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Der Teufel reitet mit: Die großen Western 197
Der Teufel reitet mit: Die großen Western 197
Der Teufel reitet mit: Die großen Western 197
eBook133 Seiten1 Stunde

Der Teufel reitet mit: Die großen Western 197

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Über dieses E-Book

Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert.
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Der Knall kommt in jenem Augenblick, als Kim Turner nur noch neun Meilen bis Rapid City zu reiten hat.


Das wilde Peitschen der Schüsse jagt links von Turner eine Schneewolke aus den Büschen. Vor einer Stunde hat es begonnen, sacht zu schneien. Und durch den beim Schuß aufgewirbelten Schnee weiß Turner, wo der Mann im Hinterhalt liegt. Es ist Kim Turners weiter Umhang, der den Schützen narrt. Die Kugel faucht durch den Umhang. Und kaum bekommt der Stoff einen Schlag, als sich Turner auch schon fallen läßt.


Er stürzt an der rechten Seite vom Pferd, nimmt sein Gewehr mit und holt noch im Fallen aus. Der Kolben der Waffe trifft das Pferd. Es springt erschreckt von diesem Hieb weiter, während sich Kim Turner nach links rollt. Vor ihm ist ein kleiner Erdaufwurf mit zwei, drei mageren Büschen. Turner rollt sich auf ihn zu, ehe der zweite Schuß fällt.


In diesen Sekunden erinnert sich Kim Turner an Wesley Corgan, den Chiefagenten der Wells Fargo und dessen Ratschläge. Nicht umsonst hat Turner über ein halbes Jahr unter Corgan geritten und von ihm gelernt.


Kim Turner streckt sein Gewehr an der rechten Seite des Erdaufwurfs und der Büsche vorbei. Dann drückt er blindlings ab, reißt die Waffe zurück, rollt sich zur linken Seite des Erdbuckels und kommt hoch.


»Narr!« sagt Turner grimmig, als der Schuß vom Bachlauf und den anderen Büschen her kracht. Die Kugel schlägt rechts in den Erdbuckel. »Da hast du etwas!«


Er sieht die weiße Schneewolke drüben zwischen den Büschen, nimmt sein Gewehr an die Schulter
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum12. Mai 2017
ISBN9783740918163
Der Teufel reitet mit: Die großen Western 197

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    Buchvorschau

    Der Teufel reitet mit - Howard Duff

    Die großen Western

    – 197 –

    Der Teufel reitet mit

    Ein dramatischer Roman

    Howard Duff

    Der Knall kommt in jenem Augenblick, als Kim Turner nur noch neun Meilen bis Rapid City zu reiten hat.

    Das wilde Peitschen der Schüsse jagt links von Turner eine Schneewolke aus den Büschen. Vor einer Stunde hat es begonnen, sacht zu schneien. Und durch den beim Schuß aufgewirbelten Schnee weiß Turner, wo der Mann im Hinterhalt liegt. Es ist Kim Turners weiter Umhang, der den Schützen narrt. Die Kugel faucht durch den Umhang. Und kaum bekommt der Stoff einen Schlag, als sich Turner auch schon fallen läßt.

    Er stürzt an der rechten Seite vom Pferd, nimmt sein Gewehr mit und holt noch im Fallen aus. Der Kolben der Waffe trifft das Pferd. Es springt erschreckt von diesem Hieb weiter, während sich Kim Turner nach links rollt. Vor ihm ist ein kleiner Erdaufwurf mit zwei, drei mageren Büschen. Turner rollt sich auf ihn zu, ehe der zweite Schuß fällt.

    In diesen Sekunden erinnert sich Kim Turner an Wesley Corgan, den Chiefagenten der Wells Fargo und dessen Ratschläge. Nicht umsonst hat Turner über ein halbes Jahr unter Corgan geritten und von ihm gelernt.

    Kim Turner streckt sein Gewehr an der rechten Seite des Erdaufwurfs und der Büsche vorbei. Dann drückt er blindlings ab, reißt die Waffe zurück, rollt sich zur linken Seite des Erdbuckels und kommt hoch.

    »Narr!« sagt Turner grimmig, als der Schuß vom Bachlauf und den anderen Büschen her kracht. Die Kugel schlägt rechts in den Erdbuckel. »Da hast du etwas!«

    Er sieht die weiße Schneewolke drüben zwischen den Büschen, nimmt sein Gewehr an die Schulter und zielt genau unter die Wolke.

    Corgan, denkt Turner, als er den Finger durchzieht, Corgan, du hast recht behalten. Der Narr glaubt wirklich, ich liege rechts am Erdbuckel. Verdammt, sie müssen wissen, daß ich kein Prospektor bin.

    Im selben Augenblick hört er das grelle, fauchende Peitschen keine dreißig Schritt hinter sich.

    Der Schlag trifft seinen Rücken. Sein Zeigefinger zieht noch durch, und auch aus seiner Waffe bricht ein Schuß. Aber die Kugel jagt durch die Büsche am Bachufer.

    Kalt, denkt Turner, während ihm das Gewehr aus den Händen gleitet und sein Körper auf die Seite kippt, es ist so kalt.

    Corgan – Corgan, das sind ja zwei Mann.

    Seine Gedanken verwirren sich. Er glaubt Corgans Stimme zu hören und das Gesicht des Chiefagenten über sich zu sehen.

    »Jeden Freitag, Kim, hörst du? Melde dich jeden Freitag in Rapid City und bringe deinen Bericht schriftlich mit. Ich werde in zwei oder drei Wochen selbst kommen. Wage dich nicht zu weit vor, Kim. Du hast noch nicht genug Erfahrung. Du bist gut, Junge, du kennst eine Menge Tricks, aber noch lange nicht alle. Wage dich nicht zu weit vor.«

    Corgan, denkt Turner und friert entsetzlich, Corgan, bist du schon in Rapid City, dann komm her, komm her und hilf mir. Die Kälte, Corgan, es ist so kalt. Corgan, glaube mir, ich hätte ihn erwischt, aber, da war noch einer am Hang, Corgan. Sie haben rechts und links des Weges gelauert. Und ich dachte, da wäre nur einer. Corgan, sie haben mich mit einem Trick hereingelegt.

    Die Kälte nimmt zu, bis sie Turner vollständig lähmt. Er ist tot.

    In den Büschen knackt es. Vom Bach aus kommt ein kleiner Mann keuchend angerannt.

    »Mensch, Mensch, Luke!« keucht der kleine Steve verstört. »Der hätte mich beinahe erwischt! Alle Teufel, ist er…«

    »Der erwischt niemanden mehr«, antwortet der hagere Luke. »Hol sein Pferd und dann weg hier. An den Büschen in Bachnähe ist genug Deckung, falls doch noch jemand kommt. Schätze nur, es wird bei dem Schneefall keiner mehr versuchen. Es riecht nach Dreckwetter!«

    Der kleine Mann steht zwei Sekunden da.

    »Los, geh schon, hol den Gaul, Mann.«

    »Der hat ’n O’Hare Brand, was? Können wir den nicht…«

    »Du bist wohl wahnsinnig, den Gaul mitnehmen zu wollen, Mann!« faucht der hagere Luke. »Los, verschwinde.«

    Er bückt sich. Schnee fällt über Kim Turner.

    Schnee wirkt auf manchen wie ein Totenlaken.

    *

    »Mr. Corgan.«

    »Ja?« fragt der Mann am Stall und sieht sich kurz um. »Noch etwas, Flint?«

    »Corgan, es riecht nach Schnee«, murmelt der Leiter der Hauptstation, Flint, leise. »Die letzte Stagecoach ist durch, na gut. Kim Turner kommt vielleicht mit seinem Pferd.«

    »Die Kutsche ist keinem Reiter begegnet«, erwidert Wesley Corgan kühl. »Ich habe gefragt, Flint. Freitags hat sich Turner zu melden, entweder schriftlich oder persönlich. Schriftlich nur, wenn er aus dringenden Gründen selbst nicht kommen kann. Turner weiß genau, was dringende Gründe sind. Kein Brief, kein Turner.«

    Flint schweigt, schüttelt nur den Kopf.

    Als sich Corgan umwendet und das zweite Pferd heranzieht, fällt der Laternenschein auf sein Gesicht. Es ist ein längliches, hartes Gesicht mit hellen Augen, einem schmalen Mund und tiefen Falten von der kräftigen Nase bis zu den Mundecken.

    Viel ist es nicht, was Flint von Corgan weiß. Angeblich soll Corgan im Indianergebiet New Mexicos aufgewachsen sein. Sein Vater war Handelsagent der Wells Fargo für den Indianerstreifen. Man sagt, Corgan sei schon über dreißig Jahre alt. Als er sich bewegt, macht er jeden Handgriff so ruhig, als hätte er vor einer Stunde bei Kutschenankunft keine plötzliche Eile an den Tag gelegt.

    Dieser ruhige, beinahe träge wirkende Mann ist Chiefagent der Wells Fargo und soll fast alle Staaten kennen.

    »Mr. Corgan, Schnee fällt in den Black Hills.«

    »Ich weiß, was das heißt«, antwortet Corgan knapp. »Keine Sorge, Flint, noch gibt es keinen Sturm. Das sind erst seine Vorboten. Die Laternen, mein Freund.«

    Flint bringt ihm schweigend die beiden Laternen und sieht zu Corgan hoch. Corgan überragt ihn um anderthalb Köpfe und wirkt in seiner Felljacke wie ein Riese. Dabei ist Corgan hager.

    »Entweder sehen wir uns noch, oder ich gebe Nachricht mit der nächsten Kutsche aus Deadwood, Flint. Das ist alles.«

    »Ja, Mr. Corgan.«

    Corgan steckt die lange Holzstange unter die Sattelgurtschlaufe, schnürt sie am Sattelring mit einem Riemen fest und hebt kurz die Hand. Dann reitet er wortlos an.

    »Verteufelt kalt«, sagt Flint, als er ins Haus zurückhastet. »Möchte nicht die ganze Nacht bei diesem Wetter unterwegs sein. Aber Corgan macht das anscheinend nichts aus. Bei Schneefall in den Bergen, da findet man keine Spur. Und dann bei Nacht? Was will er da schon sehen?«

    *

    Corgan zieht einmal hart an den Zügeln. Augenblicklich hebt das Pferd den Kopf und wiehert in die stiebenden Wirbel des Flockentanzes hinein.

    Als er weitergeht und keine Antwort kommt, zieht Corgan die Kapuze wieder fest zu. Er starrt auf den Weg, aber die Furchen sind kaum zu sehen. Der Schnee liegt bereits sieben Zoll hoch. Dennoch rechnet sich Corgan eine Chance aus. Es ist vielleicht hart, das Pferd alle hundertfünfzig Yards zum Wiehern bringen zu müssen. Aber es ist die einzige Möglichkeit, ein anderes Pferd antworten zu lassen.

    Wesley Corgan hat die Stange nun wie eine Deichsel an der rechten Flanke des Pferdes befestigt. An der Spitze der Stange baumelt die Laterne und wirft ihren Schein auf den Weg. Das Licht reicht nur nicht weit. Ein Hang ist links, dann kommt eine Biegung. Corgan hält wieder, lockert die Kapuzenschnur. Danach erfolgt das Zügelrucken.

    Das Wiehern schallt durch die Stille. Einmal, zweimal prustet das Pferd störrisch, doch dann hört Corgan die Antwort. Augenblicklich zieht Corgan beide Pferde herum. Sie trotten etwa dreißig Yards. Lichtschein gaukelt über Büsche hinweg. Noch ein Rucken, das Wiehern klingt hell, und deutlich kommt die Erwiderung.

    Zwei Minuten darauf steigt Corgan ab. Er stampft ein paarmal auf, nimmt die zweite Laterne, steckt sie an und geht los. Er sieht das Pferd vor sich. Die Zügel sind um ein paar Buschzweige geschlungen und straff verknotet worden. Wasser glänzt dunkel, Wellen plätschern leise. Am Ufer ist ein kleiner Buckel. Die Laterne schwenkt höher, bis der Strahl den Buckel voll erfaßt hat. Corgan kniet nieder.

    »So ist das«, sagt Corgan danach heiser und hebt den Mann an. »Du warst auf irgend etwas gestoßen, Junge, ich wußte es, als ich deinen ersten Bericht vor mir hatte.«

    Er blickt in das Gesicht, in dem nicht einmal ein Staunen steht. Danach sieht er die Taschen nach und findet sie alle nach außen gewendet. Selbst die Satteltaschen des Pferdes sind leer.

    »Siebentausend Digger in der Deadwood Region«, murmelt Corgan bitter. »Vielleicht dreihundert Schurken, und zwei haben Kim aufgelauert, zwei oder mehr, denke ich. Eine Kugel von vorn, die andere von hinten. Raubmörder nehmen immer alles mit, manchmal sogar das Pferd, aber das ist oft zu gefährlich, weil man den Brand erst ändern muß. Ein H im Kreis? Das ist nicht sein Pferd, das er hatte, als er von Rapid City fortritt. Es muß ein Brandzeichen sein, das in dieser Gegend bekannt ist. Manche Leute erschießen einen Gaul und schneiden den Brand heraus, das ist auch eine Methode.«

    Corgan ist sicher, daß dies kein Raubmord gewesen ist. Er kauert eine ganze Weile stumm neben seinem Mann und trägt ihn dann zum Pferd. Dort bindet er ihn fest, nimmt seine Decke und zurrt sie über ihm fest.

    Nach kaum zehn Minuten reitet Corgan im scharfen Trab zurück.

    Der Schneefall hört kurz vor Rapid City auf.

    Corgan sieht sich nicht um. Er braucht auch nicht nach Spuren zu suchen, wenn es Tag wird, das weiß er. Der Schnee deckt alles zu, der Boden darunter ist steinhart gefroren.

    Der Schlüssel zu den Überfällen, die Kim Turner herausfinden sollte, liegt in Deadwood.

    Dort sind auch jene Männer zu finden, die bis jetzt neun Transporte der Wells

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