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Tödlicher Schatten: Die großen Western Classic 55 – Western
Tödlicher Schatten: Die großen Western Classic 55 – Western
Tödlicher Schatten: Die großen Western Classic 55 – Western
eBook126 Seiten1 Stunde

Tödlicher Schatten: Die großen Western Classic 55 – Western

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Die großen Western Classic
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
Dieser Traditionstitel ist bis heute die "Heimat" erfolgreicher Westernautoren wie G.F. Barner, H.C. Nagel, U.H. Wilken, R.S. Stone und viele mehr.

Socale, der Storebesitzer von Water Springs, starrt ganz entgeistert auf die abgerissene und erschöpfte Gestalt eines Menschen, der über die Schwelle seines Stores taumelt. Der mexikanische Kaufmann bekreuzigt sich dreimal beim Anblick des Mannes. Dann weicht er entsetzt und schreckensbleich bis an die Regale zurück. »Ein Gespenst«, murmelt er. »Was redest du da für einen Blödsinn«, krächzt Hank Corner heiser und stützt sich schwerfällig auf die Theke. »Ich bin doch kein Geist, Socale, sondern der Digger aus den Bergen, den du doch kennen solltest. Schenk mir vor allen Dingen erst einmal einen Schnaps ein, damit ich mich stärken kann.« Der Mexikaner tritt zögernd näher. Misstrauisch mustert er den Kunden, den er zwar kennt, den er aber niemals wiederzusehen glaubte. »Sie sind wirklich Hank Corner, der verrückte Digger aus dem Todestal.« »Ich bin zwar nicht verrückt, aber alles andere stimmt. Also, nun mal fix meinen Schnaps.« Corner legt einen Brocken Gold auf die Theke. »Sie sind es wirklich«, seufzt Socale und füllt zwei Gläser. Eines für den Gast, das Zweite für sich, um damit den ersten Schrecken hinunterzuspülen. »Aber wie soll ich das verstehen? Stone­ Cat, der Ihr Partner war …«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum25. Aug. 2020
ISBN9783740970369
Tödlicher Schatten: Die großen Western Classic 55 – Western

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    Buchvorschau

    Tödlicher Schatten - Joe Juhnke

    Die großen Western Classic

    – 55 –

    Tödlicher Schatten

    … und das Ende eines Banditenlebens

    Joe Juhnke

    Socale, der Storebesitzer von Water Springs, starrt ganz entgeistert auf die abgerissene und erschöpfte Gestalt eines Menschen, der über die Schwelle seines Stores taumelt.

    Der mexikanische Kaufmann bekreuzigt sich dreimal beim Anblick des Mannes. Dann weicht er entsetzt und schreckensbleich bis an die Regale zurück. »Ein Gespenst«, murmelt er.

    »Was redest du da für einen Blödsinn«, krächzt Hank Corner heiser und stützt sich schwerfällig auf die Theke. »Ich bin doch kein Geist, Socale, sondern der Digger aus den Bergen, den du doch kennen solltest. Schenk mir vor allen Dingen erst einmal einen Schnaps ein, damit ich mich stärken kann.«

    Der Mexikaner tritt zögernd näher. Misstrauisch mustert er den Kunden, den er zwar kennt, den er aber niemals wiederzusehen glaubte. »Sie sind wirklich Hank Corner, der verrückte Digger aus dem Todestal.«

    »Ich bin zwar nicht verrückt, aber alles andere stimmt. Also, nun mal fix meinen Schnaps.« Corner legt einen Brocken Gold auf die Theke.

    »Sie sind es wirklich«, seufzt Socale und füllt zwei Gläser. Eines für den Gast, das Zweite für sich, um damit den ersten Schrecken hinunterzuspülen. »Aber wie soll ich das verstehen? Stone­ Cat, der Ihr Partner war …«

    »Was ist mit ihm?« Corners Gesicht verzerrt sich voller Hass.

    »Er war hier und verkaufte mir die Maultiere. Er behauptete, Sie wären in einen Abgrund gestürzt und tot.«

    »Dann hat er Sie eben angelogen.«

    »Das sehe ich selbst. Ich hörte später, dass er sehr viel Gold aus den Bergen mitbrachte. Er hat es auf der Bank unserer Stadt eingewechselt.«

    »Er ist ein Betrüger.« Corner füllt sein Glas ein zweites Mal. »Er hat mich ganz gemein hintergangen. Cat Stone wird es noch bitter bereuen. Er dachte wohl, ich würde in der Wüste elend verrecken, aber er hat sich gewaltig verrechnet, der Schurke. Ich werde ihn schon eines Tages wiederfinden.«

    Socale zuckt ganz erschreckt zurück, als er das hassentstellte Gesicht des jungen Mannes sieht.

    »Sie wollen ihn also töten?«

    »Vielleicht. Doch vorerst möchte ich mit dir ein Geschäft machen. Dieses Goldstück ist das Einzigste, was ich im Moment besitze. Ich brauche von dir eine Ausrüstung und die nötigste Verpflegung für drei Monate. Bewilligst du mir diese Sachen? Ich werde dich bei meiner Rückkehr gut belohnen.«

    »Wie denken Sie sich das? Verpflegung und Murros für drei Monate kosten mindestens vierhundert Dollar. Wo sollte ich wohl diesen ungeheuren Betrag hernehmen, um ihn vorzuschießen? Der Händler von Sacramento verlangt für seine Ware Geld, der pumpt mir auch nicht einen Cent.«

    »Ich werde dir tausend Dollar in purem Gold geben, wenn ich zurückkehre. Das ist doch wohl ein Angebot, auf das es sich wirklich lohnt, einzugehen. Oder?«

    »Es ist aber trotzdem ein großes Risiko.« Der kleine schleimige Mexikaner wird nun doch etwas nachdenklich. Blitzschnell überfliegt er im Geiste dieses Geschäft. Er braucht dem Blonden nicht unbedingt die besten Vorräte und die besten Murros zu geben. Sicher könnte er dann noch zweihundert Dollar einsparen. Dann blieben ihm also, wenn er natürlich das Risiko nicht mit einkalkulieren würde, mindestens siebenhundert Dollar Gewinn. Einen solchen Betrag verdient er sonst noch nicht in einem halben Jahr.

    »Nun, schlägst du ein?«, forscht Corner und füllt sich ein drittes Glas.

    »Es wäre immerhin zu überlegen.«

    Socale versucht erst einmal Zeit zu gewinnen.

    »Vergiss dabei nicht, Socale, dass ich in den letzten Jahren ein guter Kunde von dir war«, lockt Corner.

    »Also, ich bin Ihr Mann, und wenn ich dabei verliere.«

    »Du bist wirklich ein weiser Mann, Socale«, lächelt Corner. »Morgen, bei Sonnenaufgang, reite ich los. Vorher aber möchte ich hier noch einiges erledigen.«

    »Die Murros stehen pünktlich und voll beladen mit dem besten Material und Verpflegung vor der Haustür. Und nun verschwindet schon, mein Weib braucht nämlich nichts von unserem Geschäft zu wissen.«

    »Also bis morgen früh bei Sonnenaufgang.«

    »Ich werde pünktlich mit dem Bestellten zur Stelle sein.«

    Und so wandert denn Hank Corner am folgenden Tage nochmals ins Tal des Todes. Er braucht Gold, um seine Rache durchführen zu können, denn wahrscheinlich wird es eine lange Fährte werden, die er zu verfolgen und aufzuspüren hat, ehe er diesen dreimal verdammten Stone Cat findet.

    Aber zu tief sitzt der Hass in dem Herzen des jungen Mannes, um auf die Rache verzichten zu können. Um sie aber durchzuführen, braucht er Gold, nochmals viel Gold. Stone Cat soll büßen, soll all den Schrecken und das Leid am eigenen Leibe spüren, das er seinem gutgläubigen Partner zugefügt hat.

    *

    Das einzige, was Stone Cat noch an die Episode in Kalifornien erinnert, sind siebzigtausend Dollar, die er noch immer mit sich herumschleppt. Der Gedanke, dass an diesem Geld vielleicht das Blut eines unschuldigen, anständigen Menschen klebt, ist Cat bisher noch nie gekommen.

    Ein Mensch, der es im Leben zu etwas bringen will, darf doch kein Gewissen haben.

    Cat kann von sich behaupten, dass er es geschafft hat. Was bedeutet da also schon ein kleines Opfer, ein Menschenleben? Vierzigtausend Dollar hat es ihm eingebracht. Umgerechnet kann er davon mindestens vier bis fünf Jahre ein angenehmes Leben führen. Mit den zweiten Vierzigtausend dürfte er ebenfalls nochmals dieselbe Zeit auskommen.

    Und Stone Cat liebt das Leben, welches er jetzt führt. Ein Leben in Saus und Braus, ein Rausch des Glücks. Gutes Essen, hübsche Weiber, der Brandy, ha, was will er noch mehr. In der Überfülle der Erlebnisse und die auf ihn einstürzenden neuen und fremden Eindrücke hat er seinen jungen Partner, dessen Gebeine wohl schon längst in dem verdammten Tal der Hölle bleichen, längst vergessen.

    Und doch sollte er eines Tages an diesen, ihm so unbedeutend erscheinenden Mann erinnert werden.

    Stone Cat lebt seit einigen Wochen in Little Rock.

    Little Rock, eine Stadt in Arkansas, sogar die Hauptstadt dieses Staates im Mittelwesten. Voller Vergnügungen, voller Abwechslung, mit immer neuen Reizen, für Männer natürlich, die genügend Geld in der Tasche haben.

    Cat hat es und kann es sogar scheffelweise ausschütten. Die leichten Mädchen reißen sich förmlich um den großen breitschultrigen Hünen mit dem feuerfarbenen Haarschopf. Sie sind auch nicht so zart besaitet, dass sie nach der Herkunft des Geldes fragen, ob dafür vielleicht ein anderer sein Leben lassen musste. Sie nehmen es nur und lassen dafür ihre mehr oder weniger ansprechenden Reize diesem Tölpel, dem sie doch nur Liebe vortäuschen. Ist der Kerl so dumm und rückt dafür seine blanken Dollar heraus, na, warum denn nicht, ist ja nur sein Schaden.

    Es ist schon ziemlich spät in der Nacht, als er in Begleitung einer hübschen, wenn auch stark und auffallend aufgetakelten »Dame«, die Stufen des Grand Hotels hochwankt. Es war wieder einmal ein wirklich vergnügter und feuchtfröhlicher Abend, und Cats Stimmung ist demnach auch die Allerbeste.

    Leise summt er ein Lied vor sich hin, während er die Tür seines Appartements öffnet. Es ist eine ganze Zimmerflucht, bestehend aus vier großen, luxuriös eingerichteten Räumen.

    Ja, er lebt schon nobel, dieser Stone Cat, der nicht einmal so etwas Ähnliches wie ein Gewissen hat, und die kleine Kitty in seinem Arm wird wohl mächtig die Augen aufsperren über den Luxus, den sie bei ihrem geliebten Stone­ vorfinden wird.

    »Wir sind am Ziel, Darling«, grölt der Rotschopf und öffnet die Tür, die zu dem großen Wohnzimmer führt. »Ich hoffe, der Kellner hat uns die bestellte Flasche Champagner auf Eis gelegt. Tritt ein, mein süßer kleiner Schäker.« Und noch immer lachend schiebt er das Frauenzimmer vor sich her. »Aber gib Acht, dass du nichts umreißt.«

    Er selbst löst sich dabei von dem Mädchen und tastet sich durch das Zimmer zum großen, in der Mitte des Raumes stehenden Tisch hin, wo stets die gefüllte Petroleumlampe steht.

    »Einen Moment noch, Puppe«, säuselt er vor sich hin, und seine Hände fahren suchend über den Tisch.

    »Verdammt, dieser Trottel von Kellner«, schimpft er dann schließlich, »wo hat er nur die Lampe hingestellt?«

    »Soll ich dir vielleicht behilflich sein?«, flötet die superblonde Kleine in die Dunkelheit hinein.

    »Nein, ist nicht nötig.« Irgendetwas raschelt, und dann flammt der flackernde Schein eines Zündholzes auf. Geisterhaft bewegt sich das trübe Licht durch den Raum und lässt nur ganz undeutlich die Wandbegrenzung erkennen.

    Cat taumelt suchend vorwärts. Ach ja, er hat ziemlich stark getrunken an diesem Abend, und die Reaktion macht sich anscheinend jetzt erst so richtig bemerkbar.

    Fluchend und schimpfend sucht er nach der Lampe oder sonst irgendeinem Leuchter.

    Plötzlich erschreckt ihn der Aufschrei seiner Geliebten.

    »Was ist denn los, Puppe?«, fragt er sich umwendend und das Zündholz höher über den

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