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The Club DT Collection: Gay Romance Kurzgeschichten
The Club DT Collection: Gay Romance Kurzgeschichten
The Club DT Collection: Gay Romance Kurzgeschichten
eBook155 Seiten2 Stunden

The Club DT Collection: Gay Romance Kurzgeschichten

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Über dieses E-Book

Willkommen im Club DT!

 

1) In seinen Armen: Sebastian fühlt sich einsam. Seit einiger Zeit hegt er den Wunsch nach Veränderung, und er weiß: Er hätte die Möglichkeit, sein Leben in neue, aufregende Bahnen zu lenken. Aber ist es das Risiko wirklich wert? Da erhält er eine überraschende SMS, deren Inhalt sein Herz höher schlagen lässt. Und als er später in seinem Stamm-Club von diesem unglaublich attraktiven Mann angesprochen wird, spürt er, dass dieser Abend der Abend der Entscheidung ist …

 

2) Kopf oder Bauch: Julian ist ein netter, freundlicher Typ. Langweilig, findet er selbst. Kein Wunder, dass sich die Männer, auf die er steht, nicht für ihn interessieren. Männer, die genau wissen, was sie wollen – und es sich auch nehmen. Doch dann trifft er durch einen Zufall auf Sascha, der genau der Mann zu sein scheint, nach dem er schon immer gesucht hat. 

 

3) Herz schlägt Verstand Lars ist neu in Berlin – und zum ersten Mal hat er in seinen Mitbewohnern Marc und Sven richtige Freunde gefunden. Als die beiden ihn in eine Szenebar schleppen, ist er zunächst nicht begeistert. Dann aber trifft er auf Andy. Und der ist ganz anders als die Typen, auf die er normalerweise steht. Er hat definitiv keinen Traumkörper, doch seltsamerweise stört Lars sich daran nicht. Er fühlt sich zu dem anderen Jungen hingezogen, kann sich auch mehr mit ihm vorstellen. Allerdings sind da auch noch Marc und Sven, die auf Andy herabblicken. Wie wird Lars sich entscheiden – für seine Freunde oder den Jungen, der sich still und leise in sein Herz geschlichen hat?

 

4) Mister DT Mottoparty im Club DT! Gesucht wird "Mister DT" - Mike kann es kaum erwarten, diesem Event beizuwohnen. Das wird eine Party! Natürlich muss er da mal wieder ohne seinen Freund hin, denn Sören, fünfzehn Jahre älter als er, hält nichts von solch oberflächlichen Dingen. Mike ärgert sich darüber. Überhaupt stellt er inzwischen immer öfter fest, wie langweilig Sören doch ist. Passen sie überhaupt noch zusammen?

 

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum28. Juni 2023
ISBN9783755445517
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    Buchvorschau

    The Club DT Collection - Dee Dee

    In seinen Armen

    Ich sitze auf einer Bank im Park und beobachte ein junges Pärchen, das gerade an mir vorbeigeht. Arm in Arm. Ein kurzer Kuss, ein ausgelassenes Lachen … die beiden wirken so verliebt, dass es mir unwillkürlich ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Gleichzeitig macht es mich aber auch nachdenklich. Und ein wenig traurig.

    Seit einiger Zeit verspüre ich eine seltsame Leere tief in mir, als wäre dort, wo mein Herz sein sollte, nur noch ein schwarzes Loch. Ich fühle mich einsam und frage mich, ob mein Leben noch in den richtigen Bahnen verläuft. Es fehlt so viel. Dinge, die mir früher einmal etwas bedeutet haben, sind nebensächlich geworden. Alles wirkt irgendwie statisch, nichts ist mehr in Bewegung. Ich war nie einer von den Typen, die das große Abenteuer suchen. Aber das bedeutet nicht, dass mir das, was in meinem Leben im Moment passiert, gefällt. Alltag hat sich eingeschlichen … Kann es so weitergehen? Oder muss ich etwas ändern, um wieder glücklich zu werden? Da wäre eine Möglichkeit, ja. Eine Möglichkeit, über die ich schon seit ein paar Tagen nachdenke. Die mir den Schlaf raubt und mich immerzu beschäftigt. Sollte ich sie ergreifen, würde sich alles ändern, von jetzt auf gleich. Und ich will ehrlich sein – die Vorstellung jagt mir mehr als nur ein bisschen Angst ein. Natürlich ist es auch eine Chance. Ein neues Leben würde für mich beginnen, aber was wäre der Preis? Und bin ich bereit, ihn zu bezahlen?

    Ich werfe einen Blick auf meine Uhr und erschrecke ein wenig, als mir bewusst wird, dass ich nun schon seit über einer Stunde hier im Park sitze. Dabei habe ich noch einige Einkäufe für meine bevorstehende Geburtstagsfeier zu erledigen.

    Ich stehe auf und will gerade losgehen, als mich eine SMS erreicht. Ich öffne sie rasch, überfliege den Text und runzele die Stirn. Es dauert einen Moment, bis ich den Inhalt der Nachricht wirklich begreife, dann schüttele ich ungläubig den Kopf.

    Aufregung erfasst mich.

    ***

    Der Typ, der schon die ganze Zeit über die Theke hinweg zu mir schaut, ist ein paar Jahre älter als ich und trägt eine perfekt sitzende Anzughose. Die dazugehörende Jacke hat er lässig über die Schulter geworfen, die obersten Knöpfe seines schmal geschnittenen Hemds stehen offen, die Ärmel sind hochgekrempelt. In der Hand hält er eine Flasche Budweiser. Aus der trinkt er jetzt einen Schluck, steht auf – und kommt geradewegs auf mich zu.

    Ich bemühe mich, ihn nicht zu offensichtlich anzustarren, was mir wohl reichlich missglückt. Der Kerl hat etwas an sich, das mich anzieht. Als Erstes mache ich den BBB-Check – Bart, Brille, Bauch. Hat er alles nicht. Gut. Nicht, dass ich irgendetwas gegen Übergewichtige, Brillen- oder Bartträger habe. Ist nämlich nicht so. Aber wenn es um Sex geht, kommt das für mich einfach nicht infrage.

    Und Sex ist genau das, was ich heute Abend will, wie immer, wenn ich im DT bin. Und damit stehe ich nicht allein da.

    Der Club ist ziemlich gefragt, sowohl bei den Berlinern als auch den Touristen. Egal ob bi oder schwul – wer eine schnelle und unkomplizierte Nummer mit einem Mann sucht und sich nicht komplett bescheuert anstellt oder daneben benimmt, wird hier garantiert fündig.

    Auf den ersten Blick macht der Club einen eher harmlosen Eindruck. Es gibt eine Bar und viele Sitzgelegenheiten, teilweise auch kleine Nischen. Alles ist im Lounge-Stil eingerichtet, modern mit gemütlicher Beleuchtung. Gute Musik, coole Drinks. Hier lernt man sich kennen, trinkt etwas, schaut sich um … Sobald man dann Lust auf mehr hat, gelangt man über eine schmale Wendeltreppe ins Herzstück des Clubs.

    Dorthin, wo sich das eigentliche Geschehen abspielt.

    Sicher wird es auch Männer geben, die hier mehr als einen One-Night-Stand suchen. Regelmäßige Treffen, Freundschaft, Liebe … Ich habe damit nichts zu tun. Natürlich habe ich Freunde, Kumpels, aber die spielen nur außerhalb dieser Clubs eine Rolle. Und Liebe? Nun, ehrlich gesagt kann ich mit diesem Wort nicht viel anfangen. Aber wenn es so etwas wie Liebe wirklich geben sollte, findet man sie bestimmt nicht in einem Club wie diesem, da bin ich mir sicher.

    Der Typ erreicht mich, und ich schlucke. Er ist groß und schlank, ohne aber hager zu wirken. Sein kantiges Gesicht wirkt wie in Stein gemeißelt, das dunkle Haar ist an den Seiten kurzgeschoren. Schon spüre ich ein verräterisches Pochen in meiner Lendengegend. Anzugtypen wie er sind es, auf die ich stehe, das war schon immer so. Sie strahlen etwas aus, das mich erregt. Macht, Überlegenheit … In ihrer Gegenwart fühle ich mich in meinen Blue Jeans und dem einfachen T-Shirt klein und wertlos, und genau das törnt mich an. Ich stehe drauf, wenn Kerle wissen, was sie wollen, und einfach über mich und meinen Körper verfügen. Sich nehmen, was sie brauchen. Ihren Frust an und in mir ablassen. Kein Gequatsche, keine Gefühle, einfach nur schnelle, harte Action. Sex ohne Anlaufzeit, wie es in unseren Kreisen gerne genannt wird.

    Jetzt, wo der Typ genau vor mir steht, verspüre ich sofort den Wunsch, mich vor ihm hinzuknien. Den Reißverschluss seiner Hose zu öffnen, seinen Schwanz herauszuholen und …

    Ich bin sicher, dass ich kein einziges Wort aus seinem Mund zu hören bekommen werde. Er ist so ein Typ, bei dem Blicke genügen. Wahrscheinlich wird er noch einen tiefen Zug aus seiner Flasche nehmen, mir anschließend auffordernd zunicken und in Richtung Treppe gehen. Ich werde ihm wortlos folgen und der Dinge harren, die er unten mit mir anstellen wird.

    Schon bei dem Gedanken daran wird mir ganz heiß, und ich beginne, unruhig auf dem Barhocker hin und her zu rutschen. Ich senke den Kopf, mein Blick fällt auf seinen Schritt. Unter dem Stoff seiner Hose zeichnet sich eine beachtliche Beule ab. Ich möchte die Hand ausstrecken und …

    »Hallo, ich bin Frank.«

    Ich blinzele. Ein wenig überrascht löse ich den Blick von der Stelle seines Körpers, die mich am meisten interessiert, und schaue auf. Dass er sich einfach vorstellt, überrascht mich. So ganz üblich ist das hier nämlich nicht. Die meisten suchen hier nur das Eine. Trinken hier oben ihr Bier, suchen nach jemand Geeignetem, setzen sich neben ihn, nähern sich ihm ein bisschen an und fragen dann höchstens mal: »Na, Bock?« Meistens aber nicht mal das. Blicke genügen hier. So kenne ich es, und es ist mir auch ganz recht so. Ich bin nicht hier, um zu reden. Ich brauche die schnelle harte Nummer, den Kick. Dreckiger Sex ohne irgendeinen Austausch außer dem von Körperflüssigkeiten.

    Ich blicke jetzt zu ihm hoch und erlebe die nächste Überraschung, als ich sehe, dass er lächelt. Nicht so ein schiefes breites Aufreißerlächeln, sondern ein offenes, warmherziges Lächeln. Und dann diese Augen … Noch nie zuvor habe ich so solche interessanten Augen gesehen. Sie sind blau, aber nein, das trifft es nicht ganz. Die äußeren Ringe der Iris leuchten tatsächlich in einem klaren Eisblau, doch um die Pupillen herum gehen sie von einem tiefen Grün in ein rötliches Braun über.

    Faszinierend, denke ich und stelle erstaunt fest, dass es tatsächlich seine Augen sind, die mich in ihren Bann ziehen. Normalerweise achte ich nämlich nie auf die Augen meines Gegenübers; im Gegenteil vermeide ich eher den direkten Blickkontakt.

    Ich schlucke. »Ich … ähm … hi«, erwidere ich schließlich stotternd. »Ich heiße Lukas.« Der Name stimmt natürlich nicht. Ich nenne nie meinen richtigen Namen, wenn ich hier oder in anderen Clubs bin. Zu persönlich. Aber meistens fragt ja ohnehin keiner.

    »Lukas …« Er scheint sich meinen Namen regelrecht auf der Zunge zergehen zu lassen, bevor er auf mein fast mein leeres Cola-Glas deutet und mich fragt, ob ich noch etwas trinken will.

    Es mag seltsam klingen, aber irgendwie weiß ich gar nicht, was ich darauf antworten soll. Ich räuspere mich. »Sollen wir nicht lieber gleich nach unten gehen?«, frage ich zögernd.

    »Warum so eilig?« Er lächelt wieder und zieht sich einen Barhocker heran. Nachdem er sich neben mich gesetzt hat, trinkt er von seinem Budweiser und hält mir die Flasche hin. Ich zögere kurz, nehme die Flasche dann aber und trinke auch einen Schluck. Wohltuend rinnt mir das Bier die trockene Kehle hinunter.

    Frank dreht sich zu mir, schaut mich an, mustert mich. Da ist ein Glitzern in seinen Augen, das ich nicht zu deuten weiß, und es fällt mir schwer, seinem Blick standzuhalten.

    Irgendwann hebt er eine Hand und streicht mit dem Finger über meine Wange. Sanft, beinahe zärtlich. Die nächste Überraschung. So hätte ich ihn gar nicht eingeschätzt. Und irgendwie weiß ich auch gar nicht, was ich davon halten soll. Solche Gesten sind mir eigentlich zu intim, zu nah, Zärtlichkeiten sind nicht mein Fall. Um ehrlich zu sein, kenne ich das im Grunde gar nicht.

    Dass ich schwul bin, wusste ich schon früh. An Mädchen hatte ich irgendwie nie richtiges Interesse. Ein paar Dates gab es zwar mal, vor allem um den Schein zu wahren, aber das war alles nichts für mich. Bis zu meinen ersten richtigen Erfahrungen mit Jungs und Männern dauerte es auch. Das lag wohl daran, dass ich mich nicht geoutet habe. Meine konservativen Eltern sollten es ebenso wenig wissen wie meine Klassenkameraden und andere Leute in meinem Umkreis. Sicher hatte das viel damit zu tun, dass ich in einem Dorf aufgewachsen bin, da ticken die Uhren halt oft noch anders, und Normales ist dort außergewöhnlich und leider eben auch nicht immer gern gesehen. Inzwischen bin ich neunundzwanzig und habe damit kein Problem mehr, zumal ich seit über fünf Jahren in Berlin wohne, und hier kann jeder so sein, wie er will. Trotzdem spielt sich mein Schwulsein weiterhin nur im Verborgenen ab: Sexkinos, Gaysaunen, Darkrooms – das ist meine Welt. Keine Dates, keine Beziehungen, am besten niemals zweimal Sex mit demselben Mann. So bin ich, so gefällt es mir, anderes kann ich mir nicht vorstellen.

    Franks Finger wandert unter mein Kinn, hebt es an. Erneut schaue ich ihm jetzt direkt in die Augen, seine Blicke ziehen mich magisch an. Noch immer halte ich die Flasche Budweiser fest umklammert, als Frank sich jetzt zu mir beugt. Der markante Duft seines Aftershaves steigt mir in die Nase, betört meine Sinne noch mehr als ohnehin schon, und als sein Gesicht sich langsam dem meinen nähert, halte ich den Atem an. Normalerweise wäre an dieser Stelle für mich Schluss gewesen. Küssen ist einfach nicht mein Fall. Mal ein kurzer tiefer Zungenkuss vor dem Fick, okay, aber mehr auch nicht. Doch irgendwie ist plötzlich alles anders, und ich weiß nicht einmal, woran es wirklich liegt. Frank hat etwas an sich, das mich fasziniert und mich gespannt abwarten lässt, wie es weitergeht.

    Ich schließe die Augen, und endlich berühren seine leicht rauen Lippen meinen Mund, den ich schon erwartungsvoll öffne, weil ich mir denken kann, dass er mir sofort seine Zunge in den Hals schieben will. Aber wieder einmal überrascht er mich, denn genau das tut er nicht. Stattdessen beginnt er, mich ganz sanft zu küssen, an meinen Lippen zu spielen … und als seine Zunge schließlich in meinen Mund eindringt, geschieht dies ebenfalls nicht grob und fordernd, sondern zärtlich, beinahe vorsichtig.

    Ein wohliger Schauer läuft mir über den Rücken. In meinem Bauch beginnt es zu kribbeln, aus meiner Brust löst sich ein tiefes Stöhnen. Meine Hose wird eng, aber es ist nicht die Art von Geilheit, die ich sonst verspüre. Nicht zum ersten Mal an diesem Abend stelle ich fest, dass es mit Frank anders ist als mit anderen Männern.

    Seine Zunge erforscht nun meine, während er mein Gesicht mit beiden Händen umfasst. Erst lasse ich es nur geschehen, dann erwidere ich seinen Kuss. Langsam, zögernd. Es ist ein schönes Gefühl, so geküsst zu werden und zu küssen. Wieder staune ich über mich selbst. Das

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