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Geschichten schreibt das Leben
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eBook368 Seiten2 Stunden

Geschichten schreibt das Leben

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Über dieses E-Book

Wer kenn das nicht? All die kleinen und großen Ereignisse und Erfahrungen, die uns im Leben so widerfahren, die uns Freude, Spaß, Liebe aber genauso Angst und Sorge bereiten. Die schönsten Geschichten sind doch immer die, die das Leben so schreibt.
Winfried Dederichs erzählt in diesem Buch über wahre Erlebnisse aus seinem Leben. Abenteuerliche, humorvolle aber auch ernste Begebenheiten aus seinem Alltag verfasst er in viele spannende Kurzgeschichten. Seine Erzählungen berichten von Glück, Unglück, Spaß, Vernunft, Unvernunft, Begebenheiten und Jugendsünden, aber auch von Schutzengeln die ihm, oder den beschriebenen Personen, immer wieder beistanden. Geschichten die zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken anregen. Sie erwartet ein kurzweiliges Lesevergnügen.
SpracheDeutsch
HerausgeberGerocon Verlag
Erscheinungsdatum17. Feb. 2021
ISBN9783000655371
Geschichten schreibt das Leben
Autor

Winfried Dederichs

Wurde 1950 geboren, besuchte die seinerzeit noch einklassige Volksschule im kleinen Heimatort Moderat in der schönen Eifel. Nach einer 3,5 jährigen Lehre als Elektroinstallateur arbeitete er später zusätzlich als Geselle im Sanitär- und Heizungsinstallationsbereich, heiratete seine Frau Wilhelmine aus Overath im Rheinisch-Bergischen Kreis, zog dort hin und arbeitete als Verkäufer von Weißgeräten. Sie bekamen 2 Kinder, Stefan und Mario. . Er absolvierte eine 15-monatige Bundeswehrzeit mit Abschluss als Unteroffizier, wurde danach Küchenplaner, bevor er mit der Familie zurück in die Eifel zog. Hier baute Winfried Dederichs den elterlichen Betrieb um und arbeitete zunächst als Küchenmonteur, später als selbstständiger Leiter einer Küchenabteilung, bis er sein Hobby, die Feuerwehr zum Beruf machte. Er wurde Feuerschutz-Beauftragter in einem großen Papier verarbeitenden Werk, absolvierte neben diversen Lehrgängen den Brandschutztechniker und wurde bereits mit 54 Jahren wegen Personalabbau in den Vorruhestand geschickt. Danach betätigte sich der Autor maßgeblich als ehrenamtlich Brandschutztechniker, Brandschutz- und SicherheitsbeauftragterDas Ehrenamt begleitete ihn sein ganzes Leben. So war er über 50 Jahre ehrenamtliches Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, davon mehr als 30 Jahre ehrenamtlicher Leiter der Feuerwehr, ist Mitglied des Deutschen Roten Kreuz und wirkte als dieses 11 Jahre mit in der Tsunami Nachsorge in Sri Lanka, wo er neben einer Krankenstation 13 Kindergärten unterstützte. Ferner unterhält er seit 16 Jahren gemeinsam mit seinem Sohn Stefan die Hilfsorganisation Rumänien-Sunshine e. V. Mit ihm betreute und unterstützte er Hilfsprojekte in Rumänien maßgeblich Krankenhäuser, Behindertenkinderheime, Altenheime und half bei der Gründung von 2 Freiwilligen Feuerwehrwehren.

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    Buchvorschau

    Geschichten schreibt das Leben - Winfried Dederichs

    Inhaltsverzeichnis

    ÜBER DEN AUTOR

    VORWORT

    KAPITEL 1 KINDHEIT

    ZITZEN FÜR DIE FRAU VOM LEHRER

    ERSTES FERNSEHGERÄT

    TABAKDOSE ALS BUTTERBROTDOSE

    VERSTECKEN SPIELEN

    WALDBRAND

    UNFALL BEIM „HAHNE-KÖPPEN"

    HEUGEBLÄSE-UNFALL

    KUHFLADENSCHLACHT IM STALL

    ERNTEZEIT WAR KINDERFREUND

    EISUNFALL IM STEINBRUCH

    PFEILE MIT MUNITIONSSPITZEN

    BRIEFTAUBENZUCHT UND DIE ERFAHRUNGEN

    BRIEFTAUBENBALL MIT FREUNDEN/INNEN

    KAPITEL 2 JUGEND

    TRECKER-UNFALL IM NEBEL

    AUFFAHR-UNFALL

    DIEBSTAHL BITTER BEREUT

    UNERLAUBT AUF DER KIRMES

    KEGELN UND DIE BITTERE ERFAHRUNG

    PENSIONSGÄSTE UND DIE LEBENSERFAHRUNG

    OPA WAR SCHLAGFERTIG

    VERABREDUNG NICHT EINGEHALTEN

    MÄDCHEN KENNENGELERNT

    KÄUZCHEN VERFLUCHT

    TASCHE MITGENOMMEN

    WETTRENNEN MIT MEINEM BRUDER

    UNFALL MIT HEIZKÖRPER

    MEINE FRAU KENNENGELERNT

    KIRMESBRAUCHTUM „HAHNE KÖPPEN"

    AUTOKINO UND DIE ERFAHRUNGEN

    KAPITEL 3 ERWACHSEN

    BILLIGURLAUB IN RUMÄNIEN

    PORTEMONNAIE DIEBSTAHL

    MOPED-REPARATUR MIR FOLGEN

    VATERTAGS-TOUR MIT FOLGEN

    NOT MACHT ERFINDERISCH

    FEUERWEHREINSATZ AUF DER AUTOBAHN

    ENGLAND ERKUNDUNGSTOUR

    BUSFAHRER WAR BETRUNKEN

    WEIN AUS SCHUHEN GETRUNKEN

    FAHRT MIT HINDERNISSEN

    AUTOBAHNPANNE

    KRANKENWAGEN ÜBERFÜHRT

    LKW-LICHTMASCHINEN PANNE

    STOFFTIERE AN KINDERHEIME VERTEILT

    TANKSTOPP MIT FOLGEN

    SRI LANKA, BAU EINER DISPENSARIE

    AUSFLUG MIT NOTLEIDENDER FAMILIE

    UNGEWOLLTER GEFÄNGNIS AUFENTHALT

    KOCHUNTERRICHT IN DER METHODISTEN-SCHULE

    GEBURTSTAG EINER KINDERGÄRTNERIN

    UNGEWÖHNLICHE FAHRT DURCH DEN DSCHUNGEL

    SRI LANKA BESUCH IM KINDERHEIM

    JAKOBSWANDERWEG MIT DEM E-BIKE

    Über den Autor

    Winfried Dederichs

    Wurde 1950 geboren, besuchte die seinerzeit noch einklassige Volksschule im kleinen Heimatort Moderat in der schönen Eifel. Nach einer 3 1/2-jährigen Lehre als Elektroinstallateur arbeitete er später zusätzlich als Geselle im Sanitär- und Heizungsinstallationsbereich, heiratete seine Frau Wilhelmine aus Overath im Rheinisch-Bergischen Kreis, zog dort hin und arbeitete als Verkäufer von Weißgeräten. Sie bekamen 2 Kinder, Stefan und Mario. Er absolvierte eine 15-monatige Bundeswehrzeit mit Abschluss als Unteroffizier, wurde danach Küchenplaner, bevor er mit der Familie zurück in die Eifel zog.

    Hier baute Winfried Dederichs den elterlichen Betrieb um und arbeitete zunächst als Küchenmonteur, später als selbstständiger Leiter einer Küchenabteilung, bis er sein Hobby, die Feuerwehr zum Beruf machte. Er wurde Feuerschutz-Beauftragter in einem großen Papier verarbeitenden Werk, absolvierte neben diversen Lehrgängen den Brandschutztechniker und wurde bereits mit 54 Jahren wegen Personalabbau in den Vorruhestand geschickt. Danach betätigte sich der Autor maßgeblich als ehrenamtlich Brandschutztechniker, Brandschutz- und Sicherheitsbeauftragter.

    Das Ehrenamt begleitete ihn sein ganzes Leben. So war er über 50 Jahre ehrenamtliches Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, davon mehr als 30 Jahre ehrenamtlicher Leiter der Feuerwehr, ist Mitglied des Deutschen Roten Kreuz und wirkte als dieses 11 Jahre mit in der Tsunami Nachsorge in Sri Lanka, wo er neben einer Krankenstation 13 Kindergärten unterstützte. In dieser Mission war Winfried Dederichs 8 x mit vor Ort.

    Ferner unterhält er seit 16 Jahren gemeinsam mit seinem Sohn Stefan die Hilfsorganisation „Rumänien-Sunshine e. V. Mit ihm betreute und unterstützte er Hilfsprojekte in Rumänien maßgeblich Krankenhäuser, Behindertenkinderheime, Altenheime und half bei der Gründung von 2 Freiwilligen Feuerwehrwehren.

    In seiner Freizeit erstellt er aus historischen Eichenbalken Dekorations-Stelen für Haus und Garten.

    Die Corona-Zeit nutzte der Autor u. a., um seine Erlebnisse einmal im Buch „Geschichten schreibt das Leben" zusammenzufassen.

    Vorwort

    Meine Eltern waren einfache, aber gradlinige Menschen. Sie unterhielten einen landwirtschaftlichen Hof, der kaum zum Leben reichte. Daher arbeitete mein Vater zusätzlich maßgeblich im Winter, als Waldarbeiter, später als Versicherungskaufmann. Meine Mutter unterhielt eine Fremdenpension. Da sie ständig gearbeitet haben, fanden sie wenig Zeit, um sich um die 5 Kinder zu kümmern. Aus diesem Grund mussten wir früh mit ihnen ins Feld, um Kartoffeln, Rüben oder Kohlrabi zu ernten, sowie bei der Getreide- oder Heuernte mithelfen. Auch wenn wir schon als Kinder schwer arbeiten mussten, so hat es uns nicht geschadet, und wir lernten frühzeitig, was Arbeiten heißt. Dennoch haben die Eltern uns jederzeit, wenn es ihnen möglich war, unterstützt und alles für uns getan. Auch hatten wir unsere Freizeit, in der wir Dinge erleben durften, die heute viele Kinder situationsbedingt nicht mehr erleben können. Die Zeiten haben sich geändert.

    Da ich in meinem Leben viele Dinge erleben konnte, die mich geprägt haben, möchte ich diese Begebenheiten in meinem Buch „Geschichten schreibt das Leben" festhalten. Die wahren Erlebnisse sollen zum Schmunzeln aber auch zum Nachdenken anregen. Meine Geschichten berichten von Glück, Unglück, Spaß, Vernunft, Unvernunft, Ereignisse und Jugendsünden, ebenso von Schutzengeln, die mir immer wieder beistanden.

    Das Buch enthält 53 Geschichten, untermalt von 190 Bildern.

    Kapitel 1

    Kindheit

    Zitzen für die Frau vom Lehrer

    Meine Eltern hatten einen landwirtschaftlichen Betrieb und machten noch Hausschlachtungen. Es war wieder soweit, ein Schwein sollte geschlachtet werden. Mein Vater leitete es aus dem Stall an die Stelle, wo es getötet werden sollte. Der Metzger nahm seinen Schussapparat, setzte ihn an den Kopf des Tieres und betäubte das Schwein durch einen gezielten Schuss. Es sank zu Boden und rührte sich nicht mehr. Es erfolgte ein gezielter Stich in die Schlagader und das Blut wurde abgefüllt. Danach wurde das Schwein in eine Wanne mit kochendem Wasser gelegt, etwas einweichen gelassen und mit einem „Hörnchen" die Borsten abgeschabt und die Hornschichten von den Klauen abgezogen. Einerseits tat uns das Tier leid, andererseits schauten mein Bruder Bernd 7 und ich 8 Jahre der Arbeit des Metzgers interessiert zu. Dann wurde das Schwein an einer Leiter aufgehangen, um es aufzuschneiden und auszunehmen.

    Zuvor schnitt der Metzger noch die Zitzen (Brüste) vom Bauch ab, da diese normalerweise keine Verwendung finden. Der Fleischer sah, dass wir ihm interessiert zuschauten und dachte sich einen üblen Scherz aus. Er nahm eine Plastiktüte und legte die Zitzen hinein. Nun drückte er meinem Bruder und mir die Tasche in die Hand und sagte: „Hier Jungs bringt das der Frau vom Lehrer, die freut sich, die kocht eine leckere Suppe davon, das ist ihr Leibgericht". Dann gibt euch der Lehrer bestimmt eine gute Note. Wir schauten uns erstaunt an, hatten wir den üblen Streich des Metzgers nicht durchschaut und eine gute Note konnten wir gebrauchen. Wir gingen mit den Zitzen in der Tüte ins Nachbarhaus, wo der Lehrer mit seiner Frau auf der ersten Etage in einer alten Bürgermeisterei wohnte.

    Wir klopften an die große Tür in dem hohen Gebäude und die alte Frau des Magisters öffnete knirschend die schwere Pforte. Da meine Mutter immer vom Schlachten dem Lehrer etwas abgab, freute sie sich schon. Außerdem hatte sie am Fenster bereits mitbekommen, das geschlachtet wurde.

    Ein neugieriger Blick in die Tüte, in der sie Fleisch und Wurst vermutete, ließ sie erschrecken. Was ist das denn? Wir sagten zu unserer Entschuldigung, „der Metzger hat gesagt, sie machen davon eine leckere Suppe. Entsetzt rief sie den Lehrer und zeigte ihm die Tüte. Er war außer sich vor Wut und wetterte „was für eine Schweinerei. Wir verstanden das nicht, waren wir uns doch keiner Schuld bewusst. Da seine Frau den Streich durchschaut hatte, gab sie uns die Tüte zurück und meinte schlagfertig: Sagt dem Metzger einen schönen Gruß, das ist nichts für uns, wir haben auch schon gegessen. Wir brachten die Tüte dem Metzger zurück, der sich darüber zu freuen schien, dass sein übler Scherz gelungen war und er die Lehrerfamilie und uns reingelegt hatte.

    Meine Mutter hatte das Mitbekommen und ebenfalls ihren Spaß daran, tat aber so, als wäre sie entsetzt. Später bekamen der Lehrer und seine Frau entsprechend Wurst und Fleisch. Angemerkt sei, zu einer besseren Note hatte die Aktion jedenfalls nicht beigetragen.

    Wir schauten weiter interessiert zu, wie das Schwein in zwei Hälften zerlegt wurde. Ein übler Geruch machte sich breit, als er die Innereien herausnahm.

    Unsere Mutter hatte zwischenzeitlich auf dem gut vorgeheizten Küchenofen einen Einkochkessel mit Wasser aufgesetzt und diverse Teile vom Schwein eingefügt, wie den Kopf, die Füße, das Gehirn, die Nieren und vieles mehr. Das Ganze wurde angereichert mit Gemüse aus ihrem eigenen Salz und es roch fantastisch. Als der Kesselinhalt nach einiger Zeit fertig gebrüht war, entnahm meine Mutter, für uns als erstes die Nieren, die wir etwas mit Salz würzten und dann sofort an Ort und Stelle mit Genuss gegessen haben. Für uns war das ein Leckerbissen, von dem wir um keinen Preis etwas abgegeben hätten. Jetzt warteten Bernd und ich schon mit Spannung auf das Abendessen und die leckere frisch zubereitete Suppe. Das Gehirn bekam Heidel, eine Schulkameradin von uns, die es kaum erwarten konnte.

    Am folgenden Tag kam der Trichinenbeschauer, dem wir interessiert zusahen, wie er ein Stückchen Fleisch zwischen zwei Glasscheibchen legte und diese unter dem Mikroskop auf Trichinen untersuchte, er ließ uns auch einmal durchschauen.

    Nachdem er das Fleisch als einwandfrei befand, bekamen die beiden Schweinehälften einen Stempel und der Metzger konnte am darauffolgenden Tag die Hälften gebrauchsfertig zerlegen. Er packte seine handbetrieben Wurstmaschine aus und einer von uns durften sie abwechselnd betätigen, während der andere den durch die Maschine befüllten Naturdarm in gleichmäßigen Abständen zu portionsgerechten Bratwürsten formte. Nicht ohne ein kleines Würstchen für uns zu kreieren.

    Beiläufig erwähnte der Metzger, dass er die Maschine später abholen würde, da er eine moderne elektrische Wurstmaschine erworben hatte und das handbetriebene Gerät nicht mehr benötigt.

    Einige Tage später hörten wir die Glocke von einem Altmetallhändler, als uns ein Gedanke kam, lag doch da noch die Wurstmaschine, die der Metzger offensichtlich nicht mehr benötigte. Wir beschlossen, sie an den Altmetallhändler zu verkaufen, in der Hoffnung, dass das Prachtstück uns einen beträchtlichen Erlös abwerfen würde, zumal sie sehr schwer war. Gesagt getan, wir hielten den Schrotthändler an und übergaben ihm stolz die Maschine. Während er uns 20 Pfennig (2 Groschen) in die Hand drückte und verschwand.

    Bernd und ich sahen uns entrüstet an, aber der Schrotthändler war schon weg. Na ja, wir setzten den Betrag gleich in Süßigkeiten um. Ganze 2 Päckchen Storck-Riesen haben wir erhalten.

    Aber das dicke Ende sollte erst noch kommen. Nach wenigen Wochen erschien der Metzger und wollte seine Maschine abholen. Wir sahen ihn kommen und hatten uns schnell im Stall versteckt.

    Meine Mutter und er suchten alle Räume im Haus ab, ebenso die Milchküche, aber ohne Erfolg. Ihre letzte Möglichkeit war, dass sie uns rief und fragte, ob wir etwas vom Verbleib der Maschine wissen.

    Wir kamen aus unserem Versteck und liefen beide sofort im Gesicht rot an, sodass ein Leugnen nicht mehr möglich war. Wir gaben zu, die Maschine an einen Schrotthändler verkauft zu haben.

    Zu unserer Entschuldigung trugen wir vor, dass der Metzger gesagt hatte, er benötige die Maschine nicht mehr.

    Unsere Mutter konnte sich das Lachen kaum verkneifen und stammelte nur verlegen wartet nur, bis der nächste Schrotthändler kommt, dann werde ich euch auch verkaufen.

    Erstes Fernsehgerät

    Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, es muss um 1954-55 gewesen sein, wir waren kleine Kinder und es gab kaum Fernsehgeräte in unserem Eifel-Dörfchen. Mit als Erstes erhielten mein Opa und meine Oma, sie wohnten nebenan, ein solchen Fernseher, damals noch mit Schwarz-Weiß-Bildschirm. Das war zu der Zeit eine Attraktion.

    Mit im Haus lebte Onkel Matthias und Tante Adele.

    Samstags gab es bei uns ein festes Ritual, zuerst wurde das Brot im Steinofen gebacken und danach wurde gebadet. Wir hatten zu der Zeit noch kein Badezimmer und somit ebenso keine richtige Badewanne. Meine Mutter kochte das Badewasser im Kessel auf dem Küchenherd, mein Vater stellte eine Zinkwanne in der Milchküche bereit, in der auch bei der Hausschlachtung das geschlachtete Schwein gebrüht wurde. In der Milchküche befanden sich unter anderem die Melkmaschine und der Backofen. Meist auch noch das Motorrad meines Vaters.

    Dadurch das zuvor das Brot gebacken wurde, strahlte die Hitze vom Backofen noch nach und erwärmte den ansonsten unbeheizten Raum. In der Verbindungswand zwischen Küche und Milchküche befand sich eine kleine Durchreiche (Luke).

    Nachdem das Badewasser auf dem Küchenofen heißgemacht wurde, reichte es meine Mutter durch die Luke und mein Vater übernahm es und füllte es in die Zinkwanne, dann gab er kaltes Wasser hinzu, bis eine körpergerechte Temperatur erreicht war. Als erstes wurde meine 2 Jahre älter Schwester Monika gebadet. Als die fertig war, kamen Bernd und ich an die Reihe, mal einzeln, mal zusammen, je nach Verschmutzungsgrad.

    Hierzu muss man wissen, dass wir fast ausschließlich draußen spielten und entsprechend schmutzig waren. Wenn uns die Woche über mal ein Malheur passierte oder wir außergewöhnlich dreckig waren, dann wurden wir schon mal mit dem kalten Wasser aus dem Schlauch abgespritzt.

    Immer samstags wurden wir nackt durch die Luke gereicht und in die Wanne gesetzt. Nachdem unsere Mutter uns im wahrsten Sinne des Wortes abgeschrubbt hatte, wurden wir in ein Badetuch eingewickelt und wieder durch die Öffnung in die Küche gehievt. Hier zogen wir uns einen Schlafanzug an.

    Jetzt mussten wir warten, bis das Abendessen vorbereitet war und Vater aus dem Stall kam. Wir fieberten schon sehr, durften wir anschließen, zu Oma und Opa rüber laufen und gemeinsam mit den Anderen Fernsehen. In der Regel konnten wir solange bleiben, wir mussten ja nicht zur Schule, bis die Talkshow zu Ende war. Meistens war das Rudi Karel mit „Am laufenden Band, Hans Rosental mit „Dalli-Dalli oder „Dieter Thomas Heck die „Hitparade".

    Es war stets ein besonderes Ereignis, auf das wir uns die ganze Woche freuten. Auch wenn wir uns zuvor gezankt hatten, saßen wir hier andächtig vor dem Fernseher, es war „Mucks-Mäuschen still".

    Allerdings wurde das Fernsehen auch als Druckmittel verwendet, wenn wir in der Woche nicht pariert hatten, war samstags Fernseherverbot, was für uns einer Höchststrafe gleichkam.

    Tabakdose als Butterbrotdose

    Ich war 6 Jahre alt und soeben in die einklassige Schule in unserem kleinen Ort gekommen. Meine Mutter war geprägt von der Kriegszeit, sehr sparsam und alles wurde wiederverwendet, so auch eine große Tabakdose.

    Sie hatte die Dose gut gespült und ausgewaschen und dann als Butterbrotdose zweckentfremdet und mir mit dem Schulbutterbrot in den Schulranzen gesteckt.

    Eines Tages hatte ich in der Pause dieses Behältnis ausgepackt, Lehrer Schmitz sah das, nahm mir die Butterbrotdose ab und roch daran. Er meinte abwertend: Sag deiner Mutter, die Dose stinkt. Er meinte aber sicherlich, die Dose rieche noch nach Tabak.

    Zu Hause berichtete ich selbstverständlich meiner Mutter von der Begebenheit. Sie roch an der Dose, konnte aber nichts Außergewöhnliches feststellen. Etwas gekränkt meinte sie: Du kannst dem Lehrer ausrichten, er stinkt auch!" Sie ging davon aus, dass ich das nicht weitersage.

    Am anderen Tag roch der Lehrer abermals in der Schulpause an der Tabakdose und sah mich und die Dose abwertend an. So als wollte er sagen, hast Du das stinkende Teil wieder dabei. Er fragte „hast Du deiner Mutter nichts gesagt? „Doch Herr Schmitz begegnete ich kleinlaut „und was hat sie gesagt fragte er. Ich antwortete wahrheitsgemäß und wiederholte, was meine Mutter mir gesagt hatte: Herr Lehrer, ich soll ihnen von meiner Mutter ausrichten, sie stinken auch!" Beleidigt drehte sich der Lehrer um, ging weiter. Noch einige Tage ließ er mich merken, dass ich ihn gekränkt hatte.

    Zu Hause fragte mich dann meine Mutter: Hat der Lehrer noch was auf die Butterbrotdose gesagt? „Nein antworte ich, aber er hat mich herablassend angesehen und da hab ich ihm ausgerichtet was Du mir gesagt hast. Meine Mutter erschrank und sagt „ Das hast Du doch nicht wirklich gesagt oder? „Doch antwortete ich.

    Verstecken spielen

    Bei uns in dem kleinen Dorf spielte sich alles auf dem Dorfplatz ab. Hier wurde Fußball gespielt, „Knicker (Glaskugeln) geschoben oder „Hüpfkästchen gesprungen. Besonders beliebt war aber das Versteckspiel. Hierbei wurden die umliegenden Häuser mit einbezogen. Je ausgefallener das Versteck war, umso besser.

    Eines Tages hatten sich wieder eine Handvoll Kinder auf dem Dorfplatz eingefunden und spielten verstecken. Alle kennen das, derjenige, der suchen musste, zählte bis 100, dann der Spruch: "Eins zwei, drei vier Eckstein, alles muss versteckt sein,

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