Arztroman: Rettung im letzten Moment: Ein romantischer Liebesroman / Arztromane
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Daneben lag ein Blatt Papier. Schon wollte der Arzt das Zimmer wieder verlassen, als er ein Geräusch hörte und die offene Balkontür sah. Er ging auf den Balkon und im letzten Moment gelang es ihm seine Patientin am Sprung in die Tiefe zu bewahren.
Völlig ausgelöst sank die junge Frau in sich zusammen und weinte. "Warum haben sie mich gerettet?", fragte sie den Doktor schluchzend. "Mein Leben ist völlig sinnlos! Kein Mensch liebt mich. Auch Lukas liebt mich nicht mehr. Es steht alles in seinem Abschiedsbrief..."
Eine von drei miteinander verknüpften Arztgeschichten...
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Buchvorschau
Arztroman - Christina Kaufmann
Geschichten…
Kapitel 1 – Eine schockierende Diagnose
„Die Untersuchung ist beendet, Frau Stegmann. Sie können sich jetzt wieder anziehen", sagte Dr. Klein und nickte der jungen Frau freundlich zu, ehe er das Untersuchungszimmer verließ.
Schwester Monika half der Patientin aufzustehen und während Michaela Stegmann sich anzog, räumte die Sprechstundenhilfe die benutzten Instrumente zusammen. Sorgfältig breitete sie eine frische Unterlage auf dem Sitz aus.
Michaela fixierte Dr. Kleins Arzthelferin mit ihrem Blick. Man sah ihr ihre Unruhe deutlich an: „Schwester, glauben Sie das Dr. Klein etwas gefunden hat? Die ältere Praxishilfe hatte ihrem Chef angemerkt, dass der Befund von Michaela nicht positiv war. Trotzdem antwortete sie mit einem zuversichtlichen Lächeln auf den Lippen: „Das wird Ihnen der Dr. gleich persönlich sagen, Frau Stegmann.
Sie ließ ihren Blick ein letztes Mal im Untersuchungszimmer umherschweifen, bevor sie es verließ.
Michaela Stegmann zog mit zitternden Fingern den Reißverschluss an ihrer Jeans zu. Seit etwa drei Wochen hatte sie ihre Tage, ihre „rosa Woche", wie sie sie selbst immer nannte. Die Blutungen waren mal etwas stärker, dann wieder schwächer. Zunächst hatte sie sich mit der Erklärung aller Art versucht zu beruhigen versucht, doch mit jedem neuen Tag wuchs ihre innere Unruhe und auch ihre Angst es könnte etwas Schlimmeres sein. Darum hatte sie den Termin bei Dr. Klein ausgemacht.
Als sie in das Arztzimmer zurückkam, saß Dr. Klein an seinem Schreibtisch und die Ergebnisse der Untersuchung in von Michaela in den Computer ein. „Nehmen Sie doch bitte Platz, Frau Stegmann", bat er ohne höflich, jedoch ohne sie dabei direkt anzuschauen.
Michaela setzte sich auf einen der Stühle und presste die Hände im Schoß aneinander, als wollte sie vor Dr. Kleins Gespräch noch eben ein Stoßgebet zu Gott schicken. Der Arzt legte den Stift aus der Hand, schob seine Brille zu Recht und blickte dann seine Patientin ernst an. „Die Blutungen werden wahrscheinlich von einem faustgroßen Myom verursacht, das sich in der oberen Gebärmutter gebildet hat, erklärte er nüchtern. Michaelas Hände wurde schweißnass. „Sehen Sie Frau Stegmann, da Sie die Blutungen erst seit wenigen Wochen haben, kann man davon ausgehen, dass es sich um gutartiges Gewebe handelt. Allerdings muss das Myom schnellstmöglich operativ entfernt werden.
„Wirklich? Eine Operation? Ist es so schlimm?, flüsterte Elle beinahe und wurde dabei ganz blass. „Das würde ja bedeuten, dass ich mehrere Tage in die Klinik muss. Richtig?
„Allerdings, nickte Dr. Klein. „Sie brauchen sich aber keine Sorgen zu machen. Die Operation gehört heutzutage zu den Standardeingriffen. Nach ein paar Tage im Krankenhaus können sie wieder nach Hause und ein paar weiter Wochen später haben sie alles überstanden.
„In ein paar Wochen … so … ich weiß gar nicht was ich sagen soll …, stammelte Michaela vor sich hin. Dabei verzog sie ängstlich das Gesicht und Falten breiteten sich auf ihrer Stirn aus. „Wissen Sie, Herr Doktor, Ich möchte meinen Verlobten in zwei Wochen heiraten, alles ist bereits arrangiert. Die sind Gäste eingeladen, das Essen bestellt. Außerdem haben wir uns vor kurzen ein schönes Haus gekauft.
Michaela brach ab. Tränen traten ihr in die Augen und sie begann zu schluchzen.
„Sie werden eben ein paar Wochen später heiraten, meinte Dr. Klein beschwichtigend. „Frau Stegmann, Sie sind doch noch so jung und haben alle Zeit der Welt.
Michaela spielte nun nervös an ihrem Verlobungsring und sagte: „Wissen Sie, Herr Doktor, wir haben das große Haus nicht gekauft, weil mein Verlobter und ich im Geld schwimmen. Wir werden wohl in den ersten Jahren sehr bescheiden leben müssen. Aber wir wollen unbedingt viele Kinder haben und sie sollen in einem schönen Haus aufwachsen können. Michaela stockte das Atmen, nahm einen tiefen Luftzug und fragte dann: „Können wir diesen Kindertraum nach der Operation noch realisieren oder bleibt uns das Glück dann für immer verwehrt?
Dr. Klein räusperte sich. Er hatte diesen Punkt erst nach der Operation anschneiden wollen. Aber es überraschte ich natürlich auch nicht, dass seine Patientin diesen wichtigen Punkt, schon vorher geklärt haben wollte. Er war schon immer der Überzeugung gewesen, dass man einer direkten Frage niemals ausweichen durfte und man stets ehrlich darauf antworten musste. „Ein Myom, in dieser Größe und in diesem Stadium, macht es in der Regel unmöglich eigene Kinder zu bekommen. „Keine Kinder?
, stöhnte Michaela auf. Ihre blauen Augen füllten sich mit Tränen. „Keine Kinder? Wie soll ich das meinem Verlobten erklären? Sie schüttelte den Kopf. Mittlerweile rannen die Tränen an ihren Wangen hinab. „Das kommt überhaupt nicht in Frage. Dann bleibt dieses Myom genau da, wo es ist. Gleichgültig welche gesundheitlichen Konsequenzen das für mich hat.
Mit solch einer Reaktion hatte Dr. Klein schon im Vorfeld gerechnet.
„Sie haben keine andere Wahl, Frau Stegmann, sprach er in einem fürsorglichen Ton. „Die Operation ist leider notwendig, da das erkrankte Gewebe irgendwann bösartig zu wuchern beginnen könnte. Zudem würde das Myom auch eine mögliche Schwangerschaft verhindern.
Michaela trocknete sich mit einem Taschentuch die Träne ab und schaute Dr. Klein verzweifelt an. „Ist das ganz sicher?, wollte sie wissen. Das Flehen in ihrer Stimme war deutlich raus zuhören. „Ganz sicher!
, bestätigte er. „Leider besteht daran überhaupt kein Zweifel."
Michaela Stegmann sank auf ihrem Stuhl zusammen und sah aus wie ein Häufchen Elend. „Dann ist alles vorbei. Die Hochzeit, meine Zukunft. Einfach alles!" Dr. Klein fühlte mit ihr, wobei er stets die Meinung vertrat, emotionalen Abstand zu seinen Patienten zu wahren. Aber bei Michaela Stegmann gelang ihm das ganz und gar nicht. Er empfand tiefes Mitleid, zumal er selbst auch Kinder liebte und ihren Kinderwunsch nachvollziehen konnte.
„Man heiratet doch nicht nur, um Kinder zu bekommen, bemühte er sich sie zu trösten. „Sie sind nicht die einzige und erste Frau der ich solch eine traurige Diagnose mitteilen musste. Alle betroffenen Patientinnen waren anfangs geschockt und verzweifelt. Auch ratlos. Doch mit der Zeit haben sie sich alle an diese Umstände gewöhnt und einen anderen Weg gefunden, um mit ihrem Partner glücklich zu werden. Ihre Gesundheit hat oberste Priorität.
„Es ist ja nicht nur meinetwegen, Herr Doktor, entgegnete Michaela. „Für Lukas, meinen Verlobten, sind Kinder das größte Geschenk auf Erden. Er liebt sie, ist verrückt nach ihnen. Von Anfang an hat er immer von unserer gemeinsamen Zukunft gesprochen und wie wir zusammen unseren Nachwuchs großziehen werden. Für ihn ist eine ehe ohne Kinder nicht denkbar.
„Man kann doch zur gegebenen Zeit darüber nachdenken, ob man vielleicht ein Kind adoptieren möchte, gab Dr. Klein zu bedenken. „Es gibt so viele kleine Kinder, die sich über solche Eltern wie sie, freuen würden. Kinder die keine echte Perspektive im Leben haben und genau so auf ein Elternhaus warten und wenn ihr Verlobter Kinder so sehr liebt, wie sie sagen, findet er vielleicht auch die gleiche Freude daran, als wenn es seine eigenen sind.
Mit diesen Worten stand er von seinem Stuhl auf und beendete die Beratung. Draußen im Wartezimmer waren noch zahlreiche Patienten, die ebenfalls in seine Sprechstunde wollten.
„Am besten sprechen Sie gleich mit Schwester Monika, in welche Klinik sie gehen möchten. Von ihr bekommen Sie auch die Überweisung, sagte er zum Abschluss. „Ja, sicher
, nickte Michaela und reichte dem Arzt die Hand. „Auf Wiedersehen, Herr Doktor. „Alles Gute für Sie.
Dr. Klein versuchte aufmunternd zu lächeln, fand aber seinen Versuch selbst nicht besonders gelungen. „Ich bin mir sicher, alles wird gut werden."
Als er alleine auf seinen Stuhl sank, wurde seine Miene plötzlich sehr ernst. Ein Gebärmutter Myom, wie bei Michaela Stegmann, einer jungen Frau, war eher ungewöhnlich. Es war fraglich, ob es sich tatsächlich um ein gutartiges Geschwulst handelte oder nicht. Das konnte man erst sicher nach dem Eingriff sagen.
Kapitel 2 – Der Heimweg im Regen
Es hatte zu regnen angefangen. Das passte perfekt zu diesem schrecklichen Tag. Sie nahm die Regentropfen nur am Rande wahr. Wie in Trance setzte sie einen Fuß vor den anderen und legte so den Heimweg gedankenverloren zurück. Nicht ihr Gesundheitszustand machte ihr Sorgen. Auch nicht die bevorstehende Operation. Sie grübelte nur darüber nach, was wohl Lukas zu all dem sagen wird. Sein Kinderwunsch war groß. Sehr groß sogar. Würde er Verständnis zeigen? Sie wusste es nicht. Vielleicht war es auch das Ende seiner Liebe. Und davor hatte sie große Angst.
„Nein!, sagte sie flüsternd. „Das darf nicht passieren! Wenn ich seine Liebe verliere ist alles vorbei. Ich könnte damit nicht weiterleben. Wozu sollte ich dann ich noch leben?
Ein Leben ohne Lukas war für sie undenkbar. Wieder füllten sich ihre Augen mit Flüssigkeit.
Auf einmal war ein Auto neben ihr und hupte. Michaela erschrak und blickte zu dem Auto. Es dauerte einen Moment, bis sie das Fahrzeug und den Fahrer erkannte. „Lukas?, sagte sie verwirrt. In dem Augenblick war sie über den Regen froh, der sich mit ihren Tränen vermischte. „Was ist denn mit dir?
, fragte er verwundert. „Du siehst ganz schön zerknirscht aus. Hast du etwa ein schlechtes Gewissen? Du kommst doch nicht gerade von deiner Affäre", scherzte er. Michaela schüttelte leicht den Kopf.
„Ich … Ähem … nein, natürlich nicht. Du bist der einzige Mann für mich! Das solltest du aber wissen! Michaela hatte nicht die Kraft ihrem Verlobten in die Augen zu schauen. „Warum hast du deinen Schirm nicht aufgemacht
, und deutete auf den verschlossenen Regenschirm in ihrer rechten Hand. Sie zuckte einfach nur mit den Schultern, sagte aber dazu kein Wort. „Komm Schatz, steig ein. Michaela stieg schweigend zu ihm ins Auto. „Wieso hast du denn heute Nachmittag frei?
, wollte er wissen. In seinem Blick war so eine Mischung aus Neugierde und Sorge. Ja, vielleicht sogar etwas Misstrauen.
„Ich habe einige Überstunden, log Michaela spontan. „Ich hatte mir gedacht, ich überrasche dich zu Hause.
Die Ausrede kam ganz automatisch aus ihrem Mund. Sie war erstaunt, wie einfach ihr das Schwindeln fiel. Schwindeln war momentan sowieso die bessere Alternative. Sie fühlte sich immer sicherer in ihrer Rolle. Lukas blickte sie nun liebevoll an: „Du bist so ein Schatz, genau darum möchte ich dich auch heiraten, sagte er und gab ihr einen Begrüßungskuss. „Es tut mir schrecklich leid, dass ich dir jetzt die Überraschung verdorben habe.
Michaela setzte ihr schönste Lächeln auf und sagte: „Das macht nichts. Es ist nur wichtig, dass wir zusammen sind!" Bei sich dachte Michaela: Er liebt mich! Es sind nicht nur die Kinder, die von mir zu bekommen hofft. Ich bin auch wichtig für ihn. Vielleicht wird ja doch noch alles gut. Sie beschloss den Tag zu genießen und das unangenehme Thema auf morgen zu verschieben. Es gab ihr die Zeit, die gesamte Situation zu überdenken und ihre Worte sorgfältig zu wählen. Trotzdem würde es ihr nicht leichtfallen, das war ihr klar. Aber es