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Das Sternenreich des Windes
Das Sternenreich des Windes
Das Sternenreich des Windes
eBook218 Seiten2 Stunden

Das Sternenreich des Windes

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Über dieses E-Book

Die erste Verständnisklippe haben der yantihnische Forscher Noshtoy und seine im Reich der Zhoncor gestrandeten Gefährten vom Planeten Hushhin überwun­den: sie gelten als Intelligenzwesen. Aber neue, unerwartete Gefahr droht – sie müssen verhindern, von einem Medienmogul als Privateigentum vereinnahmt zu werden. Und es ist essentiell notwendig, in Kontakt mit den rätselhaften Brutmüttern der Zhoncor zu kommen. Denn die einzige Chance, zurück in die Heimat zu gelangen, stellt der mysteriöse Baumeister dar – ein Wesen, das seit unendlich langer Zeit verschollen ist...

Mit „Das Sternenreich des Windes“ liegt der zunächst letzte Band des Zyklus um die Hushhin-Forscher in der Fremde vor und gibt euch zahlreiche neue Einblicke in die Gesellschaft der arachniden Zhoncor.
Das alles ist jetzt möglich im neuen E-Book von Uwe Lammers – in Band 23 der Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ (TI).
SpracheDeutsch
HerausgeberXinXii
Erscheinungsdatum7. Juli 2018
ISBN9783962466343
Das Sternenreich des Windes

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    Buchvorschau

    Das Sternenreich des Windes - Uwe Lammers

    Anmerkungen

    Was bisher geschah:

    Was auf der Wüstenwelt Hushhin begann, führte eine kleine Gruppe ahnungsloser Yantihni-Forscher unvermittelt in einen fremden Abschnitt des Universums. ² In den Weiten der Galaxis Twennar verschollen, den Umweltbedingungen einer verlassenen Regenwelt ausgesetzt, geraten sie schließlich in die Gefangenschaft von Forschern aus dem Volk der insektoiden Zhoncor, die sie ursprünglich für Zhonc gehalten hatten.³

    Nachdem sie erst einmal konkreten Kontakt aufgenommen haben, beginnen die staunenswerten Rätsel erst richtig, denn die Zhoncor sind Raumfahrer mit einer jahrtausendelangen Geschichte. Und ihnen untertan ist das Sternenreich des Windes...

    4. Teil

    Geheimkontakt:

    BHAYLIID, drei Flugetappen vor Ghyl’xish, nachts

    „…also wirklich, ich kann das alles erklären, Lhexor… lass mich doch bitte mal ausreden…"

    „Du bist ein unglaublicher Schwafelkopf, Xiiyin! Und du gebrauchst mit Vorliebe Worte, die ich nicht mal im Ansatz verstehe. Also lass die ganzen umständlichen Ausweichmanöver und erzähl mir einfach mal, was im Namen der Sternendämonen und der Sternenspinner dich dazu bewogen hat, von dem vereinbarten Plan abzuweichen! Keine ausufernden Romane, verstanden?"

    Lhexor-Khenn, der über die sorgsam verschlüsselte Leitung direkt von der Orbitalstadt Ghaalwesh über dem Äquator von Ghyl’xish, der Welt der Wunder, sprach, sah sehr ungehalten aus. Und wie immer war er mächtig beschäftigt, was auch nicht verblüffen konnte: auf der Darstellung, die den wirkungsstarken Zhoncor direkt im Nervenzentrum seines kommunikativen Reiches zeigte, thronte er als sechzehnbeiniges Spinnenwesen mit feistem Hauptkörper im Zentrum eines 300°-Rondells aus azurfarben getöntem Metall unter rötlichem Lichtschimmer, über dessen Paneelen sich zahlreiche weitere Projektionsbildschirme geöffnet hatten. Der Ton war zwar bei allen Kanälen ausgeblendet, aber mindestens sieben fremde Zhoncor auf diesen Schirmen wurden durchaus dadurch gerade Zeuge davon, wie der knorrige Lhexor den jungen Forscher Xiiyin-Cuhn höchst unsanft zurechtstutzte.

    Lhexor hätte sein Vater sein können, prinzipiell, wenigstens vom Alter her. Aber die Verbindung zwischen ihnen beiden war… nun… diffiziler. Nicht ganz so eindeutig, und eine genetische Transferbrücke bestand schon gar nicht.

    Lhexor-Khenn war Medienmogul und gebot über ein ganzes Heer von Talentscouts, das ständig an den Universitäten von Ghyl’xish Ausschau hielt. Ausschau nach interessanten Nachwuchsforschern. Ausschau nach ungewöhnlichen Projekten. Und – leider – auch Ausschau ganz besonders nach solchen Zhoncor, die finanzielle Schwierigkeiten hatten, die Projekte zu finanzieren, in die sie ihr Herzblut steckten.

    So war Lhexor-Khenn auf Xiiyin-Cuhn gestoßen.

    Seit diesem Moment – nun gut, seit dem Moment, da Lhexor die wesentlichen Gelder für den Betrieb und die Ausrüstung der BHAYLIID vorgeschossen hatte, wenn man ganz genau sein wollte – , also seit jenem Moment befand sich Xiiyin-Cuhn in einer delikaten Zwangslage. Und nun erwartete der Mogul Rechenschaft. Das war Teil ihres Vertrages. Xiiyin-Cuhns Verpflichtung.

    Dummerweise hatte der Flug zur Quarantänewelt Nylviidin die Dinge gründlich geändert… und das hatte er eben eigentlich Lhexor erklären wollen. Doch statt zuzuhören, beharrte der Mogul auf den früheren Vereinbarungen und reagierte ungehalten auf jeden Erklärungsansatz.

    Der junge Missionskommandant der BHAYLIID kam sich vor wie in einem Verhör, und das fand er überhaupt nicht mehr witzig. Seinen Nerven war das gar nicht zuträglich…

    „Xiiyin… wie du siehst, habe ich nicht endlos Zeit! Ich erwarte Ergebnisse!"

    „Ja… ja, natürlich… also, Lhexor, siehst du, das war so…", stammelte Xiiyin-Cuhn nervös. Dann riss er sich mühsam zusammen und skizzierte in erbarmungswürdiger Kürze, die er niemals einem wissenschaftlichen Gremium vorlegen würde, weil es quasi jedweden Tiefganges entbehrte, wie das Schiff erfolgreich das System der Quarantänewelt erreicht und den goldenen Wabenschirm des Baumeisters durchstoßen hatte.

    „…na ja, leider zeigte sich dann durch die Daten der Satelliten, dass die gut siebenhundert alten Schwebestädte der Häretiker samt und sonders verrottete, abgestürzte Schutthäufen waren, und…"

    „Sag mir was zu den Tieren!"

    „Äh… ja… also, die Tiere…"

    „Die Exponatjagd, Xiiyin! Ich warte! Wenn du mich hier noch lange zappeln lässt, erhöhe ich deine Ratenzahlungen. Und ich versichere dir, meine Anwälte freuen sich darauf, Schulden einzutreiben…!" Lhexors sieben Augen – das achte hatte er irgendwann in grauer Vergangenheit bei irgendeiner brutal-körperlichen Auseinandersetzung eingebüßt, dort befand sich nun ein rot auffunkelnder Kommunikationsdorn, der ein direktes Interface zwischen seinem Neuralnetz und der modernsten Software seiner Medienzentrale darstellte – blitzten ungeduldig. Lhexor hörte buchstäblich das Gras in dem Moment wachsen, in dem es aus dem Boden spross, und er war SOFORT auf Sendung… das Zucken dieses Kommunikationsdorns schoss gelegentlich einen roten, fast Panik erzeugenden Schleier über den gesamten Bildschirm und machte Xiiyin womöglich noch konfuser.

    Sehr gefährlich, einen solchen Zhoncor zu verärgern… verdammt gefährliche Sache…!

    Ach, er hätte sich darauf niemals einlassen dürfen… seine Eltern hatten das auch gesagt, die einzigen Personen, die jemals in diese Verbindung eingeweiht worden waren… aber sonst hätte er doch die BHAYLIID niemals ausrüsten können… und sein Traum von dem Flug zur Quarantänewelt…

    Seine Gedanken verhedderten sich.

    Er riss sich mühsam zusammen. Dafür hatte er wirklich keine Zeit!

    „Ja… also, wir haben fünf… eh… Wesen an Bord genommen und…"

    „Tiere. Hast du Bilder? Natürlich hast du Bilder. Sind sie schön exotisch?, fuhr ihm der Journalisten-Mogul in die Rede. „Warum nur fünf? Sind dir die Konkurrenten zu dicht auf den Pelz gerückt? Sag mir nicht, die haben auch Exponate gefangen und machen Konkurrenz! Wir haben Exklusivrechte vereinbart…!

    „Lhexor, bitte… du bist zu schnell… ich war doch noch gar nicht fertig mit dem Berichten. Ich wollte sagen, dass… dass…"

    Er hörte ein dezentes, unendlich vertrautes Geräusch unmittelbar am Einstieg zur Zentrale der BHAYLIID. Und er roch ein höchst aufreizendes Aroma.

    Yiloy.

    Seine wunderbare Gefährtin… so eine kluge Zhonca wie sie gab’s kein zweites Mal. Aber sie sollte jetzt gar nicht wach sein! Sie sollte noch wohlig ermattet im Paarungsnetz schlummern, aus dem er sich heimlich davongeschlichen hatte, und Xiiyin hatte sehr gehofft, dieses verdammte Gespräch schnellstens hinter sich bringen zu können.

    Stattdessen warf ihn Lhexors flinker Redefluss permanent aus seiner eigenen Gedankenordnung heraus, und er musste ständig wieder bei Null anfangen. Und jetzt tauchte also auch noch Yiloy-Naayid auf.

    Nein.

    Nein!

    NEIN!

    „Xiiyin… mit wem sprichst du da gerade?", fragte sie.

    Und das machte die Katastrophe dann perfekt.

    *

    32. Schwerstarbeit

    BHAYLIID, mutmaßlich 2. oder 3. Thaab 440

    Noshtoys Augen brannten.

    Er ignorierte die lästige, prickelnde Schweißschicht auf seinem Gesicht, ignorierte ebenfalls die besorgten Blicke, die auf ihn gerichtet waren – er wusste, dass sie das waren! Unter normalen Umständen machte ihm das nichts aus, doch leider waren die Umstände nicht normal! – und konzentrierte sich stattdessen vollkommen auf die Arbeit. Die war wahrlich schwer genug.

    Diese verdammte Feinarbeit mit fremden Instrumenten!

    Die Manipulatorspitze rutschte ein weiteres Mal ab.

    „So eine verdammte Scheiße!", knurrte er unvermeidlich, und es kam von Herzen.

    „So etwas solltest du nicht sagen… du machst das wirklich gut…"

    „Halt bitte deinen Mund, Yas! Du hast keine Ahnung davon!", zischte Nosh zornig.

    Er wusste natürlich, dass das nur ein Motivationskommentar seiner Kollegin sein sollte und zweifellos auch lieb gemeint war. Aber solche Bemerkungen brachten ihn jetzt einfach aus dem Konzept. Er arbeitete lieber alleine, ohne dass ihm jemand dreinredete, ihn störte, seine Misserfolge mitbekam. Dennoch… dennoch entkrampfte er sich jetzt etwas, lockerte seine Schultern und gestattete sich sogar eine drollige Kopfbewegung, um den Schweiß ein wenig in Bewegung zu bringen. Die Hände hielt Noshtoy indes ganz still. Wenn er jetzt die Feinmanipulatoren losließ, dann ging alles wieder von vorne los, er hatte wirklich keinen Finger frei…

    Die Zhoncor hatten die Probleme nicht – mit sechzehn Greifkrallen – aber die ließ er ja nicht an seine empfindliche Elektronik, er war ja nicht verrückt!

    Ach, verdammt noch mal, jetzt lief ihm dieser vermaledeite Schweiß auch noch in die Augen!

    Nun, es war offensichtlich sein Los, leiden zu müssen für die Wissenschaft.

    Also – weiter! Sie hatten nicht mehr viel Zeit. Und es gab soviel zu tun!

    Auf dem Spezialbildschirm, den ihm der Zhoncor-Soziologe Thilay-Viim geöffnet hatte, waren die Vergrößerungslinsen genau auf die Nahtstelle gerichtet, auf die es ankam. Für das ungeübte Auge hätte diese bizarre, zerklüftete Fläche, die im hexagonalen Fokus des Schirms auftauchte, wie eine uninteressante Schmutzpartikelschicht ausgesehen, die so aussah wie überall… dummerweise wusste Noshtoy, dass das nicht stimmte.

    Das hier war die Kontaktstelle, die er brauchte.

    Noch dümmer: es war die einzige Kontaktstelle, die es gab!

    Nun, wo er des eigentlichen Problems ansichtig wurde, begriff Noshtoy erst in voller Konsequenz, was seine ausgefallene Anzug-KI einst mit der nervigen Bemerkung „Verunreinigung" gemeint hatte.⁴ Und damit, dass diese Verunreinigungen am besten mit einer Vakuumreinigung zu beheben seien, um die Funktionsfähigkeit der technischen Instrumente des Experimentalanzuges wiederherzustellen.

    Scheiße, sie hatte vollkommen Recht gehabt!

    Diese rostbraune Schicht war glücklicherweise alles, was von der anfänglichen Verunreinigung noch verblieben war. Im ersten Moment hatte Nosh doch tatsächlich geglaubt, der Anschluss sei VERROSTET. Dann war ihm freilich aufgegangen, dass das aus Materialgründen gar nicht möglich war… aber der erste Schreck hatte doch wirklich gesessen!

    Die Arbeit an dieser Kontaktstelle kostete ihn fast eine Stunde Feinarbeit. Das meiste an Dreck war danach entfernt. Aber die verbliebene Schicht erwies sich als immer noch zu stark, um die reibungslose Funktionsfähigkeit zu gewährleisten. Und Nosh und Thilay-Viim leisteten Schwerstarbeit, Feinarbeit eigentlich, wenn man genau sein wollte, um diesen verdammten Dreck endgültig zu entsorgen.

    Quin sollte diesen Schmutz von Nylviidin holen!

    Für eine Sekunde zuckte der Gedanke durch Noshtoys Kopf, dass er den nächsten Experimentalanzug, falls er jemals wieder einen erschaffen konnte, gründlicher mit Versiegelungssubstanzen gegen feinen Staub perfektionieren würde… am besten mit einer dauerhaft antistatischen Beschichtung… so ein Desaster unterlief ihm nicht noch einmal! Er war ja schließlich ein lernfähiger Wissenschaftler!

    Dann riss er sich zusammen und konzentrierte sich von neuem auf die vor ihm liegende Aufgabe.

    „Soll ich kurz die Feinmanipulatoren übernehmen, Noshtoy?, erkundigte sich der Zhoncor. „Ich glaube, du brauchst einen Moment Entspannung.

    Der Technikwissenschaftler zögerte, hin und her gerissen zwischen seinem zunehmenden Erschöpfungszustand und seinem persönlichen Perfektionistenstolz.

    „Sag Ja, Nosh!"

    Das war natürlich wieder Yas.

    Es war echt nicht zum Aushalten! Konnte sie nicht endlich mal den Mund halten?

    Er zögerte weiterhin… aber es war echt nicht mehr auszuhalten. Seine Finger verkrampften sich nun tatsächlich. Wütend gab Noshtoy also auf.

    „Ach, zur Hölle… ja. Ja, Thilay, mach das", gab er schwerfällig nach.

    Zwei Sekunden später hatte der Zhoncor die Feinmanipulatoren fixiert, und Nosh konnte die Handgriffe aus hautwarmem Vingmetall endlich loslassen.

    Jetzt erst merkte er, wie ihn die verkrampften Finger peinigten. Die Hände waren ganz zittrig, als er damit übers schweißnasse Gesicht fuhr. Sekundenlang wurde ihm doch tatsächlich schwarz vor Augen.

    „Nosh! Lehn dich zurück, bitte. Entspann dich einfach etwas…!", drang die besorgte Stimme seiner Wissenschaftskollegin Yasaari in seine Ohren.

    Ach, und irgendwo fand er das wunderbar, dass sie so besorgt klang. Er hasste es zwar, wenn Dinge nicht sofort zum Erfolg führten, und noch mehr hasste Noshtoy es, wenn solche simplen Angelegenheiten wie feinmechanische Reinigung nicht sogleich klappten…, und ganz besonders hasste er es, wenn ihm dabei dann auch noch jemand zusah… aber er wusste auch, dass er hier persönlich intervenieren musste. Es ging einfach nicht anders. Er kannte dieses verfluchte Ding nun einmal als einziger hier an Bord bis in die innersten Schaltkreise, er hatte es doch selbst installiert!

    Wenn dieser vermaledeite verschmutzte Kontakt nicht vollkommen gereinigt war, und zwar von einer kenntnisreichen Person, dann würde dieser Kontakt wahrscheinlich bei der ersten Funktionsprüfung zerstört werden. Und der Rückschlag mochte bei den Speichereinheiten dann irreparable Schäden hervorrufen.

    Noshtoys Hauptsorge war, dass eine unsachgemäße Reparatur seines Anzug-KI-Kerns und des dazu gehörigen technischen Apparates das ganze erworbene Wissen löschen würde, das er auf Hushhin durch das „ewige Gedächtnis" erhalten hatte. Das war der Alptraum schlechthin.

    Also, die Zhoncor, so viel er ihnen technisch auch unbedingt zutraute, wollte er an diesen diffizilen Schaltkreisen besser nicht herumwerkeln lassen. Nicht, wenn es sich vermeiden ließ.

    Den KI-Kern löschen, weil man eine falsche Greifbewegung machte… grässlicher Gedanke, wirklich!

    Dabei waren diese Daten so unglaublich kostbar für ihn und jeden yantihnischen Wissenschaftler, der sich künftig mit den Zhonc und ihrer Historie auseinandersetzen wollte.

    Mehr noch: da Noshtoy, wie seine Gefährten auch, inzwischen besser darüber orientiert war, wie wenig die Zhoncor über die Vergangenheit ihrer Ahnen, des Volks der Zhonc, heutzutage wussten, erhielten diese Bild- und Textdateien von Hushhin absolut essentiellen historischen Mehrwert für deren Kenntnis der eigenen Frühzeit. Dies war, wenn man so wollte, der Gegenwert, den sie als Yantihni der zhoncorschen Gesellschaft von Ghyl’xish überbringen konnten. Ihr Dank für die Gastfreundschaft, die sie erwarteten. Schließlich gab es sonst nicht wirklich viel, was sie ihnen geben konnten – technologisch waren die Zhoncor ihnen ja weit überlegen. Techniktransfer konnte man in die Gegenrichtung deshalb ausschließen. Und bekanntlich schied die andere Form von Mehrwert ja inzwischen aus, die Xiiyin-Cuhn ursprünglich für die einzig mögliche gehalten hatte – nämlich die fünf Yantihni als „exotische Zootiere des Baumeisters" auf seiner Heimatwelt Ghyl’xish zur Schau zu stellen.

    Also, sie brauchten eine Alternativstrategie, und dafür waren die Dateien von Hushhin zwingend erforderlich. Man musste sie allerdings zur Verfügung haben, sobald sie ankamen.

    Und weil es der junge Missionskommandant Xiiyin-Cuhn und seine Gefährtin Yiloy-Naayid aktuell vorgezogen hatten, sich erst einmal „im Paarungsnetz zu amüsieren, wie der dritte Zhoncor Thilay-Viim das formuliert hatte („das kann dauern, hatte er außerdem noch ergänzt, und wahrscheinlich war das als amüsierter Kommentar zu werten), war eben nur Thilay zur Stelle gewesen, der Noshtoy assistieren konnte.

    Glücklicherweise verfügte er – als Soziologe eigentlich eher ungewöhnlich – über den hinreichenden technischen Sachverstand und zudem über die Weitsicht, die Feinarbeit Noshtoy zu überlassen. Er hatte seine technische Versiertheit aber plausibel damit begründet, dass jeder Zhoncor auf dieser kleinen Mission mehrere Arbeitsgebiete

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