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Loverboys 160: Moritz sahnt ab
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Loverboys 160: Moritz sahnt ab
eBook161 Seiten2 Stunden

Loverboys 160: Moritz sahnt ab

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Über dieses E-Book

Der 25-jährige Student Moritz braucht wieder mal Geld. Als Komparse spielt er im Theater eine Nacktrolle und kommt dabei dem jungen, blonden Maskenbildner und dem muskulösen Hausmeister sehr nahe. Sein WG-Kumpel Hannes, mit dem er es ebenfalls treibt, geht nach Paris – und auch von dessen äußerst attraktivem Nachmieter Ralph ist Moritz ganz hingerissen. Doch Ralph jobbt nicht nur als Model, er spielt auch in schwulen Pornofilmen mit. Soll Moritz ihm bei einem Dreh zusehen?
SpracheDeutsch
HerausgeberBruno-Books
Erscheinungsdatum10. Dez. 2019
ISBN9783959853965
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    Buchvorschau

    Loverboys 160 - Max Wildrath

    später

    1. Kapitel

    Moritz, wir müssen mit dir reden.«

    Als meine Eltern gestern so angefangen haben, ahnte ich schon, was kommen würde, es war ja nicht das erste Mal. Ich sei jetzt 25, also alt genug um zu wissen, was ich eigentlich wolle, aber außer zwei abgebrochenen Ausbildungen und zwei angefangenen und wieder aufgegebenen Studien hätte ich noch nichts zustande gebracht. Und so weiter.

    Musste das sein? Wir hatten ein wirklich schönes Wochenende verbracht und Opas 80. Geburtstag gefeiert. Dass meine schlaue Schwester der Verwandtschaft von ihrer Stelle als Assistenzärztin und mein cleverer Bruder von Fällen aus seiner Anwaltskanzlei berichteten, während ich Nachfragen zum Abschluss meiner Bachelorarbeit geschickt abbiegen musste – geschenkt.

    Aber jetzt »Wir müssen mit dir reden.« Und dann ging es sogar noch anders weiter als bisher immer. Sie würden mir noch drei Monate lang meinen Anteil an der WG-Miete bezahlen und die übliche Überweisung zukommen lassen, dann sei Schluss. Wenn ich mir die Wohnung dann nicht mehr leisten könne, solle ich halt wieder in mein Kinderzimmer ziehen. Punkt. Diskussion zwecklos.

    Nun sitze ich einen Tag früher als geplant im Zug nach Berlin und grüble. Ich weiß einfach nicht, was ich will. Es gibt viele Sachen, die mich interessieren, aber nichts, was ich jahrzehntelang tun möchte. Weil ich auch nach dem Abi keine konkreten Vorstellungen hatte, habe ich eher lustlos mit zwei Semestern Betriebswirtschaft angefangen, dann aber eingesehen, dass ich das nie bis zum Ende durchhalten und schon gar keine Prüfungen bestehen würde.

    Dann kam eine Banklehre, die hätte ich wohl geschafft, wenn ich mich reingekniet hätte, aber den ganzen Tag mit Schlips am Schreibtisch, immer freundlich sein zu meckernden Kunden oder erklären, was sich der Gesetzgeber an völlig unverständlichen Regeln hat einfallen lassen … das war auch nicht meins.

    Bäcker war das Nächste. Ich wollte was Handfestes tun, etwas, bei dem man ein Ergebnis seiner Arbeit sieht, und gebacken habe ich immer gern. Aber mitten in der Nacht aufstehen, die Hitze, der Mehlstaub überall – ich habe es nicht durchgehalten.

    Dann habe ich es noch an der Filmhochschule probiert, schließlich hatte ich an der Schule schon in der Theater + Film AG mitgemacht. Ich dachte, hier könnte ich meiner Kreativität freien Lauf lassen, wäre nicht auf fixe Zeiten festgelegt, würde interessante Leute kennenlernen …

    Vor die Kreativität hatte der Lehrplan aber alles mögliche andere gepackt – zum einen Technik, also Umgang mit Kameras, Licht, Ton, das wäre ja noch gegangen, aber zum anderen auch Sachen wie Kosten, Budget- und Terminplanungen, juristische Fragen, also genau die Dinge, mit denen ich seit meiner Zeit bei der Bank nichts mehr zu tun haben wollte. Und so habe ich auch das einschlafen lassen.

    Ich muss mit Hannes reden. Hannes ist mein bester Kumpel, wir kennen uns schon, seit wir uns im Sandkasten gegenseitig das Spielzeug weggenommen haben. Als wir beide etwa gleichzeitig nach Berlin gingen, war klar, dass wir zusammen eine WG aufmachen werden. Zu der Zeit war es noch möglich, zu einem einigermaßen erschwinglichen Preis was zu finden, und wir haben uns ganz gut eingerichtet. Jeder hat sein Zimmer, Küche und Bad teilen wir. Manchmal, und das gar nicht so selten, teilen wir auch ein Bett oder ein Sofa oder was auch immer. Wir sind kein Paar, aber Hannes meint, er hätte keine Zeit für eine Beziehung und bei mir sind wegen meiner Unentschlossenheit schon ein paar Sachen wieder im Sande verlaufen. Wenn es also einen von uns überkommt und der andere auch Lust hat, treiben wir es miteinander.

    Es ist schon spät, als ich unsere Wohnungstür aufschließe. Hannes muss da sein, denn die Tür war nur zugezogen. Es ist aber alles dunkel, nur durch die geschlossene Tür von Hannes’ Zimmer dringen ein wenig Licht und Musik.

    Ich packe mein Zeug aus, esse noch eine Kleinigkeit, putzte mir die Zähne und haue mich in die Koje. Morgen muss ich mit Hannes reden.

    Die Musik nebenan hat aufgehört, dafür höre ich jetzt Stimmen, da muss noch jemand sein. Eher ungewöhnlich, Hannes bringt selten jemanden mit. Vielleicht hat er es heute gemacht, weil ich eigentlich erst morgen zurückkommen wollte. Ich verstehe nicht, was gesprochen wird, aber es hört sich nach Geschäker an. Auch das noch! Natürlich kann er machen, was er will, aber muss das gerade heute sein?

    Es bleibt nicht beim Schäkern. Ich kenne Hannes’ Stöhnen und weiß, was etwa zwei Meter von mir entfernt hinter der Wand passiert – er lässt sich pudern. Und der Lautstärke nach zu urteilen, besorgt es ihm der andere Typ ziemlich gründlich. Manchmal braucht Hannes das, und wenn ich dann grade in ihm stecke, will er mich gar nicht mehr rauslassen. Dass ich ihn zweimal hintereinander gebumst habe, hatten wir öfter; Double Feature haben wir das genannt. Einmal habe ich sogar ein Triple geschafft.

    Der Ficker nebenan ist ausdauernd, es geht nun schon mindestens zehn Minuten. Ich schiebe Bettdecke und Schlafanzughose runter und fange an zu wichsen. Ich weiß, wie sich Hannes’ Tonlage ändert, bevor er so weit ist, und dann will ich auch kommen. Meine Latte steht, aber noch ist es nicht so weit. Abgehacktes »ah – ah – ah …« von nebenan, in wechselndem Rhythmus, der Stecher variiert seine Geschwindigkeit. Zwanzig Minuten, beachtliches Stehvermögen. Mein Pimmel möchte seine Ladung loswerden, aber noch kann ich mich beherrschen. Nebenan geht es weiter. Wie lange wollen die denn noch?

    Endlich scheinen sie zu Potte zu kommen. Hannes’ Tonlage wird höher, dazwischen kann ich nun auch eine andere Frequenz ausmachen, einzelne Wortfetzen dringen zu mir, »geile Stute«, »Arschficker«, dann wieder nur Stöhnen, sie werden noch lauter, ich rubble schneller, nebenan kommt Hannes, ich höre es genau, er hat beim Abspritzen einen ganz bestimmten Ton drauf, da mache ich mich fertig, kneife die Arschbacken zusammen und spritze mir alles auf den Bauch.

    Der Typ nebenan macht weiter. Hannes wimmert jetzt eher, aber sein Arsch muss immer noch herhalten. Endlich scheint der Bock ein Einsehen zu haben, ein schnelles, tiefes »uh – uh – oaahhh«, dann ist erst mal Pause.

    Nach einer Weile höre ich die Türen von Hannes’ Zimmer und vom Bad, die Wohnungstür aber nicht. Also pennt der Unbekannte wohl hier. Vermutlich haben sie gar nicht gemerkt, dass ich auch in der Wohnung war.

    Am nächsten Morgen werde ich wach, als einer der beiden aufs Klo geht. Ich müsste auch, warte aber jetzt, bis die Schritte wieder zurückkommen, und gleich danach fangen sie schon wieder an, dort weiterzumachen, wo sie gestern aufgehört haben. Ich stehe leise auf, will ihnen den Spaß nicht verderben.

    Ich verschwinde im Bad und hocke mich danach mit einem Kaffee in die Küche. Ich habe den Flur im Blick, aber jemand, der aus Richtung unserer Zimmer kommt, wird mich nicht sehen. Bald höre ich eine Tür, dann Schritte, und ein nackter Kerl geht pfeifend Richtung Bad. Von hinten – gar nicht schlecht. Geiler Arsch. Bin gespannt auf vorne und warte.

    Ich höre die Klospülung, dann die Dusche. Der Typ kommt wieder raus und würde wohl an der Küche vorbeilaufen, ohne mich zu registrierten, weshalb ich ein lautes »Guten Morgen!« loslasse.

    Er erschrickt, fängt sich, hält eine Hand vor seinen baumelnden Schniedel, nickt kurz, »Morgen!«, geht weiter.

    Hannes’ Zimmertür, die Stimme »In deiner Küche sitzt einer.«

    »Was? Wer?«

    »Keine Ahnung.«

    Hannes taucht auf, er hat zumindest eine Unterhose an. »Was machst du denn hier?«

    »Ich trinke Kaffee.«

    »Das sehe ich. Aber wieso bist du hier?«

    »Ich wohne hier.«

    »Sehr witzig. Ich denke, du bist bei deinen Eltern?«

    Der andere Typ kommt dazu, er hat Boxershorts und ein T-Shirt angezogen. »Alles in Ordnung?«

    Hannes kratzt sich am Kopf. »Ja, äääh … das ist Moritz, mein Mitbewohner. Moritz, das ist Ralph. Mit Pe-Ha, legt er Wert drauf. Seit wann bist du wieder hier?«

    »Gestern Abend. Ich wollte euch nicht stören, aber ich muss mal mit dir reden.«

    Hannes wird rot. »Ich mit dir auch. Sollen wir frühstücken?«

    Ralph schaltet sich ein. »Ich nicht, ich muss weg. Kann ich bitte nur schnell einen Kaffee haben?« Und zu Hannes »Sehen wir uns nachher?«

    Hannes nickt, geht ins Bad, ich mache den Kaffee, gebe ihn Ralph mit Pe-Ha, schaue ihn das erste Mal genauer an. Eine echte Sahneschnitte hat sich Hannes da aufgerissen. Wo er den wohl her hat?

    Ralph trinkt schnell aus. »Danke. Und entschuldige, ich muss wirklich weg. Aber ich hoffe, wir sehen uns noch mal, bis dann.« Er verschwindet kurz in Hannes Zimmer, kommt bald angezogen zurück, winkt mir noch mal, klopft an die Badtür »Bis später«, irgendwas Undeutliches kommt zurück, dann klappt die Wohnungstür.

    2. Kapitel

    Ich decke den Tisch, warte, bis Hannes wieder auftaucht.

    »Fang an«, sagt er, »über was wolltest du mit mir reden?«

    Ich berichte vom Gespräch mit meinen Eltern, ernte aber wenig Verständnis.

    »Tja, damit musstest du mal rechnen. Du kannst ihnen ja nicht ewig auf der Tasche liegen. Es wäre auch Lena und Julian gegenüber unfair.« Das sind meine Geschwister.

    »Und was soll ich deiner Meinung nach jetzt machen?«

    »Also Moritz, das musst du schon selber wissen. Ich kenne dich zwar wahrscheinlich besser als irgendjemand sonst, aber, hm, dein Problem ist, dass dir fürs Studium der lange Atem fehlt; und von Kreativität allein kannst du die Miete nicht zahlen. Informier dich mal über Decidophobie.«

    »Bitte worüber?«

    »Decidophobie. Die Unfähigkeit, Entscheidungen zu treffen.«

    »Was soll das denn sein? So ein neues psychiatrisches Krankheitsbild? Blödsinn!«

    »Moritz, was willst du? Du weißt, dass ich dich mag, aber wie soll ich dir helfen, wenn du selbst nicht weißt, was du willst? Werd endlich erwachsen!«

    Ich kann nicht sagen, was ich konkret von dem Gespräch mit Hannes erwartet habe, aber so habe ich es mir nicht vorgestellt.

    »Wo hast du eigentlich diesen Ralph mit Pe-Ha aufgetan?«

    »Du lenkst ab, weil es für dich unangenehm wird. Aber bitte. Wir kennen uns aus der Uni und ich habe ihm gestern die Wohnung gezeigt, weil er ein Zimmer sucht.«

    »Wieso die Wohnung? So wie sich das angehört hat, hast du ihm wohl eher dich selbst gezeigt!«

    »Bleib mal ernst! Ich weiß schon, dass du gehört hast, wie er mich gebumst hat, und wenn wir gewusst hätten, dass du da bist, wären wir leiser gewesen. Aber darum geht’s jetzt nicht. Ich habe ihm gestern die Wohnung gezeigt. Punkt. Vergiss den Rest!«

    Er ist sauer. Meinetwegen, aber ich verstehe es nicht. »Wieso zeigst du ihm die Wohnung? Will er hier einziehen? Soll ich ausziehen, oder was?«

    »Nein! Aber ich gehe für ein Jahr nach Paris, es klappt jetzt endlich. Ich habe dir gesagt, dass das mal ansteht, und in drei Wochen ist es so weit. Ich will mein Zimmer behalten und für das Jahr untervermieten. Ralph würde es wohl nehmen, aber wenn du sagst, du kommst mit ihm überhaupt nicht zurecht, könnte ich noch jemand anderen suchen. Allerdings ist er der einzige schwule Interessent, den ich kenne. Ihr solltet euch vielleicht bald noch mal treffen. Du hast ja noch keine drei Worte mit ihm gewechselt. Denk darüber nach!«

    »Ist das mit euch was Ernstes?«

    »Meine Güte, nein! Ich bin in drei Wochen weg, da fange ich doch vorher keine Beziehung an! Er ist mitgekommen, weil

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