Mein zauberhafter Elefant: Plötzlich verpferdet -Teil 1 -
Von Nicole Diercks
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Über dieses E-Book
Was das bedeutet, kann sich keiner vorstellen, der nicht live dabei war.
Leider ist ausgerechnet dieses Pferd dann immer kein gut eingetragener Wallach aus dem Schulbetrieb, sondern ein ganz anderer Fall! So war es auch bei mir. Und weil ich sonst keine Tagesziele hatte, dachte ich, dass es eigentlich eine ganz gute Idee wäre ein pubertierendes Pferd in Not zu adoptieren. Die Idee war insbesondere daher perfekt, weil ich ja keinerlei Ahnung von Pferden hatte.
Und da waren sie wieder, meine drei Probleme:
Ein vollkommen unerzogenes Pferd in der Pubertät!
Eine vollkommen ahnungslose Pferdebesitzerin!
Eine Menge vollkommener Irrer, die drum rum standen und gute Ratschläge brüllten!
Dieser erste Teil meiner kleinen Serie soll jenen Mut machen, die den gleichen harten Weg gehen wie ich, und soll jene amüsieren, die Pferde wie auch Pferdegeschichten lieben und die ein Happy End zu schätzen wissen.
Denn fast, soviel kann ich Euch hier schon verraten, fast hätte es keines gegeben...
Nicole Diercks
Nicole Diercks wurde 1967 in Hamburg geboren und verbrachte ein viertel Jahrhundert in Bayern, wo sie 'Entwicklungshilfe' machte :-D. Sie arbeitet als selbstständige Erfolgs-Beraterin, Kompetenz-/ Bewerbungs-Trainerin und Coach. Natürlich gehört auch, und das sogar vornehmlich, die Beziehung zum Lebenskonzept. Insbesondere dieses Feld ist von vielen sensiblen Störungen betroffen, weswegen Nicole Diercks dieses Thema als Autor, Coach und Therapeut gleichermaßen stark im Fokus hat. Als Provokations-Therapeutin begleitet sie auch Opfer aus persönlichkeitsgestörten Beziehungen.
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Buchvorschau
Mein zauberhafter Elefant - Nicole Diercks
Mein zauberhafter Elefant
Mein zauberhafter Elefant
Impressum
Mein zauberhafter Elefant
Es hatte nichts darauf hingedeutet, ich war 52 und lebte mit meinen beiden Hunden im Koog an der Nordsee so vor mich hin … da kreuzte plötzlich ein Pferd meinen Weg. War ich nicht drauf vorbereitet und das traf mich, wie sagt man da so schön, mitten zwischen die Augen. Ich wusste das über Pferde, was Leute über Pferde wissen, die eben nichts über Pferde wissen: Dass sie Säugetiere sind, Vegetarier, Fluchttiere, groß, bis ziemlich groß, bis hin zu elefantös, eher grobmotorisch veranlagt - und dass man drauf reiten konnte, wenn man denn reiten konnte. Und runterfallen halt … je nach dem. Tja. Und dann lernte ich, eher zufällig, wie sowas ja immer kommt, dieses Pferd kennen. Sie stand hinter meinem Haus und war die Leitstute einer Herde lauter ungezogener Kleinwüchsiger. Das Einzige, was ich zu diesem Zeitpunkt über sie wusste war, das sie ein begnadetes Springpferd war, und der dürre Drahtzaun mit dem Strom daher kein Hindernis für sie darstellte. Das erfuhr ich allerdings auch nur deshalb, weil sie und ihre Kumpels eines schönen Mittwochnachmittags höchst interessiert, direkt durch meine englischen Rosen hindurch, in mein Wohnzimmer guckte. Dabei hatte sie und ihr Club hunderte feiner Löcher in meine englische Wiese gestampft und überall hin gekackt. Fein. Und weil ich mich eben ja so ausgesprochen gut mit Pferden auskannte, trieb ich sie dann nicht zurück auf die Koppel, sondern sie beschlossen das ungemütliche Ödland, mit all dem Gewedel und Geschreie, standepede zu verlassen. Daraufhin, und dieses Verhalten ließ einige Erfahrung vermuten, verströmten sie sich entspannt im Koog, wo sie ein bisschen den Verkehr regelten … Ich war nur deswegen noch einigermaßen entspannt, weil zwei halbwüchsige Holsteiner, in Begleitung eines deutschen Ponys und eines mächtigen Apfelschimmels möglicherweise dann vor dem örtlichen Dorfkrug vielleicht doch als leicht deplatziert auffielen. Und überfahren tat man sowas ja auch nur ganz selten.
Es war ein Ereignis auf das prompt die Bürgermeisterin und ihre Entourage einrückte und das ganze planlose Zeugs dann wieder einsammelte ... Naja, unter uns, was heißt „Springpferd"!? Vielleicht lag es an den Augen oder sie hätte die Klasse besser nochmal wiederholt … Sie hatte wohl die Angewohnheit einfach immer mal wieder spontan durch den Zaun zu gehen. Springen leicht gemacht, sozusagen. Warum den Boden verlassen, wenn es nur kurz an der Brust etwas zwackt …?! wir wissen es nicht und sie hielt dicht. Ein ausgewiesener Feinmotoriker war also dieses Tier. Dann erfuhr ich, auch wieder nur durch Sichtbefund, dass sie eine Art Marder war und eine ausgewiesene Schwäche für Plastik aufwies. Drei Pferde leckten das teure, gute Salz aus dem Eimer … Eines jedoch spielte mit dem teuren, guten Salz und dem Eimer Hammerwerfen. Und aß dann das Plastik, wenn der Eimer endlich leer war. Als man den total angenagten gelben Bottich schließlich in einen Autoreifen stellte, spielte sie zuerst mit dem Salz, dann mit dem Eimer, dann mit dem Reifen einfach weiter Hammerwerfen. Die Wiese sah daher immer etwas unaufgeräumt aus. Das galt auch für die Badewanne mit dem Trinkwasser. Zumeist stand darin eine brodelnde braune Brühe. Und eines Tages sah ich dann, wer daran federführend war: Es war mal wieder sie, die entspannt zur Wanne schlenderte und dann nacheinander ihre schlammigen Vorderhufe dort hereinsteckte und minutenlang, sehr interessiert guckend, kräftig umrührte. Die Halbwüchsigen standen daneben und staunten über so viel Souveränität. Und es dauerte gar nicht lange, schon quirlten auch sie in der trüben Pampe, höchst fasziniert, mit den matschigen Füßen herum. Weil sie so einen Charakter, und offensichtlich auch Humor besaß, begann ich mich für sie zu interessieren, und ging mal zu ihr rüber. Sie sah mich mit ihren riesigen, ruhigen, klugen Augen an, kam dann auf mich zu und küsste mich plötzlich - und völlig ohne Vorwarnung - mit Schmackes voll ins Gesicht. Dann legte sie ihren Kopf auf meine Schulter und nagte zart an meinem Hals. Unglaublich. Es war als sagte sie: „Hallo Mami. Gut, dass Du jetzt da bist. Ich hab echt Probleme hier …" Ich erfuhr, dass dieser bildschöne und sehr mächtige Apfelschimmel ein Mecklenburger Vollblut war, ca. 700 KG wog, ein Stockmaß von zierlichen 172cm besaß, dabei aber überbaut war und somit wohl noch wuchs, und viereinhalb Jahre zählte. Sie gehörte zwei jungen Männern, die beide ihre eigenen Pferde hatten und sich dieses als gemeinsames Sportgerät zum Ringreiten gekauft hatten.
Der Name, den sie diesem großen, edlen, schönen Tier verpasst hatten, sprach schon Bände: „Frau Schröder oder kurz einfach „Schröder
… nach dem Namen einer der Beteiligten. Trotz vielfacher Warnungen hatten sie den Fehler begangen ein dreijähriges, völlig ungebildetes Pferd zu kaufen, um sie, als völlige Laien, kurz mal auszubilden. Sie spielte anfangs mit, ließ sich sogar problemlos anreiten, entwickelte dann aber plötzlich unter dem Arbeiten komische Gangbildstörungen in der Hinterhand. Sie schlackerte und eierte herum und war schlagartig extrem unbalanciert. Also stellte man sie im April mit vier Jahren genervt auf die Koppel, wo es sich dann wohl etwas besserte aber nicht wieder wegging. Natürlich folgte sofort die Hau-drauf-Diagnose „Ataxie". Und dann legte dieses eigentlich extrem friedfertige Tier kurz mal nach und keilte beim Verladen plötzlich auf die Hüfte einer ihrer Besitzer. Ich hatte dazu so meine Meinung ... Und damit war dann im November ihr Urteil gesprochen: Wurst! Verkaufbar war so ein Tier natürlich nicht, auf dem völlig übersättigten Pferdemarkt in Nordfriesland: fast untrainiert, nicht beritten, dafür aber mit ataxischen Gangbildstörungen unbekannter Genese und lockerem Hinterhuf, auweia! Und dann kam ich, denn ich konnte es einfach nicht ertragen zu wissen, dass diesem Lebewesen der Tod drohte. Dieses Tier war so bildschön und hatte einen so ausnehmend wundervollen Charakter, denn sie war, trotz ihrer Jugend, eine völlig souveräne Leitstute: sie biss nie, keilte nie, fauchte nicht, und hatte eine Engelsgeduld mit all den Faxen der ausgeflippten Halbwüchsigen da. Maximal zeigte sie mal genervt ein paar Zähne und machte den Hals lang, worauf die Kurzen sofort respektvoll einen Meter wichen und die Köpfe senkten. Es war einfach bezaubernd mit anzusehen, wie die da alle an ihr klebten, denn wann immer die Chefin den Kopf senkte, pichten sofort mindestens zwei Schnäuzchen rechts und links an ihr dran, die auch mal gucken wollten, was es da wohl grad zu sehen gab. Ein ganz zauberhaftes und höchst friedvolles Bild.
Ich erspare mir an dieser Stelle den philosophischen Schlenker, wie es denn wohl sein kann, dass angeblich fühlende Wesen ein anderes fühlendes, völlig unschuldiges, und nebenbei gesagt auch noch von ihnen abhängiges Wesen, einfach zum Schlachter schicken konnten, wenn es die in es gesetzten Vorstellungen eben einfach nicht sofort erfüllte. Ich hoffe, das rächt sich irgendwann, irgendwie, und ich hoffe ich erfahre dann davon! So erwarb ich also „Schröder" zu einem sehr guten Schlachtpreis und hatte, als absolute Anfängerin in dem Gewerbe, jetzt plötzlich ein junges, unerfahrenes Pferd mit Gangmusterstörungen am Hals ...
Eine der Frauen aus der Herde, die sich als absolute Pferdekennerin aufspielte und sagte sie sei Beritt-Meisterin, riet mir zu diesem Kauf. Es sei so ein klasse Pferd und wir beide passten einfach ganz super zusammen! Na, dann … Sie versprach mir glaubhaft ihre tatkräftige Unterstützung, denn ohne diese würde ich das gar nicht stemmen können. Schon gar nicht als Anfängerin, und erst Recht nicht mit ihr, die ja auch nichts konnte. Das klang doch schon mal ganz gut, fand ich damals leider.
Mein neues Pferd bekam jetzt ganz offiziell den Namen „Mary Poppins vom Koog und wir begannen auf der Koppel nun ein bisschen miteinander zu arbeiten, gingen Gassi, hielten an, gingen wieder los, und sie ließ sich sofort anstandslos rückwärts richten. Ich war echt platt … Immerhin forderte ich damit ihre Unterordnung und sie kannte mich ja noch gar nicht! Sie hingegen schien meine Gedanken zu lesen, denn wenn ich nur etwas langsamer wurde, blieb sie schon stehen. Es war für mich erstaunlich zu erleben mit welcher Willigkeit und Intensität „Poppy
mir folgte. Trotzdem das Jungvolk überall rumstand, störte, kreuzte, mich anrammte und inspirierend herum galoppierte, blieb sie nur bei mir und wollte viel lieber Gassi gehen. Etwas nervig war, wenn es mir auch schmeichelte und ich es zuckersüß fand, ihr ständiges Gepule an mir. Wann immer ich in ihre Nähe kam, machte sie sich sofort an mir zu schaffen, schnäbelte, nagte, nahm meine Hände in den Mund, stupste mich, rammte mir dem Kopf in den Rücken, schubberte sich an mir, und forderte ununterbrochen meine Aufmerksamkeit ein. Ich vermutete, sie genoss es einfach, dass sich endlich mal jemand