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Raum 17 Fips und der stinkende Löwe
Raum 17 Fips und der stinkende Löwe
Raum 17 Fips und der stinkende Löwe
eBook137 Seiten1 Stunde

Raum 17 Fips und der stinkende Löwe

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Über dieses E-Book

Allein in der Kalahari
Eremias- die Kalahari wurde zum Zentrum seines Daseins. Alles, die Gegenwart, die Bilder der Kindheit, auch die Bilder dessen, was sein wird - alles, alle Bilder seines langen Lebens- alles- selbst das Universum begann, sich um den Streuner in der Kalahari zu kreisen
Wenn ein Mensch in der Savanne, in der Wintersavanne zum Beispiel, mutterseelenallein, allenfalls in der Begleitung eines Babuuns-
- eines Fabelwesens, halb Affe halb Mensch-
Tage und Wochen, Nacht für Nacht, seine Zeit, Nacht für Nacht, am Lagerfeuer verbringt, verwandelt sich dieser Mensch.

Die Sterne, die Sonnen der Milchstraße zum Beispiel, sind so nah, dass der Mensch meint, sie berühren zu können.
Der Mensch wird zu einem Teil des Universums.

Es hilft nicht, dass du etwas über das Universum weißt, etwas gelesen hast- prächtige Bilder in prächtigen Büchern gesehen hast. Du musst das Universum erleben.

Eremias, allein In der Kalahari, erlebte das Universum. Im wurde bewusst, dass er Teil des Universums ist.
Ihm wurde bewusst, dass er Teil des Seins und aller Welten ist- und war- und bleiben wird- bis zum Ende seines Lebens- und darüber hinaus.
SpracheDeutsch
HerausgeberTWENTYSIX
Erscheinungsdatum7. Aug. 2018
ISBN9783740701727
Raum 17 Fips und der stinkende Löwe
Autor

Jürgen Timm

Ich gehöre in den Jahrgang 39. Ich habe lange in Schwarzafrika gelebt und gearbeitet, mehrere Jahre davon in der Kalahari. Ich hatte dort, in der Savanne, in der Wildnis, in der Einsamkeit, viel Zeit, über das Leben nachzudenken. Stimmt nicht. Ich hatte keine Zeit, ich habe mir die Zeit genommen, genaugenommen gestohlen. Gott sei es geklagt. Und nun sitze ich hier, in Lüneburg, und weiß immer noch nicht, was es mit dem Leben und dem Sterben auf sich habe, und ob es nicht doch eine Form der Unsterblichkeit geben könnte.

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    Buchvorschau

    Raum 17 Fips und der stinkende Löwe - Jürgen Timm

    ein.

    Raum 17.1 Ich mal dir eine Kneipenszene

    Bild 1 Komm, sing mir ein Lied

    Wintersavanne.

    Die Nacht war kalt. Eremias und Babuun hockten am Lagerfeuer, über das Feuer gebeugt.

    Babuun, über da Feuer gebeugt:

    Sing mir ein Lied, Eremias, sing! Sing, was geschah, sing, was du sahst und was du fühltest… mal mir ein Bild, Eremias. Plastisch soll es sein, und es soll alle Farben enthalten.

    So war es, so kam es, dass längst vergangene Bilder der Nacht entstiegen… sie lösten sich von den Erinnerungen… sie drangen in die Gegenwart… sie begannen zu leben… zu tanzen und zu singen…

    Figuren zu schlagen… und zu schreien… und zu gestikulieren.

    Eremias Kühlewind mit samt seinen lärmenden Kumpanen… Saufkumpane, Lumpenpack und große Töne, allesamt betraten sie die Bühne… einer nach dem anderen.

    Und auch sonst kam so allerlei hoch, und her, von damals, von dem, was war… Lieder und Gesten, Lügen, Aufgeschneide, große Gebärden, Leid und Gemeinheiten zuhauf.

    Also die Bilder… auf selbiger Bühne also, vor selbiger Kulisse… auch das Gelächter könnte dasselbe gewesen sein.

    Bild 2 Die Kumpane

    Ort und Tat? Kneipengetratsche.

    Thema? Zufall oder Notwendigkeit. Anwesende? Die ganze Bagage.

    Vorneweg: Maria Schlotterhose, oder einfach Schlotterhos… manchmal auch Schweinsauge, wegen seiner Schlitzaugen… Schlotterhose, ein großer Historienerzähler.

    Gleich danach: Arnold Kussmund, Mehlauge, Kleisterauge oder Blaugesicht… blau vom vielen Saufen.

    In einer Reihe dann: Sieben Schweinebauch, Schmuddel, Spezialist für die Beseitigung von Fäkalien…

    und Lore Süßlore, die linke Speerspitze. Ihr eigentlich Name Lore Süßmilch.

    Ferner gab es Aschenbrenner, Felix Julius, der Dichter mit den schwarzen Zähnen… einsamer, schweigsamer, stinkender Tagebuchschreiber… Tagebuch, oder was sonst… wir wissen es nicht… noch nicht… eines Tages werden wir es erfahren.

    Aschenbrenner… ein Aufkreischer. Manchmal kreischte er ohne jeden ersichtlichen Grund. Dann erstarrte die Runde für einen Augenblick, eine Sekunde oder so.

    Gleich dahinter: Katzenberg, Katzenauge, Katzenbein, Katzenfuß, Ätzer, Schnarrer, Schnorrer und Zyniker.

    Katzenberg. Der hatte ein langes, weißes Gesicht.

    Schlanke Hände und weiße Finger. Damit trommelte er im Takte seiner zynischen Sprüche. Tarantantam. Tarantantam Katzenberg. Und Klavier konnte der spielen.

    Meistens obszönes Geklimper. Die Runde grölte dazu die passenden unanständigen Lieder

    Etwas weiter zurück: Dämchen Dodo Turteltaub vom anderen Ufer… Tunte Quasimodo, weil sie so hässlich war, asymmetrisch, irgendwie.

    Quasimodo, die Schwuchtel, alles an dem war asymmetrisch. Die Länge der Beine, das Gesicht, die Ohren, der Mund, die Länge der Arme.

    Fips gehört in den Vordergrund… Fips, Quieker, Quäker, Kleinhertz, Fleckenauge, Drehauge oder Mickymaus. Zuweilen auch einfach Pustel, wegen der vielen roten und schwarzen Pusteln.

    Mit von der Runde Benedictus Benedict, dein dickbäuchiger Jovi, die schlanken Hände über den vorgewölbten Bauch gefaltet.

    Und dann gab es den Seidensack, Schön Seidenhemd, eigentlich Schön Seidighemd. Doch niemand kannte ihn mit seinem richtigen Namen. Es ist nicht einmal sicher, dass er einfach Schön hieß.

    Schön Seidensack hatte einen gläsernen Kopf. Hinter seinen Schläfen sah man ein blaues und rotes Geflecht aus Nerven und Adern pulsieren. Und wen gab es noch?

    Natürlich, Eva-Maria, das Mauerblümchen mit den Apfelbrüsten… Lottchen, mit den wässrigen Augen und den kurzen, krummen Fingern.

    Und Eremias Kühlewind, natürlich, der war auch dabei

    Bild 3 Zufall und Notwendigkeit

    Dieses oder jenes Pissoir

    Das Höhlenvolk hatte das Thema Zufall und Notwendigkeit auf der Tagesordnung.

    Schlotterhose, eifrig wie immer:

    Dieses oder jenes Pissoir hätte so oder anders konzipiert werden können… und es hätte an diesem oder an einem anderen Platz aufgestellt werden können.

    Es ist zufällig so oder so geworden, gelb anstatt rot und so weiter. Das Pissoir an sich war eine Notwendigkeit. Kann es daran irgendeinen Zweifel geben?

    Das Pissoir ist eine Notwendigkeit… deshalb wurde es gebaut.

    Benedictius, dunkel, jovial:

    Das Pissoir eine Notwendigkeit. Schotterhose hat es erfasst.

    Fips, seine gesprenkelten Augen drehten sich: Natürlich, wohin denn sonst mit der Pisse.

    Schweinebauch, mit nach vorn gewölbten hängenden Lippen, nasslippig:

    Wohin sonst! An die Wand, mein Junge! An die Wand gepisst.

    Schlotterhose:

    Genau, Benedict hat es erfasst. Diese oder jene Kneipe ist zufällig, Kneipen an sich sind eine Notwendigkeit.

    Süßlore, übelgelaunt:

    Schlotterhose, Sozialschmarotzer… alles Quatsch… Menschenverächter! Alles Quatsch. Was zählt, ist der Mensch.

    Schlotterhoses lautloses Lachen:

    Und du bist dick und hässlich!

    Kühlewind, während er Süßlore am Oberschenkel streichelte:

    Das war nicht fair, Schlotterhose!

    Mehlauge zog langsam seine schweren Augendeckel hoch:

    Man würde verstärkt gegen Zäune oder Hauswände pissen.

    Schweinebauch, die Führhand am Abzug:

    Überall saufen sie Bier… Kneipe und Pissbecken bilden eine Einheit. Ergo sind sie vom Prinzip her die reine Notwendigkeit!

    Schweinebauch zog an der Schnur. Die Fäkalien rasselten, rauschten, schupperten, und schipperten und schepperten in Schüben das Fallrohr hinunter.

    Bild4 Ich mal dir eine Kneipenszene

    Mach hin

    Eremias:

    Erzählen ist ein Wesenszug des Menschen… alles will erzählt oder dargestellt sein.

    Reden, singen, malen, gestikulieren, tanzen… dient alles dem Zwecke, Erlebtes, Gefühltes, Gesehenes einen Ausdruck zu geben. Hinterher fühlst du dich besser.

    Babuun, genervt:

    Tanz hin, sing, mach hin, mal, spring… was immer … hinterher wirst du dich besser fühlen.

    Aber lustig soll es sein… etwas Lustiges aus deinem Leben soll es

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