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Franzi und die Ponys - Band I: Gefangen in der Teufelsschlucht
Franzi und die Ponys - Band I: Gefangen in der Teufelsschlucht
Franzi und die Ponys - Band I: Gefangen in der Teufelsschlucht
eBook132 Seiten1 Stunde

Franzi und die Ponys - Band I: Gefangen in der Teufelsschlucht

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Über dieses E-Book

Franzi hat sich das Praktikum auf dem Islandponyhof ganz anders vorgestellt. Nicht, dass sie von morgens bis abends arbeiten muss, dass die Ferienmädchen schrecklich nerven und Olli, der süße Auszubildende, sie als Zielscheibe seiner Witze benutzt. Der Pferdenärrin bleibt nur noch die Flucht in tröstende Tagträume.
Gerade als Franzi beginnt, sich in Olli zu verlieben, wird ein wilder und unbändiger Islandhengst auf den Hof gebracht. Doch die Freude währt nur kurz, denn es geschieht Unglaubliches …
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum14. Sept. 2014
ISBN9783847611820
Franzi und die Ponys - Band I: Gefangen in der Teufelsschlucht
Autor

Eike Ruckenbrod

Seit 1998 schreibt und illustriert Eike Ruckenbrod hauptsächlich spannende und lehrreiche Kinder- und Jugendbücher. Die dreifache Mutter und Redakteurin bildet in ihrer Freizeit Pferde und Menschen nach Natural Horsemanship aus und ist sehr spirituell und sportlich. Mehr über sie und ihre Bücher/eBooks unter: www.pferderoman.de

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    Buchvorschau

    Franzi und die Ponys - Band I - Eike Ruckenbrod

    Armer kleiner Sleipnir

    Armer kleiner Sleipnir

    Am Morgen piepte, wie auch samstags und sonntags, erbarmungslos der Wecker. Vorsichtig, da Franzis Muskeln immer noch wehtaten, tastete sie nach dieser unglaublich nervenden Erfindung und brachte sie mit einem festen Knopfdruck zum Schweigen.

    Verschlafen setzte sie sich auf die Bettkante und rieb sich ausgiebig die Augen. Nachdem diese einigermaßen einsatzbereit waren, beugte sie sich nach unten, um auf dem Boden nach ihren Wollsocken zu suchen. Ein stechender Schmerz durchzuckte ihren Rücken. Alle Gräten taten ihr weh, denn sie war so viel körperliche Arbeit nicht gewöhnt.

    Mit einer ausladenden Handbewegung streifte sie die zusammen geknäulten Socken und schubste sie unters Bett.

    „O nein", stöhnte Franzi, legte sich bäuchlings auf den Boden und angelte nach ihnen.

    Der Tag fängt ja schon gut an, dachte sie verärgert und starrte mit hochgezogenen Augenbrauen auf die Socken, an denen Knäule von Staub und Spinnweben hingen. Angeekelt zupfte sie diese ab, zog die Socken an und stakste steifbeinig mit schmerzverzerrtem Gesicht zur Tür.

    Sie wollte ins Bad, das sich gegenüber auf dem Gang befand. Langsam öffnete Franzi die Tür, aber ein Quietschen war nicht zu vermeiden.

    „Mist", fluchte sie leise, da sie niemanden wecken wollte. Vorsichtig schloss sie die Tür und drehte sich um. Plötzlich blieb sie wie angewurzelt stehen, denn genau in diesem Moment kam Olli aus dem Bad. Frech grinsend starrte er sie an. Automatisch griff sie an ihr Schlafanzugoberteil, um es am Ausschnitt zusammenzuraffen.

    O Gott, wie peinlich, dachte sie und wünschte sich, augenblicklich im Erdboden zu versinken. Olli war im Gegensatz zu ihr vollständig angezogen und sah richtig frisch aus. Dagegen sie: total verpennt, mit zerzausten Haaren, zwei Nummern zu kleinem, ausgebeultem, rosarotem Schlafanzug mit kleinen Pferdchen drauf und Socken mit Loch und Spinnweben, bestimmt ein netter Anblick. Franzi spürte, wie ihr das Blut in den Kopf schoss, und ärgerte sich darüber. Olli machte keine Anstalten, sich zu verziehen, sondern genoss die Situation offensichtlich.

    „Na, Franzi, schon ausgeschlafen?", fragte er zuckersüß.

    „Nein, aufgehört", krächzte sie und räusperte sich, um den Frosch im Hals zu vertreiben. Auch das ärgerte Franzi, dass sie ihm gegenüber so schüchtern war. Später fielen ihr immer die besten Antworten ein. Sie wusste eigentlich nicht einmal, ob sie den Fünfzehnjährigen mochte oder nicht. Im Moment hasste sie ihn dafür, dass er nicht wegging. Aber wenn er mal nett zu ihr war, schmeichelte es ihr, denn er sah richtig gut aus.

    Ihr wurde die Situation zu blöd, sie machte kehrt und stürzte in ihre Kammer. Bevor sie die Tür geräuschvoll ins Schloss warf, hörte sie Olli noch lachen.

    Hoffentlich ist die Knoll jetzt nicht aufgewacht, dachte sie wütend und zog sich fröstelnd an.

    Als sie den Jungen die Holztreppe hinunterlaufen hörte, öffnete sie die Tür einen Spalt weit, um zu sehen, ob die Luft rein war. Kein Olli, keine Frau Knoll und keines der Mädchen waren in Sichtweite. Schnell huschte sie ins Bad.

    Der Blick in ihr Spiegelbild ließ sie erschrecken. Durch die Aufregung hatte sie leuchtend rote Wangen bekommen, wodurch ihre Pickel noch deutlicher zu sehen waren. Ihre dunkelblonden Haare hingen in verfilzten Strähnen auf ihre Schultern. Sie stöhnte, schmiss sich zwei Hände voll kaltes Wasser ins Gesicht und trocknete sich ab, ohne nochmals in den Spiegel zu sehen. Flüchtig kämmte sie ihre glatten Haare und band sie zu einem Zopf. Zwei dünne Strähnen ließ sie nach unten hängen. Sie betonte ihre Augenlider mit einem schwarzen Kajalstift und trug eine hautklärende Gesichtscreme auf. Kritisch prüfte sie nun ihr Aussehen, drückte noch an einem Mitesser herum und begab sich halbwegs zufrieden auf den Weg in den Stall. Nun war sie bereit, Olli unter die Augen zu treten, ohne zu erröten.

    Morgens musste sie füttern und hatte sich eine bestimmte Reihenfolge angewöhnt. Zuerst ging sie zu den Hengsten, die in Boxen untergebracht waren, danach bekam der Ranghöchste im Laufstall den Futtersack umgehängt, dann seine Lieblingsstute und am Schluss die restlichen Ponys. Bis sie den letzten Isländer gefüttert hatte, konnte sie beim ersten schon wieder den Baumwollsack abnehmen.

    Franzi fiel ein kleiner Brauner auf. Er fraß nicht richtig, war unruhig und schaute in kurzen Abständen zu seinem Bauch. Das Pony scharrte mit dem Vorderhuf, als wollte es ein Loch in den Boden graben. Beunruhigt ging sie zu ihm.

    „O je, du bist ja ganz verschwitzt", stellte sie erstaunt fest, als sie über sein weiches Fell streichelte. Besonders gut kannte sich Franzi mit Pferdekrankheiten nicht aus, aber ein Pferd, das nicht fraß und einfach so schwitzte, war nicht gesund, soviel wusste sie schon.

    Gerade kam Olli in den Stall und warf ihr einen amüsierten Blick zu. „Dein Schlafanzug gefällt mir", lästerte er. Franzi ignorierte seine Bemerkung und starrte ihn besorgt an. Ihre ernste Miene machte ihn stutzig.

    „Was ist? Du schaust so besorgt."

    Wenigstens das merkt er, dachte Franzi und antwortete: „Ich glaube, der Kleine ist krank. Er benimmt sich so komisch und frisst nicht."

    „Wahrscheinlich ist ihm der Appetit vergangen, als er dich sah." Olli lachte mit tiefer Stimme.

    „Ha, ha, sehr witzig. Nein in echt, guck doch! Franzi zeigte mit dem Finger auf Sleipnirs Seite. „Er schwitzt und schaut dauernd zu seinem Bauch. Olli warf einen oberflächlichen Blick auf den Braunen. „Was du nur immer siehst, der hat doch nichts. Sorry, aber ich muss vorm Frühstück noch Stroh holen." Er wandte sich ab und verließ den Stall.

    Für Franzi war das unfassbar, wie konnte Olli in so einer Situation einfach weggehen. War der Typ blind oder was? Sie merkte, wie ihr Blut in Wallung geriet.

    Das Pony stupste sie zart am Arm an, so als wollte es etwas sagen. Franzi ging der trübe Blick bis auf den Grund ihrer Seele. Sleipnir tat ihr leid. Sie war sich ganz sicher, dass er sich nicht wohlfühlte.

    Ich werde ihm auf jeden Fall helfen. – Wie weiß ich zwar auch noch nicht, aber mir wird schon was einfallen.

    Trotz Muskelkater rannte sie die Treppe zu Frau Knolls kleiner Wohnung hoch.

    „Frau Knoll, schnell kommen Sie! Sleipnir geht‘s nicht gut", rief sie und hämmerte mit den Fäusten gegen die geschlossene Tür. Aber nichts rührte sich.

    Wahrscheinlich duscht sie gerade. Franzi hetzte wieder nach unten.

    Als sie in den Stall kam, wälzte sich der Wallach auf dem Stallboden hin und her. Offensichtlich hatte er starke Schmerzen.

    „O je, jetzt geht es ihm schon schlechter", murmelte Franzi besorgt und versuchte zu ihm zu gelangen. Was sich als gar nicht so einfach herausstellte, denn sie musste gut aufpassen, nicht von seinen zappelnden Beinen getroffen zu werden. Olli war nirgends zu sehen oder zu hören.

    Typisch, wenn man ihn braucht, ist er nicht da, ärgerte sie sich. Ich muss Sleipnir wieder auf die Beine bekommen, wie die mutige Kaja in dem Buch, das ich gelesen habe. Da war auch ein Pferd krank und musste unbedingt herumgeführt werden.

    Dazu muss ich ihm erst einmal ein Halfter anzieh'n", murmelte sie, eilte um die Ecke und stolperte über einen Besen, der an der Stallwand lehnte. Sie verlor das Gleichgewicht, versuchte an einem Balken Halt zu finden, rutschte aber ab und stolperte genau in den Schubkarren, in dem zwei Schaufeln Dreck und ein paar Pferdeäpfel lagen. Der Karren kippte samt Franzi um. Blitzschnell rollte sie sich zusammen und hielt die Arme schützend über den Kopf. Der Schubkarren lag über ihr, wie der Panzer einer Schildkröte. Schimpfend kroch sie darunter hervor, klopfte sich oberflächlich die Kleider ab und rannte weiter.

    Atemlos und schmutzig stand sie kurz darauf wieder vor dem kranken Pony. Nach einigen Versuchen gelang es ihr, das Halfter über seinen Kopf zu streifen. Dann zog sie fest am Strick, aber Sleipnir beachtete sie nicht. Er wälzte sich panisch von einer Seite zur anderen.

    „Bitte steh doch auf! Komm, steh auf, du musst aufsteh'n!", flehte sie und zog dabei so kräftig sie konnte am Führstrick. Aber der Wallach blieb liegen. Franzi wurde es mulmig. Sie spürte, dass es gefährlich werden würde, wenn sie ihn nicht hochbekam. Also nahm sie das Ende des langen Stricks und fing an, damit zu kreisen. Das beeindruckte ihn offensichtlich auch nicht. Jetzt ließ Franzi das Ende des Stricks auf seinen Körper klatschen und zog ruckend am Seil.

    „Hoch!", befahl sie mit zittriger Stimme. Endlich versuchte der Wallach, aufzustehen.

    „Ja, super." Franzi hüpfte auf der Stelle. Zuerst stellte er einen Vorderfuß und danach den zweiten auf, sodass er saß. Ein zentnerschwerer Stein fiel ihr vom Herzen.

    „Ja, toll. Komm, mein Kleiner!", krächzte sie und schluckte hart. Abermals zog sie ruckend und schwang das Ende des Seils in Richtung seiner Hinterhand.

    Hurra, endlich stand er auf zitternden Beinen und schüttelte sich. Erleichtert lobte sie den Wallach und versuchte ihn herumzuführen. Langsam, steifbeinig stakste er hinter dem Mädchen her, das die ganze Zeit beruhigend auf ihn einredete: „Du brauchst keine Angst zu haben, ich helfe dir, ich bin ja da, ich lass dich nicht im Stich. Wir müssen schnell zu unserer Chefin, die holt den Tierarzt, der gibt dir dann eine Medizin und gleich geht's dir wieder besser. Hab keine Angst ..." Franzi wusste nicht, wer mehr Angst hatte, sie oder Sleipnir, der jetzt vertrauensvoll hinter ihr herging.

    Mit weichen Knien stand sie am Treppenaufgang, der zu Frau

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