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Immer Ärger mit Valentin: Dr. Brinkmeier Classic 21 – Arztroman
Immer Ärger mit Valentin: Dr. Brinkmeier Classic 21 – Arztroman
Immer Ärger mit Valentin: Dr. Brinkmeier Classic 21 – Arztroman
eBook100 Seiten1 Stunde

Immer Ärger mit Valentin: Dr. Brinkmeier Classic 21 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Dr. Max Brinkmeier besitzt außergewöhnliche Fähigkeiten. Dennoch ist er, der lange Jahre erfolgreich in Afrika praktiziert hat und dort so viele Menschenleben retten konnte, einen Augenblick ratlos, als ihn der Hilferuf von daheim erreicht. Sein Vater, der in einem kleinen bayerischen Bergdorf als Landarzt mit ebenso großem Geschick jahrzehntelang tätig gewesen ist, kann die heimatliche Praxis nach einer Herzattacke nicht länger weiterführen.
Max war damals nicht ganz im Frieden von zu Hause geschieden, und jetzt überlagern sich bei ihm verschiedene existentielle Gefühle.
In Afrika hat er eine wirkliche Lebensaufgabe gefunden. In der Heimat wird er dringend benötigt.
Die Ärztin, der seine große Liebe gilt, wirkt mit ihm gemeinsam auf der Missionsstation und ist inzwischen fest verwurzelt auf dem afrikanischen Kontinent.
Dr. Max Brinkmeier muß sich entscheiden – und Sie erwartet die spannendste, gefühlvollste Arztromanserie! Die beliebte Schriftstellerin Sissi Merz erreicht in diesen eindrucksvollen Romanen den Höhepunkt ihres Schaffens.

»Alsdann, Eggerer, wir sind uns einig. Stücker zehn von deinen Mastbullen zum alten Preis. Und dazu eine Garantie für die Abnahme von weiteren zwanzig. Schlag halt ein!« Valentin Eggerer, der Altbauer auf dem Einöd-Hof, zögerte einen Moment, dann folgte aber doch der Handschlag, der das Geschäft mit dem Viehhändler Ammering unter Dach und Fach brachte. Dieser nickte zufrieden. »Was ist? Gibt's keinen Schnaps auf den Geschäftsabschluß?« Der Bauer vergrub die Hände in den Hosentaschen und warf seinem Sohn Thomas einen knappen Blick zu. »Hol uns zwei Stamperln, Bub. Und hernach gehst wieder an deine Arbeit, ich brauch' dich hier nimmer.« Der ärgerliche Ausdruck in den Augen des Jungbauern schien ihm zu entgehen, während der Viehhändler monierte: »So könnte ich mit meinem Buben fei net umspringen, der tät' mir was anderes erzählen.« »Der Thomas ist gut gezogen, der weiß, wer hier der Herr auf dem Hof ist. Gehen wir ins Haus.« Valentin Eggerer war ein hochgewachsenes Mannsbild mit einem breiten Kreuz und Händen, die zupacken konnten. Obwohl er heuer im siebenundfünfzigsten Lebensjahr stand, arbeitete er noch voll mit auf dem Hof, der etwas außerhalb der kleinen Ortschaft Wimbach, unweit des Königssees lag. Mit seiner Frau Maria hatte er längst Silberhochzeit gefeiert, seine beiden mittlerweile erwachsenen Kinder arbeiteten ebenfalls mit im Betrieb. Die Familie Eggerer hielt zusammen, und es hätte ein schönes Leben auf dem Erbhof sein können, wenn der Altbauer kein solcher Patriarch gewesen wäre. Valentin kannte nur seine eigene Meinung und ließ sonst nichts gelten. Er bestimmte und kümmerte sich auch um die kleinsten Dinge auf dem Hof.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum13. Okt. 2020
ISBN9783740972417
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    Buchvorschau

    Immer Ärger mit Valentin - Sissi Merz

    Dr. Brinkmeier Classic

    – 21 –

    Immer Ärger mit Valentin

    Aber dann kam der alte Einödbauer in große Not

    Sissi Merz

    »Alsdann, Eggerer, wir sind uns einig. Stücker zehn von deinen Mastbullen zum alten Preis. Und dazu eine Garantie für die Abnahme von weiteren zwanzig. Schlag halt ein!«

    Valentin Eggerer, der Altbauer auf dem Einöd-Hof, zögerte einen Moment, dann folgte aber doch der Handschlag, der das Geschäft mit dem Viehhändler Ammering unter Dach und Fach brachte. Dieser nickte zufrieden. »Was ist? Gibt’s keinen Schnaps auf den Geschäftsabschluß?«

    Der Bauer vergrub die Hände in den Hosentaschen und warf seinem Sohn Thomas einen knappen Blick zu. »Hol uns zwei Stamperln, Bub. Und hernach gehst wieder an deine Arbeit, ich brauch’ dich hier nimmer.« Der ärgerliche Ausdruck in den Augen des Jungbauern schien ihm zu entgehen, während der Viehhändler monierte: »So könnte ich mit meinem Buben fei net umspringen, der tät’ mir was anderes erzählen.«

    »Der Thomas ist gut gezogen, der weiß, wer hier der Herr auf dem Hof ist. Gehen wir ins Haus.«

    Valentin Eggerer war ein hochgewachsenes Mannsbild mit einem breiten Kreuz und Händen, die zupacken konnten. Obwohl er heuer im siebenundfünfzigsten Lebensjahr stand, arbeitete er noch voll mit auf dem Hof, der etwas außerhalb der kleinen Ortschaft Wimbach, unweit des Königssees lag. Mit seiner Frau Maria hatte er längst Silberhochzeit gefeiert, seine beiden mittlerweile erwachsenen Kinder arbeiteten ebenfalls mit im Betrieb. Die Familie Eggerer hielt zusammen, und es hätte ein schönes Leben auf dem Erbhof sein können, wenn der Altbauer kein solcher Patriarch gewesen wäre. Valentin kannte nur seine eigene Meinung und ließ sonst nichts gelten. Er bestimmte und kümmerte sich auch um die kleinsten Dinge auf dem Hof. Daß sein Verhalten für seinen Sohn Thomas demütigend war, daß dieser sich nur wie ein besserer Laufbursch fühlte, der nicht mal einen Sack Saat allein kaufen konnte, ohne vorher den Alten zu fragen, das störte diesen nicht im geringsten; im Gegenteil. Er meinte, daß es nur auf diese Weise ging. Deutete seine Frau einmal scheu an, daß ihr Sohn allmählich auch etwas Verantwortung übernehmen müsse, dann bekam sie meist zu hören: »Der Bub kann den Hof übernehmen, wenn ich nimmer bin. Hier hat es allerweil nur einen Bauern gegeben, und der bin immer noch ich!«

    Maria Eggerer litt unter dem beherrschenden Wesen ihres Mannes ebenso wie ihre Kinder. Früher war Valentin nicht so gewesen, da hatte er sich freundlich und einfühlsam gegeben. Im Laufe der Jahre aber schien sich sein Herz verhärtet zu haben. Maria wußte nicht, warum, sie konnte sich das einfach nicht erklären. Doch es war so, und es wurde immer schlimmer.

    Am Mittagstisch erzählte Valentin ausführlich von dem erfolgreichen Geschäftsabschluß und endete mit der Feststellung: »Ich kann mir net vorstellen, daß du das auch so gut hingekriegt hättest, Thomas. Dazu fehlt dir einfach das Geschick, das Gespür. Als Bauer taugst was. Aber was die Geschäfterln angeht, kann dich jeder dahergelaufene Viehhändler übers Ohr hauen.«

    »Du redest so, als wäre der Thomas dumm«, beschwerte Monika, seine Frau, sich empört. »Würdest ihn mal ein Geschäft abschließen lassen, dann könntest erleben…«

    »Wer hat denn dich gefragt?« unterbrach die Altbauer seine Schwiegertochter unfreundlich. »Wie kommst du mir eigentlich daher? Schweig und unterbrich mich net, ich war nämlich noch net fertig.« Er maß Thomas mit einem strengen Blick. »Scheint so, als hättest net einmal dein Weib unter Kontrolle. Aber bessere Geschäfte abschließen als dein Vater, das bildest dir ein, gelt?« Der Alte lachte verächtlich. »Ich will dir mal was sagen, Bursch: Das hier ist mein Hof, da bestimme ich, was gemacht wird. Und dir fällt gewiß kein Zacken aus der Krone, wennst dich fügst. So habe ich es auch bei meinem Vater tun müssen.«

    »Die Zeiten haben sich aber geändert«, wagte Valerie, die Hoftochter, einzuwenden. »Du brauchst uns fei net zu behandeln wie Leibeigene. Wir tun auch so unser Arbeit, genau wie du.«

    »Schweig, du dummes Ding!« Valentin schlug mit der Faust auf den Tisch, daß es krachte. »Das fehlte noch, daß ich mir dein dummes Gerede anhöre.«

    Valerie sprang vom Tisch auf und rannte aus der Stube. Die Mutter wollte ihr folgen, aber ihr Mann bestimmte barsch: »Sitzen bleibst, ich dulde kein Rumgerenne beim Essen. Das narrische Ding wird sich schon wieder einkriegen.«

    »Tut mir Leid, aber mir ist ebenfalls der Appetit vergangen.« Monika erhob sich und ging hinaus, Thomas folgte ihr. Der Altbauer kümmerte sich nicht darum, er wirkte sogar recht zufrieden, wie seine Frau bekümmert feststellen konnte.

    »Warum bist nur immer so zu den Kindern?« wunderte sie sich mit leiser Stimme. »Du stößt sie ständig vor den Kopf. Auf Dauer läßt sich das fei niemand gefallen. Manchmal kommt es mir so vor, als wolltest sie absichtlich aus dem Haus treiben.«

    »So ein Schmarrn. Ich zeig’ ihnen nur, wo es langgeht. Du weißt doch selbst am besten, wie wichtig Zucht und Ordnung sind, Maria. Oder willst mir erzählen, du hast deinen Ausrutscher mit dem Himi schon vergessen? Ich jedenfalls net!«

    Zuerst wußte Maria gar nicht, worauf ihr Mann anspielte. Als es ihr dann aber einfiel, konnte sie es nicht fassen. »Das ist über zwanzig Jahre her! Und außerdem ist nix passiert damals.«

    »Ja, weil ich es verhindert hab’. Hältst mich vielleicht für so dumm? Ich weiß ganz genau, daß du es damals darauf angelegt hast. Aber ich hab’ den Knecht vom Hof gewiesen. Und ich greife auch jetzt mit eiserner Faust durch, damit da eine Zucht und Ordnung herrschen auf unserem Hof.«

    Maria musterte ihren Mann verschämt. »Hast wirklich geglaubt, daß was gewesen ist zwischen dem Himi und mir? Bist deshalb so anders geworden, so… hart und ungerecht?«

    »Red keinen Mist«, tuschte der Bauer seine Frau grob nieder. »Ich bin immer gerecht. Aber ich gebe es net zu, daß auf dem Hof einfach jeder macht, was er will. Ich habe zu bestimmen, es geht nach meinem Willen. Und am End’ hab’ ich noch immer recht behalten!«

    »Und irgendwann wirst sehr allein sein, wennst net beizeiten lernst, daß es auch noch andere Menschen auf der Welt gibt, die einen eigenen Willen haben«, dachte Maria resigniert. Doch sie wäre nie auf die Idee gekommen, diesen Gedanken auch laut auszusprechen…

    Die Jungbäuerin hatte sich in die eheliche Schlafkammer im ersten Stock geflüchtet und ihren Mann mit den Worten empfangen: »So kann es net weitergehen, Thomas. Ich halte das keinen Tag länger aus. Laß uns fortgehen und woanders neu anfangen!« Die zierliche Blondine stahl sich in seine Arme und murmelte erstickt: »Manchmal hab’ ich das Gefühl, als könnte ich hier nimmer atmen. Geht es dir nicht auch so?«

    »Freilich, ich weiß ganz genau, was du meinst«, gestand er ihr zu und hielt sie ganz fest. »Aber das ist nicht so leicht. Wir sind da daheim, ich bin der Jungbauer. Ich will gar net davon reden, daß die Eltern uns brauchen, damit der Hof auch in der nächsten Generation weiter bestehen kann. Aber es ist mein Erbe, und das werfe ich net einfach fort. Außerdem müssen wir an die Kinder denken. Der Seppl wird irgendwann der Jungbauer hier sein. Und die Liesel hat dann ein Anrecht auf die Hälfte des Hofes. Na, Schatzerl, es hat keinen Sinn, wegzulaufen. Wir müßten einfach zuviel aufgeben. Im Grunde unser ganzes Leben.«

    »Ja, ich weiß.« Monika seufzte schwer. »Aber dein Vater wird immer schlimmer. Es ist ganz unmöglich, mit ihm auszukommen. Außerdem ertrage ich es nicht, wenn er dich so mies behandelt. Dann kann ich net ruhig bleiben.«

    »Ist schon recht, Liebes. Ich verstehe dich, für mich ist es ja net anders. Aber ich mag trotzdem nicht fortgehen. Der Hof ist schließlich unser Daheim.«

    »Ich wünschte, er wäre es

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