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Spuren im Abseits: Theo Links Annäherungen
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eBook385 Seiten5 Stunden

Spuren im Abseits: Theo Links Annäherungen

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Über dieses E-Book

Da sind der Lastwagenfahrer, dem sein Renommierbedürfnis zum Verhängnis wird; der nierenkranke Lyriker, der aus seinem Elend Kapital zu schlagen sucht; der versponnene Biologe, der sich überall missverstanden fühlt, und schliesslich der Urgrossvater, der nach dem Tod sei- ner Frau mit den fünf Kindern nicht mehr zurechtkommt – alle geraten sie ins Abseits, und sie alle sind eine Zeitlang Teil des Alltags des Archivars Theo Link.
Link lebt in gesicherter Stellung im Archiv einer grösseren Stadt; er ist nicht frei von der Angst, auch einmal zu versagen. Gerade deshalb fühlt er sich solchen Existenzen in Sympathie und Anteilnahme verbunden.
Thomas Binder hat einen Roman des Zürcher Lebens geschrieben. Wie in Kurt Guggenheims Zürcher Epochenroman «Alles in allem» agieren Binders Protagonisten in den Zwängen ihrer Zeit, auf der Suche nach ihrem persönlichen Glück.
Der Archivar beobachtet sie: Er greift nicht ein, sondern nimmt wahr, und indem er notiert, schafft er ein Protokoll des Wandels und des Alltagsgefühls des 21. Jahrhunderts.
SpracheDeutsch
HerausgeberElster Verlag
Erscheinungsdatum1. Sept. 2016
ISBN9783906903989
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    Buchvorschau

    Spuren im Abseits - Thomas Binder

    Johann

    Annäherung eins:

    Füglistaller

    1

    Der Archivar freute sich beim Salzen und Einwickeln der Kaninchenfiletstückchen in die Speckscheiben, freute sich beim Würfeln der Zucchetti, beim Mais-Abmessen für die Polenta, freute sich darauf, Nina die Fortsetzung erzählen zu können. Sie hatte heute ihren langen Tag und um sechs zudem noch eine Sitzung. Er erwartete sie nicht vor acht Uhr.

    Drei Wochen war das jetzt her: Da hatte er mit ihr – überhaupt zum ersten Mal mit jemandem – über den Fall gesprochen. Nur bruchstückhaft war die Erinnerung beim Erzählen wieder in ihm aufgestiegen. Dreissig Jahre hatten sich darüber abgelagert. Nur eine leicht sumpfige Stelle war zurückgeblieben in seinem Gedächtnis. Plötzlich wurde das Versunkene durch Ninas neugierige und doch verständnisvolle Fragen wieder aufgerührt. Sie hätte auch Psychotherapeutin werden können, fand er manchmal. Mit einem Therapeuten pflegte man allerdings nicht zu dinieren, erst recht nicht in der dunkel getäferten historischen Gaststube des Hotels «Gotthard» in Hospental wie sie beide vor gut drei Wochen. Durchs offene Fenster waren Windstösse gedrungen, bis sie es schlossen. Und dann hörten sie den Abkühlung bringenden Regen niederprasseln.

    Er sah ihre Ankunft beim Hotel wieder vor sich an jenem Samstag Abend. Vorsichtig wendete er die im Öl brutzelnden Coniglio-Stücke. Es war ein heisser Aufstieg gewesen. Beide waren sie ziemlich verschwitzt, als Nina erfreut ausrief: «Das ist es!»

    Sie wies mit ihren zusammengeschobenen Leichtmetallstöcken auf das grosse, weisse Haus bei der Brücke am Dorfeingang. Auf dem goldenen Schild stand «Gasthaus Gotthard». Die Fassade schien frisch renoviert. Grau auf weissem Grund waren reich verzierte Fensterumrandungen gemalt – und eine Inschrift: «Quartier des Generalissimus Suworow am 24. September 1799.» Schon wieder der.

    Aber nicht das hatte den Archivar irritiert, sondern das Haus selbst. Es kam ihm bekannt vor, ganz anders als auf dem Bild im Internet, das ihm Nina vor einigen Tagen gezeigt hatte. Irgendeine unangenehme Geschichte war damit verbunden. Er fühlte einen leichten Widerstand, es überhaupt zu betreten. Aber schon fielen die ersten Tropfen. Und überhaupt: Es war doch ein schönes, historisches Haus. Und sie hatten sich einen gemütlichen Abend verdient.

    Er gab nun die Zucchetti-Würfel ins Olivenöl. Zuvor hatte er etwas Knoblauch darin gedünstet. Die Wanderung vom Urner Loch über Andermatt, der jungen Reuss entlang durchs Urserental bis Hospental hatte etwas für die Schöllenen entschädigt, trotz der schwülen Hitze, trotz der Kaserne, die Erinnerungen weckte. Die Schöllenen hatte ihre Werbewirkung als «wildromantische Schlucht» nicht wirklich entfalten können, vor allem nicht bei Nina. Teufelsbrücke und Suworow-Denkmal kamen nicht auf gegen Lärm und Gestank. Nicht nur die zwei Fussgänger auf ihrem Pfad, auch unzählige Autos in den lärmverstärkenden Galerien zwängten sich, oft dicht daneben, empor, und ausserdem die Zahnradbahn. Und all die Bildungsassoziationen, die sie sich von Göschenen an aufzählten, hatten das Getöse noch verstärkt: die sagenhafte Ziege als erste Passantin der epochalen Brücke; der Generalissimus Suworow im Kampf mit Napoleons Truppen, der gemäss Fresko an der Felswand ebenfalls auf der Teufelsbrücke stattgefunden hatte; dann der Tausendsassa Goethe, vom Gotthard nach Süden hinüberblikkend; Alfred Escher, Louis Favre und die Gotthardbahn, die dem einen beinah, dem anderen ganz über den Kopf gewachsen war; der höhenkranke Ernst Zahn in Göschenen; der schwermütige Hermann Burger mit dem Traum von der Rückkehr in den Gotthard-Mutterleib und so weiter.

    Er schaute auf die Uhr: noch eine Viertelstunde. Er rührte in der Polenta. Es war Zeit, die Tomatensauce bereit zu machen. Er stellte das Sieb mit den Salatblättern beiseite.

    Kaum waren sie aufgetaucht aus dem Urner Loch und hatten die grüne Hochebene des Urserentals überblickt, rechts begrenzt von kahlen, aus Geröll aufsteigenden Felswänden, die einen Horizont voller Zacken bildeten – Gendarmen, wie ihm plötzlich einfiel –, sah er sich wieder als frisch Promovierten in der Uniform eines Sanitätssoldaten. Gleich links lag das Kasernenareal. Im Weitergehen erzählte er Nina: Wegen der Prüfungen hatte er damals, vor mehr als dreissig Jahren, um Verschiebung seines jährlichen WKs ersucht. Und absolvierte den Dienst dann im Militärspital Andermatt. Während neben ihnen die Reuss sprudelte, ringsum Geläut von Kuhglokken, drängte sich stockend ein Sanitätserlebnis in ihm empor. Eines Morgens hatte er mit dem Berufspfleger in der Ambulanz als Beifahrer losbrausen müssen, die Schöllenen hinunter, nach Amsteg oder so, wo sie aus einem Wohnblock eine ohnmächtige Angina-pectoris-Patientin hatten heruntertragen müssen.

    Er fühlte sich seltsam. Hatte er Nina jemals Militärerlebnisse erzählt? Die lagen zum grossen Teil vor ihrer Zeit und sollten dort versenkt bleiben, vor allem auch diese Ambulanzfahrt. Sie war ihm einmal im Traum und verschiedentlich im Halbschlaf wieder erschienen, wenn er sich irgendwelche Unterlassungen vorwarf.

    Er hob den Deckel von der Bratpfanne. Goss etwas Weisswein über die Kaninchenstücke, die nur noch auf kleinem Feuer brutzelten. Hätte er den Tod jener Frau verhindern können, wenn er etwas geschickter mit dem ihm unbekannten Sauerstoffgerät in der Ambulanz umgegangen wäre? Ach was. Die war schon tot gewesen, als sie sie auf der Bahre in die Ambulanz schoben. Angina pectoris: er hatte später darüber nachgelesen. Sauerstoff war wichtig. Aber sie hatte sich schon nicht mehr gerührt, als sie in die Wohnung kamen. Das Bild der wachsbleichen, korpulenten Frau hatte er nie ganz vergessen. Er wunderte sich, dass Nina nicht lachte über seine Militäranekdote, sondern Anteil nahm. Über der Hochebene war Bewölkung aufgezogen. Der Wiesenweg führte um einen grünen Hügel herum. Zwei gut getarnte Pforten verrieten: Der Hügel hatte einst zur Befestigung gehört, war womöglich Teil des Réduit-Konzepts gewesen.

    Er streute von der italienischen Gewürzmischung auf die gehackten Tomatenstücke, die er aus einer Dose in die kleine Pfanne geschüttet hatte. Seltsam, dass das zweite Andermatter Erlebnis ganz ohne Traumechos in ihm versunken war, bis es vor drei Wochen in Hospental wieder auftauchte.

    Er schaute auf die Uhr. Gleich würde sie kommen. Also schüttete er die Tomatensauce in die Coniglio-Pfanne und gab die gewaschenen Salatblätter aus dem Sieb in die Schüssel. Nachdenklich den Kopf wiegend, trug er die Teller auf den Gartentisch vor der Küchentür, um draussen zu decken.

    War er noch derselbe wie damals? Nur zum Teil. Sein damaliges Lebensgefühl war ihm wieder gegenwärtiger, seit er das Tagebuch jenes Jahrs gefunden und darin gelesen hatte. Sehr gemischt hatte er sich gefühlt.

    Erleichtert war er gewesen, dass er alle Prüfungen hinter sich gebracht hatte, stolz natürlich auch, ohne es sich recht einzugestehen. Er war jetzt Doktor, aber sehr unsicher, wie er sich nun durchs Erwachsenenleben schlagen und wo er endlich ein regelmässiges und sicheres Auskommen finden würde. Entsprechend unsicher bewegte er sich unter den Kameraden und Vorgesetzten in Andermatt. In manchem fühlte er sich ihnen unterlegen.

    Er schob das Zuchettipfännchen von der Platte. Auch das zweite Erlebnis betraf ja einen Todesfall. Der hatte sich aber ganz ausserhalb seiner Wahrnehmung ereignet. Nur Vermutungen darüber hatten ihn bedrängt. Dass er sie für sich behalten hatte, darin erkannte er sich wieder. Wer war er denn schon gewesen damals, noch vor seinem eigentlichen Berufsleben stehend? Er grinste vor sich hin, stand wieder in der Küche, rührte in der Polenta. Wer war er denn jetzt, wenige Jahre vor der Pensionierung? Seine unmassgeblichen Vermutungen hatte er leicht vergessen können und mit ihnen den Todesfall. Ein einziger Mensch wusste, ob an seinen damaligen Vermutungen etwas dran gewesen war, oder vielmehr: hatte es gewusst. Denn er war schon einige Jahre tot. Das hatte er heute von dem Beamten der Gemeinde Amriswil erfahren. Das alles zusammen gab schon etwas zu erzählen. Er warf einen Kontrollblick auf den Herd. Alles war bereit. Da hörte er auch schon die Türe gehen, Ninas Schritte, ihren Gruss.

    «Hallo! Ich bin schon am Anrichten. Du kannst dich gleich an den Tisch setzen.»

    «Fein riecht es», rief sie lachend, als sie an ihm vorbei in den Garten ging.

    Er schüttete eben die Coniglio-Stücke samt Sauce in eine Schale und trug dann das ganze Gericht hinaus auf den Gartentisch. Nina hatte im Vorbeigehen die beiden jungen Oleander in den Töpfen gegossen, bevor sie sich setzte. Es war noch hell, ein lauer Sommerabend.

    «Müde», antwortete sie seufzend auf seine Frage. «Du weisst ja: fünf Lektionen, dann noch die Fachschaftssitzung.» Zum neuen Qualitätsleitbild der Schule hätten sie Stellung nehmen müssen, das eine Gruppe von Kollegen ausgearbeitet hatte, auf Verfügung von oben.

    Ob die Qualität nun endlich genug gesichert oder ob noch weitere Leerlaufübungen zu erwarten seien, fragte er. Sie reagierte leicht ungehalten auf seinen ironischen Ton. Zynismen habe sie heute schon genug gehört. Entweder lasse man sich auf so ein Leitbild ein und nehme es ernst, oder dann verweigere man die Mitarbeit mit klarer Begründung. Sie seufzte wieder, streckte sich und lachte dann.

    Eine Weile assen sie schweigend. Das Kaninchen schmeckte.

    Von der Qualität des Status quo überzeugt zu sein, das sei ja immer am bequemsten. Man drehe dann die neuen Begriffe möglichst so, dass an diesem gewohnten Status nichts geändert werden müsse. Aber etwas anderes habe sie heute viel mehr bewegt. Sie blickte ins Laub der Pergola. Die kleinen Beeren des wilden Weins waren teilweise schon blau. Sie sassen gerne hier. Die Hecke schützte jetzt gut vor den Blicken der Passanten.

    Als sie in der Drei-Uhr-Pause vom Kopierraum ins Lehrerzimmer zurückgegangen sei, habe ihr Carlo, der Mathematiker, zugeflüstert: ob sie es gehört habe. Theo sei tot. Er habe sich das Leben genommen.

    «Du kannst dir denken, wie mir das eingefahren ist. Natürlich warst nicht du gemeint, sondern Theo Fasel. Das kapierte ich dann schon.»

    Der Archivar erinnerte sich: Über diesen Theo Fasel, Historiker wie er, hatten sie doch kürzlich gesprochen – genau: als sie am Bahnhof Andermatt vorbeiwanderten. So bereitete Ninas Erlebnis seiner Erzählung schon das Terrain vor, fuhr es ihm durch den Kopf. Aber Theo Fasel war jetzt wichtiger. Das entnahm er deutlich Ninas Gesichtsausdruck. Was? Der hatte sich umgebracht? Er wusste, dass Nina ihn gemocht hatte. Trotz gewisser narzisstischer Züge war er ein gutmütiger, sensibler, auch begabter Mensch – gewesen.

    Der Archivar erinnerte sich an ihn als wenig älteren Studenten, der als Doktorand eine Assistentenstelle versah und bereits Kurzgeschichten publizierte. Man prophezeite ihm eine grosse Karriere. So einer verschwand nicht in einem Archiv oder im Lehrkörper eines Gymnasiums, glaubte man. Und er selber glaubte es erst recht.

    Nina hatte vor einiger Zeit zwei Tage mit ihm verbracht, der dann doch zum Farbtupfer in einem gymnasialen Lehrkörper geworden war, immerhin zum Farbtupfer, erfrischend, aber nicht immer leicht zu behandeln. Sie hatten zusammen eine Klasse auf einer Kulturreise begleitetet. Am Bahnhof Andermatt hatten sie Mietvelos bezogen und fuhren dann gemeinsam über den Gotthard ins Tessin hinunter. Zwar habe er es sich nicht ganz verklemmen können, seine Sportlichkeit vor den Burschen und seine historischen und geographischen Kenntnisse vor allen auszuspielen. Aber er sei sehr ritterlich und verständnisvoll umgegangen mit den jungen Frauen und auch mit dem einen, körperlich leicht behinderten jungen Mann. Halb ironisch, halb verbittert habe er ihr beim Nachtessen im Gotthard Hospiz von seinen literarischen und wissenschaftlichen Ambitionen erzählt.

    Der Archivar nahm wahr, dass Nina ihren Teller leergegessen hatte und sinnend davor sass. Er zeigte auffordernd auf die Schüsseln, die zwischen ihnen standen. Nun kam wieder Bewegung in ihr vertrautes, rundes Gesicht. Der Blick kehrte zurück in die gegenwärtige Umgebung. Sie nahm sich noch einen Löffel Polenta und ein Kaninchenstück. Dabei habe sie gemeint, es gehe ihm jetzt besser. Nach einem Nervenzusammenbruch in der Schule hatte er sich vor einem Jahr vorzeitig pensionieren lassen, hatte nun Zeit und Raum, sich seinen wissenschaftlichen und literarischen Projekten zu widmen. Er lebte seit einiger Zeit getrennt von seiner Frau, denn die hatte den Glanz eines brillanten Wissenschafters und Schriftstellers neben sich gewünscht und nicht den Mief eines Schulmanns. So stellte er es dar. Er habe einen Roman beendet, sei in der Schule erzählt worden. Die Publikation stehe unmittelbar bevor. Und jetzt das.

    Nachdenklich musterte der Archivar das Glas, das er in der Hand hielt. Er dachte an seine eigenen Manuskripte, die unpublizierten, besonders an seinen Leo-Roman, den er vor zwei Jahren vermisste und in den Fängen eines Plagiators glaubte, dann an die eine Erzählung Fasels, die ihm Nina einmal zu lesen gegeben hatte.

    Sie schloss an eine Erzählung Kleists an, verflocht diese Handlung mit Kleists Biographie, zugleich aber mit einer Gegenwartshandlung, in der es um Erforschung des Klimawandels ging, aber auch um das Aufdecken historischer Spuren der Kleisterzählung und eines vergangenen Verbrechens. Das Ganze war sehr vielschichtig und zum Teil verworren präsentiert. Er hatte den Überblick trotz zweimaliger Lektüre nicht ganz behalten. Fasel hatte eine originelle, spielerisch wuchernde Sprache, deren Satzperioden in der Länge an die Kleists heranreichten, aber wegen gelegentlicher Ungenauigkeiten improvisierter wirkten.

    Nina blickte auf und machte ihn auf die kleinen rötlichen Wolken am Abendhimmel aufmerksam. «Es hat übrigens gut geschmeckt», sagte sie, indem sie Messer und Gabel auf den Teller legte.

    «Halt, halt, erst kommt noch der Salat», erwiderte er, und nach einem Blick zu den Wolken: «Immer kommt mir Kleist in den Sinn, wenn ich an Fasel denke.»

    «Ja natürlich», meinte sie, «‹Die Wahrheit ist, dass mir auf Erden nicht zu helfen war.› – In den Mund geschossen.» Sie schüttelte sich. «Wie Theo es gemacht hat, weiss ich nicht.»

    So genau wolle er das eigentlich nicht wissen, meinte der Archivar. Aber es berühre ihn schon eigenartig: Der dritte Todesfall sei das, der sich für ihn mit Andermatt verbinde.

    Verständnislos blickte Nina ihn an. Dann lachte sie: «Ach so, deine Militärgeschichten – bei mir ergeben sich da ganz andere Verknüpfungen.»

    Der Archivar lachte ebenfalls: «Kunststück, du warst ja auch nie im Militär. Nein, Spass beiseite. Ich habe mich gerade wieder damit beschäftigt. Mit dem, was ich lange vergessen hatte. Immerhin: du erinnerst dich noch daran.»

    In diesem Moment meldete sich der Dreiklang des Telefons.

    «Natürlich erinnere ich mich», erwiderte Nina, indem sie aufsprang. Sie nehme schon ab. Das werde Gerda sein. Bereits war sie in der Küche verschwunden. Er sah sie mit dem Hörer am Ohr hin und her gehen. Hörte ihr Lachen, ihre Ausrufe. Sie war plötzlich wieder sehr wach. Ja, das musste Gerda sein. – Das konnte dauern. Sie verschwand aus seinem Blickfeld ins Wohnzimmer.

    Der Archivar wendete sich wieder dem Tisch zu, sah die Teller, die Schüsseln. Wenigstens waren sie fertig geworden mit Essen. Er sass da, als hätte man ihm mitten im Essen den Teller weggezogen. In den Gläsern war noch Wein. Und im Kühlschrank stand ein Dessert bereit. Er würde ihr nachher erzählen, was er Neues erkundet hatte. Inzwischen konnte er hier Ordnung schaffen. Seufzend erhob er sich, schob das Geschirr zusammen bis auf die Gläser und trug es in die Küche. Jetzt hatte er Zeit, Zeit zu ordnen: Ordnung in der Spülmaschine, Ordnung im Kopf. Was konnte Nina schon wissen? Was hatte er ihr schon erzählt in Hospental, was noch nicht? Er wollte sich ja nicht wiederholen, in Details verlieren, sich einmal nicht durch eine Schutthalde hindurchkämpfen müssen, eine Halde von Archivalien. Denn meist gelang ihm Ordnung erst so, halb intuitiv. Darum war er wohl Archivar geworden.

    Frisch geduscht hatten sie sich gegenüber gesessen in der dunkel getäferten Gaststube. Draussen prasselte der Regen nieder. Schon der Wind hatte die Atmosphäre aufgefrischt. In ihrem historischen Zimmer, ebenfalls getäfert, mit schönem Teppich auf Parkett, hatten sie eine glänzend polierte Waschkommode vorgefunden: Marmorplatte mit Spiegelaufsatz. Ein leichter Duft von Bohnerwachs hing im Zimmer. Vielleicht hatte sich Suworow hier den Pulverdampf vom Gesicht gewaschen. Die Erinnerung an seine Studentenbude in München lag allerdings näher, die er dort in den ersten zwei Monaten bewohnt hatte, bevor er zu Wolf in die WG gezogen war. Im Pfännchen hatte er sich jeweils das Waschwasser gewärmt – mit dem Tauchsieder, dessen Heizspirale er einmal geschmolzen im glühenden Pfännchen vorfand, da er vergessen hatte, vor seinem Gang zur Uni das Kabel auszuziehen. Zum Glück stand das Pfännchen auf einer Marmorplatte.

    Das historische Zimmer in Hospental hatte allerdings eine zweite, ebenso stilechte Tür. Dahinter fanden sie ein durchaus zeitgemässes Bad. Im Dampf der Dusche hatte sich der Umriss des bärenhaften Sanitätsmotorfahrers allmählich verdichtet, der damals mit ihm Dienst getan hatte. Er schien etwas mit dem unguten Gefühl zu tun zu haben, das ihn vor dem Betreten des Gebäudes ergriffen hatte.

    Füglistaller: den Namen hatte er erst nach der Heimkehr im Tagebuch von damals wieder gefunden. Fast gleichzeitig war auch die geschniegelte Gestalt des Adjutant-Unteroffiziers wieder vor ihm aufgetaucht, der die militärische Leitung des kleinen Spitals innehatte: Dressmanfigur, straff nach hinten gekämmtes, schwarzes Haar, glatte, gebräunte Gesichtshaut, fast kein Bartwuchs, mit Vorliebe im schwarzen Ledermantel auftretend. Sein weicher Bündner Dialekt brachte ihn dem Archivar auch nicht näher, der damals noch nicht Archivar war, sondern frisch gebackener Doktor, noch ohne Beruf, weshalb er das eine wie das andere zu erwähnen vermied. Man wusste nichts von ihm in dieser Umgebung, wo man normale Berufe hatte und keine Bücher las. Oft hatte er im Büro des Adjutanten zu arbeiten, der sein sonores Organ am Telefon ertönen liess, während der Noch-nicht-Archivar Listen abtippte und ergänzte.

    Und nun sassen Nina und er vor einem scharf gewürzten Gulasch. Schliesslich war es auf den Namen Suworow getauft worden. Und er versuchte erzählend die Handlung zu rekonstruieren, welche die beiden im Dampf der Dusche wieder aufgetauchten Personen mit ihm verband. Mit dem gutmütigen Bär von Fahrer hatte er sich problemlos verstanden. Einige Male hatten sie mit der Ambulanz die Rekruten zu irgendwelchen Übungen begleiten müssen. Als Beifahrer hatte er die Karte zu studieren, den Fahrer an die abgelegenen Schauplätze zu lotsen. Er war dabei meist etwas zu langsam.

    «Du kennst mich ja», sagte er zu Nina. Und spiesste ein weiteres Gulaschstück auf die Gabel. «Noch heute orientiere ich mich lieber nach Wegweisern und anderen äusseren Merkmalen als nach der Karte. Deine Pausen zum Kartenstudium finde ich meist überflüssig.» Damals fiel das kaum auf. Denn Füglistaller kannte die Gegend wie seine Hosentasche und hatte einen unfehlbaren Instinkt, was militärische Übungsplätze anging. Überhaupt war er stolz auf seine Fahrkünste. Mit Recht. Als Beifahrer hatte er sich jederzeit sicher gefühlt, wenn Füglistallers Pranken in aller Ruhe Lenkrad und Schalthebel bedienten. Man sah ihm sein ständiges Renommieren gerne nach: Erfolge als Lastwagenfahrer bei der Amriswiler Baufirma; Erfolge im Militär; Erfolge bei den Frauen; Erfolge in der Feuerwehr; Erfolge beim Jassen. Das war eine ständig sprudelnde Litanei in volkstümlich-bildhafter Sprache.

    «Aber weisst Du, ich hörte ihm gerne zu», hatte er zu Nina gesagt, die ihn mit der Gabel in der Hand stirnrunzelnd anblickte, damals in Andermatt. Ständig habe Füglistaller an seinem Selbstbild gearbeitet, das in eklatantem Widerspruch stand zu seiner schwerfällig-gutmütigen realen Existenz. Manchmal schien er das sogar selbst zu spüren. Denn er hatte durchaus Humor. Wirklich, er habe ihm – immer wieder gerührt – gerne zugehört. Und dafür wohl habe Füglistaller auch ihn gemocht, obwohl er in ihm wahrscheinlich einen bleichen Schwächling aus der Stadt sah.

    Aber sein Renommierbedürfnis war auch seine Schwäche und wurde schliesslich sein Verhängnis. Jeden Abend sass er in den zahlreichen Wirtshäusern Andermatts, um Publikum zu haben, beeindruckbare Rekruten. Und dabei wurde natürlich getrunken, viel getrunken.

    Der Archivar hatte sein Glas ergriffen und Nina zugeprostet, die lachend mit ihm anstiess: «Und du hast da wacker mitgehalten? Von dieser Beizenhocker-Seite kenne ich dich ja gar nicht.»

    Er hatte ihr bestätigt, dass sie mit ihrer Verwunderung schon richtig liege. Er sei nur wenige Male abends mitgegangen – und nie lange geblieben. Obwohl er schon damals Bier und Wein durchaus nicht verachtet habe. Er sei sich seiner selbst noch zu wenig sicher gewesen, habe die lärmige Gemeinschaft gescheut und deshalb die beiden Cafés vorgezogen, die es damals in Andermatt gab. Da sass er für sich an einem Tischchen, las Zeitung oder sonst etwas.

    Im Geschirrspüler herrschte inzwischen Ordnung. Doch in seinem Kopf? Er mühte sich gerade mit der Polenta-Pfanne ab. Wieder überraschte ihn die enorme Klebefähigkeit des Maises. Natürlich verlor er sich wieder in den Details, sobald er sich den Abend in Hospental vorzustellen versuchte. Gut, dass er das jetzt noch ordnete, bevor er Nina die Fortsetzung erzählte. Erst allmählich war er ja wieder darauf gekommen, was damals zwischen Füglistaller und dem Adjutanten vorgefallen war (Ziegler hiess er laut Urner Zeitung vom Montag, 30. Juni 1975. Er hatte sich beim Urner Staatsarchiv nach der Unfallmeldung erkundigt.) und was das mit dem Gasthaus in Hospental zu tun hatte.

    Das Gespräch der Familie am Nebentisch hatte ihn dabei unterstützt. Ein Paar mittleren Alters mit zwei Töchtern, die eine pubertierend, die andere noch etwas jünger. Die Pubertierende beschimpfte unüberhörbar die Mutter. Immer bestimme sie das Tagesprogramm. Immer müsse man wandern. Nie könne man ausschlafen und gemütlich herumhängen. Der Vater erklärte schliesslich bestimmt: Das Wandern sei ein Hauptzweck dieser Ferien in Realp. Die sie gemeinsam beschlossen hätten. Sie solle jetzt aufhören zu motzen und froh sein, dass er heute Morgen vor der Wanderung das Auto hierhergebracht habe, sodass sie nur noch bis zum Parkplatz da draussen zu gehen brauche.

    Doch die Tochter hörte nicht auf zu motzen. Als müsste sie damit kompensieren, dass ihre sekundären Geschlechtsmerkmale trotz der schönen langen Haar noch nicht recht zur Geltung kamen. Sie verspottete nun den Toyota des Vaters.

    Genau: Füglistaller hatte einen Toyota Corolla besessen, auf den er sehr stolz war und den er noch nicht fertig abgezahlt hatte. Ungewollt hatte er das gestanden, indem er damit aufschnitt, wie souverän er mit dem Autohändler verhandelt habe. Und dieser Wagen hatte am Samstag Abend nach der zweiten WK-Woche (der künftige Archivar hatte Sonntagsdienst) auf dem Parkplatz da draussen gestanden. Das hatte ihn damals auf seinem Abendspaziergang in Uniform überrascht. Denn Füglistaller hätte eigentlich gar nicht mehr da sein sollen, erinnerte er sich verschwommen. Wahrscheinlich war er am Morgen schon entlassen worden und weggefahren. Seine drei Wochen waren abverdient. Es war unzweifelhaft sein Wagen gewesen. Das hatte er plötzlich wieder vor Augen.

    Auf dem Rücksitz lagen verstreut seine Militärsachen. Also war er hängen geblieben, trank seinen Kummer weg. Wenn er nur nicht nochmals einen Unfall baute. Nochmals: das war so ein Wort von damals. Unfall und Kummer musste er erst wieder auf die Spur kommen. Der Noch-nicht-Archivar hatte jedenfalls keine Lust gehabt, den kompensierenden Renommierreden und der alkoholisierten Weiterfahrt beizuwohnen. Er betrat die Gaststube deshalb nicht und beendigte seinen Ausgang nach Hospental ohne Einkehr. So meinte er sich zu erinnern. Hospental hatte wohl ohnehin ausserhalb des bewilligten Rayons gelegen. Aber die damalige Umkehr erklärte noch nicht den Widerstand, der ihn eben bei der Wiederbegegnung mit diesem Haus erfüllt hatte.

    Jetzt glänzte die Pfanne wieder. Er nahm sich den Zucchetti-Topf vor. Telefone mit Gerda konnten ohne weiteres eine halbe Stunde dauern. Ihn, der nicht gern telefonierte, erstaunte das immer wieder. Sie waren damals schon beim Kaffee angelangt gewesen, bis er die Zusammenhänge, seine damaligen Spekulationen, wieder einigermassen beisammen hatte.

    Nina hatte das Gespräch zwischendurch nochmals auf Theo Fasel gebracht, der sie in seiner ständigen Suche nach Bestätigung ein wenig an Füglistaller erinnerte, obwohl er natürlich intelligenter und begabter war. Der Archivar erinnerte sich: Damals nach seiner Rückkehr von Hospental hatte er Wachdienst im Büro gehabt und inständig gehofft, dass nichts Gravierendes passiere in dieser Nacht, dass er nicht den Berufspfleger rufen und selber mit ausrücken müsse.

    Und dann das. Kaum hatte er sich richtig eingerichtet, läutete – wohl etwa um acht Uhr abends – das Telefon: die aufgeregte Stimme eines Bergführers aus Andermatt, eines Bekannten des Adjutanten, der wie dieser begeisterter Strahler, Kristallsucher, war. Ziegler sei abgestürzt heute Nachmittag. Wahrscheinlich tödlich verunfallt. Nächstens werde er hergebracht zur näheren Abklärung der Umstände. Auch die Polizei werde kommen.

    «Du kannst dir denken, Nina, wie überfordert ich mich fühlte.» Er habe den Berufspfleger angerufen, der auf Pikett war. Sonst erinnere er sich an das alles nur noch verschwommen. Habe ja auch seit Jahrzehnten nicht mehr daran gedacht.

    Ziegler auf einer Bahre mit grausig zerschlagenem Schädel sehe er verschwommen wieder vor sich. Offensichtlich tot. Das festzustellen hatte es weder Arzt noch Pfleger gebraucht. Dennoch wurde er genau untersucht. Eine vage Erinnerung sage ihm, dass Ziegler an jenem Samstag schon früh morgens zusammen mit dem Bergführer zum Strahlen aufgebrochen sei. Sie waren auf der Oberalppassstrasse hochgefahren bis zur Mittelstation der Bahn, die damals noch die Furka-Oberalpbahn war. Nätschen hiess es da. Den Namen habe er heute auf einem Wanderwegweiser wieder gelesen. Und von dort seien sie auf einem Alp-Fahrweg noch höher gefahren Richtung Urner Loch. Dort hätten sie parkiert und seien in eine Wand und Geröllhalde hineingestiegen im sogenannten Teufelstal, einer schmalen Rinne, die steil hinabfällt zum Suworowdenkmal. Dort konnte man immer noch auf Kristalladern stossen.

    Den Namen «Teufelstal» hatte er Nina vor drei Wochen nicht nennen können. Erst das Tagebuch hatte ihn in Erinnerung gerufen. Dort hatte er auch gelesen, dass er selber einige Tage zuvor an einem freien Nachmittag jenen Alpweg hinaufgewandert und von Schwindel ergriffen in die Tiefe geblickt hatte. Fast auf der Höhe der «Gendarmen» am jenseitigen Horizont hatte er gestanden, die er gewöhnlich vom Militärspital aus weit oben ragen sah. Das war ihm völlig entfallen.

    Eigentlich war das Fegen der Pfannen eine befriedigende Tätigkeit. Man beseitigte die Spuren des Gebrauchs und stellte wieder Ordnung her, den Stand der Unschuld, für den nächsten Gebrauch und Sündenfall. Damals war es darum gegangen, die Spuren und fixierbaren Umstände des Unfalls genau festzuhalten. Er selber hatte für den Dorfpolizisten auf der Büroschreibmaschine den Rapport tippen müssen, wahrscheinlich Aussagen des Bergführers und einzigen indirekten Zeugen.

    «Langweile ich dich auch nicht mit dem Herumkramen in meinen versunkenen Erinnerungen?» Immer wieder hatte er Ninas Gesichtsausdruck kontrolliert – beim Suworow-Gulasch vor drei Wochen. Sie schien wirklich interessiert zuzuhören. Inzwischen wusste er es wieder genauer. Ziegler und der Bergführer hatten ziemlich weit voneinander gearbeitet mit ihren Hämmern.

    Die Familie mit den zwei Töchtern verabschiedete sich herzlich vom Kellner, der aus dem Unterland stammte. Er war früher bei der Swissair Flight Attendant gewesen wie die Mutter der Töchter. So stellte es sich heraus. Und der Vater war Pilot, jetzt bei der Swiss.

    Richtig: Ziegler war damals mit dem Helikopter gebracht worden, kam ihm mitten in dieser aviatischen Familienzusammenführung in den Sinn. Dass er das hatte vergessen können: den Lärm der Rotoren auf dem Exerzierplatz, der die Situation noch bedrohlicher zuspitzte. Sie hätten sich zwar nicht immer gesehen, aber doch hämmern gehört, immer auf Hördistanz voneinander. Das sei so Strahlerbrauch. Gegen Ladenschluss habe Ziegler ihm zugerufen: Er gehe jetzt zurück, müsse noch etwas besorgen im Dorf. Sie hätten sich rufend verabschiedet.

    Eine Stunde später sei er, der Bergführer, auch wieder hinüber gestiegen zum Alpweg und habe schon von weitem gesehen: Zieglers Wagen stand noch immer in der Kurve. Und auf dem schmalen Felsband, das wie ein natürlicher Pfad zur Kurve des Fahrwegs hochführt, habe Zieglers Hammer gelegen. Beunruhigt habe er den Blick rundum kreisen lassen. Und habe ihn schliesslich liegen gesehen, weit unten, in seltsamer Verrenkung vor einem Felsblock, an einer ohne Seil unzugänglichen Stelle: ausgerutscht, ein so geübter Bergsteiger, und ausgerechnet an dieser Stelle, wo eigentlich keine Schwierigkeit mehr bestand. Hatte er gerade deshalb nicht mehr aufgepasst? Nachträglich sei es ihm gewesen, als hätte er einmal einen Schrei gehört, vielleicht sogar einen Wortwechsel. Aber durchs Teufelstal halle sowieso immer der Verkehrslärm herauf, auch das Gelächter und die Rufe der Touristen beim Suworowdenkmal.

    So hatte er sich das inzwischen wieder rekonstruiert. Nina hatte er an jenem Abend in Hospental nur in ganz groben Zügen davon berichten können. Der Archivar sass wieder im Garten und nippte an seinem Glas. Die Küche war aufgeräumt, die Dämmerung hereingebrochen, das Blätterdach der Pergola vor dem dunkelroten Himmel zu einer schwarzen Fläche zusammengeschmolzen. Auch die

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