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Die Sunrisers: Wyatt Earp 240 – Western
Die Sunrisers: Wyatt Earp 240 – Western
Die Sunrisers: Wyatt Earp 240 – Western
eBook133 Seiten1 Stunde

Die Sunrisers: Wyatt Earp 240 – Western

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Als Simon Coleman an diesem Märzvormittag sein neues Haus am Ostrand von Jetmore betrat, ahnte er nicht, dass er noch an diesem Tage sterben würde. Coleman war siebenundsechzig Jahre alt und von Beruf Richter. Es war nicht das Alter, das ihn abberief, er wurde ein Opfer seines Berufes. Achtunddreißig Jahre lang hatte er das Amt eines Richters in den Vereinigten Staaten ausgeübt. Es war nicht unbedingt ein glückliches Leben gewesen, das hinter ihm lag. Er war drüben an der Ostküste im Staate Virginia in der Stadt Norfolk am Atlantik als Sohn eines Schulmeisters geboren worden. Aber obgleich er ein sehr begabter junger Jurist war, gelang es ihm nicht, hinauf nach Washington, Baltimore, New York oder Boston zu kommen, sondern er bekam seine erste Stelle in Raleigh, der Hauptstadt von North Carolina, und glaubte damals, dass er sein ganzes Leben dort würde verbringen müssen. Aber das geschah indessen nicht. Der junge Anwalt hatte die Verteidigung eines mittellosen Kaufmanns übernommen, der in einem Rechtsstreit mit einem angesehenen Mann der Stadt geraten, der sehr wohlhabend war. Obgleich der Wohlhabende zwei Anwälte genommen hatte und hoffen konnte, das Wohlwollen des Richters in der Stadt zu erringen, verteidigte der junge Anwalt Coleman seinen Mandanten so glänzend, dass er den Prozess gewann. Aber mit diesem Sieg hatte er sich gleichzeitig eine große Niederlage eingekauft. Die sogenannte Creme der Stadt mied ihn von nun an. Es blieb ihm gar nichts anderes übrig, als die Stadt zu verlassen. Der Chefrichter in Raleigh hatte ihm nahegelegt, lieber nach Corbin in Kentucky zu ziehen, wo er einen Posten als Gerichtsreferendar bekam. Zu Ende war es mit der so hoffnungsvollen Laufbahn als Anwalt. Er war Gerichtsreferendar und saß somit immer im Schatten irgendeines Richters. Sein Leben in dem kleinen Corbin in Kentucky schien sich festgefahren zu haben. Bis eines Tages der Richter kurz vor einem Prozess starb und man in Corbin verzweifelt versuchte, aus der Umgebung einen anderen Richter zu bekommen. Es gelang nicht, und so beschloss der County Sheriff mit dem Stadtrat zusammen, dem Gerichtsreferendar Coleman den Fall anzuvertrauen. Er führte ihn so glänzend, dass die Stadt Corbin ihn in das freie Amt des Richters einsetzte.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum26. Jan. 2021
ISBN9783740976224
Die Sunrisers: Wyatt Earp 240 – Western

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    Buchvorschau

    Die Sunrisers - William Mark

    Wyatt Earp

    – 240 –

    Die Sunrisers

    William Mark

    Als Simon Coleman an diesem Märzvormittag sein neues Haus am Ostrand von Jetmore betrat, ahnte er nicht, dass er noch an diesem Tage sterben würde. Coleman war siebenundsechzig Jahre alt und von Beruf Richter.

    Es war nicht das Alter, das ihn abberief, er wurde ein Opfer seines Berufes.

    Achtunddreißig Jahre lang hatte er das Amt eines Richters in den Vereinigten Staaten ausgeübt.

    Es war nicht unbedingt ein glückliches Leben gewesen, das hinter ihm lag. Er war drüben an der Ostküste im Staate Virginia in der Stadt Norfolk am Atlantik als Sohn eines Schulmeisters geboren worden. Aber obgleich er ein sehr begabter junger Jurist war, gelang es ihm nicht, hinauf nach Washington, Baltimore, New York oder Boston zu kommen, sondern er bekam seine erste Stelle in Raleigh, der Hauptstadt von North Carolina, und glaubte damals, dass er sein ganzes Leben dort würde verbringen müssen. Aber das geschah indessen nicht. Der junge Anwalt hatte die Verteidigung eines mittellosen Kaufmanns übernommen, der in einem Rechtsstreit mit einem angesehenen Mann der Stadt geraten, der sehr wohlhabend war. Obgleich der Wohlhabende zwei Anwälte genommen hatte und hoffen konnte, das Wohlwollen des Richters in der Stadt zu erringen, verteidigte der junge Anwalt Coleman seinen Mandanten so glänzend, dass er den Prozess gewann. Aber mit diesem Sieg hatte er sich gleichzeitig eine große Niederlage eingekauft. Die sogenannte Creme der Stadt mied ihn von nun an. Es blieb ihm gar nichts anderes übrig, als die Stadt zu verlassen. Der Chefrichter in Raleigh hatte ihm nahegelegt, lieber nach Corbin in Kentucky zu ziehen, wo er einen Posten als Gerichtsreferendar bekam.

    Zu Ende war es mit der so hoffnungsvollen Laufbahn als Anwalt. Er war Gerichtsreferendar und saß somit immer im Schatten irgendeines Richters.

    Sein Leben in dem kleinen Corbin in Kentucky schien sich festgefahren zu haben. Bis eines Tages der Richter kurz vor einem Prozess starb und man in Corbin verzweifelt versuchte, aus der Umgebung einen anderen Richter zu bekommen. Es gelang nicht, und so beschloss der County Sheriff mit dem Stadtrat zusammen, dem Gerichtsreferendar Coleman den Fall anzuvertrauen.

    Er führte ihn so glänzend, dass die Stadt Corbin ihn in das freie Amt des Richters einsetzte.

    Nun hielt er es für seine Pflicht, für immer in der Stadt zu bleiben, da man ihm hier doch etwas weitergeholfen hatte.

    Bald aber bekam er einen Ruf nach Lexington, wo ihm fast das doppelte Geld geboten wurde, und von dort zog er hinunter nach Bowling Green, wo er am 16. Oktober 1867 den Prozess gegen den Mörder Joe Pezzold führte. Pezzold hatte eine starke Gruppe im Rücken, und man kalkulierte in der Stadt, dass der Richter den Prozess kaum zu Ende führen könnte. Aber Coleman schaffte es, und er brachte den Mörder ins Zuchthaus.

    Aber dieser Prozess hatte ein ähnliches Nachspiel wie seine glänzende Verteidigung zu Beginn seiner Karriere in der Stadt. Er war also gezwungen, weiterzuziehen und entschloss sich, hinunter nach Chattanooga zu ziehen, wo er zwar keine Stelle, aber eine Frau fand. Er zog mit seiner jungen Frau hinüber nach Memphis am Mississippi, wo er endlich wieder eine Richterstelle bekam. Hier wurde seine Tochter Esther geboren. Bei der Geburt des kleinen Mädchens starb die Frau des Richters. So wechselten Glück und Unglück im Leben des Richters Coleman einander ständig ab.

    In Memphis hatte er das Pech, einen Mann verurteilen zu müssen, der in der Nähe der Stadt eine große Besitzung hatte und überall Freunde besaß. Die Verurteilung dieses Mannes brachte ihm sofort die Antipathie der bestimmenden Schicht in der Stadt ein. Wieder einmal war Coleman gezwungen, eine Stadt zu verlassen. Und von nun an schien ihm das Unglück zur Seite stehen zu wollen. Von Memphis kam er hinüber nach Little Rock im Staate Arkansas, wo er jedoch keine Stelle bekam. Er war gezwungen, hinauf nach Missouri zu ziehen, wo er in Poplar Bluff endlich wieder einen Job fand. Er wurde Stadtrichter und hatte das Pech, sich mit dem Sheriff ständig in den Haaren zu liegen. Deshalb musste er schon nach einem Jahr wieder aufgeben. Er zog weiter nach Springfield, und von dort hinauf nach Jefferson City, in die Hauptstadt von Missouri. Hier endlich fand er wieder einen Job und konnte sich eine ganze Reihe von Jahren behaupten. Aber auch das blieb nicht, und so zog er noch eine ganze Weile in den Präriestaaten des mittleren Westens umher und war dankbar für jeden Posten, den er bekam.

    Endlich auf den Lebensabend entdeckte die Kansasstadt Topeka das große Richtertalent des schon müde gewordenen Mannes und fesselte ihn an die Stadt.

    Bis zum Ende seiner Laufbahn blieb Coleman Richter in Topeka. Er wurde sogar im ganzen Staat bekannt, und man kann sagen, dass er keineswegs nur ein gefürchteter, sondern vor allem ein geachteter Mann war.

    Er hätte sicher nicht daran gedacht, dass der dunkelhaarige, bedeutungslos aussehende Mann, den er in einer seiner letzten Verhandlungen zu verurteilen hatte, sein Schicksal werden würde.

    Dieser Mann trug den Namen Talbot, Joe Talbot. Es war ein ehemaliger Schwellenleger, der auf der Strecke von Emporia nach Ottawa hinüber am Bahnbau gearbeitet hatte und dort wegen einer schweren Rauferei hatte flüchten müssen. Er war hinauf nach Topeka gekommen und hatte in dem Stadtviertel Highland Park mit anderen zusammen einen schweren Raubüberfall ausgeführt, bei dem der Kassierer einer Bank ums Leben gekommen war.

    Talbot stand vor Gericht und mehrere Zeugen bezichtigten ihn des Mordes.

    Dennoch musste der Richter irgendwie ein Fünkchen Zweifel am Tatbestand gehabt haben, denn er sprach nicht das von der ganzen Stadt erwartete Todesurteil über Talbot aus, sondern er schickte ihn auf zwanzig Jahre hinauf in die Steinbrüche von Sescattewa.

    Wenige Monate später trat Richter Coleman in den Ruhestand. Niemand hatte es ihm etwa nahegelegt, er tat es freiwillig, weil er sich gesundheitlich der schweren Aufgabe nicht mehr gewachsen fühlte. Er hatte zwar kein gewaltiges Vermögen ersparen können, aber immerhin doch so viel Dollars zur Seite gelegt, dass er in der Lage war, sich ein eigenes Haus zu kaufen und dort seinen Lebensabend zu verbringen.

    Das wollte er nun nicht in Topeka tun, wo ihn jedermann kannte, sondern in einer Gegend, wo er völlig unbekannt war.

    Die Wahl des unglücklichen Mannes fiel auf die Kansasstadt Jetmore.

    Jetmore lag an der Kreuzung zweier großer Overlandstraßen. Die eine führte von Westen über Garden City nach Osten, die andere von Ness City hinunter nach Dodge. Es war eine mittelgroße, sehr hübsch gelegene Stadt, in der ein abgetretener Richter sehr wohl seinen Lebensabend verbringen konnte.

    Er entschied sich für ein Haus, das am Westrand der Stadt stand.

    Es war ein bescheidenes, gediegenes hübsches Häuschen mit zwei Geschossen, das der Richter sich ganz nach seinem Geschmack hatte einrichten lassen. Im Obergeschoss sollte Esther wohnen und unten würde er selbst leben. Sie wollten zusammen essen, aber jeder hatte seine Welt für sich.

    Mehrmals waren sie von Topeka hinüber nach Jetmore gefahren und hatten alles vorbereitet, und an dem Tag, an dem Coleman mit seiner Tochter in Jetmore eingetroffen war, um ins Haus einzuziehen, kam ein Mann, der einen grauen Schnauzbart trug und eine wuchtige Gestalt hatte, an den Gartenzaun und tippte grüßend an den Hutrand.

    Der Richter, der erst vor einer Stunde mit seiner Tochter angekommen war, winkte zurück. Da sah er, dass der Mann vorn die Gartentür öffnete und langsam über den mit Kies bestreuten Weg auf das Haus zukam.

    »Sie sind der neue Besitzer dieses Hauses, nicht wahr?«, grüßte er.

    »Ja«, meinte der ehemalige Richter und stellte sich vor. »Mein Name ist Coleman.

    Der andere blickte ihn nachdenklich an und sagte dann:

    »Mein Name ist Turpin, Jack Turpin.« In diesem Augenblick war ein sehr hübsches blondhaariges Mädchen hinter dem Richter aus dem Haus gekommen und blickte über die Schulter von Coleman auf den Fremden.

    »He, das ist sicher der Sheriff, Dad«, sagte das Mädchen.

    Turpin feixte.

    »Schätze, Sie haben ein gutes Auge, Miss.«

    Esther Coleman lachte freundlich und deutete dann auf die dunkle Stelle an der Hemdbrust des Sheriffs, wo sicher lange Zeit ein Gegenstand gesteckt haben musste.

    Turpin meinte.

    »Ich habe den Stern vor ein paar Tagen bei einer Keilerei verloren. Der neue ist bestellt.«

    »So, Sie sind der Sheriff«, meinte Coleman, und verfiel ungewollt in seinen Richterton, der ihm ja schon zur zweiten Natur geworden war.

    Turpin, der sein Leben, wie die meisten Gesetzesmänner im Westen, unter härtesten Bedingungen hatte aufbauen müssen, war ein ziemlich guter Menschenkenner.

    »Sie sind sicher kein Handelsmann, Mr Coleman.«

    »Nein, da haben Sie recht.«

    »Dann schätze ich, dass Sie ein Advokat sind.«

    »Sie haben es fast getroffen«, entgegnete Coleman. »Ich bin Richter. Das heißt, ich war es bis vor ein paar Monaten. Ich komme oben aus …«

    »Topeka«, sagte der Sheriff schnell.

    Der Richter blickte ihn mit gerunzelter Stirn an.

    »Wie kommen Sie darauf?«

    Die Freundlichkeit, die bis jetzt im Gesicht des Sheriffs gestanden hatte, verschwand augenblicklich.

    »Weil ich Ihren Namen kenne, Richter.«

    »Und woher, wenn ich fragen darf?«

    »Ich bin noch nicht allzu lange hier in der Stadt. Ich

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