Ich bin keine Diebin!: Chefarzt Dr. Norden 1204 – Arztroman
Von Amy Taylor
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Über dieses E-Book
So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche!
Ich bin keine Diebin! Maria Strauss schloss mit spitzen Fingern die Knöpfe ihres Arbeitskittels. Sie war in Eile, denn heute war sie ausnahmsweise wenige Minuten zu spät zur Arbeit erschienen. Maria war immer pünktlich, auf sie konnte man sich verlassen. Aber vorhin hatte sie im Aufzug Frau Dr. Felicitas Norden getroffen, als sie auf dem Weg zu den Umkleideräumen für die Putzkräfte an der Behnisch-Klinik war. Sie waren ins Plaudern gekommen und dabei vergingen die letzten Minuten, die Maria immer als Zeitpuffer bis zu ihrem Arbeitsbeginn einplante. Die nette Ärztin war nicht nur die Leiterin der Pädiatrie in der Behnisch-Klinik, sondern auch die Ehefrau des Chefarztes Daniel Norden. Sie stieg mit ihr im Untergeschoss aus und stellte die Fragen, die so typisch für die einfühlsame Ärztin waren. »Wie geht es denn Ihren beiden Kindern, Paul und Sandra?«, wollte sie wissen. Maria wusste, dass sich Frau Dr. Norden tatsächlich für ihre Antwort interessierte und die Frage nicht nur aus Höflichkeit stellte. »Ach ganz gut, danke. Paul kommt im Gymnasium prima mit, er ist sogar bei den Klassenbesten dabei«, erklärte sie stolz. »Das ist ja wunderbar«, freute sich Felicitas. »Er müsste doch jetzt schon fast 14 Jahre alt sein, oder?« »Ja, richtig.
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Buchvorschau
Ich bin keine Diebin! - Amy Taylor
Chefarzt Dr. Norden
– 1204 –
Ich bin keine Diebin!
Maria kämpft um ihren Ruf und um die Liebe
Amy Taylor
Maria Strauss schloss mit spitzen Fingern die Knöpfe ihres Arbeitskittels. Sie war in Eile, denn heute war sie ausnahmsweise wenige Minuten zu spät zur Arbeit erschienen. Maria war immer pünktlich, auf sie konnte man sich verlassen. Aber vorhin hatte sie im Aufzug Frau Dr. Felicitas Norden getroffen, als sie auf dem Weg zu den Umkleideräumen für die Putzkräfte an der Behnisch-Klinik war. Sie waren ins Plaudern gekommen und dabei vergingen die letzten Minuten, die Maria immer als Zeitpuffer bis zu ihrem Arbeitsbeginn einplante. Die nette Ärztin war nicht nur die Leiterin der Pädiatrie in der Behnisch-Klinik, sondern auch die Ehefrau des Chefarztes Daniel Norden. Sie stieg mit ihr im Untergeschoss aus und stellte die Fragen, die so typisch für die einfühlsame Ärztin waren.
»Wie geht es denn Ihren beiden Kindern, Paul und Sandra?«, wollte sie wissen. Maria wusste, dass sich Frau Dr. Norden tatsächlich für ihre Antwort interessierte und die Frage nicht nur aus Höflichkeit stellte.
»Ach ganz gut, danke. Paul kommt im Gymnasium prima mit, er ist sogar bei den Klassenbesten dabei«, erklärte sie stolz.
»Das ist ja wunderbar«, freute sich Felicitas. »Er müsste doch jetzt schon fast 14 Jahre alt sein, oder?«
»Ja, richtig. Er ist jetzt 13. Und Sandra ist 11. Sie ist auch ganz gut in der Schule, aber sie hat leider nicht den Ehrgeiz ihres großen Bruders.«
»Sie wird ihren Weg gehen, glauben Sie mir, Maria. Das habe ich ja bei meinen fünf Kindern gesehen … obwohl die jüngsten bis jetzt noch nicht so genau wissen, was sie aus ihrem Leben machen wollen. Aber jetzt tut sich endlich was, ich denke die beiden entscheiden sich momentan für eine Richtung. Lassen Sie Sandra noch etwas Zeit, bei ihr wird der Knoten auch noch platzen und außerdem gebe ich Ihnen die Worte meiner Großtante mit auf den Weg, die immer gesagt hat, dass nicht jeder ein Professor werden kann.« Felicitas Norden lächelte bei ihren Worten.
Maria machte sich tatsächlich ein wenig Sorgen um ihre Tochter. Sandra brachte ihrer Meinung nach nicht genug Fleiß auf. Ihre Kinder mussten an den Nachmittagen alleine ihre Hausaufgaben machen, denn Maria war in dieser Zeit bei der Arbeit. Auf ihren Sohn Paul konnte sie sich immer verlassen, aber Sandra schwindelte sie schon hin und wieder mal an, wenn Maria beim Abendessen die Frage stellte, ob denn die Hausaufgaben gemacht seien.
»Die beiden sind mitten in der Pubertät, das muss man auch berücksichtigen.« Felicitas Worte taten Maria gut, trotzdem hatte sie jeden Nachmittag das ungute Gefühl, dass sie ihren Kindern nicht genug Aufmerksamkeit schenken konnte. Aber es nützte nichts. Maria musste arbeiten. Seit ihrer Scheidung vor einigen Jahren musste sie alleine für den Lebensunterhalt der kleinen Familie sorgen. Eine abgeschlossene Ausbildung hatte sie nicht, nicht einmal einen Schulabschluss konnte sie vorweisen. Als sie damals in der Behnisch-Klinik für den Putzdienst eingestellt wurde, war das für sie eine große Chance, die sie mit beiden Händen ergriff. Der Verdienst war nicht gerade üppig, aber zusammen mit den Unterhaltszahlungen ihres geschiedenen Mannes für die beiden gemeinsamen Kinder reichte das Geld, um über die Runden zu kommen.
Der Plausch mit Frau Dr. Norden hatte Maria zu viel Zeit gekostet. Sie war ohnehin erst knapp vor ihrem Dienstbeginn in die Klinik gekommen und nun musste sie sich sputen, um von ihrer Vorgesetzten, Frau Dabrowski, keine Ermahnung zu riskieren. Sie durfte auf keinen Fall ihre Arbeit verlieren. Sie wusste zwar, dass Zuverlässigkeit und Gründlichkeit beim Putzen zu ihren großen Stärken gehörten, die auch von ihrer Chefin sehr geschätzt wurden, sie wusste aber auch, dass ein Krankenhaus wie die Behnisch-Klinik unbedingt einen funktionierenden Servicebereich brauchte und dass die Anforderungen an die Mitarbeiterinnen deshalb sehr hoch waren.
Im Laufschritt eilte sie zur Inneren, wo sie heute eingesetzt war. Noch auf dem Weg band sie ihre schulterlangen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen und kontrollierte nochmal den Sitz ihres Arbeitskittels. Ein Blick auf ihre Armbanduhr jagte ihr einen Schrecken ein. Sie war drei Minuten zu spät!
»Ach, auch schon da?«, kommentierte Frau Dabrowski süffisant, als Maria mit gerötetem Gesicht und außer Atem im Putzraum der Inneren ankam.
Sie hatte nicht erwartet, dort auf ihre Chefin zu treffen und entschuldigte sich sofort. »Es tut mir leid, kommt nicht wieder vor«, stammelte sie. Dass sie mit Frau Dr. Norden im Gespräch die Zeit vertrödelt hatte, behielt sie für sich. Sie wollte die liebenswerte Ärztin nicht dafür verantwortlich machen, dass sie nicht genug Disziplin aufgebracht hatte. Sie hätte einfach sagen müssen, dass sie keine Zeit für einen Plausch hätte. Maria biss sich auf die Lippen. Da war es wieder, das Gefühl, in jeder Hinsicht unvollkommen zu sein.
»Ja, ist schon gut, Maria.« Frau Dabrowski hatte ihr offensichtlich angesehen, dass es Maria ehrlich leid tat. »So viel zu spät bist du ja nicht. Ich habe auf dich hier gewartet, weil du gleich etwas Dringendes erledigen musst. Bevor du die anderen Zimmer putzt, kümmerst du dich bitte zuerst um Zimmer 14. Da kommt heute ein Neuzugang, eine Verlegung von der Intensiv und das Zimmer ist erst heute frei geworden. Es muss sofort geputzt werden, hörst du? Dann erst ist die übliche Routine dran. Ich verlasse mich auf dich.« Damit war Frau Dabrowski auch schon wieder weg und Maria war erleichtert, dass ihre Chefin nur deswegen hier war, um ihr den Auftrag zu geben. Obwohl es noch nie einen Anlass dafür gegeben hätte, war Maria stets in Sorge, dass sie ihren Arbeitsplatz verlieren könnte.
Sie holte aus der hinteren Ecke ihren Putzwagen hervor und bestückte ihn sorgfältig mit allem, was sie benötigte. Putzmittel, Müllbeutel, Staubtuch, mehrere Einsätze für den Bodenwischer, Handschuhe, Desinfektionsmittel … Maria arbeitete hoch konzentriert, bis sie sicher war, alles dabei zu haben. Jetzt brauchte sie nur noch die beiden Wasserbehälter an ihrem Putzwagen mit heißem Wasser zu füllen, Putzmittel hineinzugeben und schon konnte es losgehen.
Sie schob den Wagen durch den langen Flur bis zum Zimmer 14 und begann unverzüglich mit ihrer Arbeit. Wenn der neue Patient von den Intensivstation hier ankam, musste alles fertig sein. Maria arbeitete zügig und wurde gerade in der Sekunde fertig, als Pfleger Tobias den Kopf durch die Tür steckte.
»Können wir?«, fragte er.
»Ja, bin fertig«, antwortete Maria erleichtert.
Pfleger Tobias öffnete beide Flügel der Zimmertür, damit das Bett durchpasste, das er nun zusammen mit Schwester Lore in das Zimmer schob. Der Patient sah ziemlich blass aus, fand Maria. Kein Wunder, dachte sie. Er kam ja als Verlegung von der Intensivstation. Aufmunternd lächelte sie den Mann an. Allerdings erhielt sie nicht die Reaktion, die sie erwartet hatte.
»Was soll denn der Putzwagen da