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Vhentars Schicksal
Vhentars Schicksal
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eBook106 Seiten1 Stunde

Vhentars Schicksal

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Über dieses E-Book

Das yantihnische Expeditionsschiff GHANTUURON hat sein Reiseziel erreicht – das Sonnensystem „Sianlees Rast“, in dem vor 38 Jahren die legendäre Sternenforscherin eine schicksalhafte Entdeckung machte. Und hier war es auch, dass sie ihren Lebensgefährten, den Forscher Vhentar, unter ungeklärten Umständen verlor.
Unter Umständen, die die Raumfahrer nun aufdecken können...
Dies ist der dritte Band der Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ (TI) von Uwe Lammers.
SpracheDeutsch
HerausgeberXinXii
Erscheinungsdatum1. Mai 2013
ISBN9783959266710
Vhentars Schicksal

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    Buchvorschau

    Vhentars Schicksal - Uwe Lammers

    1. Zyklus: „Oki Stanwer und das Terrorimperium"

    Band 3

    Vhentars Schicksal

    [1]

    Sianlees schreckliches Geheimnis wird enthüllt.


    Was bisher geschah: Das kleine Sternenreich des humanoiden Volkes der Yantihni am Rande der Kleingalaxis Twennar ist seit 440 Jahren auf der Suche nach weiteren Kontakten mit fremden Völkern. Bislang wurden aber lediglich ausgestorbene Zivilisationen entdeckt.

    Als nach dem Tod der hoch angesehenen Sternenforscherin Sianlee[2] eine Expedition zum von Sianlee selbst lebenslang verschwiegenen Sonnensystem T-1288 in Marsch gesetzt wird, finden die Forscher und Raumpiloten ein ausgeplündertes Sonnensystem, das noch andere Rätsel und Unheimlichkeiten offenbart. Ein Geheimnis sind die planetenkerntiefen Schächte auf fünf der sechs Welten.[3]

    Und dann gibt es noch Sianlees sehr privates Geheimnis. Dies ist verknüpft mit Vhentars Schicksal …


    2. Teil

    13. Bordbuch der GHANTUURON-Expedition, Eintrag 59 (1. Thaab 440)

    Kommandant Ghaynor berichtet:

    Seit wir vor knapp drei Tagen hier im Zielsystem angelangt sind, dem wir den provisorischen Namen „Sianlees Rast" gegeben haben, breitet sich unter der Besatzung ebenso wie unter den Wissenschaftlern allmählich eine ungemütliche Stimmung aus. Ich kann nicht leugnen, diesem Phänomen selbst zu unterliegen, und während ich heute früh wieder einmal nicht gescheit schlafen kann, ist es möglicherweise an der Zeit, darüber ein paar gründlichere Gedanken ins Bordbuch einzutragen. Ich setze darauf, dass derlei persönliche Zeilen später bei einer Edierung des Bordbuches nicht mit abgedruckt werden.

    Seien wir realistisch, was gerade diese Tatsache angeht – wir schreiben derzeit Geschichte, und gemessen an dem Medienaufruhr, den schon der Start der GHANTUURON vor gut acht Wochen ausgelöst hat[4], ist es höchst unwahrscheinlich, dass sich die Medien nicht um uns reißen werden, sobald wir zurückkehren. Es ist plausibler, besser davon auszugehen, dass jeder, der an der GHANTUURON-Mission teilnimmt, bei der Rückkehr ein gemachter Mann bzw. eine gemachte Frau ist … geschickte Beratung bei der Vermarktung seiner Erkenntnisse vorausgesetzt.

    Das ist der eine Aspekt. Jeder hätte das von vornherein so sehen können, schon vor dem Aufbruch.

    Womit wir indes nicht rechnen konnten, war das, was wir am Reiseziel vorfinden würden. Ich fand es schon höchst beunruhigend, das sehr knappe Dossier des Forschungsrates zur verewigten Forscherin Sianlee und ihrer letzten Reise zu lesen … noch unangenehmer wurde es dann, unseren jüngsten Neuzugang, die Sternenforscherin Nayeen, bei entsprechenden Gelegenheiten nach ihren Erfahrungen mit Sianlees Vermächtnis zu befragen.

    Leider kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie nicht restlos aufrichtig ist. Über die Gründe kann ich derzeit nur spekulieren … aber meine Menschenkenntnis täuscht mich mit großer Sicherheit nicht. Ich habe wirklich genügend Forscher und Raumfahrer an Bord der Schiffe kennen gelernt, die ich in den letzten dreißig Jahren geflogen habe. Nayeen ist eine ganz reizende und umgängliche Person, aber in diesem einen Punkt hat sie mit Sicherheit ein Geheimnis. Hoffen wir, dass sie uns nichts wirklich Wichtiges verschweigt.

    Das alles sind derzeit natürlich nur Mutmaßungen, die ich vielleicht in späteren Bordbucheinträgen ausführlicher darstellen werde. Wichtig ist mir für den Moment, ein paar Gedanken festzuhalten über das, was wir gefunden haben.

    Das System der weißen N1-Sonne ist laut Aussage von Forscherin Nayeen definitiv jenes Sonnensystem, das das letzte Reiseziel ihrer Mentorin Sianlee vor 38 Jahren gewesen ist. Möglicherweise jenes System, in dem Sianlees damaliger Gefährte Vhentar unter ungeklärten Umständen ums Leben kam. Bekanntlich ist seine Leiche nie gefunden worden. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass wir zu diesem Thema Näheres herausfinden werden, das wäre wirklich des Zufalls zuviel. Auch so haben wir schon genug zu tun mit dem, was wir entdeckt haben.

    Das System besitzt sechs Planeten, davon zwei im Randbereich, die fast reine Eiswelten ohne tektonische Eigenaktivität darstellen, den Planeten 4, der etwa in Rilecohr-Distanz sein Heimatgestirn umkreist und als einziges Leben Raum bietet, sowie drei innere Welten, die dafür definitiv zu heiß sind.

    Wir haben, weil wir die Detailverhältnisse nicht kannten, das System zunächst mit Naherkundungssonden exploriert. Sie sind mit demselben konfigurierten Yolaan-Antrieb ausgerüstet, der auch unsere Nachrichtensonden auszeichnet, mit denen wir den Kontakt zur Heimat aufrechterhalten werden. Ich habe Anordnung gegeben, mit der Programmierung der ersten Nachrichtensonde zu beginnen. Sie wird aber erst losgeschickt werden, wenn wir ein Kommando auf Planet 4 gelandet haben. Die Mission ist für morgen vorgesehen … ah, heute. Es ist ja schon Mitternacht hindurch.

    Von der grundsätzlichen Struktur ist das System „Sianlees Rast" eines, das unserem systemischen Durchschnitt entspricht. Unser kleines Sternenreich umfasst 62 Planeten in 45 Sonnensystemen, wobei einige dieser Planeten in Wahrheit atmosphärische Monde von Gasriesen darstellen. Abgesehen von der Abwesenheit von Gasriesen entspricht dieses Sonnensystem sonst statistisch gut dem kosmologischen Mittel, wie unsere Astrophysiker das nach den Explorationsdaten der Sternenforscher in mehreren Jahrhunderten Stellarprospektion ermitteln konnten. Nayeen würde die Daten vielleicht präsenter haben, aber insgesamt ist eine Zone von fast zweitausend Lichtjahren zwischen Galaxisrand und Zentrum von Twennar bis zum Jahr 402 untersucht worden. Die Zahl der Sonnensysteme ging in die Tausende, die Zahl der entdeckten Planeten fraglos in die Zehntausende. Aber allein unsere 62 besiedelten Welten reichen für weitere Jahrhunderte hin … insofern war die Rückwendung vom Tiefenraum auf unsere nahe kosmologische Umgebung völlig verständlich …

    Ich schweife ab. Das ist der alte Frachtkapitän in mir, der manchmal wochenlang nur mit seinen KI-Routinen an Bord der weitgehend automatisierten Frachter plapperte. Ich muss da immer lächeln. Alte Gewohnheiten lassen sich halt nicht so einfach abschütteln. Sollen sich doch später die Psychologen das Maul über meine Eintragungen zerreißen, wenn wir wieder zurück sind …

    Also, „Sianlees Rast" sieht auf den ersten Blick strukturell völlig durchschnittlich aus. Was wir hier vorgefunden haben, war das freilich nicht. Nayeens gestrige allgemeine Dokumentation der ersten Ergebnisse hat eine Menge Bestürzung bei der Besatzung ausgelöst.[5] Die Feststellung, dass eine fremde Macht, die nicht in diesem Sonnensystem beheimatet sein kann, die Biosphäre von Planet 4 quasi fast völlig ausgelöscht hat und zudem auf bislang unverständliche Weise ganze Planeten mit teilweise immer noch bestehenden Schachtanlagen durchbohrt hat, diese Entdeckung hat uns alle äußerst ernüchtert.

    Der Eindruck, dass dieses System geplündert wurde, ist allgemeiner Konsens … und es gibt sogar schon einen inoffiziellen Titel der unbekannten Wesen: es wird gemunkelt, der plausibelste Name für sie müsse „Weltenplünderer" sein. Selbst wenn in dieser Bezeichnung einige nervöse Hysterie mitschwingt, kann ich doch nicht umhin, zu konstatieren, dass mir diese Bezeichnung ebenfalls äußerst passend scheint. Wer immer diese Wesen sein mögen oder gewesen sind – es ist nicht anzunehmen, dass ihre Ziele mit denen der yantihnischen Stellarerkundung sonderlich viel gemein haben.

    Es ist inzwischen zwar nicht offizieller, aber doch unleugbar unterschwelliger Konsens, dass Sianlee damals gute Gründe gehabt hat, dieses System zu verschleiern und darauf zu hoffen, dass es nicht mehr wieder gefunden werden würde … allerdings halte ich bei genauerem Überdenken diese Reaktionsweise immer noch für falsch.

    Warum?

    Nun … eine Macht, die solche Zeichen ihrer Anwesenheit zu setzen vermag, ist fraglos KEINE rein regionale Macht. Was wir hier im System sehen, zeugt meiner Ansicht nach von einer hoch entwickelten und sehr spezialisierten Technologie, und ich wage sogar,

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