Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Winterpunsch und Herzenswunsch: Gay Romance
Winterpunsch und Herzenswunsch: Gay Romance
Winterpunsch und Herzenswunsch: Gay Romance
eBook101 Seiten1 Stunde

Winterpunsch und Herzenswunsch: Gay Romance

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Eis und Frost ziehen durch das Land, Weihnachten und Silvester werden mit weißen Flocken verziert. Für manche ist das Leben so kalt wie der Winter, doch völlig unerwartet zeigt sich die Liebe. Geheimnisse, Hoffnung und oft auch ein Zufall führen dazu, dass zwei Männer ihr Herz im Schnee verlieren. Wer die Hilfe eines unverschämten Engels mit schmutzigen Flügeln oder eines traurigen, kleinen Jungen braucht und für wen sich eine fiese Grippe oder ein deprimierender Abend in klirrender Kälte am Ende als Glück erweist, wird in diesem Buch erzählt.


Der Sammelband enthält die winterlichen Gay Romance Kurzgeschichten:

Fieberträume
Herzenswunsch
Peers letzte Chance
Winterpunsch
Weiß ist keine Farbe
Ganz leise rieselt der Schnee

Die Geschichten „Fieberträume“ und „Weiß ist keine Farbe“ wurden bereits in Anthologien der HSN veröffentlicht.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum12. Juli 2019
ISBN9783739628417
Winterpunsch und Herzenswunsch: Gay Romance

Mehr von Savannah Lichtenwald lesen

Ähnlich wie Winterpunsch und Herzenswunsch

Ähnliche E-Books

LGBTQIA+-Romantik für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Verwandte Kategorien

Rezensionen für Winterpunsch und Herzenswunsch

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Winterpunsch und Herzenswunsch - Savannah Lichtenwald

    Fieberträume

    Simon und Finn treffen sich zweimal die Woche in Finns Wohnung, schön unkompliziert, nur für Sex. Das geht monatelang gut, bis Simon feststellt, dass ihm das zu wenig ist. Finn jedoch ist kalt, zeigt keinerlei Gefühle - bis zu dieser einen Nacht, als er mit hohem Fieber im Bett liegt und kaum etwas wahrnimmt.

    ******

    Schon wieder Donnerstag. Ich hasse Donnerstage. Montage hasse ich auch. An diesen beiden Tagen fahre ich zu Finn zum Vögeln. Anders kann man es nicht nennen, denn an diesen beiden Tagen machen wir für ein oder zwei Stunden nichts anderes.

    Ich bin Simon, ein Meter achtzig, mit rotblonden Haaren, grünen Augen und dank meines Jobs als Möbelpacker kräftig gebaut. Finn habe ich vor ein paar Monaten in einem Darkroom kennengelernt und nach einigen Wochen, in denen wir uns immer wieder über den Weg gelaufen sind, haben wir beschlossen, dass ein anständiges Bett bequemer ist. Montag und Donnerstag sind die beiden Tage, an denen ich bei der Arbeit früher gehen kann. Darum haben wir uns darauf geeinigt, dass wir uns dann in Finns Wohnung treffen, um unseren Spaß zu haben. Finn legt Wert darauf, dass ich nicht abends zu ihm komme, damit wir nicht in Gefahr geraten, die Nacht miteinander zu verbringen. Eine bequeme, befriedigende Vereinbarung zum Poppen, ganz locker, nur um Druck abzubauen. Auch darauf haben wir uns geeinigt, denn mehr wollten wir beide nicht.

    Blöd nur, dass meine Einstellung dazu sich geändert hat. Jedesmal fällt es mir schwerer, zu Finn zu fahren und jedesmal bekomme ich Magenschmerzen, wenn ich wieder gehen muss. Das war kein wohlüberlegter Entschluss, es ist einfach so passiert. Der Mann geht mir unter die Haut, greift mein Herz an und macht einen unentwirrbaren Knoten daraus. Im Bett passen wir hervorragend zusammen, auch wenn ich ihn nur von hinten lieben darf. Ja, meine Wortwahl hat sich auch geändert, wenn auch nur im Geiste.

    Ich würde Finn gerne mal küssen und umarmen, doch er entzieht sich jedesmal. Zugegeben, meine beiden einzigen Versuche in dieser Hinsicht waren sehr zaghaft, schließlich ist diese seltsame Stimmung in mir für mich recht neu. Ich war noch nie verliebt und Gefühle dieser Art waren mir bei anderen bisher unverständlich.

    Noch zwei Querstraßen, dann links abbiegen, am Hochhaus vorbei und dann wieder rechts bis zu dem achtstöckigen Appartmenthaus, in dem fast nur Studenten wohnen, wie Finn auch einer ist. Der Bildungsunterschied zwischen uns fördert natürlich nicht gerade meinen Mut, ihm zu sagen, was ich fühle. Was das betrifft, passen wir wohl eher nicht zusammen. Aber ich kann diesen kleinen Nerd, verdammt nochmal, nicht aus meinem Kopf bekommen.

    Finn ist kleiner als ich, schlank mit braunen Haaren und blauen, ständig etwas abwesend wirkenden Augen. Zumindest sieht er mich selten an, was echt schade ist. Viel Aufmerksamkeit bekomme ich eh nicht, nach ein- oder zweimal Vögeln schwingt er sich aus dem Bett und zieht sich sofort wieder an. Fehlt nur noch, dass er über die Schulter ruft: „Du weißt ja, wo die Tür ist". Bevor er so was äußern kann, gehe ich lieber freiwillig – und sitze dann zu Hause frustriert mit einem Bier vor dem Fernseher.

    Eine Parklücke direkt vorm Haus, das nenne ich Glück. Oder Pech, wenn ich bedenke, dass es die Zeit verkürzt, bis ich mich wieder dieser unmöglichen Situation stellen muss, die ich mit jedem Treffen weniger ertrage. Heute werde ich ihm sagen, dass ich die „Vereinbarung" beende, weil ich keine Zeit mehr habe, eine bessere Ausrede ist mir bis jetzt nicht eingefallen. Letzten Montag habe ich mich davor gedrückt, habe ihm auf den Anrufbeantworter geschwatzt und behauptet, dass ich einen Auftrag hätte und daher leider absagen muss.

    Auf mein Klingeln tut sich nichts, die Eingangstür lässt sich jedoch leicht aufschieben, sodass ich langsam die Stufen hinaufschleichen kann bis zu Finns Wohnungstür. Jeder Schritt fällt mir schwer angesichts dessen, was ich gleich tun muss, aber eine andere Lösung gibt es nicht.

    Finn ist unglaublich sinnlich beim Sex, davor und danach jedoch kalt wie ein Fisch, interessiert sich nur für seine Studien und Zeichnungen, die überall herumliegen. Er studiert Physik, dafür kann er sich begeistern, redet wie ein Wasserfall mit leuchtenden Augen und wirbelnden Händen.

    Nur mich behandelt er wie einen Einrichtungsgegenstand – nützlich, aber uninteressant. Wie man so zwiespältig sein kann, verstehe ich nicht, ich bin da einfacher gestrickt, direkter. Darum kann das mit uns auch nichts werden, das muss ich eben so akzeptieren.

    Nachdem mir auch hier an der Wohnungstür keiner aufmacht, krame ich Finns Schlüssel aus der Jacke. Den hat er mir vor zwei Monaten mal gegeben, weil er nichts wahrnimmt, wenn er konzentriert am Laptop sitzt. Da hatte ich noch Hoffnung, habe es als Zeichen gesehen, dass da mehr ist als nur Sex.

    Die Tür ist schnell geöffnet und als ich eintrete und sie hinter mir schließe, sehe ich vor mir Chaos und Unordnung. Das ist für Finn nicht ungewöhnlich, mit Aufräumen hat er nichts am Hut, weil er geistig so schnell wegrutscht, sich lieber mit Dingen beschäftigt, die seine Intelligenz fordern, als mit schnöder Hausarbeit. Heute jedoch scheint es noch mehr Durcheinander zu geben als sonst. Überall liegen Taschentuchpackungen und in der Küche stehen mehrere schmutzige Gläser und Teller. Hier hat schon lange keiner mehr was gemacht.

    Finn ist nirgendwo zu sehen, sonst sitzt er meistens am Computer. Auf meine Rufe antwortet er nicht und auf dem Weg zum Schlafzimmer fällt mir die stickige Luft auf. Mann, warum macht der kein Fenster auf? Selbst ein kleiner Professor braucht doch hin und wieder etwas Frischluft.

    Die Schlafzimmertür steht offen, Finn liegt nur mit Slip bekleidet auf dem Bett wie ein Toter. So hat er mich noch nie empfangen – auf dem Rücken liegend, den Kopf mir zugewandt, als hätte er nur auf mich gewartet. Erst beim Näherkommen sehe ich, dass seine Augen geschlossen sind. Sein Atem geht rasselnd und die schönen braunen Haare kleben ihm am Kopf, seine Haut glänzt schweißnass, das Bettlaken ist völlig zerwühlt. Oh Gott, der arme Kerl ist krank, das wirft meine Pläne natürlich über den Haufen.

    Als erstes kippe ich das Fenster, dann decke ich ihn zu und wische ihm mit einem Tuch vorsichtig über die fiebrige Stirn. Finn stöhnt im Schlaf, nicht das lustvolle Stöhnen, das ich von ihm kenne, eher ein gequältes, rau und stockend. Er nuschelt etwas, das ich nicht verstehen kann, es klingt wie Ken, Ben oder Wenn. Was auch immer er sagen wollte, jetzt fehlt ihm wohl die Kraft dazu, liegt er wieder still da. Er glüht und die flachen Atemzüge kommen stoßweise, als müsse er jedes Quäntchen Luft mühsam in den Körper zwingen.

    Verdammter Mist, warum hat er mich nicht angerufen, wenn es ihm so schlecht geht? Und warum kümmert sich sonst keiner um ihn? Was ist mit seiner Familie oder Freunden? Mir fällt auf, dass ich nicht viel über ihn weiß, kein Wunder, er spricht auch nie über etwas anderes als sein Studium. Nur seine Eltern hat er mal nebenbei erwähnt, dort ist er seit seinem Coming-out nicht mehr besonders willkommen. Doch jetzt

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1