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Loverboys 156: Heiße Tage in Wien
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Loverboys 156: Heiße Tage in Wien
eBook169 Seiten2 Stunden

Loverboys 156: Heiße Tage in Wien

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Über dieses E-Book

Eigentlich wollte der 23-jährige Elias gar nicht nach Wien. Ein europaweites Flug-Chaos sorgt aber dafür, dass der junge Hamburger für ein paar Tage in der Stadt strandet. In den heißen Sommertagen und -nächten an der Donau dauert es nicht lange, bis der schüchterne Rucksacktourist auf waschechte Wiener Stecher trifft, die nur darauf aus sind, seine stramme Kiste zu knacken. Und er bekommt es mit einem mysteriösen Unbekannten zu tun, der ihn von einem Sexabenteuer zum nächsten lockt.
SpracheDeutsch
HerausgeberBruno-Books
Erscheinungsdatum18. März 2019
ISBN9783959853835
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    Buchvorschau

    Loverboys 156 - Bastian Süden

    11

    1. Kapitel

    Ein Ruck geht durch die Kabine, als der Flieger auf der Landebahn aufsetzt. An den ovalen Fenstern zieht ein modernes, glasverbautes Gebäude vorbei, das ich nicht zuordnen kann. Die meisten Flughäfen sehen so aus. Fuhlsbüttel ist es auf alle Fälle nicht. Ist doch auch egal. Hauptsache, sicher auf dem Boden! Trotzdem fühlt es sich merkwürdig an, nicht zu wissen, in welcher Stadt ich mich befinde. Auch die dunkelhaarige Frau, die fast den ganzen Flug über selig geschnarcht hat, sitzt nun aufrecht neben mir.

    »Wissen Sie vielleicht, wo …«

    Sie schüttelt energisch den Kopf.

    Von der Bordansage habe ich kaum etwas verstanden. Nur, dass die Maschine sofort runter muss. Eine gute Stunde vor der geplanten Landung. Sofort riss ich mir die Stöpsel mit der Musik aus den Ohren.

    »Meine Damen und Herren, es besteht absolut kein Anlass zur Sorge«, beteuerte die Flugbegleiterin. »Mit unserem Flugzeug ist alles in Ordnung. Wir müssen allerdings auf Anordnung der Flugsicherung eine außerplanmäßige Landung durchführen. Grund ist eine weiträumige Sperrung des Luftraums. Bitte stellen Sie nun Ihre Sitzlehnen gerade und klappen Sie die Tischchen vor sich hoch«, sagte sie noch ihren üblichen Spruch auf.

    Über die Gangway betrete ich das Flughafengebäude und mische mich in eine unübersichtliche Menschenmenge. VIE – Vienna International Airport, ist hier überall zu lesen. Okay, Wien. Damit wäre zumindest die Ortsfrage geklärt.

    Es ist rappelvoll. Nur wenige Passagiere steuern auf die Halle mit der Gepäckausgabe oder den Ausgang zu, die meisten stehen genau wie ich planlos rum und wissen nicht so recht, warum sie hier sind und was das alles eigentlich soll. Ein paar reden aufgebracht auf Flughafen-Mitarbeiter ein. Männer in Business-Outfits, Paare in der typischen Touristen-Kluft, Familien mit brüllenden Kindern.

    Die Bräune meiner Haut zeugt noch von der Reise, die ich hinter mir habe. Genauso wie die Haare, die von der thailändischen Sonne einen gut sichtbaren Blondstich abbekommen haben und so lang gewachsen sind, dass ich sie zu einem Hipster-Dutt binden kann. Und die dunklen Bartstoppeln, die den verwilderten Look komplettieren. Ich hole tief Luft und versuche zu begreifen, was passiert ist. Bin noch im Urlaubs-Modus. Da funktioniere ich etwas langsamer als normalerweise.

    Drei Wochen lang war ich in Thailand unterwegs. Allein. Nur mein Rucksack und ich. Zuerst an der Küste, dann im Landesinneren, auch im Dschungel. Ich habe mehr Palmen als Menschen gesehen und wollte Neues entdecken, um mich abzulenken, ihn zu vergessen oder besser gesagt – zu verdrängen. Nun ja, es ist mir auch einigermaßen gelungen.

    Von Bangkok hätte es direkt zurück nach Hamburg gehen sollen, aber ganz offensichtlich ist irgendetwas dazwischengekommen, weshalb ich nun dämlich in der Wiener Flughafenhalle rumstehe.

    Die Wortfetzen, die ich aufschnappe, versuche ich wie ein Puzzle zusammenzufügen. Es ist die Rede davon, dass sämtliche Flugzeuge, egal wo sie gerade sind, auf schnellstem Weg vom Himmel geholt werden müssen. Auf dem Monitor mit den Abflügen ist hinter jeder Flugnummer ein und dasselbe Wort zu lesen: cancelled.

    »Ja, es stimmt, momentan darf leider kein einziges Flugzeug starten.« Eine höchst offiziell aussehende Frau spricht zu einem Pulk an Menschen, dem ich mich anschließe. »Glauben Sie mir, wir bedauern dies zutiefst, aber wegen eines Vorfalls in Island musste der gesamte europäische Luftraum unverzüglich gesperrt werden.«

    »Hä, was für’n Vorfall denn?«, ruft jemand ärgerlich dazwischen.

    »Vielleicht haben Sie davon gehört – es gab einen Vulkanausbruch auf Island. Leider hat eine ungünstige Wetterlage die Asche Richtung Mitteleuropa getragen. Das ist für Flugzeuge sehr gefährlich. Daher haben sich die europäischen Flugsicherungen entschlossen, aus Sicherheitsgründen den gesamten Luftraum zu sperren. Uns sind die Hände gebunden. Es handelt sich hierbei um eine behördliche Anweisung.«

    »Pfff«, macht jemand. »Das bedeutet also, dass alle Flüge gestrichen sind?«

    »Bedauerlicherweise, ja.«

    »Und morgen? Gehen morgen wieder Flüge?«

    »Die Sperre gilt bis auf Widerruf. Mehr kann ich Ihnen zum gegenwärtigen Zeitpunkt leider nicht sagen.«

    Die Menge ist wütend. »Aber das geht doch nicht«, ruft jemand.

    Ein Anzugträger stampft auf den Boden und wirkt dabei irgendwie peinlich. »Hören Sie mal zu! Eine verfickte Scheiße ist das«, flucht er, um postwendend von der Frau, die ihr kleines Kind im Arm hält, einen giftigen Blick zu ernten.

    »Und was wird aus den gebuchten Tickets? Die verfallen doch nicht, oder?«, will jemand anderes wissen.

    »In dieser Angelegenheit müssen Sie sich bitte an Ihre Airline wenden«, antwortet die Uniformierte und marschiert ab.

    Ich nehme mir vor, mich nicht über die Sache zu ärgern. Warum auch? Nach drei Wochen Thailand bin ich so relaxed, dass ich mich selbst nicht mehr kenne. Da werde ich mich von einer Kleinigkeit wie einer Notlandung doch nicht aus der Ruhe bringen lassen, oder? Das Wichtigste ist doch: Ich bin heil am Boden.

    »Du hast echt Glück.« Das Mädchen hinter dem hölzernen Tresen klimpert auf der Computertastatur. »Ein einziges Bett haben wir noch frei. Es ist wirklich das letzte. Kostet fünfunddreißig Euro pro Nacht, okay?«

    »Super, nehme ich.« Erleichtert fische ich Geldscheine und Reisepass aus dem Tramper-Rucksack und überreiche ihr alles. Den Flyer für dieses Hostel hat mir am Flughafen jemand in die Hand gedrückt.

    Zuerst habe ich zwar versucht, ein Ticket für den Nachtzug nach Hamburg zu kaufen. Nur war ich leider nicht der einzige mit dieser Idee. Eine bedrohlich wirkende Menschenmasse wälzte sich durch den Hauptbahnhof. Endlos-Schlangen vor den Ticketautomaten. Ein Höllenlärm. Überall wurde gerempelt und geflucht. Wenn überhaupt, hätte ich die nicht gerade kurze Reise nach Hause wohl nur zwischen den reservierten Sitzplätzen stehend zurücklegen können, und auf Sardinenbüchsen-Feeling hatte ich wirklich keinen Bock. Also beschloss ich, vorerst einmal hier zu bleiben.

    Wien, warum denn auch nicht? Hey, ich war noch nie in Wien. Hänge ich eben, wenn auch nicht ganz freiwillig, an meinen Thailand-Trip noch einen Städteurlaub dran und warte, bis die doofe Sache mit der Vulkanasche vorbei ist. Eigentlich ’ne coole Idee!

    Nur steigt gleichzeitig ein mulmiges Gefühl in mir hoch, denn Wien ist für mich unweigerlich mit ihm verbunden.

    Ich nehme an, Valentin lebt immer noch hier. Keine Ahnung, ob er bald wieder zurück nach Hamburg übersiedeln wird. Dann wäre das Glück der beiden Turteltäubchen jedenfalls perfekt. Aber eigentlich möchte ich mir darüber gar keine Gedanken machen. Hatte die Reise für mich nicht hauptsächlich den Zweck, endlich nicht mehr an Stephan denken zu müssen und an die beschissene Nummer, die Valentin und er mit mir abgezogen haben?

    Schnell versuche ich, die gruseligen Gedanken an meinen Ex und seinen Neuen aus meinem Kopf zu scheuchen und die Sache optimistisch zu sehen. Wien ist doch bestimmt groß genug, um einem Ekel wie Valentin aus dem Weg gehen zu können.

    »Dein Bett befindet sich in Zimmer 21. Das ist ein Vierer-Schlafsaal im ersten Stock«, erklärt das Hostel-Mädchen, während es mir ein Gästeformular und einen Stift auf den Tresen legt. »Frühstück von sieben bis zehn. Kostet zehn Euro. Unten im Keller gibt’s eine Waschküche. Münzen kannst du hier bei mir kaufen. Noch Fragen?«

    »Öhm, nee.« Ich grinse sie an und schultere dabei meinen riesigen Rucksack, zwänge mich an zwei jungen Asiatinnen vorbei, die die knarrende Treppe herunterkommen, und steige sie dann selbst hoch.

    Dieses Hostel hat bestimmt schon bessere Tage gesehen. An vielen Stellen rieselt der weiße Verputz von den Wänden. Der enge Flur riecht so, als wäre hier seit den 60er-Jahren nicht mehr gelüftet worden. Alles wirkt alt, allerdings nicht cool und retro, sondern so, als hätte sich hier im letzten halben Jahrhundert tatsächlich nichts verändert. Dazu kommt, dass die Fenster vergittert sind, was ein beklemmendes Gefängnis-Flair vermittelt. Dennoch ist das alles hier kein Vergleich zu den noch viel spartanischeren Dschungel-Unterkünften, in denen ich in den vergangenen Wochen gehaust habe.

    Zimmer 21 sieht so aus wie die meisten Hostel-Zimmer dieser Welt: Etagenbetten, schmale Schränke, die an eine Sport-Umkleide erinnern, ein Fenster, das auf einen mausgrauen Innenhof führt. Das Bunteste hier ist noch das Tattoo des Typen mit dem nackten Oberkörper. Und das Tattoo ist definitiv nicht der einzige Grund, warum ich ihn anstarre.

    Er lümmelt in seinem Bett, als könne er sich nicht recht entscheiden, ob er sitzen oder liegen möchte, und blättert in einem Reiseführer für Backpacker. Ohne mich anzugucken, gibt er einen kurzen, unverständlichen Gruß von sich, den ich entsprechend erwidere. Ich befehle mir, mich zusammenzureißen, und wende den Blick ab, sehe mich nach einem Bett um, das unbenutzt aussieht, und werde links oben fündig. Eines ist klar: Bevor ich hier in der fremden Stadt irgendetwas anstellen kann, brauche ich dringend eine Dusche.

    »Süßer Arsch«, höre ich, als ich mich bis auf die Unterhose ausgezogen habe und mich über meinen Rucksack bücke, um nach dem Waschbeutel zu suchen.

    Ich fahre erschrocken hoch.

    Nun ja, soweit ich es beurteilen kann, ist mein Arsch tatsächlich nicht übel, aber war das gerade eben der Tattoo-Typ? Ich drehe mich zu ihm um.

    Er sieht aus wie der typische Hetero-Proll, der nachts grölend durch Partymeilen zieht und nach einem kräftigen Schluck Bier gerne rülpst, aber nicht wie einer, der Interesse am Arsch seines männlichen Zimmergenossen zeigt.

    Nachdem ich mich mit einem schnellen Blick in die anderen Betten noch einmal vergewissert habe, dass außer uns niemand im Zimmer ist und er tatsächlich mich beziehungsweise meinen Hintern gemeint haben muss, gucke ich ihn fragend an und lege den Kopf schief.

    »Nicht so schüchtern, Dude. Komm mal her zu mir!« Er legt den Reiseführer weg und zieht amüsiert die Augenbrauen hoch. Sein Gesicht hat etwas Grobes an sich, das ich irgendwie sexy finde.

    Seine Haare sind millimeterkurz geschoren, als wäre er einer vom Militär. Er hat ein kantiges Kinn und eine markante Nase. Wenn er grinst, kommt ein kleiner Spalt in der oberen Zahnreihe zum Vorschein, der ihm etwas Freches verleiht. Auch wenn er schon an die dreißig sein dürfte, wirkt er so, als würde noch ein kleiner Lausbub in ihm stecken. Und der Body ist gestählt ohne Ende.

    Ich gehe ein paar Schritte und bleibe vor seinem Bett stehen. »Hm?«

    »Woher kommst du denn, Dude?«, will er wissen.

    »Hamburg«, antworte ich. »Und du?«

    »Aus den Staaten, Kalifornien. Bin der Tim.«

    »Elias«, stelle ich mich vor.

    Nicht gerade unauffällig schiebt er beim Sprechen den Kaugummi von einer Mundhälfte in die andere. »Huuh, ein German Boy. Über deutsche Jungs hört man nur Gutes.« Allein durch seinen Tonfall klingt das irgendwie anstößig.

    »Och, was denn zum Beispiel?«

    Er lacht auf. »Dass ihr Knackärsche habt und gut zu vögeln seid. Komm her, Dude, lass dich mal anfassen!«

    »Wie bitte?«

    Er ist offenbar kein Kerl der langen Diskussionen. Er steht auf, packt mich einfach an den Hüften und dreht mich, damit sich seine Hände ungeniert an meinem Arsch vergreifen können. Er kaut provokant und stößt er einen Pfiff aus. »Knackig, geil. Kompliment.«

    »Öhm …« Ich bin irritiert, aber auch leicht erregt. Ja, tatsächlich wächst die Beule in meiner Unterhose, nur weil ein notgeiler Ami meinen Hintern betatscht. Zugegebenermaßen ist er ein Kerl, der mich antörnt, aber …

    »Du, sorry, aber ich muss nun mal duschen«, wiegle ich ab, bevor die Sache hier zu weit geht, und verschwinde im Nebenraum.

    Während es in vielen Hostels nur ein Gemeinschaftsbad für die gesamte Etage gibt, verfügt dieses über den Luxus eines eigenen für jeden Schlafraum. Gut, es ist eng hier drin und an der Wand fehlen ein paar Fliesen, aber immerhin muss ich die Dusche nicht mit fünfzig Leuten teilen.

    Ich ziehe mir die Unterhose aus und steige in die Duschkabine. Das Wasser, das aus der verkalkten Brause kommt, ist entweder zu heiß oder zu kalt. Es lässt sich auf der rostigen Armatur nur notdürftig regulieren.

    Ich entscheide mich für die frostige Variante, weil mir ohnehin die Hitze durch den Körper steigt. Immerfort muss ich nämlich an den Ami-Proll denken, der offensichtlich geil auf meinen Arsch ist. Das kalte Wasser kann aber nichts gegen meinen mittlerweile pulsierenden Ständer ausrichten. Doof, dass ich vorhin Muffensausen bekommen habe, aber es ist eben nicht meine Sache, mich einfach so auf einen Wildfremden einzulassen.

    Dabei ist völlig

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