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Hans sein Glück: Roman
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eBook386 Seiten5 Stunden

Hans sein Glück: Roman

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Über dieses E-Book

Der Chirurg Dr. Hans Begemann ist mit Anfang vierzig wunschgemäß angekommen im bürgerlichen Leben. Der angesehene Beruf, die auskömmliche Ehe mit Pia, das ererbte Haus am Stadtrand, alles scheint so weit in Ordnung.
Bei einer Notfalloperation geschieht das Ungeheuerliche: Um ein Haar verblutet eine schwer verletzte junge Frau unter Begemanns Händen. Tief erschüttert durch sein Versagen wird er zum willfährigen Opfer seines Chefs, der ihm fortan das Leben zur Hölle macht. Kurz entschlossen steigt Begemann aus und wirft seine scheinbar gesicherte Zukunft über Bord.
In dieser Situation begegnet er der rätselhaften Halbjapanerin Haruko Ôshima, die ein Buch-Haus für zahlungskräftige Bibliophile betreibt. Damit beginnt für Hans Begemann eine Achterbahnfahrt aus Faszination und Verwirrung, auf die er sich allen Warnungen zum Trotz einlässt…
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum17. Juni 2016
ISBN9783741235740
Hans sein Glück: Roman
Autor

Franz Jostberg

Franz Jostberg, Jahrgang 1962, wurde in Bielefeld geboren und lebt heute mit seiner Familie am Rande einer westfälischen Kleinstadt. Nach dem Abitur studierte er Humanmedizin, es folgte die Weiterbildung zum Facharzt für Anästhesie mit Interessenschwerpunkt Notfallmedizin, danach langjährige Tätigkeit in Krankenhäusern der Akutmedizin. Seit seiner Jugend ist der Autor begeistert von Japan, seiner Kultur und der Einmaligkeit seiner Menschen. Neben der fortgesetzten klinischen Tätigkeit nehmen das Schreiben und die Leitung einer eigenen Karate-Schule großen Raum in seinem Leben ein. Hans sein Glück ist Jostbergs erster Roman.

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    Buchvorschau

    Hans sein Glück - Franz Jostberg

    ÜBER DEN AUTOR

    Franz Jostberg, Jahrgang 1962, wurde in Bielefeld geboren und lebt heute mit seiner Familie am Rande einer westfälischen Kleinstadt. Nach dem Abitur studierte er Humanmedizin, es folgte die Weiterbildung zum Facharzt für Anästhesie mit Interessenschwerpunkt Notfallmedizin, danach langjährige Tätigkeit in Krankenhäusern der Akutmedizin.

    Seit seiner Jugend ist der Autor begeistert von Japan, seiner Kultur und der Einmaligkeit seiner Menschen. Neben der fortgesetzten klinischen Tätigkeit nehmen das Schreiben und die Leitung einer eigenen Karate-Schule großen Raum in seinem Leben ein. Hans sein Glück ist sein erster Roman.

    Für Maria,

    die das alles versteht

    Im Leben treffen wir eine Entscheidung

    oder eine Entscheidung trifft uns –,

    und wir gehen in die eine Richtung;

    hätten wir eine andere Entscheidung getroffen …,

    wären wir ganz woanders.

    Julian Barnes,

    in: Flauberts Papagei

    Inhaltsverzeichnis

    Frohes Neues Jahr

    Polytrauma

    Die Frühbesprechung

    Die Hose

    Der Gast

    Die Entscheidung

    Der Termin

    Der Einwurf

    Alter Markt

    Hinter dem Vorhang

    Nachtgarten

    Die Postkarte

    Das Gespräch

    Merian

    Samstagabend

    Die Prinzessin

    Komische Stellen

    Im Dunklen

    Der Kunde

    Der Anruf

    Master Minit

    Das Lackmännchen

    In ein paar Tagen

    Der Abschied

    Allein

    Frohes Neues Jahr

    Das Gezischel der Silvesterraketen ebbte nach und nach ab. Auch wenn hier und da noch ein verspäteter Böller losging, das eigentliche Feuerwerk war vorüber.

    Keine halbe Stunde hatte Pia es mit ihm gemeinsam draußen ausgehalten. Dann war sie wortlos zurück ins Haus gegangen. Hans hob den blau-gelben Karton mit dem »H&C«-Sternen-Siegel vom Terrassenboden auf, strich mit den kalten Fingerspitzen über die glänzende Oberfläche. Wie lange hatte er diese Flasche Heidsieck-Monopole Blu Top gehütet, aufgehoben für einen passenden Anlass. In dem Jahr, das soeben begonnen hatte, sollte er vierzig werden. Vorhin noch hatte er geglaubt, das könnte ein guter Grund sein. Er hatte Pia das eingeschenkte Glas hingehalten. Sie hatte gezögert, es dann genommen, mit spitzen Fingern und hochgezogenen Schultern, sich schon geschüttelt vor dem ersten und einzigen Schlückchen, schließlich flüchtig daran genippt.

    Hans goss sich noch ein Glas ein. Der kleine Sony-Weltempfänger, den er jedes Jahr kurz vor zwölf auf den wackeligen Gartentisch stellte, sendete weiter sein verrauschtes Silvesterprogramm. Eine Jung-Moderatorin mühte sich, die Hörer von NDR2 mit gekünstelter Hochstimmung anzustecken. Hans hielt die noch halbvolle Champagner-Flasche gegen das Licht der Straßenlaterne. Er musste aufstoßen. Ohne die gewohnte Erleichterung danach. Obwohl das Gefühl, eine große Luftblase verschluckt zu haben, blieb, trank er das Glas fast auf einen Zug. Jetzt wurde auch ihm kalt, seine Finger waren wie angeeist an dem hauchdünnen Glas, in den Kuppen hatte er kaum noch Gefühl. Millionen von Tastkörperchen in Kältestarre. Und wenn er jetzt zudrücken würde? Er bräuchte die Finger nur ein Stückchen weiter zusammenzubringen, mehr nicht. Würden scharfe Kanten entstehen, oder alles nur zerbröseln? Falls das Glas in seine Haut schnitt, würde er den Schmerz überhaupt wahrnehmen, so kalt, wie seine Finger waren? Millimeter nur trennten ihn von der Antwort. Hans zögerte. Wenn er jetzt zudrückte, bräuchte er das Glas nicht einmal mehr in die Küche zurückzutragen. Kein Spülen, kein Abtrocknen. Und Pia würde kein einziges dieser hauchdünnen Tulpengläser je vermissen. Ginge es nach ihr, könnte er alle davon augenblicklich gegen die Wand schmeißen. Diesem ganzen von seinen Eltern hinterlassenen Kram würde Pia keine einzige Träne nachweinen.

    Hans sah auf die Uhr. Zwanzig vor eins. Allerspätestens um zwei musste er im Bett sein. Der Morgen an sich war schon alles andere als seine Zeit. Jedes Mal dieses bleischwere Sichaus-dem-Liegen-Wuchten, der Kampf eines Leichnams mit der Grabplatte über sich. Spätestens um acht musste er in der Klinik sein, Neujahrsmorgen hin oder her. Und er wusste so genau, wie sich das alles wieder anfühlen würde nach einer viel zu kurzen Nacht und endlosem Herumgewälze im Halbschlaf. Dazu dieser klamme Druck in der Brust und der Magen wie mit Verbandsmull ausgestopft. Der folgende Früh- mit dem anschließenden Nachtdienst: ein schier unüberwindliches Hindernis, ein Anstieg ohne Ende. Unmöglich, darüber hinaus auch nur zu denken. Vierundzwanzig Stunden in der Klinik, und dahinter keine Welt.

    Hans dachte an sein kleines Feuerwerk von vorhin. Drei leere Weinflaschen in einer Reihe auf der Terrasse, in jeder eine Silvesterrakete. Bei einer war das Holzstäbchen schon beim Auspacken angebrochen. Hans hatte hin und her überlegt, sie dann aber doch gezündet. Schließlich mussten es drei sein, wie jedes Jahr. Statt senkrecht nach oben zu starten, war die beschädigte Rakete als schwirrendes Irrlicht knapp über die Hecke aufs Nachbargrundstück rübergezischt. Ebersmeiers waren offenbar nicht da, sonst hätte Manfred zweifellos wieder ein Riesen-Trara daraus gemacht: was da alles hätte passieren können! Manfred Ebersmeier, Oberstudienrat für Deutsch und Geschichte. Einer, dem keiner was vormachte, der keinem über den Weg traute und immer gleich auf hundertachtzig war, vor allem, wenn was von rechts kam.

    Noch immer kein Fetzchen Schlaf in Sicht. Hans sah zu Pia. Seit einer ganzen Weile schon drehte sie sich allabendlich zum Einschlafen von ihm weg. Er lauschte auf ihren Atem, zählte ihre kaum hörbaren Atemzüge. Wo sie jetzt wohl gerade war in ihren Träumen? Wäre es möglich, einen kurzen, heimlichen Blick in ihren Traum zu werfen, er würde nicht wegsehen. Ihm fiel diese chinesische Erzählung mit dem Schmetterlingstraum, die er vor kurzem irgendwo gelesen hatte, wieder ein. Was, wenn wir wirklich nur erträumte Schmetterlinge sind, die etwas träumen, das sie für ihr Leben halten? Träumte er also gerade nur, Hans Begemann zu sein, hier in dem Bett von Hans Begemann zu liegen und keinen Schlaf zu finden? Oder war selbst das nur ein Traum? Aus dem er jederzeit erwachen könnte oder sich zumindest glauben machte, es zu können. Hans schloss die Augen. Die Gedanken gaben trotzdem keine Ruhe, sondern schwangen sich wie eine wilde Affenhorde kreuz und quer durch seinen Schädel. Kurz nachdem er schließlich doch in einen fahrigen Dämmerschlaf gerutscht war, verstummten die Affen auf einen Schlag: Der Wecker! Viertel vor sieben.

    Kaum aus der Tür, wäre er fast in einen gefrorenen Hundehaufen getreten. Der Cocker vom Ebersmeier? Wegen heute Nacht etwa? Hatte Manfred doch alles mitbekommen? Allerdings war der Schiss bestimmt älter als nur ein paar Stunden. Bedeutete also, dass Ebersmeier seinen Hund schon weit vor der Raketenattacke hier vors Haus hatte scheißen lassen. Manfred Ebersmeier, der Saubermann! Ebenso gut kam allerdings auch der Rauhaardackel der Schöttelndreyer in Frage. Sylvana Schöttelndreyer, eins weiter von Ebersmeiers, Gebieterin über einen kleinen weißen Glaspalast auf zwei Ebenen. Ihre offizielle Berufsbezeichnung Musik-Pädagogin. Eine, die auf jeder Flöte spielen konnte, wie getuschelt wurde. Gut vorstellbar, wie sie mit ihrem Tobi extra lange vor dem Haus der Begemanns hin und her flaniert war, bis das arme Vieh gar nicht mehr anders konnte, als sich an Ort und Stelle zu lösen. Feini, feini, feines Tobi-Hündi! Dazu ihr Botox-Grinsen. Hans war versucht, die Gefriermasse mit der Stiefelkante Richtung Hecke zu schieben, ließ es dann aber.

    Scheibenkratzen, eine weitere Geißel der Menschheit. Und eigentlich schon längst wieder keine Zeit mehr dafür. Scheiß Land, scheiß Winter! Schon gut, schon gut, er wollte ja aufhören damit, die Schuld bei anderen zu suchen, nicht bei diesem prachtvollen Land, nicht beim Wettergott in seiner Weiß-Heit und nicht bei Tobi. Und – ja, Pia! – er selber war schließlich immer derjenige gewesen, der sich dagegen gewehrt hatte, für seinen Micra einen Unterstell-Tempel zu errichten, weil sein Auto doch nichts weiter für ihn war als ein Gebrauchsgegenstand. Dann mecker jetzt auch nicht dauernd rum. Nein, Pia. Hast ja recht, ist eben so, kein Carport, keine freien Scheiben. Manfred hatte natürlich eins, aber wollte er sein wie Ebersmeier?

    Das Lenkrad war so kalt, dass er es kaum anfassen mochte. Und ruck, zuck das winzige Sichtfeld auf der Frontscheibe wieder beschlagen. Aus den Düsen der Wischanlage kam kein einziger Tropfen, die Wischer schrappten über die nach wie vor nahezu undurchsichtige Scheibe. Hans ließ die Seitenfenster herunter, um wenigstens ein Minimum an Orientierung zu bekommen. Nach einem kurzen Gefrierknacken setzten sie sich in Bewegung. Warum nur diese verdammte Kälte, wozu? Warum überhaupt Winter? Und warum war sonst absolut niemand auf der Straße? Außer ihm.

    Nach und nach schaffte die Lüftung wenigstens einigermaßen Sicht. In den Häusern an der Hauptstraße ganz vereinzelt Lichter. Wie er diese Glücklichen beneidete, durften in ihren eigenen Wänden bleiben an einem solchen Tag. Bis zum Ortsausgang begegnete ihm kein einziges Fahrzeug. Auch kein Fußgänger weit und breit. Selbst all die bettflüchtigen Rentner mit ihren morgendlichen Versorgungsängsten gönnten sich heute eine Pause. Wie auch die osteuropäischen Maut-Flüchtlinge, die sonst um diese Zeit die Zufahrtsstraßen blockierten. Lagen bestimmt schön behaglich in ihren LKW-Kojen und drehten sich noch mal rum. Nur in der Küche des Seniorenheims Stein-Mühle war schon Betrieb. Von der Straße aus konnte Hans in die beleuchteten Kellerräume der Heimküche sehen, während die Fußgängerampel aus unerfindlichem Grund auf Rot stand. Ein Stück weiter, keine hundert Meter hinter dem Ortsausgang, wie jeden Tag seit dem Sommer das cremefarbene Love-Mobil links auf dem Wander-Parkplatz am Rand des Wäldchens. Davor ein alter 3er BMW ohne Nummernschild. Die rote Elektrokerze auf der Beifahrerseite der mobilen Werkstätte nicht in Betrieb.

    Von links drängte eine schwarze Gelände-Limousine herein. So selbstverständlich, als wäre Vorfahrt immer dort, wo Autos vier Ringe haben. Hans trat auf die Bremse, konnte das Schlimmste gerade noch verhindern. Doch selbst jetzt schien der andere keine Notiz von ihm zu nehmen, zuckelte mit kaum mehr als dreißig auf dem Mittelstreifen entlang, als gäbe es nur ihn selbst auf der großen weiten Welt. Hans krampfte die feuchten Hände ums Lenkrad. Gerade als er zum Überholen ansetzte, blieb der andere Wagen unvermittelt stehen. Dieses Mal kaum noch Platz für ein Blatt Papier dazwischen! Mein Gott! Machte es Sinn, einen weiteren Überholversuch zu riskieren? Hans zögerte. Plötzlich das Gefühl von Bedrohung. Wer weiß, zu welchen Mitteln der da vorne dann greifen würde. Besser nicht. Lieber weiter hinter dieser saumseligen Spritschleuder kleben, als sich auf dem Weg zur Arbeit den Kopf abfahren. Aber ganz egal, wie das hier weiterging, am besten er rief schon mal in der Klinik an. Damit die dort Bescheid wussten, dass er später kommen würde. Falls er überhaupt jemals ankommen sollte. So unvermittelt, wie er sich vor ihn gesetzt hatte, bog der Audi plötzlich ab. Hans hielt an und sah ihm hinterher. Was, wenn der Fahrer einfach nur in Gedanken gewesen war? Hatte seine dritte Frau ihm heute morgen mit Scheidung gedroht? Lag seine Mutter im Sterben und man hatte ihm soeben die schreckliche Mitteilung gemacht, in ihrem Testament unberücksichtigt zu sein? Oder hatte er von seinem minderjährigen Sohn eine SMS bekommen, dass er schon diesen Sommer Opa wurde? Konnte sein, konnte nicht sein. Es war jetzt nicht die Zeit, um weiter über die möglichen Schicksalsschläge eines bräsigen Audi-Fahrers nachzugrübeln. Schluss jetzt. Hans trat aufs Gas.

    Zack! Ein greller Blitz. Wie oft hatte er in all den Jahren, die er diese Strecke nun schon tagtäglich fuhr, genau das – wenn auch oft genug in allerletzter Sekunde – noch verhindern können? Ein einziges Mal nur, an einem Montagmorgen nach den Sommerferien, hatten sie ihn überlistet, der Blitzwagen perfekt getarnt neben der Auto-Lackiererei am Ende der Schnellstraße. Fünfundachtzig, wo siebzig erlaubt waren, das hatte sich verschmerzen lassen. Aber diesmal? Schon jetzt machte es ihn kirre, nicht zu wissen, wie viel. Hier war fünfzig. Was, wenn es nicht beim Bußgeld bliebe, wenn er den Führerschein für vier Wochen oder mehr los sein würde? Ohne den Wagen war er quasi arbeitsunfähig. Oder sollte er etwa die gut vierundzwanzig Kilometer zweimal am Tag mit dem Rad fahren? Selbst wenn er auf diese Weise noch schneller war als mit der Bahn, die aus der Strecke eine halbe Tagesreise machte. Hieße also, er könnte sich gleich für die Zeit im Krankenhaus einquartieren. Mein Gott, wieso war er auch so blöd, diesen Wegelagerern in Uniform in die Falle zu tappen! Weil er wieder mal nicht bei der Sache gewesen war, genau deswegen. Du bist ja überhaupt nicht bei der Sache, wie oft hatte er das früher vom Vater zu hören bekommen? Junge, Junge, wo bist du nur wieder? Wie soll denn so jemals was Gescheites aus dir werden? Ja, was sollte schon aus einem werden, der nie richtig bei der Sache war? Am liebsten hätte Hans das Lenkrad herumgerissen und wäre mit Vollgas rechts ins Feld gerast. So weit, bis diese kleine japanische Karre sich in den Acker eingraben würde und stecken bliebe. Und er dann ausstiege, um weiterzulaufen. Zu laufen und zu laufen, so lange, bis er nicht mehr konnte. Er tat es nicht, sondern fuhr weiter.

    Trotz der Kälte stand Thomas wie gewohnt draußen vor der Notaufnahme. Schon von der Parkplatz-Einfahrt aus konnte Hans ihn sehen. Thomas machte nicht den Eindruck, auf dem Sprung zu sein. Er lehnte an der Wand der Notarztgarage und rauchte. Den offenen Kragen seines grau-weißen Polo-Shirts unter dem halboffenen Kittel verwurschtelt, die Haare zu einer Seite aufgestellt, schien er in eine stumme Zwiesprache mit seinen brüchigen Kliniklatschen versunken. Er sah Hans aus geröteten Augen an, nickte schwach. Dazu der typische Thomas-Tic: Versuchte er zu fokussieren, wurde sein linkes Augenlid zu einem epileptischen Schmetterling. Ihm jetzt bloß nicht weiter in die Augen schauen, sonst hörte das nicht mehr auf. Stattdessen auf die struppigen Mehrtagebartinseln in dem fahlgelben Gesicht. Dazwischen Narbenfelder, wo die Haut vor vielen Jahren schon den ungleichen Kampf gegen die Akne verloren hatte. Dr. Thomas Heitmeyer, eigentlich Tierarzt – in seinem ersten Leben, wie er von sich sagte. Irgendwann war es damit für ihn nicht mehr weiter gegangen. Weil er den Tieren das alles nicht mehr antun konnte, nicht mehr Mittäter sein wollte. Deutschland, ein einziges Tier-KZ, du machst dir kein Bild, Hans! Was schon allein für eine Qual, als Zimmer-Hündchen mit einer vertrottelten Witwe auf Gedeih und Verderb eingesperrt zu sein! Oder als ausrangierter Spielhase auf einem Viertelquadratmeter unter Ausschluss von Sonnenlicht zu vergammeln. Noch gar nicht zu reden von all der Zuchttier-Scheiße! Kiloweise Antibiotika für jede Sau! Kaum abgenabelt wird jedes Ferkel vollgedröhnt damit. Abgesehen von all dem anderen Pharma-Dreck, der ihm davor schon intrauterin reingepumpt wurde. Wenn du als Veterinär da nicht mitziehst, bist du raus, ehe du dich versiehst. Und was du nicht machst, der Nächste macht es bestimmt. Abgesehen davon, dass du ohne die Einnahmen aus dem Medikamentenverkauf als Tierarzt kaum über die Runden kommst. Der feuchte Glanz in seinen Augen, immer wenn Thomas sich in diese Zeit hineinredete. Er hatte gewechselt, um Chirurg zu werden. Was Ehrliches tun, wie er sagte, richtig anpacken, nicht nur neunmalklugen Scheiß reden wie Internisten oder Pathologen. Er konnte nicht anders, wenn er von etwas überzeugt war, nahm er kein Blatt vor den Mund. Im November war er dreiundfünfzig geworden, im Sommer davor hatten sie ihn schließlich doch noch zur Facharztprüfung zugelassen. Weil sie einen für die Proktologie brauchten und selbst der neue osteuropäische Markt dafür kaum geeignete Bewerber hergab. Du glaubst gar nicht, welche kranken Arschlöcher ich alles kenne, Hans. Aber egal, ich mache halt das Beste aus jedem noch so verkommenen Hintern! Wenn Heitmeyer erst mal in Schwung kam, war er so leicht nicht wieder zu bremsen. An seine eigene Gesundheit dagegen verschwendete er so gut wie keinen Gedanken. Wenn er nicht operierte, sah man ihn nur mit Zigarette. Er schlief, wenn er sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte, aß, was die Patienten auf ihren Tabletts ließen, und an Getränken kannte er nur Kaffee und Bier. Neben seiner Arbeit hatte er es auf zwei Scheidungen gebracht. Das war's, nicht noch mal, so blöd bin nicht mal ich, Hans, das kannst du mir glauben.

    »Weißt du, was ich heut Nacht gemacht habe, Hans?«

    »Hm?«

    »Ich hab wach gelegen. Wach gelegen und gezählt.«

    »Schafe?«

    »Dienste. Ich hab die Nachtdienste gezählt, all die Nächte, die ich in den Jahren hier runtergerissen habe.«

    »Und?«, Hans sah auf die blauroten Äderchen an Heitmeyers Nasenflügeln.

    »Was und?«

    »Ich meine, mit welchem Ergebnis? Was hast du davon, Thomas?«

    Von Weitem ertönte ein Martinshorn.

    »Was meinst du, wie viele?«

    »Was weiß ich.«

    »Überleg doch mal«, Heitmeyer schob die Unterlippe vor, blies den Rauch steil nach oben. »Fast fünfundzwanzig Jahre. Diesen Sommer, im Juli. Mit achtundzwanzig hab ich angefangen.«

    »Im Schnitt sechs Dienste im Monat, also fünfundzwanzig mal zwölf mal … sechs«, Heitmeyer zuliebe ließ sich Hans darauf ein. »Locker fünfzehnhundert Nächte, wenn du noch was abziehst für Urlaub und so.«

    »Hans, weißt du, was das heißt?« Heitmeyer stieß sich von der Wand ab und zog an seinem Kippenrest, als würde er ein lebenswichtiges Elixier durch seine bräunlichen Fingerkuppen saugen. »An die vier Jahre! Nur im Krankenhaus, stell dir das mal vor! Immer bereit, immer im Einsatz. Egal, ob Winter oder schönster Sommer, egal, ob die Kinder krank sind, du mal wieder in Scheidung lebst oder einer in der Familie gerade im Sterben liegt. Und niemanden von denen da«, Heitmeyer zeigte mit dem Kinn auf die drei Fahnenmasten vor der Liegend-Anfahrt, an denen die Flaggen mit dem Klinik-Logo schlaff herunterhingen, »kümmert sich einen Scheiß darum, wie es dir geht, nicht einer.« Er ließ den Kippenstummel neben sich auf den Boden fallen und zerrieb ihn energisch mit dem Klinikschlappen.

    »Der Mensch im Mittelpunkt«, äffte Heitmeyer und inspizierte mit zusammengekniffenen Augen den Restinhalt seiner zerknüllten Pall-Mall-Packung.

    Zwei junge Krankenschwestern, die Hans nicht kannte, wünschten im Vorübergehen Frohes Neues Jahr. Neujahrs-Papageien. Als ob dieses mantraartige Gequatsche auch nur irgendetwas besser machte.

    »War Scheiße heute Nacht«, Heitmeyer rieb sich übers Stachelkinn. »Eigentlich erst alles halb so schlimm, wenn nicht um kurz nach vier dann der mit der Penisfraktur gekommen wäre.« Er verzog das Gesicht, als hätte ein Eiswind seine bloßliegenden Zahnhälse erwischt. »Fast im rechten Winkel zur Seite – so! – ich konnte kaum hinsehen. Der Katrin ist gleich schlecht geworden, die musste raus. Sechsunddreißig, Hans, stell dir das mal vor! Alles prima, alles läuft super, und mittendrin knickt sie dir die Gurke um«, Heitmeyer schüttelte sich. »Außerdem war die, die dabei war, ganz bestimmt nicht seine Frau.«

    Heitmeyer steckte sich eine neue Zigarette an, zog drei, vier Mal daran, als ginge es auf Zeit.

    »Klar war ich froh, dass ich den Urologen holen konnte dafür. Wenn ich da selbst rangemusst hätte …« Heitmeyer räusperte sich, starrte ins Leere, als würde er soeben erst richtig begreifen, dass es noch Katastrophen gab, die ihm erspart geblieben waren. Hans sah auf Heitmeyers obere Schneidezähne, die ein Stück weit übereinander standen.

    »Ob sie je wieder mit ihm schlafen könnte, hat mich die Maus dann noch gefragt, als sie ihn in den OP brachten. Und ich Idiot hab gesagt, ja, nebeneinander schon. Als es raus war, hätte ich mir dafür in den Hintern beißen können.« Heitmeyer nahm zwei weitere hektische Züge. Wie ein Erstickender an der Sauerstofflasche.

    »Hans, dieser Job hier, was macht der bloß aus uns? Das bin doch nicht ich, der so was sagt! Das bin doch nicht ich, verstehst du?« Diesmal warf Heitmeyer die Kippe weit von sich. Sein Flatterauge stand plötzlich still. Er hustete. Noch mal und noch mal. Immer wieder, immer lauter, immer voller. Als würde er aus den allerletzten Winkeln seiner Lungen allen Dreck dieser Nacht zusammenkratzen, den Dreck dieser Nacht und den von tausend anderen Nächten davor. Dann drehte er sich zur Seite. Es klatschte, als hätte eine der fetten Dachtauben im Vorbeiflug unter sich gelassen. Erst nach einer ganzen Weile ließ das Pfeifen und Giemen wieder nach und Heitmeyers graublaues Gesicht fand zu seiner gewohnt morbiden Blässe zurück. Als müsste er sich plötzlich dringend davon befreien, zerrte Heitmeyer den Dienst-Funker aus seiner Kitteltasche und drückte ihn Hans in die Hand. Schon seit Wochen war der Halte-Clip abgebrochen, und auch wenn es jeden störte, keiner änderte was daran.

    »Entschuldige, sind noch nicht neu, die Batterien.«

    Hans nickte. Klar, auch darum drückte sich jeder. Denn man musste erst all die Pflasterwicklungen, die das schwarze Kästchen zusammenhielten, Schicht um Schicht lösen, dann das Batteriefach mit einem kleinen Schraubenzieher öffnen, aufpassen, dass der wackelige Schnappverschluss nicht ganz abbrach dabei, und schließlich den ganzen Kram genauso wieder zusammenflicken.

    Heitmeyer kramte weiter in seinen Kitteltaschen. Ein zerdrückter Schokoriegel, benutzte Untersuchungshandschuhe, Kaugummipapier, Papiertaschentuchknäuel. Endlich der gesuchte Schlüsselbund.

    »Hier.« Weil Hans nicht schnell genug reagierte, fielen die Schlüssel zu Boden.

    »Bis morgen«, schon im Umdrehen hob Heitmeyer schlaff die Arme und schlurfte, die Hände wieder in den Kitteltaschen, durch den Gang der Notaufnahme davon. Hans wusste genau, was jetzt dran war. Die Klinikklamotten in die nächste Ecke und los, an die Tanke. Medizin kaufen, wie das Heitmeyer nannte. Doc High-Meyer geht wieder shoppen, hieß es bei denen, die ihn kannten. Danach würde er in seinem fast unmöbilierten Appartement hocken, alles leer machen bis auf den letzten Tropfen und ins Koma fallen. Bis zum Weckerschrillen am nächsten Morgen, um mit immer noch dickem Schädel wieder aufs Neue einzusteigen ins Hamsterrad.

    Nachdem Heitmeyer verschwunden war, stand Hans noch da und sah den leeren Ambulanz-Flur entlang. Als er gerade gehen wollte, kam Silke Schelling, eine der jüngeren Kolleginnen aus der Anästhesie, auf ihn zu. Auch sie sah blass aus, noch blasser als sonst, und die Art, wie sie sich bewegte, ließ befürchten, sie könnte jeden Moment kollabieren. Wortlos stellte Silke sich neben ihn, versuchte, eine Zigarette zwischen ihren schlanken Fingern mit einem gelben Plastikfeuerzeug anzuzünden. Als es auch nach mehreren Anläufen nicht gelang, ließ sie beides fallen.

    »Mensch, Silke, was ist denn los?«

    Statt zu antworten, starrte sie vor sich hin. Als spräche sie zu der auf dem schmierigen Pflaster liegenden Zigarette, begann Silke nach einer Weile zu reden. So leise, dass Hans näher ran musste.

    »Hans, Kalle ist tot. Heute Nacht. Auf dem Klo haben wir ihn gefunden. Über eine Stunde reanimiert, aber nichts. Er sollte im Kreißsaal noch eine Peridurale legen, gegen zwei muss das gewesen sein. Das Kind war inzwischen schon lange da, nur Kalle nicht. Dann erst hat die Hebamme geschaltet, diese dusselige Kuh!« Silke schniefte, wischte sich mit den Kittelärmeln über die Augen.

    Dr. Karl-Heinz Berenbrinker, einer von den Guten. Einer, der immer bereit war, für einen Kollegen einzuspringen, der jede Schicht übernahm, sich für nichts zu schade war. Der seinen Blutdruck genauso wie sein Leben nicht mehr in den Griff bekam, der keine Nacht schlafen konnte, auch zu Hause nicht. Nachdem der Unfall seiner Tochter Weihnachten vor zwei Jahren ihm den Rest gegeben hatte.

    »Wenn ich sowieso nicht schlafe, kann ich auch arbeiten«, sagte er immer, wenn Hans versuchte, ihm ins Gewissen zu reden. »Kalle, irgendwann trifft dich der Schlag, wenn du so weitermachst.« Jetzt war es also so weit! Hans hatte das Gefühl, eine Eisglocke stülpte sich über ihn.

    Silke stand immer noch mit hängendem Kopf neben ihm. Einen Moment lang war er versucht, seinen Arm um ihre Schulter zu legen, ließ es dann aber.

    Hans schloss die Tür zum Dienstzimmer auf. Im ganzen Raum verstreut Heitmeyers Bettwäsche, benutzte OP-Klamotten, Handtücher, zerknüllte Zigarettenschachteln, leere Bierdosen. Die Fenster geschlossen, die Luft kaum auszuhalten, feucht-warm und stickig. Hans öffnete die Tür zum Bad. Die Dusche tropfte, die Klosettbrille war hochgeklappt, überall auf dem Rand gelbe Flecken, die Toilettenpapierrolle auf dem Boden davor. – Waschen! Hans musste sich waschen, mindestens die Hände, er würde verrückt werden sonst! Das lauwarme Wasser über die Finger laufen zu lassen, wie gut das tat! Ganz langsam drehte Hans seine Hände unter dem sanften Strahl. Von innen nach außen und wieder zurück, als betrachtete er sie zum allerersten Mal: die sehnigen Handrücken, die Innenflächen mit ihren Linien. Das also waren seine Hände. Einzig und unverwechselbar. Mit ihren kurz geschnittenen Nägeln, den im Vergleich zur Länge seiner schlanken Finger kleinen Nagelflächen, dem im mittleren Gelenk schiefen Zeigefinger an der Linken, den er sich als Junge im Gartentor geklemmt hatte, und der Narbe am Handgelenk, dort, wo am Übergang zum Daumen eine kreisrunde taube Stelle verblieben war. Hans ließ das Wasser weiter laufen, schob den Hebel der Mischbatterie noch ein Stück weiter nach links, fast schon zu heiß jetzt. Doch auch daran gewöhnte er sich. An wie viel hatten sich seine Hände nicht schon gewöhnen müssen? Hektoliter von Desinfektionsmitteln, die im Laufe der Jahre darübergekippt worden waren, alles hatten sie geduldig ertragen. Es gab einiges gutzumachen an diesen Händen, die sich unzählige Male stundenlang in OP-Haken verkrampft hatten, die Finger oft noch lange danach ohne richtiges Gefühl. Am nächsten Tag wieder dasselbe, und am Tag danach ebenso. Seine Hände hatten getan, was sie konnten. Auch wenn er wer weiß wie oft zu hören bekommen hatte, dass man mit solchen Mädchenhänden vielleicht Pianist oder Uhrmacher, aber kein Chirurg werden könnte. Hans spreizte die Finger einzeln auseinander, so weit es ging. Dann paarweise, zwei V auf jeder Seite. Doch Klein- und Ringfinger wollten nicht zusammenbleiben, egal mit welcher Hand er es auch versuchte. Konnten Finger, die schon bei so was versagten, tatsächlich die Finger eines Chirurgen sein? Immer wieder versuchte er das Doppelfinger-V, bis die Sehnen schmerzten. Er schüttelte die Hände trocken: Bloß keines von den Handtüchern hier anrühren müssen!

    Wie fremd das Gesicht da im Spiegel. Die Falten um Mund und Nase noch tiefer als sonst, die Haut so bleich, die Augen so müde, die Lippen so schmal. Seine hellblonden Haare zwar noch dicht wie immer, dafür aber fast weiß im grellen Licht der Neonlampe. Erbärmlich, kein anderes Wort fiel ihm ein für das, was er sah. Hans ging näher heran, Aug in Aug mit dem Spiegelmann. Dieses wässrige Blau dort, das an den Jungen erinnerte, der einmal dem Bilderbuch-Blondschopf auf den Zwiebacktüten ähnlich gesehen hatte. Mein blonder Hans, hatte der Vater ihn damals genannt. Er war es auch gewesen, der dafür gesorgt hatte, dass sein Sohn Hans getauft wurde. Die Bewunderung für Hans Albers sollte der Grund dafür gewesen sein. Als das Kind im September 1971 nach endlosen Wehen schließlich zur Welt gekommen war, galt Hans nicht gerade als der Hit bei der Namensvergabe. Später dann wenigstens der Vorteil, nicht immer gleich halbdutzendweise aufzutreten wie all die Michaels, Thomas' und Franks. Die Mutter hatte noch Martin beigesteuert, weil das doch so schön katholisch klang. Hans Martin Begemann, der mütterliche Anteil machte es auch nicht viel besser. In offiziellen Dokumenten wurde der Hans anfangs noch extra unterstrichen, und als er in die Schule kam, schärfte der Vater ihm ein, immer extra zu sagen, dass sein Rufname Hans war. Rufname, wie sich das anhörte. Wenn Hans sein Rufname war, was war dann Martin? Sein Name für die anderen Töne? Sein Sprech-, Flüster-, Geheim-Name? Er konnte sich gut an die Zeit erinnern, als die Sache mit seinen beiden Vornamen ihn ernsthaft beschäftigt hatte. Dennoch hatte er nie den Vater oder die Mutter danach gefragt.

    Jemand klopfte hart an die Tür. »Dr. Begemann, sind Sie da?« Noch mal und noch mal dieselbe Frage, ohne die Antwort abzuwarten. Ob er da war? Wo musste einer sein, um von sich behaupten zu können: Ich bin da!? Was für ein eigenartiger Ort war das: da? Plötzlich die Erinnerung an einen Film über die Reichskristallnacht. Dieses Rütteln an der Klinke, die sich auf und ab bewegte wie ein Hackmesser.

    »Ja, ja, mein Gott, ja! Einen Moment bitte …« Wie fremd ihm seine Stimme klang. Hans öffnete die Tür.

    Schwester Ulrike aus der Notaufnahme, die kleine pummelige Ulrike, sah zu ihm hoch, als hätte sie mit jemand anderem gerechnet.

    »Dr. Begemann, wo bleiben Sie denn bloß? Wir haben Sie immer wieder angefunkt, warum melden Sie sich denn nicht?«

    Wie dämlich sie aussah,

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