Angst fressen Seele auf: Den Dämon besiegen - aber wie ...?!
Von Nicole Diercks
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Über dieses E-Book
Einige Soziologen beschreiben westliche Gesellschaften als in den letzten Jahrzehnten zunehmend von Angst besetzt. Lebenskrisen und auch sogar schwere Krankheiten lösen oft Ängste aus, die kurzfristig sogar überhand nehmen können und dann den Betroffenen regelrecht lähmen, dann aber meist doch irgendwie zu einem Bewältigungshandeln führen. Meist machen sich Angststörungen schon in der Kindheit oder im Jugendalter bemerkbar, spätestens aber im frühen Erwachsenenalter.
Sobald Ängste jedoch die Gefühlswelt dauerhaft belasten, den Alltag beherrschen und die eigene Handlungsfähigkeit einschränken, braucht man dazu jedoch sogar therapeutische Hilfe. Die Meisten finden aber nach überstandener Krise wieder in ihre ausgeglichene Gefühlslage zurück. Wenn die Angst die Macht im Leben übernimmt, wird man durch diese Ängste zum Angst-, Ausweich-, Vermeidungsverhalten angeleitet, was den Vorfall dann nicht selten noch schlimmer macht. Auch wer sie verdrängen oder mit Wucht bekämpfen will, vergrößert sie häufig nur noch weiter.
Dieses Buch beleuchtet die Physiognomie von Angst, ihre mögliche Entstehungsgeschichte, alle aktuell bekannten Therapieansätze - und die Frage, wie man sie wirklich überwinden kann.
Nicole Diercks
Nicole Diercks wurde 1967 in Hamburg geboren und verbrachte ein viertel Jahrhundert in Bayern, wo sie 'Entwicklungshilfe' machte :-D. Sie arbeitet als selbstständige Erfolgs-Beraterin, Kompetenz-/ Bewerbungs-Trainerin und Coach. Natürlich gehört auch, und das sogar vornehmlich, die Beziehung zum Lebenskonzept. Insbesondere dieses Feld ist von vielen sensiblen Störungen betroffen, weswegen Nicole Diercks dieses Thema als Autor, Coach und Therapeut gleichermaßen stark im Fokus hat. Als Provokations-Therapeutin begleitet sie auch Opfer aus persönlichkeitsgestörten Beziehungen.
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Buchvorschau
Angst fressen Seele auf - Nicole Diercks
Angst fressen Seele auf
Angst fressen Seele auf
Von der Angst
Formen der Angst
Angststörung
Das Problem mit der Intelligenz
Therapeutische Ansätze
1.) Licht an!
2.) Ein paar Tricks
3.) Die 2-Stufen Methode
4.) Angst-Check
5.) Mit Focussing® gegen die Handlungsblockade
6.) Die Kraft der Inneren Bilder
7.) EFT® - Klopftechnik
8.) Im Dialog mit der inneren Familie
9.) WAVID®
Eine echte Geschichte
Persönliche Überlegungen
Impressum
Angst fressen Seele auf
Von der Angst
Von der Angst
Der Begriff Angst ist in der deutschen Sprache seit dem 8. Jahrhundert bekannt und wurde entlehnt von den Begriffen: Enge, Beengung, Bedrängnis und Würgen. Es ist der Oberbegriff für eine Vielzahl von Gefühlsregungen, deren Gemeinsamkeit auf einer Verunsicherung des Gefühlslebens beruht. Der Psychoanalytiker Fritz Riemann beschreibt die Grundängste des Menschen: Veränderung, Endgültigkeit, Nähe und Selbstwerdung. Die Erscheinungsformen des Angst-Spektrums reichen von einfacher Unsicherheit bis über Zwänge, Phobien, Paniken und Katastrophenlähmung. Ausgangspunkt von Ängsten ist der Eindruck, etwas nicht kontrollieren zu können.
Angsterkrankungen gehören mittlerweile im psychiatrischen Bereich zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt, und es gibt überhaupt keinen Grund sich deshalb zu schämen. Das Risiko, im Laufe des Lebens an einer der Angststörungen zu erkranken, liegt nach internationalen Studien zwischen 14 und 29 Prozent. Schon also etwa 25 Prozent aller Menschen entwickeln im Lauf ihres Lebens mal eine passagere Angsterkrankung, die dann manchmal sogar auch behandlungsbedürftig ist! Frauen sind davon angeblich generell häufiger betroffen als Männer. Zumindest, das muss man hier einmal kritisch einfügen, sind sie häufiger medizinisch auffällig – sprich geständig! Wie viele Männer tatsächlich unter Ängsten leiden, und das jeweils dann ganz alleine heldenhaft mit sich selber ausbaldowern, wissen wir natürlich nicht ... Mein persönlicher Verdacht lautet: 55% Frauen und 45% Männer. Panikstörungen bestehen bei Frauen angeblich zu 50% mehr, als bei Männern. Ich glaube, dass wir neben den Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg, hier mittlerweile in der Angst machendesten Zeit leben, die in der Welt jemals geherrscht hat … Einen Säbelzahntiger konnte man ausmachen, einen irren Terroristen mit Bombengürtel im Café, und ein Schulkind mit Pumpgun im Ranzen hingegen nicht mehr. Da ist man einfach nicht drauf gefasst, weil es jeden sozialen und jeden verstehbaren Rahmen sprengt.
Einige Soziologen beschreiben westliche Gesellschaften als in den letzten Jahrzehnten zunehmend von Angst besetzt. Die häufige Annahme einer „German Angst erwies sich jedoch im europäischen Vergleich empirisch, in dem Deutschland sogar eines der niedrigsten Angstniveaus aufwies, als reiner Mythos. Dafür gibt es eine neue Angstform, die sogenannte „Kontingenzangst
, die sich auf das „Leiden an der Unbestimmtheit, Ungewissheit, Unsicherheit und Orientierungslosigkeit" bezieht. Sie wird mittlerweile als charakteristisch für komplexe Gegenwartsgesellschaften betrachtet. Es gibt drei Gesellschaftsängste:
1.) Zunahme konkreter Bedrohungen.
Durch die allgegenwärtigen Medien ist man ständig mit Dingen konfrontiert, die
außerhalb des persönlichen Erfahrungsbereichs und vollkommen außerhalb der eigenen
Kontrolle liegen, und die man nicht umfassend beurteilen kann, was zu einer allgemeinen
Besorgnis beiträgt. Hierauf hat auch die Aufmachung und Aufbereitung der Themen
durch die breite Medienlandschaft einen Einfluss.
2.) Kontingenzzuwachs
Die Zunahme an Erdenbürgern und gesellschaftlicher Komplexität mit Individualisierung,
Optionsvielfalt, Heterogenisierung, Flexibilisierung des Arbeitsmarktes und
Globalisierung, hat zu einem erhöhten kulturellen Kontingenzbewusstsein geführt, das sich
subjektiv in Unbestimmtheit und Unabsehbarkeit der Welt und der eigenen Lebensführung
niederschlägt.
3.) Eigendynamik und Übertragung.
Bereits bestehende Angst weitet sich kontinuierlich auf weitere soziale Bereiche aus oder
wird auf Ersatzobjekte projiziert.
Insbesondere Machtdefizite sind für die Entstehung von Angst verantwortlich, Emotionen können dabei immer zu einer Selbstverstärkung, sowie auch zu einer Übertragung oder Generalisierung der Reaktionen führen. Im Umgang mit der Angst entwickelten Menschen entsprechend ihrer Gefühlsstruktur und ihres Risikomanagements ein breites Spektrum an Verhaltensmustern, das entsprechend der Situation aber stets erheblich variieren kann.
In der Wagnisforschung unterscheidet man acht typische Einstellungstendenzen:
Vermeidungsverhalten
Bagatellisierungsverhalten
Verdrängungsverhalten
Leugnungsverhalten
Übertreibungsverhalten
Generalisierungsverhalten („Jeder hat doch Angst!")
Bewältigungsverhalten (Funktionierendes Angstgewissen)
Heroisierungsverhalten (Heldentum).
Angst ist ein menschliches Grundgefühl, das sich uns über das Hormonsystem mitteilt: Adrenalin als „Aktiv-Stufe Eins, Cortisol als „Dauer-Stufe Zwei
. Man kann sagen, dass der Blutdruck das ganz gut zeigt: 120, der erste Wert, ist der arterielle Wert, das ist das, was unter Adrenalin anspringt, wenn „man auf 180 ist". 80 ist der venöse Wert, der zeigt den Zustand unserer Gefäße an. Je höher dieser Wert ist, zeigt das, dass sich das Blut umso mehr durchquetschen muss. Das kann dann heißen, dass das Herz zu stark pumpt oder verstopft ist und das Blut staut sich, es kann heißen, dass die Gefäße verkrampft oder durch Ablagerungen verengt sind, dass das Blut zu dick ist – oder alles zusammen.
Je länger ein angstmachender Zustand anhält, umso stärker schießt jeweils Cortisol ein, und macht den Zustand dadurch sowohl haltbar, als leider auch messbar gesundheitsschädlicher. Ab und zu ein kleiner Adrenalin-Schock hat noch nie geschadet, denn die Evolutionstheorie geht mittlerweile davon aus, dass der heimliche Vater der Evolution das Adrenalin … bzw. der Stress ist. Nämlich nur durch Stress und Adrenalin bekommen Lebewesen Impulse mal den fetten Hintern vom Deckel zu stemmen, zu lernen, und sich zu bewegen! Das Gehirn strebt von Haus aus nämlich immer nur Kohärenz, also einen Zustand minimalsten Reibungs- und Energieverlustes, an. Und wenn die verdammte Pfütze vor ein paar Millionen Jährchen nicht ausgetrocknet wäre, hätten wir uns nie Scheinfüßchen wachsen lassen, um mal notgedrungen in ein anderes Gewässer zu tippeln - und dann sogar auf den Baum zu steigen … und schon halb aufgerichtet auch wieder runter! Wie wir heute alle wissen, gibt es kein Lernen ohne einen gewissen Pegel von Stress. Wenn dieser handhabbar bleibt, ist Lernen das Ergebnis – wenn nicht, zum Beispiel ein Buch wie dieses ...
Angst ist ein Gefühl, das sich in als bedrohlich empfundenen Situationen als Besorgnis und stets unlustbetonte negative Erregung äußert, und die als erstes die Vermeidung anstrebt. Auslöser können erwartete (reale oder erfundene) Bedrohungen sein. Zumeist dreht es sich dabei um körperliche und seelische Unversehrtheit, insbesondere bei islamisch geprägten Religionen sehr stark um Selbstachtung (fälschlich genannt „Ehre"), um die Unversehrtheit des Selbstbildes, und um Sicherheit allgemein (emotional oder finanziell).
Wenn eine Angst sich verselbstständigt und willentlich nicht mehr kontrollierbar ist, außerdem ihr Aufflammen als „unlogisch erlebt wird, z.B. auch weil sie plötzlich immer, wegen allem und überall zuschlägt, nennt man das medizinisch „krankhaft übersteigert
. Die rational nicht mehr begründbare und lenkbare Angst wird als „Angststörung" bezeichnet. Dieser kommt man aber oft nur über Umwege auf die Spur, denn jeder vierte Angst-Patient klagt über chronische Schmerzen, für die es oft keine Causa zu geben scheint ...
Bei einer Angstattacke rasen die Gedanken hin und her, schaukeln sich auf, überlagern sich, so dass es schwer fällt, sie in eine vernünftige Richtung zu lenken. Die körperlichen Symptome der Angst sind genormte physische Reaktionen, die bei realer wie auch phantasierter Bedrohung ein Lebewesen in eine „Kampf- oder Flucht-Situation" bringen soll:
Erhöhte Aufmerksamkeit
Erweiterte Pupillen
Erhöhte Muskelanspannung
Erhöhte Herzfrequenz
Erhöhter Blutdruck
Flachere, schnellere Atmung
Eventuell:
Ruhelosigkeit, Schwitzen, Zittern, Schwindel, Herzrasen, Gesichtsröte, Blässe, übergrößerte Augenspalten, Mundtrockenheit, Hitzewallung, kalte Finger, feuchte Finger, Kloß- oder Engegefühl im Hals, Übelkeit,