Tod der Würde: Warum Beziehungen nicht mehr funktionieren
Von Nicole Diercks
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Über dieses E-Book
Anscheinend beginnt es jetzt aufzufallen, dass nicht nur unsere guten, alten, preußischen Werte und Tugenden voll in der Tonne sind, sondern auch unsere gehabten Beziehungsmodelle. Um Beziehungen zu führen, benötigt man Werte, wenn man aber keine Werte mehr hat, dann hat man auch keine funktionierenden Beziehungen mehr. Ohne Werte fehlt der ethische Überbau.
Wenn sich also eine Gesellschaft weg vom WIR hin zum ICH entwickelt, ist der soziale Downhill vorprogrammiert, insbesondere in einer so dermaßen unspirituellen Gesellschaft wie der unseren. Und wer sich dazu nun auch noch im Internet bewegt und da datet, erlebt vieles und das meiste davon ist einfach nur schockierend. Vom Tod unserer aller Würde ist in diesem Buch de Rede. Es macht traurig und regt zum umdenken an.
Nicole Diercks
Nicole Diercks wurde 1967 in Hamburg geboren und verbrachte ein viertel Jahrhundert in Bayern, wo sie 'Entwicklungshilfe' machte :-D. Sie arbeitet als selbstständige Erfolgs-Beraterin, Kompetenz-/ Bewerbungs-Trainerin und Coach. Natürlich gehört auch, und das sogar vornehmlich, die Beziehung zum Lebenskonzept. Insbesondere dieses Feld ist von vielen sensiblen Störungen betroffen, weswegen Nicole Diercks dieses Thema als Autor, Coach und Therapeut gleichermaßen stark im Fokus hat. Als Provokations-Therapeutin begleitet sie auch Opfer aus persönlichkeitsgestörten Beziehungen.
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Buchvorschau
Tod der Würde - Nicole Diercks
Tod der Würde
Tod der Würde
Vorwort
Würde – Werte
Internett
Psychopathen?!
Love-Bombing
Grüsse aus der Anstalt
Fazit
Internet-Typologie
Würde
Liste die an der Würde nagt
Mein Abschlussplädoyer
Impressum
Tod der Würde
Vorwort
Dieses Buch ist für Leute gedacht, die sich langsam fragen, was eigentlich aktuell in der Gesellschaft los ist …?! Warum alles sich zum Schlechteren gewandelt hat …?! Warum Beziehungen eigentlich nicht mehr funktionieren …?! Und warum das Internet so scheiße ist.
Ich denk ja immer, ich allein bin die dümmste Sau auf Gottes weiter Erde und krieg alles immer als Letzte mit … Nun hab ich aber doch schon einige Male festgestellt, das stimmt ja gar nicht, ich bin viel mehr immer eine der Ersten! Nur weil keiner drüber redet, dachte ich ja immer, das Thema sei wohl schon so dermaßen an mir vorbei diskutieret worden die letzten Jahre, dass ich es einfach nicht gepeilt hatte und jetzt, plötzlich aufgewacht, bin ich natürlich dann die einzige die noch davon redet …?! Und die antworten alle nicht etwa, weil die gar nicht schnallen was ich da eigentlich fasele, und weil die meine Beobachtungen gar nicht teilen können, sondern weil die von dem Thema schon so dermaßen fed up sind, dass sie es nicht mehr hören können?! Wie sagt der Franzose so schön: Le Püstäküchän! 2012 fiel es mir zum ersten Mal auf, dass einige störende Strömungen sich der Gesellschaft bemächtigt hatten und mich irgendwie an den Rand zu drücken schienen, ich kriegte keinen Fuß mehr recht an den Boden plötzlich. Und 2013 hatte ich es dann ausgekäst, weil ich auch festgestellt hatte, es war nämlich sogar noch viel schlimmer: Das Leben hatte mich irgendwann, ich war aber leider nicht dabei gewesen, durchgekaut und formlos so an die Leitplanke gespuckt! Und war dann irgendwie mal weg … Das war auf jeden Fall auch ein Wirken des Generationenumschwungs. Ich war ja nun immer die von den Medien mit Musik, Filmen und Produkten gehudelte Generation gewesen, die den Ton angegeben hatte. Und jetzt waren da ganz andere am Drücker - und hatte mich und meine Werte mal kurz radiert! Ich litt an einem Paradigmenwechsel und an einem Generationenkonflikt, wie zuvor schon meine Eltern und Großeltern das getan hatten. Kein tolles Gefühl …
Die Klagen aus meinen Alters-Reihen werden jetzt aber plötzlich immer häufiger, lauter und quengelnder: „Was ist denn da bloß los?! Wieso geht mitmenschlich plötzlich nichts mehr zusammen?! Warum kommt man auf keinen Punkt mehr miteinander?! Warum verpufft, verblödet und versandet alles immer wieder sofort?! Warum ist das Internet so scheiße?! 2013 bin ich drauf gekommen, 2021 haben es die anderen dann also auch schon mitgekriegt, Wau. Jetzt ist es allerdings schon acht Jahre später und so weit fortgeschritten, dass man diese Entwicklung nicht mehr zurückholen kann! Anscheinend beginnt es jetzt langsam auch schon aufzufallen, dass nicht nur unsere guten, alten, preußischen Werte und Tugenden voll in der Tonne sind, sondern damit auch unsere gehabten Beziehungsmodelle. Soweit meine Erarbeitungen reichen, hat es allerdings beides gleichzeitig erwischt - was, wenn man das mal zergliedert, auch vollkommen logisch ist. Um Beziehungen zu führen, benötigt man Werte, wenn man aber keine Werte mehr hat, dann hat man auch keine funktionierenden Beziehungen mehr, wie denn auch …?! Ohne Werte fehlt ja der ethische Überbau. Wenn sich also mit den Werten eine Gesellschaft weg vom „wir
hin zum „ich entwickelt, ist der soziale Downhill vorprogrammiert! Insbesondere in einer so dermaßen unspirituellen Gesellschaft wie der unseren. Solche Menschen können scheinbar nur „ich
oder „du … Ich und Du zu gleicher Zeit überfordert die Kapazitäten, und wirkt unlogisch und unhandhabbar. Und da Hemd eben näher ist, wie Hose, entscheidet man sich eben für „ich
, da weiß man, was man hat, guten Abend! Und wenn man schon so weit ist, wendet man leider auch schnell den Blick nur noch auf den eigenen Profit …
Würde – Werte
Das Wort „Würde basiert auf dem althochdeutschen Wort „Wert
. Werte sind als erstrebenswert und ethisch/moralisch gut erachtete Eigenschaften oder Qualitäten. Sie werden Ideen, auch sittlichen Idealen, Sachverhalten, Handlungsmustern und Charaktereigenschaften beigemessen. Werte sind immer die konstitutiven Elemente einer Kultur oder auch die Basis einer Gesellschaft, aus bestimmten Werten können auch Normen und sogar Vorschriften werden. In der Kindheit vermittelte Werte prägen den Menschen sein Leben lang. Respekt, Achtung, Toleranz, Höflichkeit, Empathie, und vieles mehr hat bei vielen Kindern in den letzten Jahren extrem nachgelassen. Werte, insbesondere spirituelle, können sogar zu einem (neuen) Sinn im Leben verhelfen, auf jeden Fall erleichtern Werte dem Menschen die Sinnsuche. Jede Kultur besitzt verschiedene Werte, jedoch verändern sich diese sich zumeist mit jeder neuen heranwachsenden Generation, das nennt sich dann „Paradigmenwechsel und „Generationenkonflikt
. Zumeist ist hierbei leider aber immer nur eine Aufweichung oder auch Auflösung zu beobachten, und allein „die Alten ziehen blank und können sich nicht mehr orientieren. Als Beweis der ihrer Meinung nach bereits erlangten Reife und Weisheit, versuchen junge Leute ja immer erst einmal das Wertesystem „der alten Säcke
auf den Kopf zu stellen, und damit dann nicht selten genau das Gegenteil von dem zu tun, was das System von ihnen erwartet! Das ist so einfach auch schick und auch ein gruppendynamisches Pflichtprogramm. Für die meisten ist es nur eine schillernde Episode und sie kriegen sich wieder ein, sobald die Identitätsfindung dann endlich abgeschlossen ist … Einige bleiben allerdings dann doch, leider wie Vierjährige, in der stressigen „Ja, aber!-Phase hängen, nennen sich dann „sozialkritische Bedenkenträger
und sind in Wahrheit aber nur passiv-aggressiv …
Werte sind die Landkarte und der Kompass mit denen man sich innerhalb des sozialen Kontextes bewegt. Ohne Werte wird dieser Kontext zu einer Mischung aus Irrgarten und Wüste. Laut Dosick wären diese gewesenen Werte angeblich zeitlos (was sie nicht waren), und erleichterten Kindern wie Erwachsenen den Umgang mit anderen Menschen, weil sie im Zusammenleben einer Gesellschaft unverzichtbar seien: Freundschaft, Verantwortung, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Treue, Fairness, Gerechtigkeit, Tradition, Beständigkeit, Liebe, Herzlichkeit … Grob gesagt, kann man festhalten, dass hier auch wieder sehr stark die „Preußischen Sekundärtugenden" anklingen über die wir Deutschen uns freiwillig im Militarismus, und noch bis zur Jahrtausendwende, alle problemlos identifiziert hatten. Keiner dieser Werte, und ehrlich gesagt sind es ja auch eher Tugenden, wirkt heute noch im öffentlichen Raum, und im Internet schon gar nicht! Eine Toleranzentwicklung ist nach meiner Beobachtung nur für schlechtes Benehmen vorhanden, ansonsten gibt es nur noch das Gegenteil von Toleranz: Was nervt, wird schlicht weggemobbt oder geblockt!
Werte waren also die Grundlage für den Zusammenhalt einer Gemeinschaft? Dann war es allerdings nicht so sehr clever diese Grundlage der Gesellschaft zu killen, denn etwas neues ist ja leider nicht nachgekommen ... Alle preußischen Werte wurden in den letzten fünfzehn Jahren rigoros und rückstandlos zu ausgehöhlten Hashtags umformatiert. Wann immer einer einen alten Wert in der Öffentlichkeit bemüht, ist dieser hohl und nichts als ein Schlagwort. Und die Politiker ringen verzweifelt die Hände: Wie den Millionen an muslimischen Zugereisten jetzt unsere deutsche Leitkultur beibringen?! Gibt’s ja nicht mehr - ohne Werte, wie sollte das gehen. Auch infolge der Globalisierung, und des ja für Deutschland künstlich erzwungenen demographischen Wandels, kommt es zu drastischen Veränderungen der gesellschaftlichen und individuellen Wertevorstellungen. Seitdem Lepra, Typhus, Cholera und auch die Pest wieder in Deutschland Einzug erhalten haben, kümmern wir uns hier auch begeistert um andere mittelalterliche soziale Aspekte: Vielehe, Clanherrschaft, Ehrenmord, Ablehnung von Rechtsstaatlichkeit, freier Wirtschaft und Demokratie, Tochtermord, Frauenverachtung, Unterdrückung, Gewalt, Vernichtung des Christentums, Kinderehe und viele andere spannende Themen, die eine Wirtschaftsnation der Ersten Welt wirklich nennenswert nach vorne bringen. Die gesellschaftlich kulturellen Veränderungsprozesse sind immer im Verhältnis zur Gesellschaft, zwischen den Generationen und in den zwischenmenschlichen Beziehungen betroffen. Und da haben wir es: Der Deutsche fühlt sich mittlerweile von Muslimen aus der vierten Welt überrannt und überfremdet, er hat Angst, außerdem kann er nicht mehr sagen, was ihn mal ausgemacht hat… Wie gut wird das wohl für das Völkerverständnis sein, oder auch nur für seine Beziehungen ...?
Werte, die zu den Wichtigsten gezählt haben, werden - so sagen die Jüngeren - von anderen, heute gültigen, neuen Werten eben einfach kurz abgelöst! Das haben die Kinder der Sechziger, Siebziger und Achtziger auch so doziert. Und das hat auch noch bis zur Jahrtausendwende genauso gestimmt. Wenn „Häuslichkeit abgeschafft wurde, kam die „frei wählbare Erwerbstätigkeit für Frauen
in den Dienst ... Wenn der „Gehorsam in Rente geschickt wurde, trat die „Meinungsfreiheit der Frau
auf den Plan ... Wenn die „Unterordnung der Frau berentet wurde, kam die „Gleichberechtigung
auf. In jedem Fall wurden diese Werte durch neue Werte mit einer größeren persönlichen Freiheit ersetzt und man griff nicht plötzlich, wie ja heute, voll ins Leere. Heutige Werte sind: Globalisierung, Selbstbestimmung, Unabhängigkeit, Querdenkertum, Vielfältigkeit, Freiheit, Selbstentfaltung, Individualität, Grenzenlosigkeit, Schnelligkeit, Veränderung, Egoismus, Konsum, Sex ohne Beziehung ... Es geht also mal wieder um mehr Freiheit für den Einzelnen, die Gesellschaft wird hierbei aber nicht mehr mitgenommen. Und darum korrespondieren diese neuen „Werte", die ja nichts deutsches mehr an sich haben, auch mit dem Verlust an die gesellschaftliche Haftung, fehlendem Nationalitätsgefühl, fehlendem Bürger-Stolz, Würde, Respektlosigkeit, Drogensucht, Narzissmus, Ich-Manie, Verlust emotionaler und sozialer Kompetenzen, Kriminalität, Demolierung und Negierung emotionaler Inhalte, und psychischer wie auch physischer Gewalt überall … Gesellschaftsverfall par excellence!
Wenn jedoch althergebrachte Werte einfach formlos wegbrechen, kann Menschen ein Gefühl der Sinnlosigkeit überkommen. Komisch: Die Depressionen und die Angsterkrankungen sind in den letzten 20 Jahren parallel wie ein Orkan über uns herein gebrochen!
Internett
Kluge Menschen empfinden inzwischen oftmals die zwischenmenschliche Kommunikation als sehr belastend. Es ist nicht nur eine andere Art zu kommunizieren, es ist eine völlig andere Art leben zu müssen. Und ich sage „zu müssen, weil niemand, der aktiv an der Gesellschaft teilnehmen will, sich diesem Fortschritt entziehen kann. Er muss die neuen Medien nutzen, und er wird in ihren unguten Sog hineingezogen werden, egal wie ehrgeizig, altmodisch und funktional er selber auch noch kommunizieren mag! So etwas wie Respekt und Berechenbarkeit, was wie ich ja finde fast dasselbe ist, ist aus dem gegenseitigen Umgang vollkommen verschwunden. Damals haben wir uns einfach gegenseitig angerufen, uns hoffentlich dann auch irgendwann erreicht, haben uns an einem bestimmten Ort, zu einer bestimmten Zeit fest verabredet, und da war Pünktlichkeit dann nicht nur ein Muss, sondern jedem auch ein persönliches Anliegen. Heute ist das vollkommen anders: In aller Regel erhalten Wartende zwei Minuten nach dem Treffen die Nachricht: „Verspäte mich um fünf Minuten!
Und nach wieder fünf Minuten, poppt schon die nächste Verspätungsmeldung auf ... Weil, wenn man schon zu spät kommt, ist es auch schon völlig egal, wie lange!
Der Eintritt der neuen Kommunikation in unser aller Leben hat die gesamte Art wie wir kommunizieren verändert, indem seine Benutzer die Regeln kurzerhand auf das gesamte Leben ausgedehnt haben. Die