stadt und hoch über dem Meer auf der Landzunge von Sant’Elia bis zum „Teufelssattel" spazieren.

    Wer in Cagliari landet, ist meist nur für ein paar Tage vor Ort. Viele Urlauber machen daher auch nur in der Innenstadt halt. Sie besichtigen das mittelalterliche Burgviertel, die Markthalle San Benedetto, die Aussichtsterrasse am Bastione di Saint Remy und entspannen in den Bars an der Piazza Yenne. Dann geht es fast immer weiter an die atemberaubenden Strände der Südwest- oder Südostküste. Ein Fehler, denn Cagliari hat auch ein kleines Wander- und Spazierparadies vor der Haustür zu bieten. Nur wenige Auto- oder Busminuten vom Zentrum entfernt, erstreckt sich links der Salinen und des von rosa Flamingos bewohnten Lagunensees ein helles Kap.

    Am Wochenende sind viele Cagliaritaner auf dem Höhenweg am Capo Sant'Elia unterwegs, um die grandiose Aussicht auf die Stadt und die „Engelsbucht" zu genießen

    An der südlichen Spitze der Inselhauptstadt, am Capo Sant’Elia, ragen die Felsen bis zu 135 Meter aus dem Meer heraus. Hier windet sich ein kleiner Wanderweg von der Viale Calamosca die Landzunge aus miozänem Kalkstein hinauf. Der ziemlich schweißtreibende Aufstieg wird durch den Blick auf den Leuchtturm von Sant’Elia und das Meer im Westen belohnt. Der Legende nach trägt der „Sentiero di Astarte" seinen Namen, weil die Phönizier, die zu Astartes Tempel wollten, einst diesen Weg zur Kultstätte wählten. Von dem Tempel der phönizischen Liebesgöttin, in deren Kult die heilige Prostitution praktiziert wurde, ist heute allerdings nicht mehr viel übrig. Oben angekommen, bieten sich himmlische Aussichten auf den Golf von Cagliari im Osten, den kleinen Hafen Marina Piccola, den kilometerlangen Poetto-Strand, die brackigen Salinen, die Lagune von Molentargius und die Silhouette der Altstadt im Hintergrund. Es duftet abwechselnd nach Mastix, Wacholder, Thymian und Olive. Bei gutem Wetter reicht der Blick bis nach Villasimius und zum Capo Carbonara. Der Weg zur Spitze im Süden schlängelt sich in stattlicher Höhe die Steilküste entlang. Immer wieder eröffnen sich atemberaubende, neue Aussichten in die Tiefe. Man läuft an der

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