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Ich lieb dich immer noch: Der Bergpfarrer 216 – Heimatroman
Ich lieb dich immer noch: Der Bergpfarrer 216 – Heimatroman
Ich lieb dich immer noch: Der Bergpfarrer 216 – Heimatroman
eBook106 Seiten1 Stunde

Ich lieb dich immer noch: Der Bergpfarrer 216 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen.
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.

»Ich soll die Arbeiten an der Bergstraße in St. Johann leiten? Und Sie … sind absolut sicher, Herr Kowalski, dass ich der geeignete Mann dafür bin? Ich meine …« Hans Kerner kam nicht dazu, seinen Satz zu vollenden. Aus den eisgrauen Augen seines Vorgesetzten traf ihn ein durchdringender Blick, der ihn verstummen ließ. »Wenn ich mir meiner Sache nicht sicher wäre, hätte ich Sie wohl kaum in mein Büro bestellt, um mit Ihnen über Ihren Einsatz beim Bau der neuen Wachnertal-Trasse zu sprechen, Herr Kerner. Denken Sie nicht?« »Natürlich, Herr Kowalski. Ich dachte nur … ich …«, stammelte Hans Kerner und brach verlegen ein zweites Mal ab, als sein Gegenüber unwillig die Augenbrauen hochzog. Anton Kowalski, der Leiter des großen Bauunternehmens, bei dem Hans Kerner seit Jahren als Ingenieur arbeitete, begann in dem umfangreichen Aktenordner zu blättern, der vor ihm lag. »Sie hatten während Ihres Aufenthalts in Afrika, bedingt durch das Tropenklima, wiederholt mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, Herr Kerner«, stellte er fest. »Und waren, wie ich aus einem Gesprächsprotokoll jüngeren Datums ersehen kann, aus diesem Grund durchaus mit dem Vorschlag der Unternehmensleitung einverstanden, Sie in Zukunft in erster Linie in unseren Breiten, zum Beispiel in Süddeutschland, einzusetzen. Ich kann Ihr plötzliches Zögern deshalb nur schwer nachvollziehen. Zumal die Aufgabe, die in St. Johann auf Sie wartet, einen Mann wie Sie eigentlich reizen müsste.« Hans Kerner schluckte trocken. Was in aller Welt sollte er seinem Chef antworten?
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum23. Okt. 2018
ISBN9783740936518
Ich lieb dich immer noch: Der Bergpfarrer 216 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Ich lieb dich immer noch - Toni Waidacher

    Der Bergpfarrer – 216 – Ich lieb dich immer noch

    Der Bergpfarrer

    – 216–

    Ich lieb dich immer noch

    Zu späte Heimkehr?

    Toni Waidacher

    »Ich soll die Arbeiten an der Bergstraße in St. Johann leiten? Und Sie … sind absolut sicher, Herr Kowalski, dass ich der geeignete Mann dafür bin? Ich meine …«

    Hans Kerner kam nicht dazu, seinen Satz zu vollenden.

    Aus den eisgrauen Augen seines Vorgesetzten traf ihn ein durchdringender Blick, der ihn verstummen ließ.

    »Wenn ich mir meiner Sache nicht sicher wäre, hätte ich Sie wohl kaum in mein Büro bestellt, um mit Ihnen über Ihren Einsatz beim Bau der neuen Wachnertal-Trasse zu sprechen, Herr Kerner. Denken Sie nicht?«

    »Natürlich, Herr Kowalski. Ich dachte nur … ich …«, stammelte Hans Kerner und brach verlegen ein zweites Mal ab, als sein Gegenüber unwillig die Augenbrauen hochzog.

    Anton Kowalski, der Leiter des großen Bauunternehmens, bei dem Hans Kerner seit Jahren als Ingenieur arbeitete, begann in dem umfangreichen Aktenordner zu blättern, der vor ihm lag.

    »Sie hatten während Ihres Aufenthalts in Afrika, bedingt durch das Tropenklima, wiederholt mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, Herr Kerner«, stellte er fest. »Und waren, wie ich aus einem Gesprächsprotokoll jüngeren Datums ersehen kann, aus diesem Grund durchaus mit dem Vorschlag der Unternehmensleitung einverstanden, Sie in Zukunft in erster Linie in unseren Breiten, zum Beispiel in Süddeutschland, einzusetzen. Ich kann Ihr plötzliches Zögern deshalb nur schwer nachvollziehen. Zumal die Aufgabe, die in St. Johann auf Sie wartet, einen Mann wie Sie eigentlich reizen müsste.«

    Hans Kerner schluckte trocken.

    Was in aller Welt sollte er seinem Chef antworten?

    Er konnte ihm doch nicht einfach sagen, dass er überallhin lieber gehen würde als ausgerechnet ins Wachnertal.

    Hinter Hans Kerners Stirn begann es fieberhaft zu arbeiten, während sein Chef sich wieder in seinem Aktenordner festlas.

    »Sie haben sich vor sieben Jahren, als Sie noch ganz am Beginn Ihrer Karriere waren, um eine Stelle im Wachnertal beworben, Herr Kerner«, sagte Anton Kowalski nach einer kleinen Weile. »Es ist allerdings, wie ich aus meinen Unterlagen ersehe, damals leider nichts daraus geworden. Nun bietet sich Ihnen eine neue Chance. Und ich finde, Sie sollten sie nützen. Auch wenn es sich diesmal nicht um die Errichtung eines Wasserkraftwerks und eines Staudamms, sondern um den Bau einer Straße handelt.«

    Hans Kerner seufzte.

    Vor sieben Jahren …

    Damals war alles noch ganz anders gewesen.

    Damals waren ihm das Wachnertal und vor allem St. Johann als der schönste Platz auf der ganzen Erde erschienen. Und er hatte sehnsüchtig davon geträumt, dort Fuß zu fassen. Er glaubte damals, dass es ihm, hatte er sich erst durch die Arbeit an der Wachnertalsperre einen Namen gemacht, ein Leichtes sein müsste, in St. Johann oder in einem der Nachbarorte ein privates Ingenieurbüro zu eröffnen.

    Dann hätte er Monika auf der Stelle einen Heiratsantrag machen können, mit ihr zusammen eine Familie gründen …

    »Ich werde über Ihren Vorschlag nachdenken, Herr Kowalski«, erwiderte Hans Kerner. Nur um irgend­etwas zu sagen, das sein langes, von Erinnerungen erfülltes Schweigen überbrückte.

    »Wie bitte? Sie wollen sich mein Angebot erst noch überlegen?« Anton Kowalski war mit einem Mal zutiefst verärgert. »Wenn das so ist, Herr Kerner, müssen wir wohl auf Ihre Mitarbeit an der Wachnertal-Trasse verzichten. Ich bin mir sicher, dass andere Ingenieure unserer Firma bei dem Angebot schneller zugreifen werden.«

    Hans Kerner zuckte erschrocken zusammen, er war sich der Drohung, die in den Worten seines Chefs lag, durchaus bewusst. Womöglich würde man ihn nur noch für kleine, unbedeutende Projekte einsetzen oder gar aufs Abstellgleis schieben. Durch seine Absage würde er all das aufs Spiel setzen, was er in den vergangenen Jahren durch unermüdlichen Einsatz und harte Arbeit erreicht hatte.

    Er fasste sich ein Herz und sah dem Chef fest in die Augen.

    »Nun, da habe ich mich wohl etwas ungeschickt ausgedrückt. Wenn der Auftrag im Wachnertal so dringlich ist und Sie mir als leitendem Ingenieur den Vorzug geben wollen, werde ich das in mich gesetzte Vertrauen selbstverständlich nicht enttäuschen.«

    Auf Anton Kowalskis Züge trat ein breites Grinsen. Er lehnte sich in seinem Schreibtischstuhl zurück und verschränkte die Arme über der Brust.

    »Wusste ich doch, dass ich auf Sie zählen kann, Herr Kerner. Wir haben uns offenbar nur zunächst ein wenig missverstanden. Etwas anderes hätte ich mir auch kaum vorstellen können«, erwiderte er mit Genugtuung. Und fügte, freundlich als wäre nichts gewesen, hinzu: »Ich habe Sie für die Dauer Ihres Aufenthalts im Wachnertal im Hotel ›Zum Löwen‹ in St. Johann untergebracht. Ein komfortables Einzelzimmer mit Balkon, Bad, Fernseher und Telefonanschluss wird dort schon für Sie bereitgehalten. Das sogenannte Enzianzimmer, glaube ich.«

    Hans Kerner biss sich auf die Unterlippe. Ausgerechnet im »Löwen« in St. Johann sollte er wohnen!

    Von einer Sekunde zur anderen stieg vor seinem geistigen Auge das Bild des Saals auf, in dem damals immer der Tanzabend stattgefunden hatte. Jeden Samstag hatten die »Wachnertaler Buam« aufgespielt, und er hatte sich zu ihren Klängen mit der blonden Monika Lohacker im Arm gedreht.

    Ob es das samstägliche Tanzvergnügen noch immer gab?

    Eigentlich war er sich so gut wie sicher, dass sich daran in all den Jahren nichts geändert hatte.

    Nur Monika würde inzwischen in den Armen eines anderen Mannes über das Parkett tanzen. Oder saß sie, längst verheiratete Frau und Mutter, inzwischen lieber zu Hause vor dem Fernseher?

    Bei der Vorstellung, Monika habe mittlerweile ihren Platz an der Seite eines Anderen gefunden, gab es ihm einen schmerzhaften Stich ins Herz.

    Es durfte einfach nicht sein, dass seine Monika …

    »Herr Kerner? Fühlen Sie sich nicht wohl?«, hörte Hans plötzlich wie von weit her die Stimme seines Chefs. »Sie sehen mit einem Mal so blass aus.«

    Der junge Ingenieur nahm sich zusammen.

    »Ich? Nein! Ich fühle mich ausgezeichnet«, beeilte er sich zu sagen. »Ich … ich habe mir nur gerade überlegt, dass ich unserer Firma unnötige Kosten ersparen könnte, wenn ich statt im ›Löwen‹, in einem einfachen Berggasthof in Engelsbach oder Waldeck wohnen würde. Da ich mit Sicherheit den ganzen Tag auf der Baustelle zubringen werde …«

    »Werden Ihnen am Abend eine komfortable, gepflegte Atmosphäre und wohlschmeckende reichhaltige Mahlzeiten ganz besonders gut tun«, ergänzte Anton Kowalski. »Das Wohl tüchtiger Mitarbeiter liegt unserer Firma am Herzen.« Mit einem effektvollen Knall klappte er den vor ihm liegenden Aktenordner zu. »Ich rechne also mit Ihnen, Herr Kerner. Montag in einer Woche in St. Johann. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in den Bergen und gutes Gelingen.«

    »Danke, Herr Kowalski. Und auf Wiedersehen«, war alles, was der junge Ingenieur noch sagen konnte, dann zog er sich schweigend zurück.

    »Montag in einer Woche in St. Johann«, hämmerte es unausgesetzt in seinem Kopf.

    *

    Es war ein schwüler Hochsommertag, als Hans Kerner in seinem silbergrauen Toyota die Autobahn verließ und, seine Geschwindigkeit drosselnd, in die Landstraße einbog. Er hatte mit einem Mal das Gefühl, im Schneckentempo dahin zu kriechen, doch die atemberaubende Schönheit der Landschaft, durch die sein Weg ihn führte, nahm ihn bald in ihren Bann.

    Sieben Jahre war es nun her, dass er, damals noch in einem klapprigen, halb verrosteten Renault, dieselbe Strecke zurückgelegt hatte. Stolz auf sein mit Auszeichnung bestandenes Examen und voller hoch gespannter Erwartungen an die

    Zukunft. Er freute sich auf seinen Bergurlaub, den er sich nach all der Büffelei fürs Examen redlich verdient hatte.

    Natürlich war er damals nicht im

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