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Die Schuttwelt erwacht
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eBook130 Seiten1 Stunde

Die Schuttwelt erwacht

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Über dieses E-Book

Die Yantihni sind neugierige Wesen. Dies gilt umso mehr, als sie mit ihrem Expeditionsschiff GHANTUURON in unbekanntes Gebiet vorgestoßen sind, in das System „Sianlees Rast“, und hier rätselhafte Entdeckungen gemacht haben. Und wie die Forscher so sind, so ist ihre Neugierde stärker als ihre Besorgnis... und deshalb treffen sie die verhängnisvolle Entscheidung, die „Anomalie 1“ wieder zu reparieren, woraufhin der Countdown der fremden Maschinen wieder beginnt...

Dies ist Episode 6 der OSM-Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ von Uwe Lammers.
SpracheDeutsch
HerausgeberXinXii
Erscheinungsdatum5. Okt. 2015
ISBN9783959267632
Die Schuttwelt erwacht

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    Buchvorschau

    Die Schuttwelt erwacht - Uwe Lammers

    1. Zyklus: „Oki Stanwer und das Terrorimperium"

    Band 6

    Die Schuttwelt erwacht

    [1]

    Die Yantihni der GHANTUURON-Expedition treffen eine verhängnisvolle Entscheidung.


    Was bisher geschah: Das kleine Sternenreich des humanoiden Volkes der Yantihni, am Rande der Kleingalaxis Twennar gelegen, wird im Jahr 440 recht überraschend mit der Existenz extrayantihnischer Völker konfrontiert. Im dem mehr als 2400 Lichtjahre entfernten Sonnensystem Sianlees Rast findet die Expedition der GHANTUURON Spuren von planetaren Plünderern.[2] Auf dem 99 Lichtjahre von der yantihnischen Stammwelt Rilecohr entfernten Wüstenplaneten Hushhin strandet sogar ein leibhaftiger Fremder aus dem Volk der Tassaier.[3] Er stirbt leider, aber nicht, ohne die grauenhafte Geschichte vom Untergang seines Volkes erzählt zu haben.[4]

    Davon haben die Forscher bei Sianlees Rast keine Ahnung. Würden sie sie haben, täten sie nicht, was sie machen: der einstige Gefährte der Sternenforscherin Sianlee hat vor 38 Jahren eine extrayantihnische Maschine schwer beschädigt. Nun wird sie restauriert, und die Schuttwelt erwacht…


    1. Teil

    1. Raumfahrergarn

    System Sianlees Rast, 12. Thaab 440

    „…und was meint ihr, wie wir uns erschrocken haben, als auf einmal dieses LICHT aufleuchtete… rot wie die Augen eines Dämons aus den Legenden um den Sonnengott Quin, wie er die Ungeheuer der Unterwelt zurückwirft und das strahlende Licht des Tages wieder scheinen lässt… also, ich mache wirklich keinen Hehl daraus, dass mir scheißunbehaglich war. Stellt euch das nur mal vor: wir hocken nichts ahnend in dem Cockpit der GHANTUU-3, denken, dieser verfluchte Schacht sei völlig kalt und leer, verlassen seit undenklichen Zeiten… und dann flammt auf einmal dieses düsterrote Licht auf…"

    Die Stimme des Raumpiloten Vanshcor war in der ganzen Kantine des yantihnischen Expeditionsschiffs GHANTUURON mühelos zu hören, so mucksmäuschenstill war es, während er erzählte. Der Ring der um ihn gescharten Zuhörer verharrte in atemlosem Schweigen, als der Raumpilot die Geschichte von dem größten Schrecken wiedergab, den ein Mitglied der Expedition in dem unheimlichen Sonnensystem Sianlees Rast bisher erlitten hatte…

    Nun, so stellte er das jedenfalls egoistisch dar. Wenn man ein wenig genauer nachdachte, gab es ja schon noch ein paar schaurige Momente im Verlauf der Erforschung dieses Sonnensystems nahe der Bebengrenze. Da musste man beispielsweise noch den gruseligen Fund des glücklosen Sternenforschers Vhentar nennen, der nach achtunddreißig Jahren wieder aufgetaucht war. Er war natürlich inzwischen längst von der Oberfläche des vierten Planeten geborgen und nach gründlicher Untersuchung durch die Forensiker des Schiffes in einer Tiefkühlbox sorgfältig für die Rückreise nach Rilecohr verpackt worden. Es stand für die Raumfahrer der GHANTUURON völlig außer Frage, dass der verstorbene Gefährte der berühmten Forscherin Sianlee ebenfalls energetisiert werden würde. Wahrscheinlich würde man sogar Straßen und Plätze nach ihm benennen… wie nach Sianlee sicherlich auch.

    Und man durfte auch die Entdeckung der zahlreichen „Anomalien" im System Sianlees Rast nicht vergessen: Tausende von Neenor tiefe, künstliche Schächte bis zu den Kernen der Planeten. Und die Abertausende von rätselhaften Maschinen, die tief in der Kruste des vierten Planeten steckten, der allgemein inzwischen nur die „Schuttwelt" genannt wurde, so unwissenschaftlich diese Bezeichnung auch sein mochte.

    Fürwahr, es gab hier fast nur Dinge, bei denen einem nachdenklichen Gemüt der kalte Schweiß ausbrach, wenn man drüber genauer nachdachte. Und nichts von alledem war bislang gescheit zu erklären. Das galt auch von der Entdeckung, die Vanshcor gerade so dramatisch ausbreitete.

    Der Moment, von dem der erzählfreudige, 28jährige Pilot der GHANTUU-3 da so wortreich berichtete, hatte sich am frühen Morgen des 2. Thaab 440 yantihnischer Zeitrechnung ereignet, vor zehn Tagen also: Während das Erkundungskommando unter Pilot Alyechin und der Sternenforscherin Nayeen dem verwüsteten vierten Planeten des Systems einen ersten Besuch abstattete, war auch die GHANTUU-3 zu einem Flugziel innerhalb des Sonnensystems unterwegs. Die Piloten Vanshcor und Chenaari sollten die so genannte „Anomalie" auf dem fünften Trabanten des Systems genauer in Augenschein nehmen.[5] Inzwischen hatte auch diese Welt ihren unwissenschaftlichen Namen weg: sie wurde „Eiskruste" genannt. Wer genau sich diesen Begriff ausgedacht hatte, ließ sich inzwischen nicht mehr ermitteln… er musste irgendwann in einem Kantinengespräch gefallen sein, möglicherweise kam dieser Name sogar aus Vanshcors Mund.

    Verblüffend wäre das nicht gewesen. Piloten galten allgemein als „tauffreundliche Yantihni, ebenso wie Raumschiffkapitäne. Selbst Kommandant Ghaynor gab in Gesprächen offen zu, dass er die ellenlangen numerischen Kennziffern von Sonnensystemen jederzeit gegen plausible, eingängigere Benennungen eintauschte. Er hatte darum gegen die umgangssprachliche „Taufe der Planeten im System Sianlees Rast nichts einzuwenden.

    Was das Reiseziel der GHANTUU-3 an jenem Tag anging, so stellte die Bezeichnung „Anomalie" freilich eine wissenschaftliche Untertreibung dar, vermutlich sogar die Untertreibung des Jahrhunderts. Die fremden Plünderer, die irgendwann vor etwa vier Jahrzehnten hier gewesen waren und während ihres Aufenthaltes für reichlich Unordnung gesorgt hatten, fanden es offenbar erforderlich, den Planet Eiskruste mit einem nicht minder unbegreiflichen Gerät geradewegs zu durchbohren. Das geschah so unaufhaltsam, bis sie auf den Planetenkern stießen, der aus schwerem, nur noch mäßig warmem Metall bestand. Dann endete die Mineurtätigkeit, die keinen ersichtlichen Grund zu haben schien. Der so entstandene Schacht, seit dieser Zeit stabil, erwies sich bei erster Prüfung mittels Ortungssonden als mehr als 2400 Neenor tief – eine völlig unvorstellbare bergbautechnische Leistung, die kein klar denkender Yantihni jemals in Angriff genommen hätte…

    Diese Fremden schienen das hingegen geradezu industriell zu machen, wie die bestürzten Raumfahrer entdecken mussten. Nicht weniger als fünf der sechs Planeten des Systems waren auf diese Weise angebohrt worden. Bei den inneren Welten waren die Schächte allerdings aufgrund von tektonischer Aktivität inzwischen wieder eingestürzt.

    Die GHANTUU-3-Crew sollte sich einen genaueren Einblick verschaffen und Sonden in den Schacht applizieren, um herauszubekommen, ob dieser Schacht wohl seitliche Verzweigungen besaß, ob es dort Installationen oder Bergwerke oder dergleichen gab.

    Als die GHANTUU-3 dann langsam in den mehr als vierzehn Neenor breiten Schacht hinabschwebte, waren sowohl Vanshcor wie auch Chenaari der Überzeugung gewesen, zwar ein ungeheuerliches Artefakt vorzufinden, aber eigentlich nichts Aktives mehr… wie auch? Der Schacht war annähernd so kalt wie die frostige Umgebung, und irgendwelche Impulse emittierte er auch nicht.

    Tja, und dann fanden sie diesen Kranz von Maschinen, die in der Innenwandung des Schachtes versenkt worden waren, äußert planmäßig… und dann flammte dieses rote Licht auf. Jeder Zuhörer konnte verstehen, dass Vanshcor in dem Moment fast einen Herzschlag erlitten hatte. So jedenfalls stellte er das gerade dar.

    „…also wirklich, ich glaube, die Temperatur im Cockpit kam mir sofort doppelt so hoch vor…", fabulierte der Pilot weiter, ganz versunken in die dramatische Berichterstattung und sehr dankbar für das begierige, atemlose Publikum.

    Zwei Tische entfernt saßen zwei Frauen und hielten sich weniger an diese aufbrausenden, theatralischen Worte denn an warme Getränke. Sie waren ansonsten allerdings von völlig unterschiedlichem Naturell, und das kam gleich darauf zutage. Eine der beiden, die kühle, schöne Pilotin Chenaari, verdrehte nun nämlich genervt die Augen und seufzte. Sie wirkte weniger gepackt als überaus gelangweilt, ja, beinahe verdrossen.

    „Chen, was um alles in der Welt hast du?", fragte ihre Gefährtin, die hübsche Orterin Rayani, überrascht. Sie stellte eine sehr viel weniger ruhigere Miene zur Schau und wirkte etwas konsterniert. Sie war nun einmal gegenwärtig mit Vanshcor zusammen… na ja…, und seit er ihr von dieser Entdeckung im Schacht auf Eiskruste berichtet hatte, da fühlte sie sich halt grundlegend verängstigt. Aus diesem Grund war sie ja jetzt hier war, wenn man genau sein wollte.

    Sie fand absolut nicht, dass sie sich völlig umsonst aufregte, selbst wenn das fast jeder in ihrem Umfeld behauptete. Dummerweise lud nämlich das gesamte Sonnensystem dazu ein, Alpträume zu entwickeln. Jede sensible Raumfahrerin an Bord der GHANTUURON konnte inzwischen über derlei Erfahrungen berichten. Da befand sich etwa die Sternenforscherin Nayeen, die den ersten solchen Alptraum gehabt hatte, inzwischen wirklich in bester Gesellschaft.

    Wirklich, man musste darüber doch einfach nur mal genauer nachdenken: verwüstete Welten, dazu unmögliche und unbegreifliche physikalische Superleistungen unbekannter Wesen aus den Tiefen der Galaxis, das verwüstete Lager auf Planet 4, die mumifizierte Leiche des glücklosen Vhentar…

    Wahrlich, es gab mehr als genügend Gründe, sich hier zu gruseln.

    Es wunderte darum nicht allzu sehr, dass Rayani, die sich zwar als empfindsame Frau verstand, ansonsten aber als eher nervös und nicht sonderlich tapfer charakterisiert hätte, durch Vanshcors überaus detaillierte und dramatisierende Reden, die sie sich immer wieder anhören musste, inzwischen ganz durch den Wind war. So konnte es auch kein Wunder

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