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Die Schöpflungsgeschichte: Kurze Geschichten und Miniaturen
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Die Schöpflungsgeschichte: Kurze Geschichten und Miniaturen
eBook107 Seiten1 Stunde

Die Schöpflungsgeschichte: Kurze Geschichten und Miniaturen

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Über dieses E-Book

Miniaturen über das Ungewöhnliche im Bekannten und das Vertraute im Fremden. Zum Schmunzeln und zum Nachdenken. Wie ein Schöpfel die Welt erschuf, ein grober Mensch zum Dichter wurde, eine Hausbesichtigung ein Leben veränderte und einiges mehr aus einem absurden Universum – und alle Geschichten sind wahr! Oder auch nicht.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum6. Juli 2016
ISBN9783738075830
Die Schöpflungsgeschichte: Kurze Geschichten und Miniaturen

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    Buchvorschau

    Die Schöpflungsgeschichte - L. Manitas

    Die Schöpflungsgeschichte

    und weitere Miniaturen

    von L. Manitas

    Zum Buch

    Miniaturen über das Ungewöhnliche im Bekannten und das Vertraute im Fremden.

    Wie ein Schöpfel die Welt erschuf, ein grober Mensch zum Dichter wurde, eine Hausbesichtigung ein Leben veränderte und einiges mehr aus einem absurden Universum – und alle Geschichten sind wahr! Oder auch nicht.

    Impressum

    Erstausgabe 2016

    – E-Book –

    Alle Rechte bei L. Manitas

    Copyright © 2016

    by L. Manitas

    E-07710 Sant Lluís

    Umschlaggestaltung: L. Manitas

    978-3-7380-7583-0

    Warnhinweis I

    Könnte Spuren von Gedöns enthalten!

    Das kann ja »heiter« werden.

    (Muss am Wetter liegen.)

    Die Schöpflungsgeschichte

    Schön, dass ihr da seid!

    Vielleicht hat sich der eine oder die andere schon einmal gefragt, wieso wir überhaupt hier sein können – auf diesem Planeten, in dieser Welt, in diesem Universum. Wer oder was ist eigentlich dafür verantwortlich, dass es uns gibt? Womöglich bringt die nun folgende Geschichte etwas Licht ins Dunkel unserer Ahnungslosigkeit, die Geschichte darüber, wie es wirklich war.

    Oder gewesen sein könnte.

    Oder auch nicht …

    Wie alles begann …

    Am Anfang war das Nichts.

    Äh …

    (So, an dieser Stelle machen wir erst mal eine dramatische Pause, um die dramatische Wirkung des dramatischen Schicksals des dramatischen Anfangs in seiner gesamten dramatischen Auswirkung des Dramas wirken zu lassen. Oder anders ausgedrückt: Zieht euch das mal rein: Nichts war da, rein gar nichts!)

    Pause lang genug? Gut, wie ging’s dann weiter?

    Wie es weiterging …

    Aus dem Nichts entstand das Chaos.

    Noch mal äh …

    Zuvor jedoch ein Wort zu der Zeit vor dem Anfang. Da gab es nämlich ein Kontinuum aus Raum, Zeit und Gedöns. Dies war ebenfalls aus einem Chaos entstanden, über das leider nichts bekannt ist, da sämtliche Unterlagen vom allgewaltigen Schicksal verschludert wurden …

    Wie auch immer: Diese Dreifaltigkeit war leider kein gutes Konzept, weil es zu viele Falten warf. Außerdem wirkte sich das Gedöns irgendwie störend aus. So entstand im Raumzeitgedöns etwa ein unsterbliches, allmächtiges und allwissendes Wesen, ein DUDEL namens KONRAD. Diesem DUDEL fiel sogleich auf, dass Sprache noch zu sehr im Chaos verhaftet war und es beschloss, Ordnung hineinzubringen. Es sammelte alles, was es an Wörtern finden konnte. Sodann schrieb es diese in ein dickes Buch, packte noch ein paar Regeln hinzu und gab seinem Werk der Einfachheit halber den Titel DUDEL. Nach getaner Arbeit knallte es sein Werk mit Schwung mitten ins Gedöns. Dadurch konnte sich das Kontinuum nicht mehr auf den Beinen halten und verlor die Contenance.

    »LESEN!«, setzte KONRAD noch eins obendrauf, woraufhin das Gedöns ins Schleudern geriet und sich beleidigt zurückzog. Wir wissen nicht, wohin es verschwand, vermuten aber, dass es nicht ganz weg sein kann; denn in dem sogleich aufploppenden Anfang, wie eingangs erwähnt, entstand nun ein Nichts. Daraus mühte sich jenes berühmte Chaos hervor, welches bis heute Gültigkeit hat und sich mit seiner permanent messbaren Hintergrundstrahlung ständig in Erinnerung bringt. Dort findet man immer noch zahlreiche Überbleibsel von Gedöns. Was aus KONRAD wurde, ist nicht überliefert, es lässt sich höchstens vermuten, dass er ebenfalls noch allmächtig, allgegenwärtig und allwissend in den Köpfen von Leuten wohnt. Was man von Leuten halten soll, ist ja wohl klar. Niemand wünscht sich Leute als Nachbarn, so viel ist mal sicher.

    Doch zurück zur Sache, dieses Traktat heißt ja schließlich SCHÖPFLUNGSGESCHICHTE und nicht DUDLUNGSGESCHICHTE.

    So, jetzt aber …

    Aus dem jüngst geborenen Chaos erschuf sich nun selbst das SCHÖPFEL (oder eher ein SCHÖPFEL; denn es gab mehrere). Sein Name war ALLMÄCHTIG, EWIG ALLMÄCHTIG. (So wie bei Bond, James Bond. Kapiert?)

    Manche Leute behaupten, dass es sich um ›einen‹ oder ›den‹ Gott handelte. Ich bin mir da nicht so sicher, vor allem deswegen, weil ich mit ›Leuten‹ nicht viel anfangen kann.

    Ich sehe ein, dass ich leider wieder unterbrechen muss. Entschuldigung, es geht nicht anders. Nach meinen obigen Anspielungen fühle ich mich geradezu genötigt, euch über ›Leute‹ aufzuklären. Nicht dass es hinterher heißt, ich spräche in Rätseln.

    *

    Leute, eine seltsame Spezies. Sie verwenden gerne das Wort ›man‹. »Das macht man nicht!«, sagen Leute sehr oft, oder: »Man muss zufrieden sein!«

    Leute gibt es definitiv nicht als Einzelwesen, sondern immer nur in der Gruppe, also als Plural. Ich habe noch nie ein einzelnes Leut gesehen. Es ist aber nicht möglich, eine solche Gruppe genau zu definieren. Klar, du kannst auf eine Gruppe Menschen zeigen und sagen: »Das sind Leute!« Doch wenn du näher herangehst, siehst du ganz deutlich: Die Gruppe besteht aus lauter Einzelwesen. Also kann es sich nicht um ›Leute‹ handeln. Da fragst du unschuldig zehn Leute, was sie von Leuten halten, und dann musst du feststellen: Du hast Menschen gefragt. Es ist irgendwie paradox.

    *

    Ich sehe jedoch ein, dass es nichts bringt, weiter über diese Spezies nachzusinnen. Deshalb fahre ich nun fort, euch von EWIG ALLMÄCHTIG zu erzählen.

    Nach einer ewig langen Weile der Langeweile sagte EWIG bei sich: »ACH, GUCK, WIE LANGWEILIG!«, denn es war ja allein. So glaubte es zumindest. Mit wem hätte es sich also unterhalten sollen? Dann sprach das SCHÖPFEL: »Ich könnte ja mal was erschaffen«. Es spielte ein wenig mit dem chaotisch herumliegenden Chaos herum, formte daraus irgendwelche Sonnen und Planeten, sogar ganze Galaxien. Auf diese Weise füllte es die Unendlichkeit mit einem Multi-Universum. Manche Leute sagen dazu auch Multiversum, manche bestehen auf Universum, wiederum andere wollen es unbedingt Luftballon nennen. Doch das soll uns hier nicht weiter interessieren, denn die einen sagen so, die anderen so. Das kennt man ja.

    EWIG jedenfalls sah, dass es gut war. Glaubte es, doch wir werden später sehen, dass EWIG gar nicht der Bestimmer war, also auch nicht einfach dreist entscheiden konnte, ob etwas gut war oder nicht. Leider wurde wegen dieser seiner Wahrnehmungsstörung aus Versehen das Prinzip der Selbstüberschätzung als Naturgesetz in sämtliche – äh – DINGSE eingebaut, sodass auch heutzutage noch in unserer bescheidenen Ecke des Multiversums zu jeder Zeit jedermann glaubt, im Besitz der allein selig machenden Wahrheit zu sein. Kurz: Jeder Spinner glaubt, immer im Recht zu sein. Ach so, ja, die DINGSE – dazu komme ich gleich, das hat nämlich etwas mit mehreren Anfängen, Nichtsen und Chaossen zu tun.

    Bleiben wir vorerst bei dem SCHÖPFEL namens EWIG.

    Nach getaner Arbeit hockte es sich auf einen zufällig dahertreibenden Planeten eines zufällig im Wege stehenden Sonnensystems einer zufällig gerade in dieser Region des Multiversums träge dahinkäsenden Milchstraße und sagte: »ACH GUCK, IMMER NOCH LANGWEILIG!«

    Das muss so ungefähr zu der Zeit gewesen sein, als das SCHÖPFEL begann, auf Örden zu wandeln, denn den Felsbrocken, auf dem es sich niederließ, nannte es die »Örde«.

    *

    Nun ist es aber so: Es gab am Anfang nicht nur ein einziges Nichts, es gab noch andere Anfänge mit eigenen Nichtsen, und aus denen entstanden andere Chaosse, aus denen sich wiederum andere SCHÖPFEL schufen. Die dann ihrerseits die tollsten Absonderlichkeiten und die absonderlichsten Tollheiten formten. DINGSE halt.

    An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Baumaterialien, aus denen die DINGSE gemacht wurden, nicht aus dem Chaos selbst stammten. Die drei häufigsten Materialien waren: Langeweile, Monotonie und Eintönigkeit, und sie hatten alle irgendwie mit diesem rätselhaften Phänomen Zeit zu tun. Es handelte sich dabei um geheimnisvolle

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