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My imaginary Lover: Eine Liebe zwischen WhatsApp und Facebook
My imaginary Lover: Eine Liebe zwischen WhatsApp und Facebook
My imaginary Lover: Eine Liebe zwischen WhatsApp und Facebook
eBook343 Seiten2 Stunden

My imaginary Lover: Eine Liebe zwischen WhatsApp und Facebook

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Über dieses E-Book

Eine Liebesgeschichte mit Musik
Als Bea und Angel sich im Urlaub begegnen, glauben beide, das sei sie jetzt, die ganz große Liebe.
Doch die verirrt sich zwischen WhatsApp und Facebook...
Denn Angel, bisher ein berühmter DJ in Spanien, wird krank und will Bea nicht sehen. Aber er postet Lovesongs, die sie tief in der Seele berühren.
Davon schreibt sie in ihrem Tagebuch und das kann man nicht nur lesen, sondern auch die Musik dazu anklicken.
Der WhatsApp-Chat der beiden und das Tagebuch von Bea sind authentisch.
Das Netz lässt die beiden nicht los, es hält ihre Liebe am Leben...
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum11. Mai 2016
ISBN9783848200344
My imaginary Lover: Eine Liebe zwischen WhatsApp und Facebook
Autor

Bea Lux

Die Autorin Bea Lux war Schauspielerin, Regisseurin, Stückeschreiberin und Lehrerin an einer Gesamtschule. Jetzt hat sie ihren ersten Roman geschrieben auf der Grundlage ihrer eigenen Erlebnisse. Die Liebe hat sie ereilt mit unerwarteter Heftigkeit. Davon schreibt sie in diesem Buch. Und von allem, was da sonst noch durch ihr Leben rauscht: ihre 85jährige Mutter, die auch noch jede Menge Spaß haben will, Freundinnen, die sich noch in der Schule ärgern, hilfreiche Nachbarinnen und ein junger Mann, der sich als potentieller Liebhaber anbietet...

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    Buchvorschau

    My imaginary Lover - Bea Lux

    4

    Kapitel 1:

    The Captain of my Heart

    nach einem Song von Double aus dem Jahr 1985

    „Es war schon nach Mitternacht

    und sie konnte noch immer nicht schlafen.

    Diese Nacht verließ sie der Traum,

    an dem sie so sehr festgehalten hatte.

    Und als der neue Tag erwachte,

    driftete er hinweg.

    Nicht nur für eine kleine Reise,

    nicht nur für einen Tag.

    Zu lange her, zu lange weg,

    sie konnte keinen Tag länger mehr warten auf den Kapitän ihres Herzens."

    Warum rührst du nur immer mein Herz an, mein Geliebter!

    Der Kapitän meines Herzens... Woher weißt du, dass du der Kapitän meines Herzens bist? Wir sind doch Meilen voneinander entfernt... Mein Herz braucht doch keinen Kapitän, einen, der es beherrscht, der sein Pochen lenkt, den Rhythmus vorgibt, im Leben habe ich sowas nicht gebraucht, im Leben nicht, Nie!

    Und doch bist du das jetzt, du hast das Schiff einfach gekapert und sagst jetzt die Richtung an, in die es fahren soll... Scheiße auch!

    Warum verstehst du so gut, was mich bewegt, dabei entfernen wir uns doch voneinander. Immer wieder wirfst du deine Angel aus und triffst mich ins Herz.

    Warum postest du diesen Song! Auf deiner DJ-Facebook-Seite! Für die Fans, die Freunde, alle eben, Gott und die Welt! Du meinst doch mich! Du hast es schon wieder kapiert, du hast schon wieder mitgekriegt, was in mir vor sich geht.

    Der Mann macht mich wahnsinnig, er schafft es immer, die passende Musik zu meinem Seelenzustand zu senden...

    Ist das alles nur ein Traum, bilde ich mir da etwas ein? Was tue ich da eigentlich seit 8 Monaten? Gerade noch sah es so aus, als ob diese Affäre endet, zum ersten Mal war ich kurz angebunden, woraufhin er stumm blieb, jedenfalls auf WhatsApp, und ich habe keine Lust, den ersten Schritt zu tun. Nein, ich denke nicht daran, ich hatte doch Recht mit dem, was ich sagte. Er ist so schlau, schickt mir die Beschreibung meines Seelenzustandes, meiner Entfernung von ihm, und genau damit hat er mich wieder an der Angel. Er ist ein Seelenfischer. Er macht das nicht nur bei mir, das ist klar. Er kann das einfach. Was einer kann, das macht er.

    Aber ich kann das auch, ich weiß genau, was ich tun muss, um dich zu berühren. Wir haben einander nicht losgelassen bis jetzt. Ich lass dich jetzt los, ich weiß genau, was ich tun müsste, um dich wieder an meine Leine zu bekommen, aber ich will nicht.

    Zum Beispiel könnte ich den „Gefällt-mir"-Button drücken...

    Ich denke nicht daran, ich reagiere nicht! Kein Klick. Dann wüsste er, wo er dran ist. Soll er aber nicht. Das habe ich jetzt schon 3 Tage durchgehalten, aber seine Fans haben auch nicht geklickt, was ist los?

    Oh, jetzt doch, Jorge und Carlos... interessieren mich nicht,

    aber hier Raya Noctu: türkisfarbenes Meer, tiefblauer Himmel, die Frau mit dem Luxuskörper räkelt sich in einem schwarz glitzernden Bikini, der nur aus Verschnürungen besteht, am Strand... Keine Info, keine Freunde außer Àngel, keine weiteren Fotos...

    Und wer ist das, Mizzi Tao, Namen sind das... Oh, eine Frau im zerwühlten Bett, von hinten, mit einem Hintern im Tanga, der gemacht sein muss, brasilian, sie reckt ihn stolz in den Fokus der Kamera, hat die Arme erhoben und umfasst mit beiden Händen ihren zurückgelehnten Kopf, die blonden nassen Haare ringeln sich bis zur Taille...

    und sie hat sonst auch keine Freunde, so wie ich... und Raya Noctu...

    Frauen, die keine Freunde haben außer ihm...

    Die Damen sind heiß. Das lässt mich nicht kalt. Das ist nicht Eifersucht, das ist etwas anderes, wenn ich ehrlich bin, macht mich das scharf, was ist das? Ich sehe den Hintern von Mizzi Tao mit den Augen von Àngel?

    „Ich kann dir das einrichten", sagte er damals, als ich noch kein Facebook hatte, und er wollte, dass ich auf seine Seite gehe, ich hab`s dann selbst gemacht, vielleicht hat er`s ja den beiden Damen gemacht. Der Mann schafft es immer wieder, meine Gedanken weit unter Niveau zu lenken...

    Klar habe ich die Schnauze voll. Seit Februar hänge ich an seiner Leine, jetzt ist es September und es ist kein Ende in Sicht. Aber auch kein Anfang, im wirklichen Leben, meine ich. Da passiert nichts. So gut wie nichts. Naja, so stimmt das auch nicht. Irgendwie passiert ja verdammt viel, obwohl nichts passiert. Merkwürdige Perspektivwechsel, emotionale Überflutungen, Achterbahn, hormonelle Übersteuerungen, Sehnsüchte, Erwartungen, wann hatte ich das zuletzt, mit 14, hatte ich das überhaupt jemals, in diesem Ausmaß?

    „Da wird ja nie was draus, das sagen alle meine Freundinnen, die keinen Mann haben und alle wissen, dass das so nicht geht. Man muss doch einen Mann zum Anfassen haben. „Wann kommt er denn endlich mal vorbei? Ob er jemals vorbeikommt? Im Grunde fände ich das schwierig. Plötzlich wäre er in meiner Wohnung, ich weiß nicht. Bin ich genauso beziehungsunfähig wie er? Offensichtlich. Nun, sowas schweißt zusammen. Auf Whats App. Zwei Beziehungsunfähige lieben sich. Alles Quatsch, ich will ja, dass er vorbeikommt. Letztlich.

    Als wir uns kennenlernten, in Tunesien, im Urlaub, sah das noch ganz anders aus. Nach potentieller Realität. Jetzt sind wir auf WhatsApp gelandet, unserem virtuellen Paradies für Zwei.

    Das ist eindeutig nicht die Wirklichkeit, die als wirklich anerkannte Wirklichkeit. Das ist ein Paralleluniversum, ein Ort, an dem unsere gemeinsame Selbstinszenierung zunehmend Realität hervorruft, richtige Folgen im richtigen Leben hat, so irreal also gar nicht sein kann.

    Warum dann also aufhören? Warum soll ich seinen Platz in meinem Leben leer machen, was wäre da sonst? Er hat sich da nun einmal eingenistet. In unserem WhatsApp-Cocoon. Ich finde das schön. Das reicht doch. Alle sagen, eine Beziehung müsse eine Perspektive haben, was ist das eigentlich: die Erwartung, dass alles so bleibt, wie es ist, klare Rahmenbedingungen, der Kampf um die Fernbedienung und wenn ich hinfällig werde, jemand der da ist?

    Ich muss aufschreiben, was hier vor sich geht...

    27. SEPTEMBER 2015 Ich schaffe es nicht, ihn hinzuhalten... eine ganze Woche habe ich immerhin durchgehalten. Ich habe mich nicht gerührt, er ist jetzt dran, immer nur Input von mir, so geht das nicht, das muss er doch begreifen! Irgendwas muss doch kommen von ihm und nicht nur Songs auf Facebook:

    „If you believe in love tonight, I´m gonna show you one more time, if you believe then let it out, no need to worry, there‘s no doubt..." Ach Sasha...

    Wie soll ich wissen, dass du mich meinst, mein Geliebter? All die halbnackten Damen fühlen sich ja auch angesprochen. Ziehen die denn alle blank, diese Disco-Tussen? - Obwohl, so viele sind`s ja nicht diesmal, was ist los? Ich klicke nicht. Ich denke nicht daran zu klicken. Natürlich denke ich daran. Wenn Sasha singt, nehme ich das nur zu persönlich.

    Du hast mich doch dazu gebracht, an die Liebe zu glauben.

    Vor Kurzem habe ich noch an gar nichts geglaubt, dabei fühlte ich mich wohl. Als Lehrerin an einer Gesamtschule ist das auch sinnvoller, mit großartigen Glaubenssätzen kommt man da nicht durch den Dschungel, da braucht man Humor und eine Machete. Das Thema „Liebe habe ich im SOWI-Unterricht der Oberstufe unter der Rubrik „Sozialer Wandel abgehandelt, sehr desillusionierend für meine Schüler. Wenn auch interessant, fanden sie das doch einfach nur unangenehm. Sowas will man nicht wissen:

    „Viele reden von Liebe und Familie wie in früheren Jahrhunderten von Gott. Die Sehnsucht nach Erlösung und Zärtlichkeit, das Hickhack darum, die unwirkliche Schlagertext-Wirklichkeit in den versteckten Kammern des Begehrens - alles das hat einen Hauch von alltäglicher Religiosität, von Hoffnung auf Jenseits im Diesseits. Der irdische Glaube der religionslosen, scheinbar rationalen Gegenwartsmenschen ist das Du, die Suche nach der Liebe im anderen... Liebe ist die Religion nach der Religion, der Fundamentalismus nach der Überwindung desselben. Sie passt zu unserer Zeit wie die Inquisition zum Atomkraftwerk, wie das Gänseblümchen in die Mondrakete. Und doch wachsen die Ikonen der Liebe in uns wie selbstverständlich aus unseren intimsten Wünschen empor. Der Gott der Privatheit ist die Liebe. wir leben im Zeitalter des real existierenden Schlagertextes. Die Romantik hat gesiegt, die Therapeuten kassieren." (Ulrich Beck, Das ganz normale Chaos der Liebe, 1990)

    Ja, aber die Ikonen der Liebe sind so schön. Und so bewegend.

    Als ich im August bei meiner Mutter war, um da nach dem Rechten zu sehen, bin ich während ihres Mittagsschlafs immer um den See in meinem Herkunftsort gejoggt, ich hatte ein Beschwörungslied für unsere Liebe erfunden, immer dieselbe Melodie und immer den selben Text sang ich da. Sehr laut, manchmal, wenn niemand in der Nähe war und meine Gefühle mich fortrissen, wenn mir aber jemand begegnete, sang ich innen weiter unter der Fassade eines möglichst neutrales Gesichts:

    You love me, I know this is true,

    you need me, please don`t make me blue,

    You should be there, right by my side,

    You should be there, holding me tight,

    You should be there, specially at night,

    You should be there,

    you should be there,

    you should be there,

    You should be there.

    I love You, you know I am true,

    I want you, the way like you do

    I should be there right by your side,

    I should be there holding you tight,

    I should be there, by day and by night,

    I should be there,

    I should be there,

    I should be there...

    You love me... eine Endlosschleife...

    Das perfekte Lied zum Joggen, wenn man verliebt ist.

    28. SEPTEMBER 2015 Er kommt nicht mehr in unseren WhatApp-Cocoon, seit 8 Tagen nicht, so lange war er noch nie weg. Und postet all diese Liebeslieder auf seiner Radioseite. Ich bin ja eigentlich entschlossen, mich davon nicht beeindrucken zu lassen, der Mann ist DJ, darüber hinaus eine Art Mutter Theresa des Dancefloors, also ein Propagandist der Liebe, da ist er quasi missionarisch unterwegs. Auf seiner Facebookseite postet er heute ein Bild von Mutter Theresa und daneben eines von sich. Dazu Sinnsprüche von überragender menschlicher Güte. Der DJ und die Nonne.

    Ich darf diese Songs nicht ernst nehmen, nicht persönlich.

    Tue ich aber. Heute zum Beispiel. Eigentlich immer. Ich nehme alles persönlich, was er so von sich gibt. Jetzt habe ich mich ja schon wieder beruhigt, aber heute war ich den ganzen Tag zitterig. Wie bitte soll man das verkraften: „Grayson Hugh singt: „Forever yours, forever mine, Giorgia: „E `L `Amore che conta, Sasha: „If you believe in love und so geht das Liebesbombardement immer weiter. Ja, ich fühle mich angesprochen. Nein, ich will das nicht an mich herankommen lassen. Auch bei „Angel von Jon Secada habe ich nicht reagiert bis jetzt, obwohl das ja nun tatsächlich ein persönliches Signal ist. Als er das vor ein paar Monaten auf Facebook spielte, fragte ich ihn auf WhatsApp, ob er mir damit etwas sagen wolle, er hatte „Yes" gesagt, heißt also, auch diesmal ist das so, er will mich an damals erinnern.

    Ja, es gibt Leute, die meinen, das sagt er nur so, um mich bei der Stange (naja) zu halten, der würde immer „ja" sagen. Nicht, dass ich das glaube, im Gegenteil, ich glaube alles, was Àngel sagt, nur nachfragen mag ich nicht mehr.

    Sasha hat mich dann doch rumgekriegt: „Wenn du an die Liebe glaubst heute Nacht, werde ich sie dir zeigen..."

    Ich habe geklickt: Like, like, like, like, like. Unter Tränen. Es ist ja nun einmal die Wahrheit: Oh yes, I believe in love... und vor allem, ich will nicht, dass du so traurig bist, gerade hast du „Yesterday gepostet mit Toni Braxton, da musste ich dir einen „KISS schicken (Icons kriege ich immer noch nicht hin auf Facebook) und du antwortetest mir mit einem Herz...

    Ich hätte doch zufrieden sein können mit dem Herz, der Mann ist krank, da ist mehr nicht zu erwarten. Aber ein Herz auf Facebook, das ist mir nicht genug, jedem postet er da ein Herz, der nur irgendetwas Nettes von sich gibt. Er soll zurückkommen in unsere WhatsApp-Welt, zu mir... Ich werde immer verzweifelter, habe ich etwas Falsches gesagt? Was hat er da noch gepostet, jetzt war´s schon wieder verschwunden, aber ich habe es mir kopiert:

    „I just died in your arms tonight, It must have been something you said,

    I just died in your arms tonight..."

    Oh mein Gott, ich hatte damals gedacht, das hänge noch mit seiner Trauer um Mónica Perez, seinem

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