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Die zweite Reise zum JETZT: Die Sternenbücher Band 17
Die zweite Reise zum JETZT: Die Sternenbücher Band 17
Die zweite Reise zum JETZT: Die Sternenbücher Band 17
eBook145 Seiten1 Stunde

Die zweite Reise zum JETZT: Die Sternenbücher Band 17

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Über dieses E-Book

Eine Mission auf dem Saturn wird von Sponsoren mitfinanziert, die ihre jeweiligen Interessen in den Ergebnissen der dortigen Forschung realisiert sehen möchten. Der Pilot ist allein unterwegs und zweifelt bereits am Anfang seiner Arbeit vor Ort am Sinn dieser Forderungen. Sie belasten für ihn die unbefangene Wissenschaft mit Vorgaben. Dadurch gerät er in Konflikte mit seinen eigenen Ansprüchen und zudem in Situationen, die ihn in Gänze fordern. Der Saturn-Mond Titan bringt ihm fast den Tod.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum31. Juli 2018
ISBN9783743875937
Die zweite Reise zum JETZT: Die Sternenbücher Band 17

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    Buchvorschau

    Die zweite Reise zum JETZT - Walter Gerten

    I M P R E S S U M

    Impressum

    Die Sternenbücher Band 17

    Die zweite Reise zum JETZT

    von Walter Gerten

    © 2018 Walter Gerten.

    Alle Rechte vorbehalten.

    Autor: Walter Gerten

    info@smg-gerten.de

    Dieses E-Book, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt und darf ohne

    Zustimmung des Autors nicht vervielfältigt, wieder verkauft oder weitergegeben werden.

    Text, Zeichnungen, Bilder und Fotos von Walter Gerten. © 2018 Walter Gerten

    Der Autor:

    Walter Gerten lebt seit vielen Jahren in der ländlichen Südeifel. Als Autor betätigt er sich seit dem Jahr 1999. In der Anfangsphase, ab 2000 bis 2003 nahm er an einer intensiven Schreibwerkstatt teil, es folgten Lesevorträge. Daneben betreibt er seit dem Studium Malerei und Grafik, die ebenfalls teilweise als Illustration Einzug in seine Schriftwerke findet.

    Weitere Romane:

    Manfred Wilt und der Tote am Fluss

    Manfred Wilt und die Rocker

    Der Bote des Zarathustra

    Monte Nudo

    Unterwegs mit Tom Kerouac

    Ich bin ein Schiff

    Die Sternenbücher 1 Professor Montagnola

    Die Sternenbücher 2 Akba

    Die Sternenbücher 3 Die dunkle Seite des Mondes

    Die Sternenbücher 4 Der Sinn des Lebens

    Die Sternenbücher 5 Planet der Phantome

    Die Sternenbücher 6 Das Nichts

    Die Sternenbücher 7 Tod eines Springers

    Die Sternenbücher 8 Paradise2

    Die Sternenbücher 9 Solitan

    Die Sternenbücher 10 Das Symbol für Solitan

    Die Sternenbücher 11 Das Ubewu

    Die Sternenbücher 12 Ich und Es

    Die Sternenbücher 13 Der dreizehnte Stern

    Die Sternenbücher 14 Die Raumzeit

    Die Sternenbücher 15 Selbst Ich

    Die Sternenbücher 16 Vergehen und Werden

    Das Buch

    Eine Mission auf dem Saturn wird von Sponsoren mitfinanziert, die ihre jeweiligen Interessen in den Ergebnissen der dortigen Forschung realisiert sehen möchten. Der Pilot ist allein unterwegs und zweifelt bereits am Anfang seiner Arbeit vor Ort am Sinn dieser Forderungen. Sie belasten für ihn die unbefangene Wissenschaft mit Vorgaben. Dadurch gerät er in Konflikte mit seinen eigenen Ansprüchen und zudem in Situationen, die ihn in Gänze fordern. Der Saturn-Mond Titan bringt ihm fast den Tod.

    Inhalt

    I M P R E S S U M

    Inhalt

    1 Zweite Reise zum JETZT

    2 Assoziationen

    3 Die Saturn-Ringe

    4 Titan

    5 Die Kundschafter

    6 Der kleine Prinz

    7 Start

    8 Epilog

    1 Zweite Reise zum JETZT

     1 Zweite Reise zum Jetzt

    Ich grübelte nun schon seit langer Strecke über das Wort „Jetzt" und entdeckte darin nur einen einzigen Vokal, der zudem extrem kurz und nichtklingend verwendet wurde. Ich wunderte mich über das offensichtliche Bemühen, mit der Sprache, also einer Tätigkeit, die eine mehr oder minder große Zeitspanne erforderte, einen kleinstmöglichen Moment assoziativ darzustellen. War denn das Jetzt nicht eher unendlich lang? Natürlich wusste ich, dass das ein abwegiger Gedanke war. Das Jetzt war so klein, kurz, unauffindbar, dass es praktisch gar nicht vorhanden war. Kaum war es da, dann war es schon vorbei.

    Trotzdem, oder gerade deshalb war es Inhalt eines Projektes, das vom Raumfahrtdezernat durchgeführt wurde. Es knüpft an eine längerfristige Studie zum Phänomen der Zeit an.

    Es war meine zweite Reise mit diesem Ziel. Ich konnte mich nur noch dunkel an die erste erinnern. Wenige Aspekte waren mir im Gedächtnis geblieben und sie betrafen hauptsächlich die Phasen davor und danach. Jetzt, während ich durch die kosmische Nacht einem fernen Ziel entgegen glitt, traf mich ein Bild aus der Vergangenheit wie Hohngelächter. Es grinste mich an wie ein gruseliger Clown, der sich ganz unverschämt offen über das Scheitern der Menschen ergötzte. Ich hatte seine Fratze schon einmal gesehen und schon damals war ich mir hilflos vorgekommen, - ausgeliefert.

    Die Wege zu fernen Zielen waren immer von Erwartungen begleitet. Als Halbwüchsiger hatte ich mit der Familie Reisen unternommen. Damals gab es noch die Fernstraßen, auf denen Automobile unterwegs waren, - und auch meine Eltern waren damals im Besitz eines solchen Gefährts. Vater war ein Freund des Südens und Mutter schwärmte während der ganzen Fahrt bereits von den kulturellen und landschaftlichen Kostbarkeiten, die wir würden genießen können, sobald wir die Destination unseres Sehnens erreicht hätten. Die Düfte, die Eindrücke, die Klänge und Farben des Südens beschrieb sie so eindrucksvoll, dass wir, - Vater und ich, nicht anders konnten, als alles beizutragen, was wir konnten. Wir schilderten die Erlebnisse unserer vorherigen Reisen in diese Regionen, steigerten unsere Euphorie mit immer neuen Episoden, die sich aus dem Gedächtnis erwecken ließen.

    Sobald wir das französische Lyon passierten, verwandelte sich unsere Sehnsucht in Begeisterung. Immer näher kamen wir der erträumten Realisation unserer Vorstellungen.

    Während der schweigsamen Perioden der Fahrt beobachtete ich die Wolken am Himmel. Das monotone Sirren der Reifen versetzte mich in eine Art Trance und wie auf Befehl verwandelten sich die dahintreibenden duftig-weißen Gebilde vor dem endlosen Blau in die Akteure meiner Phantasie.

    In ständiger Verwandlung begriffen tummelten sich dort am Firmament flockige Schauspieler eines unbekannten Szenariums in Wiedergeburten meiner geheimsten Wünsche. Barbusige Schönheiten räkelten sich dort im Verbund mit sehnsüchtigen Knaben. Finger und Schenkel berührten sich, flossen umeinander und rieben sich, bis sie zerflossen zu wollüstigen Verrenkungen und gewagten Stellungen diverser geiler Körperteile. Gleichmütig nahmen sie die stetigen Umwandlungen hin, weil immer wieder das Thema der knospenden Körperlichkeit sich neu manifestierte, sich optisch herauskristallisierte, um wieder zu zerfließen in andere, ebenso erotische Suggestionen meines Unterbewusstseins.

    Nur wenn meine Mutter wieder anhob, die Düfte zu preisen, die örtlichen Gepflogenheiten, die hochkulturelle Bedeutung der Architektur oder die Exotik der Speisen, - dann verscheuchte sie damit die assoziative Aufdringlichkeit dessen, was die Wolken mir ausmalten und ersetzte es durch schicklichere Bilder.

    So entstanden am Himmel Landschaften mit weit ausholenden Buchten, umgrenzt von Klippen und wolkiger Vegetation, alles weiß-in-weiß und völlig kommunizierbar, so dass wir begannen, unsere Beobachtungen im weiß-blauen Azur zu vergleichen und damit gemeinsam aufzubauen zu dem einen großen, familiären Erwartungsstreben bezüglich unserer nicht allzu fernen Zukunft.

    Ich sog diesen Nektar aus der Blüte der kommenden Zeit und versuchte ihn zu genießen. Doch war nicht die Sehnsucht selbst der Genuss und die Zukunft nur ein Trugbild? Nein, denn in meiner kindlichen Vorstellung gab es all solche philosophischen Zweifel nicht. Das Jetzt war das Jetzt, auch wenn es nicht das Jetzt war.

    Erst mit der Gewichtung des persönlichen Umgangs mit der Zeit entstand die Frage nach der Gegenwärtigkeit. Als Kind hatten mich solche Clowns nicht geplagt, die grinsend immer dann auftauchten, wenn ich wieder einmal gegen die Regel der Aufmerksamkeitsphilosophie verstieß und zukünftigen Versprechungen nachträumte, - oder besser vorausträumte. Wen scherte es, wenn ich das erste Gebot der Theorie missachtete und nicht wahrnahm, was aktuell geschah?

    Doch nun, viele Jahre, - nein, Jahrzehnte später war ich nicht mehr im Stand der philosophischen Unschuld. Ich musste begründen, was auch immer ich imaginierte und empfand, dachte und konstruierte. Ja, - es war sogar Teil meiner Arbeit. Die Sorgsamkeit bezüglich des Umgangs mit der Gegenwart war nicht mehr wegzudenken aus meinem Alltag. Gravierende Fehler wären ganz gewiss unvermeidlich, würde ich immer noch wie ein Kind meiner Vorstellung hinterher laufen und ihr entsprechend mein Vorgehen zu realisieren versuchen.

    Die Zischlaute im „Jetzt" suggerierten ein extrem flüchtiges Zeitintervall, das, wenn man es verpasste, unwiederbringlich seine Erlebbarkeit würde verloren haben. Einmal kurz geblinzelt, einmal ein Gedanke, der dazwischen funkte, einmal gestolpert, einmal zu kurz geatmet oder gehustet, einmal geträumt, - und schon war er vorbei, der Moment, die Chance, die Realität, das Leben.

    So die Theorie.

    Ich wusste, dass wir uns unterschwellig über solche Problemchen hinweghalfen, indem wir Zeit bewerteten, - auch das Jetzt. Wir teilten unsere Lebensmomente ein in unnütze Zeit, in wertvolle Zeit, in verlorene Zeit und in klingende Münze, in Geld. Unnütze Zeit füllten wir mit Handlungen, die uns ebenfalls unnütz erschienen, - welche Schande! Wir betrachteten einen Bereich unseres Lebens als Müllhalde, auf der ungeliebte Zeit und ungeliebte Verrichtungen entsorgt werden sollten. Und sie wurden!

    Doch aktuell, also während meiner Reise, die das Ziel hatte, ein zweites Mal den Versuch zu unternehmen, dem Mysterium der Zeit auf die Spur zu kommen, befasste sich das Raumfahrtdezernat mit der beschriebenen Problematik und hatte mich, einen alternden Raumpiloten, losgeschickt zu einer ungeliebten Mission. Jahrelang hatte man die erste Reise in den Akten und Dateien vergraben. Sowohl der Chef als auch sein neuer Nachfolger, der sich eine Zukunft an dessen Schreibtisch ausmalte, waren erst durch mich, der ich eine altersmilde Wiederaufnahme der widersprüchlichen Thematik ins Gespräch gebracht hatte, noch einmal aufmerksam geworden auf die noch ausstehenden Antworten auf Reise Nr. 1.

    Damals hatten wir im Zweierteam die Raumzeit auf einem dafür geeignet scheinenden Planeten untersucht und die Verformungen dokumentiert. Jetzt ging es um das Jetzt.

    Die kosmische Umgebung verdeutlichte mir noch einmal den grundlegenden Unterschied zur ersten Reise: dieses Mal ging es nicht um die theoretischen Aspekte der Zeittheorie, sondern um die Wurst. Wie konnte man sich der Gegenwart nähern, dem zentralen Bereich des Wahrnehmens, der unabhängig von Vorstellungen und Plänen war und natürlich von Analysen der Vergangenheit und Folgerungen in die Zukunft hinein. Es ging um den wahren Jakob, den Kistenteufel, den Pierrot, den Magier, den Zauberer und die Hexe, die Gegenwart. Und der gruselige Clown grinste bereits, weil er das Scheitern voraussah.

    Das Unterwegssein war real, aber das Ziel war zweifelhaft. Auf welchem Planeten mochte das Jetzt zuhause sein? Wohin führte die Reise? In die Sehnsüchte der Kindheit, in die Vorstellungen des Erwachsenen? Oder ins Nichts, das Ende des Leidens, das der Buddhismus propagierte? Anders als die Anthropologie oder die religiösen Angebote führte mich die Astronomie in eine Forschungsarbeit, die sich mit einer Lebensform beschäftigte, der man die Fähigkeit zu direktem, aktuellem und gegenwärtigem Leben nachsagte, einer Kunst, von der der wir annahmen,

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