Die Symbolik der Wassertiere und der sonstigen Tiere: Die Götter der Germanen - Band 44
Von Harry Eilenstein
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Über dieses E-Book
Die achtzigbändige Reihe "Die Götter der Germanen" stellt die Gottheiten und jeden Aspekt der Religion der Germanen anhand der schriftlichen Überlieferung und der archäologischen Funde detailliert dar.
Dabei werden zu jeder Gottheit und zu jedem Thema außer den germanischen Quellen auch die Zusammenhänge zu den anderen indogermanischen Religionen dargestellt und, wenn möglich, deren Wurzeln in der Jungsteinzeit und Altsteinzeit.
Das Buch
Dieser Band enthält die Beschreibungen der mythologischen Funktionen der Fische, der im Wasser lebenden Säugetiere wie dem Wal, dem Seehund und dem Otter, der niederen Tiere wie den Schnecken, sowie der vielen verschiedenen Ungeheuer.
Weiterhin findet sich hier auch die Übersicht über die Tiere, die zu den verschiedenen Gottheiten gehören.
Die Mythen einiger Tiere wie z.B. die des Otters, des Bibers und des Wals lassen sich bis in die späte Altsteinzeit vor 40.000 Jahren zurückverfolgen.
Harry Eilenstein
Ich bin 1956 geboren und befasse mich nun seit 45 Jahren intensiv mit Magie, Religion, Meditation, Astrologie, Psychologie und verwandten Themen. Im Laufe der Zeit habe ich ca. 230 Bücher und ca. 50 Artikel für verschiedene Zeitschriften verfasst. Seit 2023 schreibe ich an einem achtbändigen Fantasy-Roman "Maran", in den auch alle meine Erfahrungen mit Magie, Meditation, Astrologie, Religion, Psychologie und ähnlichem miteingeflossen sind. Die ersten vier Bände sind bereits erschienen. Seit 2007 habe ich meine jahrzehntelange Nebentätigkeit ausgeweitet und bin nun hauptberuflich Lebensberater. Dies umfasst die eigentlichen Beratungen, aber auch das Deuten von Horoskopen, Heilungen, Rituale, Schwitzhütten, Feuerläufe, Hilfe bei Spukhäusern u.ä. Problemen, Ausbildung in Meditation und Feng Shui und vieles mehr. Auf meiner Website www.HarryEilenstein.de finden sich ein Teil meiner Artikel und auch einen ausführlichen Lebenslauf.
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Die Symbolik der Wassertiere und der sonstigen Tiere - Harry Eilenstein
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Von innerer Fülle zu äußerem Gedeihen (52 S.)
Das Beziehungsmandala (52 S.)
Die Symbolik der Krankheiten (76 S.)
König Athelstan (104 S.)
Inhaltsverzeichnis
Fische
1. Der Lachs
Ägirs Trinkgelage
Gylfis Vision
Das andere Lied über Sigurd Fafnir-Töter
Völsungen-Saga
Skaldskaparmal
Grimnir-Lied
Personennamen
Ortsnamen
Der Lachs in der indogermanischen Überlieferung
Zusammenfassung
2. Die Forelle
Ortsnamen
Die Saga über Ketil Forelle
Zusammenfassung
3. Der Hecht
Völsungen-Saga
Das andere Lied über Sigurd Fafnir-Töter
Skaldskaparmal
Zusammenfassung
4. Fische allgemein
Die beiden Goldhörner von Gallehus
Gylfis Vision
Das Amulett von Lindholmen
Gisla-Saga / Saga über die Fost-Brüder
Grettir-Saga
Die Saga über Hervor und König Heidrek den Weisen
Ortsnamen
Jakob Grimm: Deutsche Mythologie
Kenningar
Fische in der indogermanischen Überlieferung
Zusammenfassung
Meeressäugetiere
5. Der Delphin
Gesta danorum
Der Delphin in der indogermanischen Überlieferung
Zusammenfassung
6. Der Wal
Fridthjof der Kühne
Die Saga über Ketil Forelle
Die jüngere Version der Huldar-Saga
Die Saga über Olaf Tryggvason
Hymir-Lied
Skaldskaparmal
Die Saga über Ketil Forelle
Egil-Saga
Runenkästchen von Auzon
Bruchstücke einer Saga über einige frühe Könige
Die Saga über Hovard von den Eisfjord-Leuten
Grettir-Saga
Die Saga über Grim Struppig-Wange
Saga über die Fost-Brüder
Die Saga über Hovard von den Eisfjord-Leuten
Die Saga über Hovard von den Eisfjord-Leuten
Kenningar
Ortsnamen
„Urka"
Wal-Mythen bei den Indogermanen
Wal-Mythen anderer Völker
Zusammenfassung
7. Der Seehund
Neunkräuter-Zauberspruch
Die Saga über Thorsteinn Hausmacht
Die Saga über die Siedler von Eyre
Personennamen
Saga über Ketil Forelle
Saga über König Sverri
Nials-Saga
Ortsnamen
Der Seehund in der indogermanischen Überlieferung
Zusammenfassung
8. Die Robbe
„Urka"
Skaldskaparmal
Robben in der indogermanischen Überlieferung
Zusammenfassung
9. Die Seekuh
Gesta danorum
Zusammenfassung
10. Das Walroß
Der Name „Walroß"
Cormac-Saga
Die Saga über Halfdan Eysteinn-Sohn
Die Saga über Erik den Roten
Die Saga über Hallfredr Ärger-Skalde
Zusammenfassung
Wasserliebende Landsäugetiere
11. Der Otter
Skaldskaparmal
Das andere Lied über Sigurd Fafnir-Töter
Völsungen-Saga
Das Kreuz von Maughold
Hyndla-Lied
Die Saga über Thorstein Haus-Macht
Morkinskinna
Kenningar
Der Otter in der indogermansichen Überlieferung
Otter-Mythen in Asien
Otter-Mythen bei den Indianern
Zusammenfassung
12. Der Biber
Chronicon lethrense
Männernamen
Der Biber bei den Indianern
Zusammenfassung
13. Zusammenfassung: Wassertiere bei den Germanen
Sonstige Landsäugetiere
14. Der Affe
Hymir-Lied
Zusammenfassung
15. Der Hase
Sprichworte
Der Hase bei den Kelten
Der Hase bei den Indianern
Zusammenfassung
16. Der Igel
Der Name „Igel"
Personennamen
Zusammenfassung
17. Das Eichhörnchen
Der Name „Ratatoskr"
Gylfis Vision
Grimnir-Lied
Ekerken-Hausgeist
Havamal
Kundalini
Das Eichhörnchen in der Kalevala
Zusammenfassung
18. Die Maus
Redewendungen
Zusammenfassung
Sonstige reale Tiere
19. Die Kröte
Redewendung
Gebrüder Grimm: „Der Krötenstuhl"
Zusammenfassung
20. Die Schnecke
Indiculus superstitionum et paganiarum
Gauti-Saga
Zusammenfassung
Unspezifische Tiere
21. Unspezifische Tiere
Gudrun-Lied
Zusammenfassung
Mythologische Tiere
22. Sprechende Tiere
Sprechende Tiere in der germanischen Überlieferung
Sprechende Tiere in den Mythen anderer Völker
Zusammenfassung
23. Ungeheuer
Schlangen-Ungeheuer
a. Schlangen und Drachen
Vogel-Ungeheuer
b. Großes Goldhorn von Gallehus
c. Die Saga über Bosi und Herraud
d. Gafi
Pferde-Ungeheuer
e. Nykr
f. Kleines Goldhorn von Gallehus
g. Wandteppich von Bayeux
h. Die Saga über Pfeile-Odd
i. Geschichte über Styrbjarnar
j. Garel von Blumenthal
Meeres-Ungeheuer
k. Pfeile-Odd
Jenseits-Ungeheuer
l. Urka
m. Skrimal
n. Glatunds-hundr
o. Vabeida
p. Forad
q. Hjassi
r. Morkinskinna
s. Zusammenfassung
Götter und ihre Tiere
24. Die Tiere der germanischen Götter
Germanen
Zusammenfassung: Germanen
Indogermanen
Zusammenfassung: Indogermanen
Krafttiere
Themenverzeichnis
I Fische
I 1. Der Lachs
1. a) Ägirs Trinkgelage
Der Gott Loki, der sich in allerlei Tiere verwandeln konnte, nahm bei einer Gelegenheit auch die Gestalt eines Lachses an:
Darauf nahm Loki die Gestalt eines Lachses an und entsprang in den Wasserfall Franang.
Da fingen ihn die Asen und banden ihn mit den Gedärmen seines Sohnes Nari. Sein anderer Sohn Narfi aber wurde in einen Wolf verwandelt.
Skadi nahm eine Giftschlange und hing sie auf über Lokis Antlitz. Der Schlange entträufelte Gift.
Sigyn, Lokis Weib, setzte sich neben ihn und hielt eine Schale unter die Gifttropfen. Wenn aber die Schale voll war, trug sie das Gift hinweg: unterdessen träufelte das Gift in Lokis Angesicht, wobei er sich so stark wand, daß die ganze Erde zitterte. Das wird nun Erdbeben genannt.
1. b) Gylfis Vision
Dieselbe Geschichte wird auch in Snorri Sturlusons Zusammenfassung der germanischen Mythen berichtet:
Da sprach Gangleri: „Viel Arges wahrlich hatte Loki zu Wege gebracht, da er erst verursachte, daß Baldur erschlagen wurde, und dann schuld war, daß er nicht erlöst ward aus Hels Gewalt. Aber wurde das nicht irgendwie an ihm geahnt?"
Har antwortete: „Es ward ihm so vergolten, daß er lange daran denken wird. Als die Götter so wider ihn aufgebracht waren, wie man erwarten mag, lief er fort und barg sich in einem Berge. Da machte er sich ein Haus mit vier Türen, daß er aus dem Hause nach allen Seiten sehen konnte. Oft am Tag verwandelte er sich in Lachsgestalt und barg sich in dem Wasserfall, der Franang hieß, und bedachte bei sich, welches Kunststück die Asen wohl erfinden könnten, ihn in dem Wasserfall zu fangen.
Und einst, als er daheim saß, nahm er Flachsgarn und verflocht es zu Maschen, wie man seitdem Netze macht. Dabei brannte Feuer vor ihm. Da sah er, daß die Asen nicht weit von ihm waren, denn Odin hatte von Hlidskialfs Höhe seinen Aufenthalt erspäht.
Da sprang er schnell auf und hinaus ins Wasser, nachdem er das Netz ins Feuer geworfen hatte. Und als die Asen zu dem Haus kamen, da ging er zuerst hinein, der von allen der Weiseste war und Kwasir hieß, und als er im Feuer die Asche sah, wo das Netz gebrannt hatte, da merkte er, daß dies ein Mittel sein sollte, Fische zu fangen, und sagte das den Asen.
Da fingen sie an und machten ein Netz jenem nach, das Loki gemacht hatte, wie sie in der Asche sahen. Und als das Netz fertig war, gingen sie zu dem Fluß und warfen das Netz in den Wasserfall.
Thor hielt das eine Ende, das andere die übrigen Asen, und nun zogen sie das Netz. Aber Loki schwamm voran und legte sich am Boden zwischen zwei Steine, so daß das Netz über ihn hinweggezogen wurde, doch merkten sie wohl, daß etwas Lebendiges vorhanden sei.
Da gingen sie abermals an den Wasserfall und warfen das Netz aus, nachdem sie etwas so Schweres daran gebunden hatten, daß nichts unten durchschlüpfen mochte. Loki fuhr vor dem Netz her und als er sah, daß es nicht weit von der See sei, da sprang er über das ausgespannte Netz und lief zurück in den Fall.
Nun sahen die Asen, wo er geblieben war: da gingen sie wieder an den Wasserfall und teilten sich in zwei Haufen nach den beiden Ufern des Flusses. Thor aber mitten im Fluß watend folgte ihnen bis an die See. Loki hatte nun die Wahl, entweder mit Lebensgefahr nach der See zu ziehen oder abermals über das Netz zu springen. Er tat das letzte und sprang schnell über das ausgespannte Netz. Thor griff nach ihm und kriegte ihn in der Mitte zu fassen; aber er glitt ihm in der Hand, so daß er ihn erst am Schwanz wieder festhalten konnte. Darum ist der Lachs hinten spitz. Nun war Loki friedlos gefangen.
Sie brachten ihn in eine Höhle und nahmen drei lange Felsenstücke, stellten sie auf die schmale Kante und schlugen ein Loch in jedes.
Dann wurden Lokis Söhne, Wali und Nari oder Narwi, gefangen. Den Wali verwandelten die Asen in Wolfsgestalt: da zerriß er seinen Bruder Narwi. Da nahmen die Asen seine Därme und banden den Loki damit über die drei Felsen: der eine stand ihm unter den Schultern, der andere unter den Lenden, der dritte unter den Kniegelenken; die Bänder aber wurden zu Eisen.
Da nahm Skadi einen Giftwurm und befestigte ihn über ihm, damit das Gift aus dem Wurm ihm ins Antlitz träufelte. Und Sigyn, sein Weib, steht neben ihm und hält ein Becken unter die Gifttropfen. Und wenn die Schale voll ist, da geht sie und gießt das Gift aus; derweil aber tropft ihm das Gift ins Angesicht, wogegen er sich so heftig sträubt, daß die ganze Erde schüttelt, und das ist es, was man Erdbeben nennt.
Dort liegt er in Banden bis zur Götterdämmerung."
Lokis „Haus im Berg mit vier Türen" ist ein Hügelgrab und am Ende dieser Mythe wird Loki in der Hel gefesselt. Daher wird Loki ursprünglich in der Wasserunterwelt die Gestalt eines Lachses angenommen haben.
Es ist anzunehmen, daß nicht nur der Wintergott Loki während des Sommers, sondern auch der Sommergott Tyr während des Winters in der Unterwelt die Gestalt eines Lachses gehabt hat.
1. c) Das andere Lied über Sigurd Fafnir-Töter
Der folgende Text enthält eine weitere Stelle aus den germanischen Mythen, in der ein Lachs vorkommt.
Da war zu Hialprek Regin gekommen, Hreidmars Sohn. Er war über alle Männer kunstreich, dabei ein Zwerg von Wuchs. Er war weise, grimm und zauberkundig. Regin übernahm Sigurds Erziehung und Unterricht und liebte ihn sehr.
Er erzählte dem Sigurd von seinen Voreltern und den Abenteuern,