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Beyond Band 2: 1up
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eBook107 Seiten1 Stunde

Beyond Band 2: 1up

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Über dieses E-Book

Dies ist die zweite Episode der Romanserie "Beyond".

Leander Dohlman versucht die Informationen wiederzufinden, für deren Besitz sein Freund Juri sterben musste. Kurz vor seinem Tod hat Juri mehrere Dateifragmente in alle Welt geschickt. Sie sind an Orten gelandet, die Leander und Juri früher in Beyond besucht haben.
Doch Leander hat mächtige Gegner. Als er unter falschen Vorwürfen festgenommen wird, kann nur noch Juris ehemalige Freundin Charlotte ihn retten.

Über die Serie:
Menschen haben in der Zukunft nur als Arbeitskräfte oder Konsumenten einen Wert. Das Spiel Beyond wird für viele eine Zuflucht vor der Realität. Man spielt es nicht daheim am Computer, sondern draußen in der echten Welt. Technische Hilfsmittel wie Glasses, Contacts und kybernetische Augen machen virtuelle Elemente sichtbar. Dann stirbt Juri Koslow, weil er einem Geheimnis auf die Spur gekommen ist, das eine Gefahr für diese letzte Zuflucht und den Rest Menschenwürde der Spieler bedeuten könnte ...
Nun liegt es an Juris altem Freund Leander Dohlman und einer zusammengewürfelte Gruppe von Außenseitern, zu rekonstruieren, was Juri wusste, bevor es zu spät ist ...
SpracheDeutsch
HerausgeberRohde Verlag
Erscheinungsdatum7. Okt. 2013
ISBN9783956620089
Beyond Band 2: 1up

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    Buchvorschau

    Beyond Band 2 - Andrea Bottlinger

    www.rohde-verlag.de

    Kapitel 1: Wanted

    Charlotte zielte auf den Hut. Es war genau so ein Hut wie der, den sie seit zwei Nächten in ihren Albträumen sah. Sie hatte ihn im Netz gefunden und bestellt, hatte sich den Albtraum nach Hause geholt, damit sie ihn im Blick hatte und er sich nicht mehr unerwartet anschleichen konnte. Nun stellte sie sich das Lächeln im Schatten der Krempe vor, dieses unerträgliche Lächeln, während sie die Pistole auf den schwarzen Filz richtete.

    »Handgelenke gerade, Schütze!«, polterte ihr virtueller Schießlehrer.

    Sie seufzte und bemühte sich, der Aufforderung nachzukommen. »Okay«, sagte sie schließlich. »Feuer.«

    Eine weiße Linie schoss aus dem Lauf der Pistole auf den Hut zu. Es wäre befriedigender gewesen, hätte sie tatsächlich abdrücken können. Aber dazu war diese Gegend nahe Frankfurt, in der sie das Wohnmobil geparkt hatte, noch nicht abgelegen genug.

    Die Linie durchbohrte den Hut viel zu weit rechts. Kein vollständiger Fehlschuss, aber noch lange nicht gut genug. Vor allem, da ihr nächster Gegner sicher nicht so geduldig stillstehen würde wie der Baum, über dessen tief hängenden Ast sie den Hut gestülpt hatte.

    »Sie werden langsam besser, Schütze«, lobte der Schießlehrer.

    »Langsam reicht nicht.« Der nächste Mann mit Hut, der nächste Auftragskiller war womöglich schon unterwegs, verfolgte womöglich bereits in diesem Moment den Weg zurück, den sie von Berlin nach Frankfurt genommen hatten. Leander hatte ihrem Wohnmobil zwar ein neues virtuelles Nummernschild verpasst, aber ob er damit die allgegenwärtigen Überwachungskameras täuschen konnte?

    Sie zielte erneut, obwohl ihr die Arme langsam schwer wurden.

    Schritte hinter ihr. Sie wirbelte herum, die Pistole in der Hand. Ihr Herz schlug bereits ein Stakkato, bevor sie Leander erkannte. Er blieb abrupt stehen und hob die Hände. Bei ihm wirkte es fast lässig.

    »Eigentlich habe ich für den Rest meines Lebens oft genug in den Lauf einer Pistole geschaut.«

    Charlotte ließ die Waffe sinken. »Tschuldigung.« Das Wort war heraus, bevor sie auch nur darüber nachdenken konnte. Sie wartete darauf, Leanders Mundwinkel zucken zu sehen, doch er blieb ernst.

    »Wir haben ein Problem.«

    Ihr Magen krampfte sich zusammen. Ihr Blick huschte nach links, tiefer in den Wald, dann zu den Feldern rechts von ihr zwischen einer dünnen Reihe Bäume. Über den mit Getreide bestandenen Flächen schwebte groß das Monsanto-Logo und blähte sich auf, sobald sie es fixierte. Es teilte ihr mit, dass hier bester Edelweizen wuchs. Das Zeug ergab zwar nur eine Ernte im Jahr, ließ sich dafür aber zu Brot verarbeiten, das nach mehr schmeckte als Pappe. Mit Sonnenkollektoren überdachte Kameras drehten sich, um jeden Zentimeter der nächsten Ernte im Blick zu behalten – Charlotte hatte bewusst in ihrem toten Winkel geparkt. Von den Kameras abgesehen, war alles ringsum so reglos und tot wie die Reihe von Vogelkadavern am Rand des Feldes – ein Beweis, dass der Edelweizen sich auch ohne Zaun und Überwachung ganz gut gegen Schädlinge behaupten konnte.

    Leander schüttelte den Kopf. »Es ist niemand hier. Noch nicht. Aber ich muss dir was zeigen.« Diesmal hörte sie Anspannung in seiner Stimme.

    Das mulmige Gefühl verließ Charlotte nicht, als sie ihm zurück ins Wohnmobil folgte.

    Leander setzte sich dort an den Tisch und zog ein darauf projiziertes Fenster in die Breite, das zwei Nachrichtensprecher zeigte, einen Mann und eine Frau. Hinter dem Duo schwebten verschiedene Konzernlogos, sogar ein paar Wahlkampfsprüche für die nächste Bundestagswahl. Charlotte schob sich auf die Bank neben Leander.

    »Abspielen.«

    »Jetzt habe ich noch etwas Beunruhigendes für dich, Kevin«, verkündete die Frau fröhlich. Hinter ihr blinkte: Die coolen Kids wählen Fehrmann!

    Ihr Kollege beugte sich zu ihr vor. Dabei hielt er etwas ungeschickt das Esprit-Schildchen an seinem Jackett in die Kamera. »Sag bloß, ich habe einen Sale bei Shoes ’n More verpasst, Shanice.«

    Shanice lächelte auf eine Art, die sie sicher lange vor dem Spiegel geübt hatte und die den Strassstein auf dem rechten ihrer vorderen Schneidezähne im Scheinwerferlicht blitzen ließ. »Diese Nachricht könnte sogar noch beunruhigender sein.«

    Kevin lachte. »Jetzt bin ich gespannt.«

    Madame Strasssteinlächeln räusperte sich und rückte einige Papiere zurecht, von denen sie garantiert nicht ablas. »Die Polizei sucht einen gefährlichen Verbrecher.«

    Kevin schauspielerte sein Erschrecken eher schlecht als recht. Gleichzeitig fiel Charlottes Magen endgültig in ein Loch. Wenn Leander ihr eine Meldung über einen gesuchten Verbrecher vorspielte, konnte das nur eines bedeuten.

    »Im Netz«, fuhr Shanice fort, »ist dieser Mann bereits unter dem Namen Beyond-Mörder bekannt.«

    Charlotte ballte die Fäuste. Warum musste sie auch recht behalten? Nicht einmal die Art, wie dieser Kevin in übertriebenem Erkennen die Augen aufriss, wirkte noch lustig.

    »Von dem habe ich gehört«, sagte er. »Hat der nicht jemanden aus seiner Gruppe im Streit um ein Item umgebracht?«

    »Warum dieser schreckliche Mord begangen wurde, ist noch nicht bekannt, Kevin. Aber tatsächlich hat der Mörder einen seiner Mitspieler vom Dach der Pyramide im ehemaligen Berliner Industriegebiet gestoßen.« Die pixelige Aufnahme einer Überwachungskamera wurde eingespielt. Charlotte schluckte, als sie das Dach der Pyramide und den Hut erkannte, über dem Leanders Blitzelementar schwebte. Und da war Leander, der Juris Mörder rammte, und zusah, wie dieser über die Kante kippte. Nur ein Detail unterschied sich von ihrer Erinnerung. Die Armbrust glühte blau, wirkte nun endgültig wie ein Teil des Spiels. Natürlich, ein unschuldiges Opfer durfte nicht bewaffnet sein.

    »Konnte man den Mörder bereits identifizieren?«, fragte Kevin.

    »Das konnte man tatsächlich.« Wieder blitzte Shanices Strassstein. Gleichzeitig erschien ein Bild von Leander direkt neben ihrem Kopf. Es war eines dieser Bewerbungsfotos, auf denen man möglichst seriös zu wirken versuchte, aber doch nur aussah wie ein Mitglied der Mafia. Leander blickte unter zu sorgfältig zurückgekämmtem dunklem Haar düster in die Kamera. »Sein Name ist Leander Dohlman. Er ist Programmierer und momentan auf der Flucht. Die Polizei geht davon aus, dass er bewaffnet ist und eine Geisel hat.«

    »Oh nein, wie schrecklich!«, stieß Kevin hervor.

    »Anhalten.« Charlotte blickte vom Tisch zu Leander auf. »Warum haben sie aus mir deine Geisel gemacht und nicht deine Komplizin?«

    Eine steile Falte bildete sich zwischen Leanders Brauen. »Vielleicht siehst du für eine Verbrecherin zu harmlos aus? Was weiß ich. Ist das dein größtes Problem mit diesem Bericht?«

    Charlotte presste die Lippen aufeinander. Natürlich sollte es das nicht sein, aber … Erst versuchte ihr Freund Juri sie aus allem herauszuhalten, indem er ihr das Herz brach, und nun war sie laut den Nachrichten eine arme hilflose Geisel. Dabei glaubte doch ohnehin niemand von den Hintermännern des Hutträgers diese Geschichte. Die Überwachungskameras hatten denen sicher längst auch den Rest gezeigt.

    Mit einem Kopfschütteln vertrieb sie den Gedanken an ihre mysteriösen Verfolger. Nicht hilfreich, überhaupt nicht hilfreich. Sie räusperte sich. »Tschuldigung.«

    Leander winkte ab. Er starrte fast so düster auf das angehaltene Video hinab wie auf seinem Foto. Sie streckte eine Hand aus,

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