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Das Wolkenreich: Riala in eisiger Gefahr
Das Wolkenreich: Riala in eisiger Gefahr
Das Wolkenreich: Riala in eisiger Gefahr
eBook143 Seiten2 Stunden

Das Wolkenreich: Riala in eisiger Gefahr

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Über dieses E-Book

*** Cooler Fantasyroman - der in den Wolken spielt - um wahre Kameradschaft, aufopfernde Liebe und den gemeinsamen Kampf gegen das Böse - für Fantasyfans ab 9 Jahren. ***
Die dunklen Wolkenberge sind für die Sonnenkinder strengstens verboten! Das Gute im Wolkenreich scheint dem Untergang geweiht, denn der Graue Urus saugt nach und nach alles Lichtvolle in seinen zeitlosen Eisschlund. Riala, das wertvollste Sonnenkind, da sie ein rotes Mal in Form eines Wolfkopfes trägt, bezahlt ihre Unachtsamkeit beim Einhornrennen fast mit dem Leben. Unter Einsatz enormer Kraft und Mut riskieren die Freunde Jolanis und Kesimo mit ihren Einhörnern Kopf und Kragen, um ihre geliebte Riala und das Wolkenreich zu retten ...
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum10. Nov. 2017
ISBN9783742768957
Das Wolkenreich: Riala in eisiger Gefahr
Autor

Eike Ruckenbrod

Seit 1998 schreibt und illustriert Eike Ruckenbrod hauptsächlich spannende und lehrreiche Kinder- und Jugendbücher. Die dreifache Mutter und Redakteurin bildet in ihrer Freizeit Pferde und Menschen nach Natural Horsemanship aus und ist sehr spirituell und sportlich. Mehr über sie und ihre Bücher/eBooks unter: www.pferderoman.de

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    Buchvorschau

    Das Wolkenreich - Eike Ruckenbrod

    Riala

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    Riala ging ihrer größten Leidenschaft nach und galoppierte auf dem blanken Rücken ihrer Einhornstute über unendliche Wolkenteppiche. Mejus lange, wellige Mähne streichelte sanft über Rialas Hände, die seitlich am Hals des stattlichen Tieres lagen. Unter dem Schopf der Stute lugte ein daumenlanges, goldenes Horn hervor.

    Voller Übermut trieb Riala Meju immer schneller an. Die Stute senkte den Kopf und galoppierte mit weit ausholenden, kräftigen Sprüngen in Windeseile voran.

    Als der strenge Gegenwind Riala Tränen in die Augen trieb und ihre langen Haare wild umher wirbelte, breitete sie genüsslich die Arme aus, schloss die Augen und lachte glockenhell. Sie liebte das unbändige Gefühl, frei zu sein. Nachdem sie dieses reichlich ausgekostet hatte, gönnte sie ihrer Stute eine Verschnaufpause und entspannte sich. Sogleich wurde das Tier langsamer und fiel in den Trab. Goldenes, warmes Licht spiegelte sich im verschwitzten Fell der weißen Stute. Das Mädchen genoss die absolute Stille, die es umgab. Wie unbeschwert hätte der Ausritt sein können, wenn nicht der eindringliche Verweis der Hohepriesterin Rialas Gedanken überlagerte:

    Du musst dich von den grauen Wolkenbergen fernhalten! Es ist äußerst gefährlich dort. Lebensgefährlich! Wenn ich dich noch einmal in deren Nähe erwische, darfst du nur noch in den Koppeln reiten.

    Eigentlich ließ die Hohepriesterin ihren Schützlingen ziemlich viel durchgehen, aber in diesem Fall war sie unerbittlich.

    Über Rialas fein geschnittenes Gesicht, mit den glitzernden Augen und den schön geschwungenen Lippen, legte sich ein dunkler Schatten.

    In den Koppeln reiten, wie schrecklich, dort ritten nur die frisch Verbundenen, deren Fohlen noch schwarz und die Hörner kaum sichtbar waren. Riala wurde schon bei dem Gedanken daran übel. Gerade sie, die so freiheitsliebend war.

    An jedem Rotmond, wenn die umliegenden Wolken wie rote Zuckerwatte aussahen, wurden die starken Einhornfohlen geboren und mit den Sonnenkindern zusammengebracht, die die Prüfung der Hohepriesterin bestanden hatten. Diese Geschicklichkeits- und Gedächtnisprüfung war niemals gleich und es war immer ein aufregendes Fest, an dem auch die Schlossherrin Wioné teilnahm. Nach erfolgreicher Prüfung durften sich die Fohlen ihr Sonnenkind aussuchen und waren danach mit ihm unzertrennlich für dieses Leben verbunden. Jedes Kind im Sonnenreich fieberte auf diesen besonderen Tag, der es schneller, freier und stärker machte, und bereitete sich gewissenhaft auf die Prüfung vor.

    Energisch strich sich Riala eine Strähne ihres zartrosa schimmernden Haares aus der Stirn. Eine härtere Strafe konnte sie sich nicht vorstellen. Seit Meju geboren wurde, waren sie und die Stute unzertrennlich und, so oft es möglich war, auf den weitläufigen Wolkenteppichen unterwegs bis hin zur Grenze des Nebelreichs oder in entgegengesetzter Richtung zur Windreichsgrenze. Im Regen- und Blitz- und Donnerreich war Riala noch nie. Aber sie hatte in Wolkenreichskunde schon viel darüber gelernt.

    Dadurch, dass das sensible Einhorn Rialas Gedanken und Gefühle so gut verstand, wie kein anderer, war es ihre beste Freundin geworden. An manchen Dunkelheiten schlich sich Riala aus dem Gemeinschaftszelt und schlief sogar auf dem breiten Rücken des sanften Tieres.

    Meju war eine auffallend große Einhornstute, deren seidiges Fell über feste Muskeln glänzte. Ihren ausdrucksvollen Samtaugen entging nicht die kleinste Bewegung. Die pfeilschnelle und unerschrockene Stute zählte zurzeit zum ranghöchsten Tier im Sonnenreich. Riala war sehr stolz auf sie, denn je ranghöher das Einhorn war, umso mehr Ansehen genoss auch der Reiter. Regelmäßig fanden spielerisch Wettläufe statt, um die Rangfolge neu festzulegen oder zu bestätigen.

    Das Mädchen entspannte sich abermals und augenblicklich verlangsamte das Tier sein Tempo in den Schritt. Gedankenverloren streichelte es den glatten Einhornhals. Was die Hohepriesterin nur hat? Immer hat sie was zu meckern. Und immer nur mit mir …

    Meju schnaubte tröstend. Riala blickte, wie schon oft zuvor, forschend in Richtung der grauen Wolkenberge, die von Weitem absolut harmlos aussahen. Sie befanden sich im Schattengebiet des Sonnenreichs. Häufig war sie schon in deren Richtung geritten und hatte nichts Gefährliches festgestellt. Nur eines war ihr aufgefallen, dass sie kalte Hände und Füße bekam, je näher sie heranritt. Aber das konnte ja daher kommen, dass dort fast keine Sonne schien. Es musste doch einen triftigen Grund geben, dass es strengstens verboten war, dorthin zu reiten.

    Riala wollte zu gerne wissen, was sich dort verbarg. Verbotenes war so unglaublich reizvoll.

    Nun saugte sich ihr Blick gebannt im Grau der Wolken fest, die mit jedem Rotmond massiger geworden waren. Riala wollte rasch den Blick abwenden, aber es gelang ihr nicht. Sie versuchte zu blinzeln, aber ihre Lider gehorchten nicht. Sie war gezwungen, starr geradeaus zu blicken. Ein ungutes Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus und ließ Übelkeit aufsteigen. Ihre Augen brannten schon, als sie ein leises Säuseln vernahm. Riala kroch eine Gänsehaut über den Rücken. Ihr Puls beschleunigte sich.

    Riala, komm zu uns, komm … traue dich! Eine ganz besondere Überraschung wartet auf dich …, drang eine singende Stimme, sanft aber bestimmt, in ihre Gedanken.

    Ein eiskalter Stachel bohrte sich in ihre hohe Stirn. Erschrocken hielt sie die rechte Hand vor die Augen. Diese Hand zeichnete ein rotes Mal in Form eines Wolfskopfes. Panisch wendete sie die Stute ab.

    Schnell weg! Ohne sich noch einmal umzudrehen, galoppierte sie rasend schnell zum Schloss zurück, das in goldenem Licht erstrahlte. Wie ein verträumtes Märchenschloss schwebte es mit drei schmalen Aussichtstürmen und dem runden Torbogen geborgen auf weichen Wolkenteppichen.

    Hier wohnte die edle Schlossherrin Wioné, die Herrscherin über das Sonnenreich. Seitlich davon befanden sich die geräumigen Gemeinschaftszelte der Kinder und in einiger Entfernung das mit Wolkenflocken verzierte Zelt von Namatani und, in noch weiterem Abstand, die Koppeln der jungen Einhörner.

    Langsam normalisierte sich Rialas Puls wieder und sie wandte sich atemlos an Meju: Ich glaube, heute bin ich zu weit gegangen. Wie unheimlich diese Kälte … und diese säuselnde Stimme … Riala schüttelte sich, als könnte sie die schrecklichen Gedanken abschütteln. Hoffentlich erfährt die Hohepriesterin nichts davon, sonst gibt es mächtigen Ärger … Die vermisst mich bestimmt schon wieder.

    Meju schnaubte.

    Namatani, die Hohepriesterin, hatte die Verantwortung für die ganze Schar der Sonnenkinder und das war oftmals schlimmer, als eine Herde wilder Fohlen zu hüten. Vor langer Zeit hatten die weißen Wölfe, die mindestens so groß waren wie die Fohlen, der Priesterin geholfen, die Kinder und Pferde zusammenzuhalten. Aber die waren allesamt auf einen Schlag spurlos verschwunden.

    Plötzlich schnellte ein Einhorn hinter einer dichten Wolke hervor und sprang direkt vor Mejus Hufe. Die Stute stoppte so abrupt, dass Riala nach vorn auf den Hals des Tieres kippte.

    Bist du verrückt! Was soll das?, fuhr sie den Jungen in Gedanken an, der frech grinsend auf seinem freudig brummelnden Hengst saß. Dieser war zum Leidwesen seines Verbundenen noch grau und sein Horn nur halb so lang wie Mejus.

    Hallo Ria, was treibst du so allein hier draußen?, fragte der schmächtige Junge auf Gedankenebene.

    Das geht dich gar nichts an, Kesimo!, erwiderte sie heftig.

    Sehr wohl, denn die Hohepriesterin sucht dich schon überall und ich hab mich bereit erklärt, dich zu suchen.

    Das Mädchen blickte den knabenhaften Jungen, dessen orangene Haare wie Eiszapfen vom Kopf standen, genervt an und ritt kommentarlos an ihm vorbei. Kesimo heftete seinen Hengst augenblicklich an Mejus Hufe. Fasziniert betrachtete er Rialas zerzauste Locken, die bis auf Mejus Rücken fielen. Das Mädchen spürte seinen Blick und galoppierte ihm mit raumgreifenden Sätzen davon.

    Namatani sah erleichtert auf, als sie Riala, und in einigem Abstand auch Kesimo, kommen sah. Ihr war bewusst, dass sie auf dieses Mädchen ganz besonders aufpassen musste, denn Riala war außerordentlich wissbegierig, neugierig und übermütig. Außerdem trug sie das rote Mal. Dieses Mal trugen nur Sonnenkinder, die mit einer besonderen Gabe gesegnet waren. Aber niemand wusste, um was für ein Geschenk es sich handelte, bis es sich irgendwann offenbarte. Sorgenvoll blickte Namatani zu Riala, die mit ihrer verbundenen Stute auch noch die Schnellste von allen war. Nicht einmal die Jungs mit ihren Hengsten konnten ihr das Wasser reichen. Nur ein einziger kämpfte unerschütterlich mit ihr um den höchsten Rang, das war Jolanis, der älteste Sonnenjunge. Er ritt einen prächtigen Hengst, der Meju in absehbarer Zeit schlagen würde.

    Einige Zeit später lag Riala nachdenklich auf dem Rücken ihrer Stute und starrte Löcher in die Wolken. In weichen Wogen fielen ihr hauchdünnes, blaugrünes Kleid und ihre langen Locken seitlich am Einhorn hinunter. Das Mädchen teilte dem Tier ihre bedrückenden Gedanken mit: Ich glaube, es ist doch besser, wenn ich erst mal von den grauen Wolkenbergen fern bleibe, meine Stirn wurde ja fast zu Eis, als mich die unheimliche Stimme rief. Wie muss es einem dann ergehen, wenn man sich zwischen den grauen Wolken befindet, da friert man sicher erbärmlich …

    Hallo Ria, träumst du?, drang eine männliche Stimme in ihr Bewusstsein. Das Mädchen setzte sich auf und erblickte Jolanis. Schön und stolz wie ein Herrscher, saß dieser auf seinem edlen Hengst Kah. Unter seinem Gewand, das er mit einem goldenen Band zusammenhielt, bildeten sich feste Muskeln ab. Sofort wurde ihr warm uns Herz und ihr makelloses Antlitz erhellte sich.

    Hallo, Jolanis.

    Na, liebe Ria, langweilst du dich?

    Nein, ich denke nach.

    Jolanis' ebenmäßiges Gesicht bekam einen ironischen Ausdruck. Machst du dir Gedanken, wie es sein wird, wenn du gegen mich verlierst?

    Du bist mal wieder sehr charmant.

    Wie sieht's aus? Hast du Lust auf ein kleines Wettrennen?

    Riala blickte kritisch auf Kahs Horn, das schon ein winziges Stück länger war als Mejus, und fragte: Willst du unbedingt wieder verlieren?

    Der attraktive Junge schwieg und lächelte siegesbewusst.

    Riala lachte ungläubig. Noch ist es nicht so weit. Aber ist es nicht zu neblig, um mir Kahs Schnelligkeit zu beweisen?

    Jolanis ging nicht auf ihre Bedenken ein. Es war öfters der Fall, dass Nebel vom Nebelreich zu ihnen ins Sonnenreich drang, oder, von der anderen Seite, Wind vom Windreich. Er fand das nicht schlimm, im Gegenteil.

    Komm, stell dich nicht so an! Du willst es doch auch.

    Nachdem das Mädchen nicht reagierte, fügte er noch stichelnd hinzu: Du kannst dir ja denken, dass Meju bis jetzt nur gewonnen hat, weil Kah sie gewinnen ließ …

    Riala blitzte ihn mit ihren eindrucksvollen, türkisfarbenen Augen an. Dabei vergrößerte sich ihre dreieckige Pupille merklich.

    Reize mich nicht zu arg, sonst galoppiert Meju noch viel schneller, angespornt durch meinen Zorn!

    Der Junge lachte mit tiefer Stimme. Riala schmolz

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